Ich hätte auch nach der Eingangsmessung nicht Mal 2 Vanilla Netzteile gehabt, die man in vorher/nachher mit verschiedener Bestückung hätte messen/vergleichen können, weil ja eins gehimmelt ist.
Sowohl das eine originale als auch die 2 Recap Exemplare sahen in der Messung gut aus. Eins war Full-Pana-FR, eins war entlang @WMDK 's Empfehlung ausgestattet. Das FR lieferte meine ich sogar noch etwas bessere Werte.
Genau diese beiden Faktoren machen die Messung ansich ja eh immer etwas problematisch.
Wir haben es halt ganz oft mit gewisser Serienstreuung zu tun und – gerade bei gebrauchten Geräten – mit tlw. sehr unterschiedlicher Alterung und sich daraus ergebenden Effekten in die eine oder andere Richtung.
Um eine wirklich aussagekräftige Messung machen zu können müsste man eigentlich ein einziges Netzteil durch alle Versionen führen, sprich eines auswählen, welches Originalbestückung hat -> dieses durch den Test jagen als Ausgangsmessung, dann eben jenes umrüsten z.B. auf All-Pana-FR Bestückung und messen, dann dieses wieder umrüsten auf z.B. die Liste von mir, welche etwas mehr in Richtung ESR Senkung geht und messen. Erst dann kann man wirklich was dazu sagen ob a) eine bestimmte Bestückung Vorteile / Nachteile in dem speziellen Netzteil hat und b) überhaupt erst Messungen sinnvoll vergleichen.
Schon bei zwei unterschiedlichen Geräten des gleichen Typs hast du so viele Faktoren, die da ansonsten mit rein spielen, die jede Messung verfälschen können. Du kannst unterschiedlich gealterte Mosfets haben, die sauberer arbeiten als schon degeneriertere im zweiten Modell, du kannst tlw. je nach Verfügbarkeit der Teile andere Bestückungen vorfinden usw usf.
Selbst beim gleichen Modell kannst du, je nach Revisionsstand auch technische Unterschiede haben, z.B. beim Levicom 450XPL-B hast du je nach Platinenrevision auf der Sekundärseite abweichende Schaltfrequenzen der Mosfets von knapp 300 KHz in der ältesten Revision bis knapp 520 KHz in der neuesten Revision. Das alleine kann dafür sorgen, dass sich eine Bestückung mit Kondensatorsorte XY anders verhält als in einem anderen Exemplar, weil natürlich jede Kondensatorserie eine bestimmte Charakteristik aufweist, wo auch die Schaltfrequenzen ihren Anteil haben, also musst du auch das im Vorfeld eigentlich prüfen und sicherstellen, dass die Basis identisch ist, bzw. es verwundert dann z.B. weniger, dass ein Pana FR sich bei knapp 520 KHz anders verhält als ein UHW.
Das ist mit unter auch der Grund, warum ich z.B. für Vergleiche / Analysen von Kondensatortypen / Serien / Chargen immer exakt den gleichen Unterbau verwende, bzw. über verschiedene dafür "aussortierte" Hardware verfüge um die verschiedenen Klassen und Bauzeiträume abdecken zu können und somit immer eine realistische und reproduzierbare Grundlage für solche Vergleiche schaffen zu können. Es gibt für jede Ära also festgelegte Testplatinen, für Sockel 7, Sockel 370, Sockel A, 478.... you name it..., mit festgelegten Komponenten, sprich CPU, RAM, GPU, Netzteil, HDDs, da ist alles immer exakt identisch. Die haben ihrerseits tlw. schon zig Umrüstungen hinter sich und dienen nur dem Zweck des einheitlichen Versuchsaufbaus für entsprechende Vergleiche. Dann rollst du das ganze aus auf andere Platinen und vergleichst da wieder, bzw. stellst Allgemeingültigkeit fest oder entdeckst plötzlich Besonderheiten in anderen Revisionen usw... Das berühmte "Rabbit hole" im Grunde
Ist natürlich alles mit viel Zeitaufwand verbunden, wenn du z.B. drei Serien durchtesten willst... Original, auslöten, Variante 1, auslöten, Variante 2, auslöten, Variante 3, auslöten, jeweils mehrere Messungen machen in verschiedenen Szenarien, Dokumentation dazu mit Eingangsmessung des ESR der Caps, ggf. Formierung bei brandneuen Caps und Aufzeichnung vorher/nachher usw...

Da geht schon ordentlich Zeit bei drauf.
Dennoch
@Tweakstone vielen Dank für die Bemühungen in der Sache

Ist bei der alten Hardware halt immer etwas schwierig und vor allem, wie geschrieben auch mit viel Zeitaufwand verbunden, der irgendwo vom Tester gefunden werden muss.