Ich möchte einen Home NAS aufbauen als Ersatz für Google Drive / Backup und als zentraler Datenspeicher für Fotos, Arbeitsdokumente, Online- etc.
Ich habe kein Plan aber folgendes eingekauft bzw. zur Verfügung:
QNAP-TS453D (neu gekauft)
Diverse 8GB RAM Module SO-DIMM 2666 zum RAM Upgrade (neu gekauft)
3 x Toshiba MG090 18 TB (neu gekauft)
1 x Seagate ST5000DM000 5TB (alt)
1 x Seagate ST4000DM000 4TB (alt)
1 x 512GB Samsung 960 SSD (alt)
Im Grunde möchte ich nur ein privates Google Drive mit viel Speicher für mich und meine Freundin.
Erste Frage: brauche ich hier zwei gleiche RAM Riegel oder geht auch die verbauten 4GB + extra 8 GB? Oder lieber 4 GB + 16 GB oder eben doch lieber Dual Channel 2x8GB? (Anscheinend wird DC unterstütz) - ja, entgegen der Angaben von QNAP sind mehr als 8 GB insgesamt möglich.
Aus dem Handbuch:
2 x SODIMM DDR4
Important
• Use only QNAP memory modules to maintain system performance and stability. For NAS devices with more than one memory slot, use QNAP modules with identical specifications.
• Using unsupported modules may degrade performance, cause errors, or prevent the operating system from starting.
Wenn möglich an die Empfehlungen halten. Falls QNAP Mondpreise für die Riegel aufruft, etwas möglichst kompatibles in der empfohlenen Konfiguration einbauen.
Heimnetz ist auf 2,5GBit Lan ausgelegt. Internet ist 250/40 Mbit DSL. Derzeit benötige ich ca. 10 TB Speicherplatz. Die Dateimenge wichtiger Daten liegt unter 5 TB, der Rest ist Filme und Musik. Ein Verlust wäre zu verkraften.
Bis zu dem Tag, wo er eintritt.
Grundsätzlich reichen mir also auch 18TB. Mehr als 36TB brauche ich auf keinen Fall.
SSD-Cache soll ja auch nicht soviel bringen. Eine Platte alleine schafft ja schon knapp 300MB/s (laut HWluxx Test) - das sind ca. 2,5Gbit/s.
Option 1:
Zuerst wollte ich ein RAID 5 aus den drei 18TB Platten, davon wurde mir wegen möglicher URE Fehler abgeraten. Die 5TB Platte für ein nächtliches Backup der ganz wichtigen Daten. Wobei die bei der MG090 bei einem URE bei 125TB liegen sollen.
Option 2 - Performance:
RAID 0 aus 2x18TB + 5TB Backup täglich + 4 TB Backup 2 wöchentlich
Die Leistung des RAID 0 kann ich aber kaum abrufen, weil 2,5Gbit limitiert.
Option 3 - Budget:
1x 18 TB + 5TB Backup 1 täglich + 4TB Backup wöchentlich
Was mache ich daraus am besten?
Die 4TB und 5TB Platten für Offline-Backups der wichtigsten Daten nutzen. Halbjährlich oder jährlich. Die externe Platte wird nur zwecks Backup angeschlossen, danach offline genommen und sicher verwahrt.
Eine der drei 18TB-Platten für ein vollständiges Onlinebackup in externes Case packen. Die externe Platte ist dauerhaft angeschlossen.
Bleiben noch zwei übrig. Also RAID1 Mirorring der zwei 18TB Platten.
Vorteile:
- KISS
- Brauchbare Backupstrategie
- Onlinebackup reicht für viele Backupstände
- Sehr geringe Ansprüche an die RAID Hardware/Software
- Vergleichsweise geringer Energieverbrauch
- Einfach redundante Datenablage für erhöhte Verfügbarkeit.
- Zwei Slots frei, z.B. für ein schnelles SSD-RAID1, falls irgendwas passieren soll, was nicht mit reiner Datenablage zu tun hat.
Nachteile:
- Schreibperformance nur auf einfachem HDD Niveau
Neutral:
- Leseperformance auf doppeltem HDD Niveau
Die URE-Geschichte würde ich einfach ignorieren. Dazu wird so viel Unsinn erzählt. Ich würde hier einen pragmatischen Ansatz wählen und mich fragen, wie viele Hilfegesuche du zu dem Thema findest. Also konkret betroffene Anwender. Die Zahl dürfte irgendwo in der Nähe von Null liegen.
Das soll absolut nicht heißen, dass es grundsätzlich kein Thema ist. Es soll aber heißen, dass die Einschätzung der Relevanz extrem schwierig ist und falsche Einschätzungen nicht weiterhelfen.
Ich würde obigen Vorschlag nochmal gegenhalten, wie groß euer Datenwachstum ist. Eine sinnvolle Auslegung ist z.B., dass man 5-6 Jahre Ruhe hat.
Falls obiges nicht passt:
Ein RAID5 + vollständiges Backup halte ich auch für eine sinnvolle Kombi.
Mit RAID6 + vollständiges Backup ist man auf einer sehr sehr sicheren, schnellen - aber auch teuren - Seite. Das wäre die Goldlösung.