[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Der ÖD hat, wie jedes andere Unternehmen auch, auch Großkonzerne, das selbe Problem.
Digitalisierung ist ein Thema was angegangen werden muss.
Ein Großkonzern mit mehreren Untermarken und Subgesellschaften haben das selbe Problem, dass auch da gewisse Grenzen per Dekret einzuhalten sind. Das ist quasi Föderalismus.

Das Problem ist, dass Firmen irgendwann sehen, was da im alten Modell an Geld flöten geht und man dieses Geld gerne heben will.
Der ÖD ist aber nicht Gewinn orientiert und muss auch niemandem Rechenschaft ablegen wie eine AG ihren Geldgebern. Und so ist da auch kein Modernisierungsdruck.
Und unsere Politiker, die diese Rechenschaft einfordern könnten, haben von der Digitalisierung keinen blassen Schimmer und auch das Thema "ist ja nicht mein Geld" spielt da mit rein.
Und so kommt es, dass gefühlt jedes Dritte Welt Land besser digitalisiert ist als wir.
Hinzu kommt die deutsche Perfektion bei Ordnern und Stempeln, da kommt halt auch nix.
Gefangen im Mittelalter.
 
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Naja, ich bin im ÖD… und ja Digitalisierung hat in meinem Bereich noch gar nicht stattgefunden. Soll aber jetzt passieren :fresse:

Gibt es Mitarbeiter die viel quatschen und ineffizient sind? Ja.
Ist der Apparat, sind die Prozesse, Wege (vor allem Entscheidungswege), Gesetze etc. aufgebläht und tragen zur Ineffizienz bei? Ebenfalls ja.
Irgendwo liegt die Wahrheit in der Mitte.

Und keine Ahnung, was das mit den Gehältern ist…. aber ich finde sie ok und auch für mich zufriedenstellend. Okay wobei, mir grad einfällt, dass man zwischen Arbeitnehmern und Beamten auch differenzieren muss.
 
Für mehr Kontext, klicke hier..
Ein Monat nach dem Termin wird's langsam konkreter. Wir haben nach weiteren Gesprächen mit dem Unternehmen heute das Angebot für die Konzeptarbeit, die natürlich noch dieses Jahr erledigt werden muss, abgeschickt. Das Gesamtprojekt könnte dann nächstes Jahr starten, je nachdem wie das Konzept ankommt :fresse:

Ich merke schon, mit den kalkulierten Urlaubstagen dieses Jahr wird's echt eng. Aber den Auftrag in der Schweiz sausen zu lassen, wäre wohl auch ein Fehler :o
 
Seid ihr denn nicht gut und der Preis darum nicht gerechtfertigt und du dich darum schlecht fühlst? :fresse:
Wenn die Kunden doch zufrieden sind und die Summen zahlen, dann müssten doch beide Seiten zufrieden sein. Denn wenn es da eine Diskrepanz gäbe, könnte man ja immer noch den Dienstleister wechseln.
Trotzdem sind 300€/h schon eine Ansage. Ich hab bisher von 2008-2022 eine Steigerung des Stundensatz von ~100€/h auf ~150€/h in meinem Berufszweig mitbekommen. Auch stattlich mit 50% Erhöhung, aber noch weit von den 300 entfernt. :ROFLMAO:

Die Leistungsbewertung ist natürlich schwierig. Wann ist ein Anwalt gut? Die Leute jammern natürlich manchmal über die (hohe) Rechnung. Wenn jemand zu dir kommt, weil er 5000 € einklagen will, dann kannst du dem keine 3000 € Rechnung stellen, auch wenn der Fall viel Arbeit macht. Da kommt man oft in blöde Situationen.
 
Nur mal was für die Diskussion Digitalisierung und ÖD:

Ich bin ja auch im ÖD und hab quasi nur mit Digitalisierung und IT zu tun, da hier tätig: https://www.ldbv.bayern.de/digitalisierung/itdlz.html

Wir sind vielleicht nicht zu 100% auf dem aktuellen, technischen Stand (dank Bürokratie etc.; kriegt man leider nicht weg), aber hier wird quasi nur IT gelebt. Zum Glück keine typische Verwaltung wie in einem LRA etc.
 
Bei dem Thema gibt es bzgl. "interner Arbeitsweisen" echt eine sehr große Spannweite..

Ein alter Arbeitskollege ist aus dem Konzern in die "BW Landes-IT" gewechselt und hat Projekte betreut, die den Staats-/Landesapparat wirklich sinnvoll digitalisieren sollten. Alles aber noch mit offenem Ausgang ;). In Hessen (ähnlicher Verantwortungsbereich), werden hingegen E-Mails ausgedruckt und in Versandtaschen von Büro zu Büro getragen.

Ob die Themen nun überhaupt nicht angegangen werden, verschleppt oder aufgrund der Gesetzeslage schwer umsetzbar sind, das Resultat ist leider immer das selbe. Etwas polemisch ausgedrückt, bin ich immer noch nicht in der Lage eine Ausweisverlängerung oder Wohnsitzummeldung digital zu beantragen und muss 4,5 Stunden - auch über die Mittagspause - vor dem Bürgerbüro anstehen :heul:
 
So der Schweizer Recruiter hat ne neue Stelle ausgegraben, mein CV scheint Anklang zu finden. Er hat das vorherige, von mir abgelehnte, Angebot wohl dem Hiring Manager genannt der meinte, dass sie das ohne Probleme toppen können. Auf den ersten Blick sehen auch die sonstigen Benefits des AG (wesentlich) besser aus. Ich bin (mal wieder) gespannt ;P
 
@Nubert

Ich lese in deiner Argumentation einfach zuviel Vorbehalt und Vorurteil statt Objektivität. Es fällt mir schwer darauf wirklich inhaltlich zu antworten, daher lass ich es. Umstimmen werde ich dich wohl eh nicht.

Ein Hauptproblem warum Prozesse so kompliziert geworden sind oder einfach bürokratisch aufgebläht werden ist durch die Sache an sich bedingt.
Klar kann man bei einem Bauantrag schnell sagen "so können wir das machen" und nach einer Woche genehmigen.
Aber dann kommt ein Nachbar und klagt, das Gericht nimmt das ganze Verfahren auseinander, es kostet alle Geld, Zeit und Nerven.
Der nächste Bauantrag wird halt zu Tode geprüfte auf alle Eventualitäten, alle Fallstricke und dauert dann fünfmal so lange.
Schuld der Behörde? Nein.

Die Analogie lässt sich auf fast alle Verfahren die mit einem Bescheid zu tun haben übertragen.

Man kann auch einen Windpark in 6 Monaten genehmigen (das ist die gesetzliche Frist). Gib der Behörde rechtliche Rückendeckung und das läuft.
Die gibt aber keiner.

Dann hast du da Mitarbeiter die motiviert an Fragestellungen gehen, an Projekte, aber dann durch solche Klagen oder auch schon durch die lokale Politik (öffentlich - die Politik entscheidet ja wohin der Wind in der Verwaltung weht) konterkariert werden. Das erzeugt Frust, und einen Mitarbeiter der ein paarmal arg frustriert wurde und keine Besserung sieht, wird auch nicht mehr motiviert arbeiten sondern Dienst nach Vorschrift erledigen. Das ist halt am sichersten und macht am wenigsten Stress (nicht am wenigsten Arbeit, sonder tatsächlich weniger Ärger und Rechtfertigung).

Das System gehört in sich reformiert, angefangen bei rechtlicher Rückendeckung und Verwaltungsgerichten, die nicht automatisch contra Behörde schießen. Da gibt's einige Spezies die grundsätzlich der Behörde Unrecht geben weil sie am längeren Hebel sitzt.
 
Deckt sich genau mit meinen Erfahrungen... Klar kann man behördenintern einiges optimieren, aber wie @Pommbaer80s sagt, das geht schon damit los, dass jeder Honk mittlerweile meint jeden Mist vor Gericht ausfechten zu müssen. Im Gesetz (kann primär nur vom SGB II reden) hast du dann noch viel Ermessen und vor Gericht wird dann halt gewürfelt (zumindest habe ich manchmal den Eindruck) und alles wird anders gemacht. Also wird der Prozess das nächste Mal noch viel mehr aufgebläht und sich das Verfahren bzw verlieren zu sparen. Es gäbe so viel was optimaler laufen könnte. Aber das fängt halt ganz oben an. Und das wird nicht passieren. Weil "machen wir schon immer so"
 
Und so kommt es, dass gefühlt jedes Dritte Welt Land besser digitalisiert ist als wir.
Hinzu kommt die deutsche Perfektion bei Ordnern und Stempeln, da kommt halt auch nix.
Gefangen im Mittelalter.
Stimmt, sieht man gut in Südamerika, da geht es problemlos Behörden, Unterlagen per WhatsApp (na ob das so ein sicherer weg ist, bezweifle sogar ich) zukommen lassen und wenn das Original benötigt wird, muss man es bringen. Sehe ich bei meiner Freundin, sie hat gerade einen Sorgerechtsstreit mit ihrem ex, der sich nicht um die Kinder kümmert und zahlt aber verhindern will, das sie die Kinder nach Deutschland nachholt.
Die ersten Verhandlungstage begannen, als sie noch in Deutschland war und sie konnte per Teams an der Verhandlung teilnehmen. Wäre hier undenkbar. Impfausweis, hat sie als App, bei der sie sich für jeden Zugriff einloggen muss, auf dem Handy und ist auch entsprechend immer aktuell und sie bekommt auch Benachrichtigungen wenn eine Auffrischung ansteht. Da gibt es noch einiges mehr.
 
Klar kann man bei einem Bauantrag schnell sagen "so können wir das machen" und nach einer Woche genehmigen.
Aber dann kommt ein Nachbar und klagt, das Gericht nimmt das ganze Verfahren auseinander, es kostet alle Geld, Zeit und Nerven.
Der nächste Bauantrag wird halt zu Tode geprüfte auf alle Eventualitäten, alle Fallstricke und dauert dann fünfmal so lange.
Schuld der Behörde? Nein.
Die Ressourcenverschwendung findet aber ganz wo anders statt.
Bauantrag in 15 (!) facher Ausfertigung (Windrad), für jede beteiligte Behörde eine.
Und dann wird der Rumpel an mehrere Standorte geschickt, wo halt die 15 Behörden sind. Und dann müssen die Akten auf Papier synchronisiert werden weil jeder ja nen Pups dazu hat und keiner Daten austauschen kann.
DAS ist das Problem im ÖD.

Das gleiche Thema kannst du auf jede Staatsanwaltschaft/Gericht/Anwälte übertragen, auf jede Eheschließung mit den Meldebehörden, auf jeden Übergang von ALG1 auf ALG2, wo sich dann die Zuständigkeit von Bund auf Kommune ändert, aber niemand die bereits ausgefüllten Ergebnisse der Bedürftigkeitsprüfung intern übermitteln kann, so dass jeder Anstragssteller die ganze demütigende Scheiße noch mal durchmachen muss, usw.

Und jetzt haben wir noch nichtmal angeschnitten was passiert, wenn irgendwelche Fristen verstreichen, weil im internen Dienstweg/Postweg was passiert/liegenbleibt und der Bürger auf einmal der gekniffene ist...

Ich raffe nicht, wie man die öffentliche Verwaltung für ihr Verwaltungsversagen in Schutz nehmen kann... :motz:

Auf das Thema SGB2 und Klagen gehen wir besser nicht ein. Das da wirds dann schnell politisch und weniger ein Verwaltungsthema, das beißt sich dann mit den Forenregeln und irgendwer muss wieder den großen Wischmopp auspacken... Danke vorab.

Man kann auch einen Windpark in 6 Monaten genehmigen (das ist die gesetzliche Frist). Gib der Behörde rechtliche Rückendeckung und das läuft.
Die gibt aber keiner.

Dann hast du da Mitarbeiter die motiviert an Fragestellungen gehen, an Projekte, aber dann durch solche Klagen oder auch schon durch die lokale Politik (öffentlich - die Politik entscheidet ja wohin der Wind in der Verwaltung weht) konterkariert werden. Das erzeugt Frust, und einen Mitarbeiter der ein paarmal arg frustriert wurde und keine Besserung sieht, wird auch nicht mehr motiviert arbeiten sondern Dienst nach Vorschrift erledigen. Das ist halt am sichersten und macht am wenigsten Stress (nicht am wenigsten Arbeit, sonder tatsächlich weniger Ärger und Rechtfertigung).

Das System gehört in sich reformiert, angefangen bei rechtlicher Rückendeckung und Verwaltungsgerichten, die nicht automatisch contra Behörde schießen. Da gibt's einige Spezies die grundsätzlich der Behörde Unrecht geben weil sie am längeren Hebel sitzt.
...Zurecht!
Natürlich gibts da Probleme auf der rechtlichen Seite (die Harbeck hoffentlich inzwischen grundsätzlich abgestellt hat) weil einfach keine Kriterien für Entscheidungen festgelegt wurden und entsprechende Willkür, vor allem was befürchteten Pöbel backlash angeht zieht. Also wird ausgesessen, verzögert, jedes verwaltungsrechliche fadenscheinige Register gezogen um keine Entscheidung zu treffen, anstatt ne Entscheidung zu treffen. Und natürlich wird vom immer gleichen Klientel gegen die Erdrotationsbeschleuniger geklagt. Da biste dann aber wieder bei "Hoffentlich hat Harbeck inzwischen seinen Job in diesem Thema gemacht".
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Ressourcenverschwendung findet aber ganz wo anders statt.
Bauantrag in 15 (!) facher Ausfertigung (Windrad), für jede beteiligte Behörde eine.
Und dann wird der Rumpel an mehrere Standorte geschickt, wo halt die 15 Behörden sind. Und dann müssen die Akten auf Papier synchronisiert werde weil jeder ja nen Pups dazu hat und keiner Daten austauschen kann.
DAS ist das Problem im ÖD.

Das ist das Problem einzelner Behörden.

Gerade zu den von dir genannten Verfahren kann ich dir mitteilen, dass die Übersendung mittlerweile auch digital erfolgt.
Es müssen halt noch die Genehmigungen in Papier ausgestellt werden, aber dafür reichen drei Exemplare (Genehmigung 1, Genehmigung 2 für die Behörde und eine Schmierakte - auch Handakte genannt).

Es reicht dabei auch lediglich die drei Akten aktuell und synchron zu halten. Hab hier leider auch so einen "Spezi" dem ich erstmal austreiben musste alles zu synchronisieren, und auch einen Naturverband erneut zu beteiligen wenn sich am Fundament des Windrads eine Schraube geändert hat.

Ob jemand das macht oder anders ist Ermessen des Mitarbeiters und der beteiligten Behörden. Wollen die Papier, macht man das, um das nicht zu bremsen.
Die Zahl der Exemplare richtet sich dann halt nach Anzahl der Behörden die Papier wollen, damit alle gleichzeitig beteiligt werden können (würde ja sonst noch länger dauern).

Und so kommt es, dass gefühlt jedes Dritte Welt Land besser digitalisiert ist als wir.
Hinzu kommt die deutsche Perfektion bei Ordnern und Stempeln, da kommt halt auch nix.
Gefangen im Mittelalter.
Jo Vergleiche mit dritte Welt Ländern sind immer gut.
Wenn die Entscheidung positiv ist, kein Problem. Aber dann bestreite dort doch mal den Rechtsweg, wenn dir die Entscheidung einer Behörde nicht passt.
Gibt es den überhaupt in solchen Ländern? Geh doch mal in einem korrupten Inselstaat in der Karibik gegen eine behördliche Entscheidung vor und dann sprechen wir nochmal über Mittelalter.
 
Zum Stand der Digitalisierung in Deutschland gab's gerade erst ne Folge vom Lage der Nation Podcast, da werden die Probleme ganz gut aufsummiert.
Meine Takeaways daraus:
  • In Deutschland sind die Verwaltungen alle Kommunal organisiert, d.h. es gibt zwar ähnliche Prozesse, aber bei jeder Verwaltung ist es immer ein bisschen anders
  • Digitalisierung funktioniert zum Teil schon innerhalb der (selben) Verwaltung gut, sobald es aber über die Behördengrenzen bzw. Kommunalgrenzen geht funktioniert schon gar nichts mehr da es keinen "Standard" gibt
  • Ein Beispiel das genannt wurde in dem Podcast (und das war so exakt auch meine Erfahrung aus 2020) ist z.B. wenn man heiraten möchte. Man muss sich dann "zur Eheschließung" anmelden und dafür braucht man erstmal auf dem Standesamt wo man gerade gemeldet ist (bei mir Standesamt Pankow) einen Termin. Das mag jetzt Berlin spezifisch sein, aber wie lange ich gewartet habe um diesen Termin überhaupt zu bekommen weiß ich schon gar nicht mehr. Da muss man dann auf jeden Fall eine aktuelle "Abschrift aus dem Geburtenregister" mitbringen. Ich musste dazu bei meinem Geburtsort aufm Amt anrufen, die haben mir dann (immerhin per Mail) geschickt was ich wohin an Kohle überweisen muss und dann kam das Ding per Post ne Woche später an. Das trägt man dann also zum Standesamt und dort bekommt man dann nen Wisch ausgestellt, dass alles überprüft wird und man jetzt "Eheschließen" darf. Damit kann man dann auf jedes Standesamt in DE geben und sich dort für nen Termin anmelden. Anscheinend ist es im Allgemeinen so, dass bei den allermeisten Aktenvorgängen nur Papier als "echt" angesehen wird. Wäre das digitalisiert und integriert müsste man ja nur nach der digitalen "Geburtsurkunde" anfragen und das wäre automatisch erledigt. Aber nein, man schickt den Bürger im Vierreck um Papier von A nach B zu tragen.
Mir graut es jetzt schon wieder vor meinem Umzug. Da geht der ganze mist mit dem Bürgeramt wieder los (wo man hier auch nur super umständlich Termine bekommt). Da muss man dahin zur Ummeldung, mit der Ummeldung dann KFZ ummelden, Anwohnerparkausweis neu beantragen etc... und zu dem ganzen Mist muss man überall wieder persönlich auftauchen. Warum kann ich mich nicht einfach ummelden, und die wissen dann was alles dran hängt und machen den ganzen Mist mehr oder weniger automatisch. Was das an Personal und Zeit der Bürger kostet diesen ganzen Mist doppelt und dreifach zu erledigen 🤬

Wenn die Entscheidung positiv ist, kein Problem. Aber dann bestreite dort doch mal den Rechtsweg, wenn dir die Entscheidung einer Behörde nicht passt.
Gibt es den überhaupt in solchen Ländern?
Die Vorgänge auf einem Amt das irgendwelche rechtlich höchstrelevanten Gutachten/Genehmigungen ausstellt sind sicher nochmal eine ganz andere Nummer. Da können hier vermutlich auch die wenigsten mit dir diskutieren weil im Vergleich einfach das Insiderwissen fehlt. Aber das Verwaltungswesen von bürgernahen Dienstleistungen (zu denen ich ja auch gezwungen werde sie innerhalb einer Frist zu erledigen) ist eine absolute Frechheit. In Berlin wird es halt leider noch auf die Spitze getrieben, dass die Verwaltung komplett unfähig ist überhaupt die Verfügbarkeit von Terminen zu schaffen. Ich bin seit 10 Jahren jetzt hier und es hat sich genau gar nichts daran gebessert.
 
Das ist das Problem einzelner Behörden.

Gerade zu den von dir genannten Verfahren kann ich dir mitteilen, dass die Übersendung mittlerweile auch digital erfolgt.
Es müssen halt noch die Genehmigungen in Papier ausgestellt werden, aber dafür reichen drei Exemplare (Genehmigung 1, Genehmigung 2 für die Behörde und eine Schmierakte - auch Handakte genannt).

Ob jemand das macht oder anders ist ermessen des Mitarbeiters und der beteiligten Behörden. Wollen die Papier macht man das, um das nicht zu bremen.
Die Zahl der Exemplare richtet sich dann halt nach Anzahl der Behörden die Papier wollen, damit alle gleichzeitig beteiligt werden können (würde ja sonst noch länger dauern).
Meinst du nicht, dass du mit deiner "ist halt so" Mentalität ein Teil des Problems bist? Ich halte es für ein strukturelles Problem.
In Google Docs kann jeder Depp n Dokument aufmachen und den Link zum Dokument an alle Kollegen und den Freundeskreis weiterleiten und alle können drin rumpfuschen, Anmerkungen machen usw. Das ist ein simples Cloud Dokument mit Berechtigungsstruktur.
Nur der ÖD brauchts in Papier, 15x an 15 Standorten. Wenn sie fortschrittlich sind gibts PDFs, wo zumindest ne Textsuche funktioniert... yay.
Aber wir können jetzt Anträge als PDF per Mail schicken... Die werden dann 15x ausgedruckt, verteilt, bearbeitet, in Papier synchronisiert, usw.
#Fortschritt # Digitalisierung

..so ein Schwachsinn :wut:

so, genug triggern lassen :angel:
Ich hol mir ne kalte Hopfenlimo, soll gut sein zur Beruhigung der Nerven.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, dass das Thema öD gerade so breitgetreten wird.
Hatte mich erst kürzlich in einer öffentichen Behörde beworben. Aber die scheint durchdigitalisiert, denn die Absage kam prompt samt Begründung :fresse:
 
Aber die scheint durchdigitalisiert, denn die Absage kam prompt samt Begründung :fresse:
Die hatten einfach keine Lust ne Akte in 15 Facher Ausfertigung anzulegen. Lieber schnell ne Absage bevor man sich damit beschäftigen muss :shot:
 
Die Ressourcenverschwendung findet aber ganz wo anders statt.
Bauantrag in 15 (!) facher Ausfertigung (Windrad), für jede beteiligte Behörde eine.
Und dann wird der Rumpel an mehrere Standorte geschickt, wo halt die 15 Behörden sind. Und dann müssen die Akten auf Papier synchronisiert werden weil jeder ja nen Pups dazu hat und keiner Daten austauschen kann.
DAS ist das Problem im ÖD.
Bitte konkretisieren: Das ist der (natürlich relativ große/riesige) Verwaltungsteil im ÖD.

Cybersecurity in den BLKAs, IT-Dienstleistungszentren etc. in den Bundesländern usw. usf. sind ebenfalls Teil des ÖD und derartig "veraltete" Vorgänge gibt es da (vermutlich) nicht. Bei mir ist dies definitiv nicht der Fall.
Und das "eGovernment" hier in Bayern - digitale Kommunikation behördenübergreifend inkl. digitale Angebote für Bürger*innen - funktioniert auch okay bis gut, wenn auch noch nicht so wie vielleicht gewünscht bzw. erhofft.
 
Die hatten einfach keine Lust ne Akte in 15 Facher Ausfertigung anzulegen. Lieber schnell ne Absage bevor man sich damit beschäftigen muss :shot:
So kann man es natürlich auch sehen
:fresse:

Aber nein: Es hat eine variable eines Eingabefelds zu schlecht ausgesehen, weshalb mich der Algorithmus direkt gekickt hat.
 
auch wenn der Fall viel Arbeit macht.
Ist ja auch gedeckelt und alles geregelt^^

Ich als fachunkundiger finde die groben EInblicke und die Vergleiche Beamtenwesen/ÖD sehr interessant, erquickend und erscheckend zugleich.
 
Gleich mal mit meinem Vorgesetzten/GF reden, dass ich eine andere Stelle antreten werde und hier kündigen werde - noch diesen Monat - bei einer Kündigungsfrist von einem Monat zum 15. oder Ende des Monats ist das schon hart, da wir ein Betrieb mit <5 MA sind. Ich glaube, das wird hier einiges durcheinander bringen, nach fast fünf Jahren hier, habe ich selbst einige Projekte, die ich großteils noch abschließen kann, aber ein großes, im Oktober startet das, wird ihn quasi mit voller Härte treffen... Etwas schlechtes Gewissen ist da...

Aber wie es so ist, den "richtigen" Zeitpunkt gibts wahrscheinlich nicht - unpassend ist das immer.
 
So ist es. Viel Erfolg bei altem und neuem
 
Etwas schlechtes Gewissen ist da...
Ging mir bei meinem alten AG auch so, ich war der einzige der den Großteil von dem ganzen Teams Konstrukt technisch betreut hat. Aber ganz ehrlich, das ist dann nicht mehr mein Problem. Hätte mein Chef anders gehandelt wärs auch nicht seins geworden. Nur mit den Ex-Kollegen hatte ich da etwas Mitleid, aber 0 mit der GF.
 
Ging mir bei meinem alten AG auch so, ich war der einzige der den Großteil von dem ganzen Teams Konstrukt technisch betreut hat. Aber ganz ehrlich, das ist dann nicht mehr mein Problem. Hätte mein Chef anders gehandelt wärs auch nicht seins geworden. Nur mit den Ex-Kollegen hatte ich da etwas Mitleid, aber 0 mit der GF.

Habe das Gespräch nun "hinter mir". War nicht so schlimm, er ist aber auch ein feiner Kerl. Er sagte, wir sind halt ne kleine Firma und an den Punkten, wo du dich nicht wohl fühlst, kann man hier nichts ändern, selbst wenn ich es gewollt hätte. Böse ist er mir nicht, die Arbeit muss Spaß machen, hat gesagt, dass ich stets sehr gute Arbeit abgeliefert habe und mir die Türen - sollte der andere Posten mir missfallen - stets offen stehen.

Er müsse das nun erstmal verarbeiten, aber kann es nachvollziehen.
 
Meinst du nicht, dass du mit deiner "ist halt so" Mentalität ein Teil des Problems bist? Ich halte es für ein strukturelles Problem.
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so, genug triggern lassen :angel:
Ich hol mir ne kalte Hopfenlimo, soll gut sein zur Beruhigung der Nerven.
Ich glaube wir sind im Grunde einer Meinung.
Ich bin noch nicht lange im ÖD aber kenne ihn schon lange und ja, es gibt festgefahren Strukturen.
Ich versuche selbst das ganze dynamischer und digitaler zu machen und scheitere selbst an den alten Strukturen die teilweise hart sind wie Granit.
Aber ich setze auf den Generationenwechsel. Ich hab hier Leute die nennen sich Schreibkraft aber können nicht mit Word umgehen. Das sagt alles.

Bezüglich Hopfenkaltschalt : beste :bigok:
 
Ab einer bestimmten Größe des Unternehmens ist aber auch eine natürliche Fluktuation immer gegeben, bei uns kannst du davon ausgehen, dass in jedem Standort pro Jahr mindestens 2 Bauleiter gehen und 3 neue dazu kommen, weil wir eigentlich immer wachsen und wachsen, kein Ende in Sicht. Die jungen Bauleiter wechseln zum Beispiel häufig nach drei vier jahren, wenn sie bei uns aus dem Junior Status raus sind und dann merken, dass eben nur begrenzte Aufstiegschancen gibt, weil die über ihnen ev. auch noch jung sind, klar wechseln die auch wegen Unzufriedenheit aber das kann man nicht ändern
Mag im Bau so sein, in der Industrie ist es eher so:
Das Unternehmen will ausbauen, jedoch wollen viele heute nichts mehr arbeiten und sind nach 1 Woche Probe sofort wieder weg und melden sich nicht mal.
Wie ich hier schon schrieb in unserer Abteilung ist eigentlich kein Stress hin und da im Frühjahr und Sommer wenn viel gebaut wird aber da haben wir auch Ferialangestellte.

Ebenso sind die Gehaltsforderungen vieler Unausgebildeter einfach ein Witz und verlangen:
1) (70%) Den Gehalt der Lohngruppe C (Lange Zweckausbildung z.b. Lehre one Lehrabschluss)
2) (30%) Den Gehalt der Lohngruppe D (Facharbeiter)


Mir kommt das aber recht 2x im Monat arbeite ich auch gerne mal am Samstag, das Unternehmen zahlt für Samstag Tagsschicht (21€ Netto/ Stunde) (y)
 
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