@Terr0rSandmann Da bin ich schon bei dir.
Opportunitaetskosten sinken mit steigendem Volumen. Aber irgendwie ist das hier fuer uns alle im Thread auch ein stueck weit Hobby, bin ich zumindest der Meinung ^^ man beschaeftigt sich ja so oder so mit dem Kram.
Du hast den Begriff der Opportunitätskosten nicht richtig verstanden.
Es sind die Kosten der alternativen (zweitbesten) Verwendung der Ressource. Mit Kosten ist nicht immer ein Betrag in Euro gemeint. Es kann sich auch um Zeit bzw. dem Nutzen aus ihr handeln.
1) Geld als Opportunitätskosten
Da wir hier über Investitionsmöglichkeiten sprechen bzw. über Investitionen im Sinne der Investitionstheorie (so wie sie an deutschen Universitäten gelehrt wird), müssen wir bei der Untersuchung der Vorteilhaftigkeit einer Investition die Verzinsung der deutschen Staatsanleihen als Opportunitätskosten zwingend betrachten, da dies, als die sicherste Alternative regelmäßig eingestuft wird. (Ohne auf das Rating näher eingehen zu wollen.) Angenommen du möchtest 100.000 Euro am 1. Januar in Nvidia Aktien investieren und erhoffst dir dadurch cash-flows zum Ende des selben Jahres in Höhe von 5000 Euro, was einer 5%-igen Verzinsung entspricht. Der Zins für eine 1-jährige deutsche Staatsanleihe beträgt 1,0%. Wie hoch sind deine Opportunitätskosten?
Richtig, 1000 Euro. Es sind deine Kosten der alternativen (zweitbesten) Verwendung des Investitionsvolumens.
Überprüft man deine Aussage, mit einem Investitionsvolumen von 500.000 Euro (ceteris paribus) auf Konsistenz, so gelangt man schnell zu dem Ergebnis, dass die Opportunitätskosten mit steigendem Volumen auch steigen und nicht fallen.
2) Zeit als Opportunitätskosten
Was Terr0rSandmann gemeint hat ist wohl Folgendes: Er opfert viel Zeit, um sich alle möglichen Informationen zu besorgen, um eine möglichst gute Investitionsentscheidung zu treffen, da er nicht mit 50 Euro Gewinn am Monatsende stehen möchte.
Was ist also Terr0rSandmanns alternative (zweitbeste) Verwendung der Ressource "Informationsbeschaffung vor dem PC" nachdem er seine Arbeitszeit beendet hat?
Es ist seine Freizeit im Sinne von "Playstation spielen" oder "Einkaufen gehen" bzw. der positive Nutzen dem ihm diese Beschäftigungen in seiner Nicht-Arbeitszeit stiften.
Nehmen wir an Terr0rSandmann ist sehr ambitioniert und verwendet jeden Tag seine gesamte Freizeit von 6 Stunden für die Informationsbeschaffung vor dem PC, um die beste Investitionsentscheidung zu treffen, da er immer 50% seines Nettogehaltes am Monatsende investiert. Eine Stunde Freizeit entspricht bei ihm 10 Nutzeneinheiten.
Seine Opportunitätskosten betragen somit 60 Nutzeneinheiten/Tag bei einem Nettogehalt/Monat von X Euro.
Wenn er überraschend nächsten Monat einen Bonus von 10% auf sein Nettogehalt bekommt, bleiben seine Opportunitätskosten konstant bei 60 Nutzeneinheiten/Tag, obwohl sein monatliches Investitionsvolumen um 10% steigt. Somit macht auch dieses Beispiel deutlich, dass deine ursprüngliche Aussage nicht stimmt.
Streng genommen müsste man trennen zwischen Opportunitätskosten bis zur Entscheidungsfindung und Opportunitätskosten bei der Entscheidung über die Investitionsanlagen.
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