Server zusammenstellen für ein ERP?

landariel

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Hallo zusammen,


ich stehe gerade am Anfang meiner Selbstständigkeit im Elektrohandwerk und möchte dafür ein ERP einsetzen. Dafür brauche ich einen passenden Server – und jetzt frage ich mich: Bauen oder kaufen?

Lohnt es sich, einen Server selbst zusammenzustellen (z. B. mit SSDs im RAID 1/10, Mini-PC oder Tower), oder ist es sinnvoller, gleich einen fertigen Business-Server (z. B. von Dell/HP) zu nehmen? Mir geht’s vor allem um Zuverlässigkeit und Datensicherheit.


Hier mal die offiziellen Anforderungen von meinem ERP :
  • Betriebssystem: Windows 11 Pro oder Windows Server 2016/2019/2022
  • SQL-Server: mindestens 2016 Standard Edition (Runtime-Lizenz ist dabei)
  • CPU: ca. 4 Kerne, ≥ 3 GHz
  • RAM: 8–16 GB für kleine Umgebungen
  • Speicher: 60 GB für SQL-Daten + 40–150 GB für sonstige Daten, am besten SSD

Ich selbst bin erstmal Einzelanwender, möchte aber direkt von Anfang an ein stabiles Setup haben.


Also, Server selbst bauen (z. B. Mini-PC + SSDs) oder lieber einen fertigen Markenserver nehmen? Brauche ich ein Raidsystem wie RAID 10 , oder ist das overdone?

Backups möchte ich mit einem Raid1 NAS Laufwerk machen.


Viele Grüße
Jakob
 
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Ein ERP ist nichts für Bastelarbeit. Ein ERP, vor allem, wenn es Finanzbuchhaltung inkludiert, erfüllt Dokumentationspflichten, die man besser nicht vermasseln sollte.

Wenn IT nicht Dein Kerngeschäft ist, würde ich dringend empfehlen, ein Cloud-basiertes ERP mit deutscher Datenhaltung auszuwählen. Je nach benötigtem Funktionsumfang empfiehlt sich ggf. auch ein reines Buchhaltungs-/Warenhaltungs-System à la lexware oder so.

Letzteres ist Opex (vs. Capex). Letzteres läuft, auch, wenn Du keine Zeit darauf verwendest. Nutze die Zeit lieber fürs Geschäft und eine ordentliche Buchhaltung.
 
Ich habe mich vermutlich nicht ganz klar ausgedrückt, sorry.
Es geht um die Software Powerbird, die ich mir anschaffen werde (eine recht große Investition). Damit möchte ich künftig Angebote, Rechnungen und Kundendaten verwalten. Außerdem ist eine DATEV-Unternehmer-Online-Schnittstelle integriert, über die mein Steuerberater Zugriff erhält.


Die Installation und monatliche Wartung des ERP-Systems übernimmt der Hersteller selbst.
Was ich allerdings bereitstellen muss, ist ein SQL-Server, auf dem die Datenbank von Powerbird läuft.
 
  • Danke
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Wo wird der SQL Server denn betrieben? In Deinen Räumen? Musst Du einen Remote-Zugriff sicherstellen? Alles Dinge, mit denen man sich dann auch wirklich auskennen sollte. Sowas ist Mission Critical für Dein Unternehmen.

Ich würde sowas immer komplett aus einer Hand nehmen, schon aus Haftungs-/Gewährleistungsgründen. Sonst lagert der Softwarehersteller das volle Risiko auf den Nutzer (und Datenbankprovider) aus.

Ich will Dir das nicht madig machen, sieh mich hier also nicht als Miesepeter :)

Ich kenne solche Angebote und habe diese mit meinen Kunden im Rahmen einer Risiko-Bewertung immer recht fix verworfen.
 
Danke dir für die kritische Einschätzung!

Im Elektrohandwerk ist es leider so, dass es bislang keine wirklich überzeugenden Cloudlösungen gibt, die den Funktionsumfang von Powerbird bieten. Ich habe mir bereits eine Cloudlösung zeigen lassen – dort fehlen mir aber wichtige Funktionen.
Ich bin auf IDS- und DataNorm-Schnittstellen angewiesen, ebenso auf eine GAEB-Schnittstelle. Vor allem brauche ich ein starkes Kalkulationstool – und genau das finde ich in den aktuellen Cloudlösungen nicht in der Qualität, die mich zufriedenstellt.
Der SQL-Server würde bei mir vor Ort im Büro stehen. Der Hersteller installiert die Software fachgerecht und richtet auch einen Remote-Zugriff (AnyDesk) ein. Zudem liefern sie eine spezielle, auf Powerbird lizenzierte SQL-Version, sodass ich nicht die teure Vollversion kaufen muss.


Gibt es aus deiner Sicht eine Lösung, die für mich gut funktioniert?
Ich starte am Anfang auch als "One-Man-Show", vielleicht ist die Information noch wichtig.

Ganz fremd ist mir das Thema zum Glück nicht 🙂
Meine Idee war folgendes ( Stichpunktartig )
-SQL Server
-NAS Raid1, als Backup
-USV
-Watchguard oder ähnliches ( langfristig wenn Monteurs App interessant wird )

Was beachte ich vielleicht nicht, was du Kritisch siehst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mich an deiner Stelle mit dem ganzen Sachverhalt an Systemhäuser in deiner Nähe wenden und schauen, was die dazu sagen, in Bezug auf Angebot/Übernahme des ganzen, abseits dessen, was der Hersteller macht.

Kostet, allerdings habe ich früher oft genug so "One-Man-Show" Firmen gesehen, die dann ziemlich bedröppelt geschaut haben, wenn es mal Probleme gab. Und da ging es nicht mal um so eine vergleichsweise aufwändige Installation wie bei dir, aber auch als kleiner eBay Powerseller ist es eher schlecht, wenn man nicht arbeiten kann und seine Produkte verschickt bekommt...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

NAS Raid1, als Backup
Hast du deine Geschäftsräume im eigenen Haus etc. oder getrenntes Gebäude?
Sollte es die Internetverbindungen hergeben, sollte das Backup NAS woanders stehen inkl. eigener USV - für das erste Full, kann es aber vor Ort sein, dann geht es inkrementell schneller durchs Internet. Benötigt halt dann auch wieder VPN etc.

Auch wenn es nicht direkt IT ist - überlege dir, ob du an der Stelle wo die Sachen stehen sollen, ggf. einen extra Rauchmelder hinbaust - falls nicht eh schon einer da ist. Inkl. geeignetem Feuerlöscher - der sollte allerdings nicht direkt daneben stehen ^^.


Das wären noch Punkte für die Liste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was machst du, wenn jemand ins Büro einbricht und alles mitnimmt, was nicht angeschraubt ist? (nur eins von vielen Szenarien)
Wie lange kannst du dann noch arbeiten?

Miete dir einen Server bei einem Anbieter wie Hetzner und Co. Die haben auch Möglichkeiten, den isoliert zu betreiben, so dass der nicht frei im Netz hängt. Dahin baust du einen VPN Tunnel auf und der Server fühlt sich an, als wenn er bei dir vor Ort steht.
Die Dinger sind entsprechend sauber aufgestellt, auch was die Stromversorgung usw. angeht.

Ich werfe nochmal konkret auch kleine Anbieter in den Raum:
z.B. https://bieber-edv.de/
Die sind manchmal flexibler, wenn es was anderes als nen Gameserver sein soll. Da kann man das Unterfangen auch mal vorstellen.

Sowas kostet auch kein Geld und besonders hat man zumindest für die HW keinen Invest.
Man muss sich um das Netzwerk etwas Gedanken machen, aber nichts, was man nicht hinbekommt.

EDIT: Besonders das Thema Kundendaten ist so nen Thema, wo es schnell ungemütlich werden kann. Stichwort DSGVO.
 
Danke euch allen für die vielen hilfreichen Antworten!


Ich würde den SQL-Server bei mir im Keller laufen lassen – dort ist das Risiko für Einbruch oder Diebstahl fast bei Null.
Aber verstehe, Mieten ist sicher die bessere Variante. Mein Anbieter bietet dafür eine „Cloud-Option“ an, die ca. 149 € im Monat kostet.

Ich habe eben noch mit dem technischen Support gesprochen:
Für die erste Einzelplatz-Lösung reicht es wohl aus, den SQL-Server einfach auf meinem Laptop im Hintergrund laufen zu lassen. Erst wenn ein zweiter Arbeitsplatz oder die Monteure-App dazu kommt, wird ein eigener Server nötig – und dann spielen auch Themen wie Sicherheit und Datenschutz eine größere Rolle. Hier wäre der Wechsel in die Cloud vermutlich am einfachsten.

Mein Plan wäre also:
Schritt 1: Start mit lokalem SQL-Server auf meinem Arbeitsgerät (Einzelplatz).
Schritt 2: Sobald z. B. ein Büromitarbeiter oder die Monteurs-App dazukommt → Umstieg in die Cloud.

Backup kann ich ja theoretisch dann über z.B OneDrive realisieren.

Was haltet ihr von diesem Vorgehen?
 
Mieten ist halt auch in der Verrechnung bequem, bekommst jedes Monat eine Rechnung und gut.

Was kostet diese Software eigentlich? Musst eh nicht sagen, aber halt um Verhältnisse abzuschätzen... kann ja nicht so teuer sein zum Mieten... oder?
Damit bist halt alles los...

Klar, das Ding selbst stehen haben hat auch Vorteile... aber... ob nicht die Nachteile überwiegen?
Ich bin auch ein DIY-Freund, nicht falsch verstehen, aber in dem Fall? Hm...
 
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