Schwerer Fehler bei Tom's Hardware : Prüfstand ADSL2+: Die 16 MBit Lüge
Hallo alle Zusammen,
in dem Artikel Prüfstand ADSL2+: Die 16 MBit Lüge befinden sich schwere Logik-Fehler, vereinfacht ausgedrückt, würde der SNR schlicht weggelassen und versucht die Folgen vom SNR auf die Dämpfung ab zu welzen.
Wer den Artikel liest, der sollte sich meine Korrektur die ich an THG geschickt habe, durchlesen:
Hallo Herr ****,
als Student der Angewandten Informatik habe ich mit sehr großem Interesse Ihren Artikel über ADSL2+ gelesen. Dieser ist Gut Geschrieben, dennoch sind mir ein Paar Technische und logische Fehler aufgefallen, die behoben werden sollten.
>Die ADSL-Norm legt hierbei die Datenrate auf maximal 6 MBit/s für den Downstream, also das Empfangen aus dem Internet, fest. Gesendet werden können die Daten mit >bis zu 600 kBit/s.
Das ist nicht ganz richtig, theoretisch sind 8 Mbit/s Downstream und 1 Mbit/s Upsteram möglich, das dies in der Praxis auch möglich ist zeigt "Alice", hier werden beim 6 Mbit Tarif "offene" Leitung geschaltet, d.h. Ungedrosselt wo in der Praxis ca. 7 Mbit Down und sogar ca. 1,1 Mbit Upstream erreicht wird (entsprechend Gute Leitung vorausgesetzt)
>Für die beiden Standards ADSL2 und ADSL2+ wurden Erweiterungen der Norm erstellt, die speziell für Firmen konzipiert sind. In beiden Standards wurde hierbei der >maximal mögliche Upload auf 3.5 MBit/s erhöht.
Das ist nur möglich wenn das ISDN-Frequenzband mit genutzt wird, wenn also DSL over POST geschalten wird, in Deutschland wird dies idr. nicht gemacht (auch nicht für Firmen) sondern lediglich DSL over ISDN, was diese gut 1 Mbit/s Upstream zur Folge hat.
Diese Fehler sind Kleinigkeiten, wesentlich Verheerender und Technisch schlichtweg Falsch sind diese Fehler:
>Übersteigt die Dämpfung die festgelegten Grenzwerte für eine bestimmte DSL-Verbindung, so besteht die Möglichkeit, die Datenrate zu reduzieren. Dies geschieht >automatisch während der DSL-Synchronisierung. Durch äußere Einflüsse kann es durchaus passieren, dass sich der Dämpfungswert nach einer erfolgten >Synchronisierung so stark ändert, dass die Verbindung abreißt.
Das ist schlichtweg Falsch, die Dämpfung ändert sich nicht, dies ist so lange die Verkabelung beibehalten wuder immer identisch. Auch durch ein Modemtausch ändert sich die Dämpfung NICHT, es gibt keine Einheitlichen Verfahren zur Dämpfungsermittlung, denn es macht einen Unterschied ob man die Dämpfung bei 300 khz misst, oder bei 1 Mhz, oder einen Mittelwert über das gesamte Frequenzband bildet, dazu kommt das Modem und Spiltter eine Unterschiedliche Eigendämpfung aufweise. Die Abbrüche haben eine andere Ursache. Man sollte wissen das die einzelnen Leitungen in dem Kabelstrang zur Vermittlungsstelle ungeschrimt sind, dadurch "stören" sich die DSL-Leitungen gegenseitig, diese Störungen sind nicht konstant sondern von der DSL Nutzung abhängig, wenn viele Leute über DSL surfen, treten mehr Störungen auf wie wenn wenige Leute surfen, daher sind idr. Abends Stärkere Störungen auf der Leitung wie Nachts. Um diesen Fakor zu erfassen ist neben der Dämpfung ein zweiter Wert zur Beurteilung der Leitungsgüte Erforderlich, der SNR (Signal-Rausch-Abstand), dieser gibt in Abhängigkeit zur Aktuellen Bandbreite an, wie Stark sich die Störungen auf der verstärken können bis die Leitung zusammenbricht. Habe ich jetzt an einer guten Leitung eine relativ Niedrige Datenrate anliegen, z.B. DSL 1000, dann ist der SNR relativ hoch, z.B. 20 dB. Dh. die Störungen müssten sich um 20 dB Verstärken bis mit ernsthaften Übertragungsfehler und Abbrüchen zu rechnen ist. Da dies aber in der Realität nicht auftritt, kann die Datenrate erhöht werden. Je höher die Datenrate, umso sensibler wird auf Störungen reagiert, und umso geringer wird der SNR angegeben. Als Faustformel kann man sagen das ein SNR von 6 dB nötig ist um eine Stabile Verbindung bereit zu stellen, d.h. erst wenn sie die Störungen um 6 dB verstärken, bricht die Verbindung ab. Würde ich dagegen das Modem bis auf 0 dB Syncen lassen, dann müssten sich die Störungen nur minimal erhöhen (z.B. Nachbar starten einen Download) und schon ist die Verbindung Weg. So ist das zumindest bei ADSL1, bei ADSL2+ sollte sich das ändern:
Im Gegensatz zu ADSL, das auf die passende Bandbreite in Verbindung mit der Framestruktur angewiesen ist, kann ADSL2 die Übertragungsgeschwindigkeit an die Übertragungsqualität der Kabelverbindung anpassen. Ohne die Synchronisation zu verlieren kann die Übertragungsrate und Kanalnutzung an den sich ändernden Störungen angepasst werden. Das Verfahren nennt sich Seamless Rate Adaption und erlaubt die Trennung der festen Zuordnung von Modulation, Bandbreite und Framing.
Anstatt die Synchronisation aufzugeben und die Übertragungseigenschaften erneut zu ermitteln wird bei ADSL2 die Geschwindigkeit für eine kurze Zeit einfach gesenkt.
Während der Datenübertragung prüfen ADSL-Modem und DSLAM das Signal/Rausch-Verhältnis (SNR, Signal to noice ratio) jedes Kanals. Wird dieser Wert auf den benutzten Kanälen schlechter, werden Datenrate und Sendeleistung an die veränderten Bedingungen angepasst.
Das ist bei einigen wenigen Modems (ich kenne nur das AR870 vom Sphairon, vorsicht einige User warnen vor Qualitätsproblemen) der Fall, dieses Modem kann tatsächlich bis 0 dB Syncen, alle anderen Modems bauen den "Puffer" von ca. 6 dB ein, was daruf schließen lässt das die Fähigkeit der automatischen Datenratenanpassung noch nicht gegeben ist.
Also es gibt zwei Indikatoren für die Güte der Leitung, zum einen die Dämpfung (die Signalabschwächung die auch vollkommen richtig beschrieben wurde) und zum andern den Signal-Rausch-Abstand, der abhängig von der Datenrate und den aktuell Vorhandenen Störungen angibt um wie viel dB sich die Störungen verstärken können.
Übrigens sind die Dämpfungswerte bei der T-com wesentlich konservativer gewählt, da die T-com eine feste Datenrate aufzwingt, deshalb muss sichergestellt sein, das diese Datenrate auch zu jeder Zeit erreicht wird, anders Arcor, diese schalten RA-DSL, d.h. das Modem verhandelt mit der Vermittlungsstelle die max. mögliche Datenrate aus, ist die Leitung also vorübergehend zu schlecht für 6 Mbit dann wird eine minimal niedrigere Rate ausgehandelt, bei der T-com käme gar keine Verbindung zu stande. Wie sie bei sich bemerkt haben ist bei dieser Technik die Güte des Modems von hoher Wichtigkeit, so kann es beim einem Modem zu abbrüchen kommen, beim anderen nicht, das liegt zum einen dran, wie Aggressiv wird der SNR ausgehandelt (umso geringer umso höher die Chance für einen Abbruch) und zum anderen wie Gut die Modembauteile mit den Portkarten in der Vermittlungsstelle zurecht kommen.
Auf Grund ihres Logikfehlerers zieht sich das jetzt durch den ganzen weiteren Artikel.
>Durch die Verkürzung der Leitung verbessert sich unser Rauschlevel von 9.8 dB auf 8.4 dB, der Dämpfungswert bleibt jedoch gleich.
Beim ersten Bild haben Sie eine SNR von 9,8 dB auf dem zweiten 8,4 dB, entgegen Ihres Textes sind die Modemwerte des erste Bild BESSER wie das zweite.
Das lässt sich auch anhand der Fehlerzahl erkennen. Wenn ich die Fehlerzahl duch die Zeit teile, dann haben Sie beim ersten Bild ca. 11 Fehler/min, beim zweiten Bild fast 14 Fehler/min.
>Wir lesen die technischen Daten des Broadcom-Chipsatzes aus und stellen erstaunliches fest: Der Dämpfungswert ist gegenüber dem Modem des Providers von 12 dB >auf 10.5 dB gesunken, auch das Rauschlevel hat sich von 8.4 dB auf 8.0 dB verbessert, wodurch weniger Übertragungsfehler entstehen.
Wie schon gesagt, andere Dämpfung wegen Andere Messverfahren, die Leitungsdämpfung ist IMMER gleich.
Das Rauschverhältnis hat sie hier noch weiter Verschlechtert, aber wie Sie richtig erkannt haben, kommt es auch noch immer darauf an, wie gut das Modem mit der Vermittlungsstelle zusammen arbeitet und das Speed Touch arbeitet eindeutig Besser an diesem Anschluss, das kann ich aus meiner Erfahrung mit mehreren Anschlüssen bestätigen, das Speed Touch ist eines der Besten Modems für ADSL2+.
Wenn sie die von mir genanten Fehler verbessern könnten, dann gehört dieser Artikel sicherlich zu den sehr Gut gelungenen und ich habe vollstes Verständnis für, das sie sich als Redakteur nicht so Tief in die Materie einarbeiten können, wie ich es kann und daher sind solche Fehler (wenn sie Verbessert werden) vollkommen zu verzeihen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan
PS: Sehr gut zum nachlesen sind folgende Links:
http://www.elektronik-kompendium.de...kom/0305235.htm
http://www.elektronik-kompendium.de...kom/1005161.htm
http://old.mhilfe.de/
Mit Zitat antworten