Server zusammenstellen für ein ERP?

landariel

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Hallo zusammen,


ich stehe gerade am Anfang meiner Selbstständigkeit im Elektrohandwerk und möchte dafür ein ERP einsetzen. Dafür brauche ich einen passenden Server – und jetzt frage ich mich: Bauen oder kaufen?

Lohnt es sich, einen Server selbst zusammenzustellen (z. B. mit SSDs im RAID 1/10, Mini-PC oder Tower), oder ist es sinnvoller, gleich einen fertigen Business-Server (z. B. von Dell/HP) zu nehmen? Mir geht’s vor allem um Zuverlässigkeit und Datensicherheit.


Hier mal die offiziellen Anforderungen von meinem ERP :
  • Betriebssystem: Windows 11 Pro oder Windows Server 2016/2019/2022
  • SQL-Server: mindestens 2016 Standard Edition (Runtime-Lizenz ist dabei)
  • CPU: ca. 4 Kerne, ≥ 3 GHz
  • RAM: 8–16 GB für kleine Umgebungen
  • Speicher: 60 GB für SQL-Daten + 40–150 GB für sonstige Daten, am besten SSD

Ich selbst bin erstmal Einzelanwender, möchte aber direkt von Anfang an ein stabiles Setup haben.


Also, Server selbst bauen (z. B. Mini-PC + SSDs) oder lieber einen fertigen Markenserver nehmen? Brauche ich ein Raidsystem wie RAID 10 , oder ist das overdone?

Backups möchte ich mit einem Raid1 NAS Laufwerk machen.


Viele Grüße
Jakob
 
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Ein ERP ist nichts für Bastelarbeit. Ein ERP, vor allem, wenn es Finanzbuchhaltung inkludiert, erfüllt Dokumentationspflichten, die man besser nicht vermasseln sollte.

Wenn IT nicht Dein Kerngeschäft ist, würde ich dringend empfehlen, ein Cloud-basiertes ERP mit deutscher Datenhaltung auszuwählen. Je nach benötigtem Funktionsumfang empfiehlt sich ggf. auch ein reines Buchhaltungs-/Warenhaltungs-System à la lexware oder so.

Letzteres ist Opex (vs. Capex). Letzteres läuft, auch, wenn Du keine Zeit darauf verwendest. Nutze die Zeit lieber fürs Geschäft und eine ordentliche Buchhaltung.
 
Ich habe mich vermutlich nicht ganz klar ausgedrückt, sorry.
Es geht um die Software Powerbird, die ich mir anschaffen werde (eine recht große Investition). Damit möchte ich künftig Angebote, Rechnungen und Kundendaten verwalten. Außerdem ist eine DATEV-Unternehmer-Online-Schnittstelle integriert, über die mein Steuerberater Zugriff erhält.


Die Installation und monatliche Wartung des ERP-Systems übernimmt der Hersteller selbst.
Was ich allerdings bereitstellen muss, ist ein SQL-Server, auf dem die Datenbank von Powerbird läuft.
 
  • Danke
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Wo wird der SQL Server denn betrieben? In Deinen Räumen? Musst Du einen Remote-Zugriff sicherstellen? Alles Dinge, mit denen man sich dann auch wirklich auskennen sollte. Sowas ist Mission Critical für Dein Unternehmen.

Ich würde sowas immer komplett aus einer Hand nehmen, schon aus Haftungs-/Gewährleistungsgründen. Sonst lagert der Softwarehersteller das volle Risiko auf den Nutzer (und Datenbankprovider) aus.

Ich will Dir das nicht madig machen, sieh mich hier also nicht als Miesepeter :)

Ich kenne solche Angebote und habe diese mit meinen Kunden im Rahmen einer Risiko-Bewertung immer recht fix verworfen.
 
Danke dir für die kritische Einschätzung!

Im Elektrohandwerk ist es leider so, dass es bislang keine wirklich überzeugenden Cloudlösungen gibt, die den Funktionsumfang von Powerbird bieten. Ich habe mir bereits eine Cloudlösung zeigen lassen – dort fehlen mir aber wichtige Funktionen.
Ich bin auf IDS- und DataNorm-Schnittstellen angewiesen, ebenso auf eine GAEB-Schnittstelle. Vor allem brauche ich ein starkes Kalkulationstool – und genau das finde ich in den aktuellen Cloudlösungen nicht in der Qualität, die mich zufriedenstellt.
Der SQL-Server würde bei mir vor Ort im Büro stehen. Der Hersteller installiert die Software fachgerecht und richtet auch einen Remote-Zugriff (AnyDesk) ein. Zudem liefern sie eine spezielle, auf Powerbird lizenzierte SQL-Version, sodass ich nicht die teure Vollversion kaufen muss.


Gibt es aus deiner Sicht eine Lösung, die für mich gut funktioniert?
Ich starte am Anfang auch als "One-Man-Show", vielleicht ist die Information noch wichtig.

Ganz fremd ist mir das Thema zum Glück nicht 🙂
Meine Idee war folgendes ( Stichpunktartig )
-SQL Server
-NAS Raid1, als Backup
-USV
-Watchguard oder ähnliches ( langfristig wenn Monteurs App interessant wird )

Was beachte ich vielleicht nicht, was du Kritisch siehst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mich an deiner Stelle mit dem ganzen Sachverhalt an Systemhäuser in deiner Nähe wenden und schauen, was die dazu sagen, in Bezug auf Angebot/Übernahme des ganzen, abseits dessen, was der Hersteller macht.

Kostet, allerdings habe ich früher oft genug so "One-Man-Show" Firmen gesehen, die dann ziemlich bedröppelt geschaut haben, wenn es mal Probleme gab. Und da ging es nicht mal um so eine vergleichsweise aufwändige Installation wie bei dir, aber auch als kleiner eBay Powerseller ist es eher schlecht, wenn man nicht arbeiten kann und seine Produkte verschickt bekommt...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

NAS Raid1, als Backup
Hast du deine Geschäftsräume im eigenen Haus etc. oder getrenntes Gebäude?
Sollte es die Internetverbindungen hergeben, sollte das Backup NAS woanders stehen inkl. eigener USV - für das erste Full, kann es aber vor Ort sein, dann geht es inkrementell schneller durchs Internet. Benötigt halt dann auch wieder VPN etc.

Auch wenn es nicht direkt IT ist - überlege dir, ob du an der Stelle wo die Sachen stehen sollen, ggf. einen extra Rauchmelder hinbaust - falls nicht eh schon einer da ist. Inkl. geeignetem Feuerlöscher - der sollte allerdings nicht direkt daneben stehen ^^.


Das wären noch Punkte für die Liste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was machst du, wenn jemand ins Büro einbricht und alles mitnimmt, was nicht angeschraubt ist? (nur eins von vielen Szenarien)
Wie lange kannst du dann noch arbeiten?

Miete dir einen Server bei einem Anbieter wie Hetzner und Co. Die haben auch Möglichkeiten, den isoliert zu betreiben, so dass der nicht frei im Netz hängt. Dahin baust du einen VPN Tunnel auf und der Server fühlt sich an, als wenn er bei dir vor Ort steht.
Die Dinger sind entsprechend sauber aufgestellt, auch was die Stromversorgung usw. angeht.

Ich werfe nochmal konkret auch kleine Anbieter in den Raum:
z.B. https://bieber-edv.de/
Die sind manchmal flexibler, wenn es was anderes als nen Gameserver sein soll. Da kann man das Unterfangen auch mal vorstellen.

Sowas kostet auch kein Geld und besonders hat man zumindest für die HW keinen Invest.
Man muss sich um das Netzwerk etwas Gedanken machen, aber nichts, was man nicht hinbekommt.

EDIT: Besonders das Thema Kundendaten ist so nen Thema, wo es schnell ungemütlich werden kann. Stichwort DSGVO.
 
Danke euch allen für die vielen hilfreichen Antworten!


Ich würde den SQL-Server bei mir im Keller laufen lassen – dort ist das Risiko für Einbruch oder Diebstahl fast bei Null.
Aber verstehe, Mieten ist sicher die bessere Variante. Mein Anbieter bietet dafür eine „Cloud-Option“ an, die ca. 149 € im Monat kostet.

Ich habe eben noch mit dem technischen Support gesprochen:
Für die erste Einzelplatz-Lösung reicht es wohl aus, den SQL-Server einfach auf meinem Laptop im Hintergrund laufen zu lassen. Erst wenn ein zweiter Arbeitsplatz oder die Monteure-App dazu kommt, wird ein eigener Server nötig – und dann spielen auch Themen wie Sicherheit und Datenschutz eine größere Rolle. Hier wäre der Wechsel in die Cloud vermutlich am einfachsten.

Mein Plan wäre also:
Schritt 1: Start mit lokalem SQL-Server auf meinem Arbeitsgerät (Einzelplatz).
Schritt 2: Sobald z. B. ein Büromitarbeiter oder die Monteurs-App dazukommt → Umstieg in die Cloud.

Backup kann ich ja theoretisch dann über z.B OneDrive realisieren.

Was haltet ihr von diesem Vorgehen?
 
Mieten ist halt auch in der Verrechnung bequem, bekommst jedes Monat eine Rechnung und gut.

Was kostet diese Software eigentlich? Musst eh nicht sagen, aber halt um Verhältnisse abzuschätzen... kann ja nicht so teuer sein zum Mieten... oder?
Damit bist halt alles los...

Klar, das Ding selbst stehen haben hat auch Vorteile... aber... ob nicht die Nachteile überwiegen?
Ich bin auch ein DIY-Freund, nicht falsch verstehen, aber in dem Fall? Hm...
 
Backups und damit Kundendaten nach OneDrive? Kannst Du da die DSGVO erfüllen?

Selbstbau mag für Hardware-Versierte/Enthusiasten schnell naheliegen, sehe ich aber kritisch in so einem Usecase.
Denn Zeit ist Geld und Dein Hauptbusiness ist ja nicht Server zu basteln oder zu reparieren, sondern das Zeug muss laufen und im Desasterfall schnellstmöglich repariert/ersetzt werden können.
 
Im Elektrohandwerk ist es leider so, dass es bislang keine wirklich überzeugenden Cloudlösungen gibt, die den Funktionsumfang von Powerbird bieten.
Mein Anbieter bietet dafür eine „Cloud-Option“ an, die ca. 149 € im Monat kostet.
Widerspricht sich das denn nicht etwas? ^^

Bei all den Risiken, die man da heute so hat, würde ich mir echt überlegen, nicht doch gleich die Cloud Option zu wählen - inklusive AVV.
 
Ich habe mich zuvor wohl etwas missverständlich ausgedrückt:

Die Software selbst muss ich kaufen – mit den Modulen, die ich benötige, liegt sie bei einem mittleren vierstelligen Betrag. Im Hintergrund braucht das System einen SQL-Server, den man auch direkt beim Hersteller mieten kann (www.hwcloud.de). Das war mir anfangs nicht so bewusst, wurde mir aber in einem weiteren Gespräch erklärt. Trotzdem sehe ich es nicht als „klassische Cloud-Software“, da hier nur die Datenbank in der Cloud läuft – vielleicht definiere ich das aber auch falsch.

Ihr habt absolut recht: Sich selbst um solche Dinge zu kümmern macht kein Sinn – davon bin ich jetzt auch weg. OneDrive ist für Backups wegen DSGVO nicht geeignet, da schaue ich mich nach einem passenden Anbieter um.

Meine Frage wäre: Spricht etwas dagegen, zum Start den SQL-Server erstmal lokal auf meinem Laptop im Hintergrund laufen zu lassen und erst später – wenn es notwendig wird – den Cloud-SQL beim Hersteller zu mieten? Damit könnte ich gerade am Anfang Kosten sparen.
Falls das nicht empfehlenswert ist, würde ich gleich mit der Cloud-Variante starten. Da freue ich mich über euren Input.


Vielen Dank für die wirklich hilfreichen Rückmeldungen!
 
Inkludiert dieses Angebot keine "die kümmern sich um Alles" Lösung?
 

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Selbstbau lohnt sich nie für Firmen.
Du zahlst 400-800€ für die Hardware im Selbstbau.
Wenn du bei Dell/Lenovo/HP eine Workstation mit ECC kaufst kriegst du die für 600-1500€ über die 5-10 Jahre über die du das Abschreibst sind der 24h ersatz die sie zum Teil noch gewähren kaum ersetzbar für die 50€ die du pro Jahr sparst.
 
Kannst Du da die DSGVO erfüllen?
Das kann grundsätzlich niemand, wenn mans drauf anlegt.
Solang da jetzt nicht grobe Fahrlässigkeit im Spiel ist, tät ich da kein großes Theater machen. Grundsätzlich ist die ganze DSGVO flexibelste aller Gummiparagraphen. Das kann man sich so hindrehen, dass man als Großkonzern (oder Staat, der grundsätzlich ein "berechtigtes Interesse" an allem und jeden hat) alles darf, ebenso kann man da mit unliebsame Player blockieren und zerstören wie Lust und Laune es wollen.
Wenn du bei Dell/Lenovo/HP eine Workstation mit ECC kaufst kriegst du die für 600-1500€ über die 5-10 Jahre über die du das Abschreibst sind der 24h ersatz die sie zum Teil noch gewähren kaum ersetzbar für die 50€ die du pro Jahr sparst.
Was? 600-1500? Refurbisht aus dem Jahr 2015? 24h Ersatz? Ja, mit Wartungsvertrag um wie viel €/Monat?
Das kosten doch schon 2 Enterprise SSDs (welche man für so ne DB wohl will).

Wenn man den Bums schon "daheim" hinstellt und selbst aufsetzt, kann man sich den Kram selbst zusammenstecken auch noch, das ist das Geringste.



Das Mieten ist nicht so verkehrt, wenns zu klein ist machst in Upgrade, wenns zu groß ist ein Downgrade, wenns nicht passt wechselst den Anbieter etc...
Seblst hosten, naja wenns offline verfügbar sein soll.. aber wenn du mal offline bist, hast eh andere Probleme in der heutigen Zeit.
 
Starting at, was kostet der, wenn man ihn durchkonfiguriert hat in tragbarer Weise?
 
Kundendaten und DSGVO .... nuff said
 
Ein ERP, vor allem, wenn es Finanzbuchhaltung inkludiert, erfüllt Dokumentationspflichten, die man besser nicht vermasseln sollte.
und das kann der Dienstleister, der ihm seinen Auszubildenden hinschickt, den er dann am liebsten für 36k€ p.a. übernehmen würde, sehr viel besser? Sicher? Führt eigentlich irgendjemand, der hier immer mit den "Systemhäusern" kommt, selbst ein Unternehmen (außer eben einem solchen Systemhaus). Ich tue das zwar auch nicht, hab' aber jetzt mittlerweile ein bisschen Systeme im sehr stark von Compliance-BS durchseuchten Umfeld (wirkungsvolle Maßnahmen will man ja auch nicht, weil dann viele BS-Jobs wegfallen würden...) gesehen (und ja, GoBD war da auch ein Thema ;)) und wenn man sieht, wie das dort aussieht (man muss eigentlich nur die Sache um die EPA anschauen), wird es beim Systemhaus von nebenan mit einer On-Prem-Software aus den 90ern nicht besser aussehen. Sicher besser, wenn das Systemhaus die Bitlocker-Passwörter in "Passwörter.xlsx" einträgt, als wenn man das selber tut ;).

ABER: auch wenn ich persönlich sehr für offene Lösungen ohne Lock-In bin und finde, dass sowas auch im Selfhosting machbar sein sollte: alle Nachteile von SaaS (Vendor-Lock-In) ohne Vorteile (SLA, keine Verantwortung) zu wählen, wie das mit dem genannten SHK-ERP aussieht, halte ich für sehr sinnfrei.

Ich bin auf IDS- und DataNorm-Schnittstellen angewiesen, ebenso auf eine GAEB-Schnittstelle. Vor allem brauche ich ein starkes Kalkulationstool – und genau das finde ich in den aktuellen Cloudlösungen nicht in der Qualität, die mich zufriedenstellt.
Ja, solange Digitalisierung nicht in den Köpfen (sowas sollte man an jedes ERP anbauen können), Gesetzen (jedes ERP sollte einen transparenten Datenexport bereitstellen müssen, am Besten im täglichen Backup, das man außerhalb der Software auslesen kann...) und bei den Fachverbänden ankommt... Warum gründen Handwerkskammern nicht eine Genossenschaft, die Software für ihre Domain anbietet/Schnittstellen zum ERP-Markt bietet, sondern überlassen den Markt lieber Bastlern, die dann, wenn sie nach 40a wegsterben von bizarren PE-Strukturen aufgekauft werden: wusstet ihr, dass Powerbird seit 2024 zur Systabuild GmbH gehört, wo Leute mit Geld aus Luxemburg wohl das machen, was Frank Gotthardt mit der Praxissoftware-Landschaft gemacht hat und fleißig Unternehmen aufkaufen, die Software für Handwerker anbieten (z.B. auch https://www.sema-soft.com/de/)

Daher: kaufe das, was geht und spende einfach 10-20€ an FreeCAD und geh' zu deiner Kollegen und weise sie darauf hin, dass man vllt. mal was gegen den Ausverkauf der Arbeitsmittel, gerade wenn sie quasi dauerhafte Pflege brauchen, tun könnte...


aber auch als kleiner eBay Powerseller ist es eher schlecht, wenn man nicht arbeiten kann und seine Produkte verschickt bekommt...
und das Systemhaus schickt dann den Azubi vorbei, verrechnet 300€ und man kann weiter nicht arbeiten :). Haben die Fälle, die du kennst da eigentlich dann auch SLAs und wie sehen die aus?

EDIT: Besonders das Thema Kundendaten ist so nen Thema, wo es schnell ungemütlich werden kann. Stichwort DSGVO.
Meine SAAS-Carsharing-App liefert per API die Telefonnummern, die E-Mail-Adressen und die Buchungen -24h + 76h aus. Verwandter meinte: für unser ERP hab' ich einen SQL-Zugriff, da ist mein dynamischer IP-Block freigeschaltet, damit ich da hin kann. Das Orthopädiehaus im Heimatort sagt: ach, sie waren 2003 schonmal Kunde, da haben wir sie noch, weil ich in der Schule mal einen Bruch mit Krücken hatte... BMW schreibt in die Datenschutzerklärung zu seinen Testfahrzeugen: "wir filmen dich und heben das so lange auf, wie wir wollen. Brauchen wir ja". Beim Arzt werden Name und Krankheit durchs Wartezimmer geschrien. Die einzige Gefahr ist halt irgendeine Abmahn-Masche. Aber wenn das System nicht im Netz ist: wie. Wobei: selbst die Impressumsabmahnung scheint keine Rolle mehr zu spielen: https://hackthebias.de/# - da hat das Vibecoding wohl das Impressum vergessen (zumindest in meinem Firefox und Chrome) und das obwohl dort ganz eindeutig gewerbliche Dienstleistungen angeboten werden :shot:

Für wen und wo ist das denn schnell ungemütlich geworden, wenn der Server im Keller stand und wegkam (neben dem Problem, dass u.U. die Kunden wegwaren)?

Der Bieber sieht allerdings recht kompetent aus, sowas hat mein Chef auch noch als Sidebusiness.

Backups und damit Kundendaten nach OneDrive? Kannst Du da die DSGVO erfüllen?
Kundendaten und DSGVO .... nuff said
Also hier im Unternehmen und bei seinen Kunden wird gerade OneDrive eingeführt. Compliance-BS sagt: alles ok, solange dort keine Passwörter/Schlüsselmaterial liegt...
Wenn ihr damit ein Problem habt, könnt ihr vmtl. gegen 80% der Unternehmen > 1k-MA, mit denen ihr mal Mailverkehr/Support in Anspruch genommen habt, Beschwerde führen... Die nutzen alle Office 365 oder warten auf die Ransomware.

Die Software selbst muss ich kaufen – mit den Modulen, die ich benötige, liegt sie bei einem mittleren vierstelligen Betrag. Im Hintergrund braucht das System einen SQL-Server, den man auch direkt beim Hersteller mieten kann (www.hwcloud.de).
Die verkaufen echt Terminal-Sessions via Windows RDP-Webclient.
 
Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten!
Ich habe mich dazu entschieden, zunächst die „Cloud“-Lösung des Anbieters zu nutzen. Das erscheint mir aktuell als die sinnvollste Variante.
Ich hätte zwar Lust, mir selbst einen Server in den Keller zu stellen und mich darum zu kümmern – einfach weil ich da große Interesse dran habe und ich gerne Dinge selbst in die Hand nehme. Allerdings ist mir das Thema Datensicherheit und Ausfallschutz zu kritisch, wenn doch einmal etwas schiefgehen sollte.

Systemhäuser kommen für mich nicht infrage. Mit denen habe ich in meinen bisherigen Jobs leider schlechte Erfahrungen gemacht: hohe Kosten, aber keine wirklich stabilen Systeme.
Ich werde daher bei HWCloud anfragen. Soweit ich gehört habe, steckt Viridicon dahinter, die auch viel im Bereich Medizintechnik hosten. Das klingt für mich nach einem zuverlässigen Partner, und ich erhoffe mir davon ein möglichst „sorgenfreies“ Arbeiten. Bin gespannt, wie das Ganze in der Praxis funktioniert.
 
und das kann der Dienstleister, der ihm seinen Auszubildenden hinschickt, den er dann am liebsten für 36k€ p.a. übernehmen würde, sehr viel besser? Sicher? Führt eigentlich irgendjemand, der hier immer mit den "Systemhäusern" kommt, selbst ein Unternehmen (außer eben einem solchen Systemhaus). Ich tue das zwar auch nicht, hab' aber jetzt mittlerweile ein bisschen Systeme im sehr stark von Compliance-BS durchseuchten Umfeld (wirkungsvolle Maßnahmen will man ja auch nicht, weil dann viele BS-Jobs wegfallen würden...) gesehen (und ja, GoBD war da auch ein Thema ;)) und wenn man sieht, wie das dort aussieht (man muss eigentlich nur die Sache um die EPA anschauen), wird es beim Systemhaus von nebenan mit einer On-Prem-Software aus den 90ern nicht besser aussehen. Sicher besser, wenn das Systemhaus die Bitlocker-Passwörter in "Passwörter.xlsx" einträgt, als wenn man das selber tut ;).
brahaha, true... aber wie so oft, liegt die Wahrheit halt irgendwo dazwischen.
Ich hätte zwar Lust, mir selbst einen Server in den Keller zu stellen und mich darum zu kümmern – einfach weil ich da große Interesse dran habe und ich gerne Dinge selbst in die Hand nehme. Allerdings ist mir das Thema Datensicherheit und Ausfallschutz zu kritisch, wenn doch einmal etwas schiefgehen sollte.
Kannst ja immer noch, wenn du Zeit frei hast, für irgend eine weniger kritische Anwendung... dann bekommst nen praktischen Eindruck, ob das für dich eine gute Lösung ist, oder das mit der Cloud vorerst eh passt...
Systemhäuser kommen für mich nicht infrage. Mit denen habe ich in meinen bisherigen Jobs leider schlechte Erfahrungen gemacht: hohe Kosten, aber keine wirklich stabilen Systeme.
Joa, kenn ich so, sehr viel Geld für sehr durchschnittliche Leistung, P/L ist grottig, aber am Ende läufts so, dass man so irgendwie arbeiten kann.

Am Ende natürlich schwer zu beurteilen, weil wir hier im Luxx als "Fast-Alles-Selber-Macher" ja einen gaaanz anderen Zugang haben.
Wenn ich jetzt zum Kunden fahren muss dort ne SATA SSD einbauen, dann kostet das halt mal 3-stellig ohne Material, der Zeit-Aufwand (allein das Anmelden beim Empfang beim Kunden), die Fahrtkosten, der ganze Steuer-Bloat... ist halt so.
Ein Mechaniker, der sich den Kram selbst macht, lacht sich auch schlapp über Preise, die andere in der Werkstatt bezahlen... naja... ist das gleiche wie wir hier.

Soll heissen, wenn man selbst ziemlich gut ist, in dem, was man tut... dann braucht man schon den absoluten Fachmann, um hier was zu verbessern... wenn hier irgend eine Firma ihre durchschnittliche "Fachkraft" (TM) schickt, naaaaja...
 
brahaha, true... aber wie so oft, liegt die Wahrheit halt irgendwo dazwischen.
ja, ist halt übertrieben ;). Prinzipiell helfen die meisten Systemhäuser vmtl. auch, wenn man gar keine Ahnung hat. Wenn von dort dann alles auf eigene Rechnung passiert/man auch Verantwortung übernimmt, passt das ja auch. Wenn man dort allerdings nur Stunden abrechnet und sämtliche Verantwortung abgibt, sehe ich da keinen wirklichen Vorteil zu Risiko/Kostenabwägung und selbermachen... Wer das Systemhaus nutzt, kann halt leider oft die Qualität nicht einschätzen, insofern ist die Aussage: geh' zum Systemhaus relativ wenig hilfreich. Vmtl. sollte man ähnlich wie beim Immo- oder Versicherungskauf eher einen Honorarberater empfehlen...

Am Ende natürlich schwer zu beurteilen, weil wir hier im Luxx als "Fast-Alles-Selber-Macher" ja einen gaaanz anderen Zugang haben.
Wenn ich jetzt zum Kunden fahren muss dort ne SATA SSD einbauen, dann kostet das halt mal 3-stellig ohne Material, der Zeit-Aufwand (allein das Anmelden beim Empfang beim Kunden), die Fahrtkosten, der ganze Steuer-Bloat... ist halt so.
Volle Zustimmung. Wenn Dein AG nicht groß ist, dürfte das Risiko aber in den meisten derartigen Arrangements der Kunde auch selbst großteils tragen. Alle Leute im Systemhaus mit Norovirus daheim -> die Festplatte kommt einfach nicht.

Ich werde daher bei HWCloud anfragen. Soweit ich gehört habe, steckt Viridicon dahinter, die auch viel im Bereich Medizintechnik hosten. Das klingt für mich nach einem zuverlässigen Partner, und ich erhoffe mir davon ein möglichst „sorgenfreies“ Arbeiten. Bin gespannt, wie das Ganze in der Praxis funktioniert.

Unabhängig davon, dass das vmtl. sinnvoller ist, als die Dinge in den Keller zu stellen, scheinen 150€ für 2 Windows-RDP-Accounts mit der SLA https://www.hwcloud.de/wp-content/uploads/2025/05/SLA-Datacenter_Info.pdf schon sportlich - man beachte auch die Bedingungen, die vmtl. auch die meisten Systemhäuser so ähnlich haben: 4h Reaktionszeit wenn deine Festplatte verschlüsselt wird, 99% Verfügbarkeit, ab <99% Verfügbarkeit Geld für den Monat zurück, keine Haftung, kein Support für Probleme mit der Software, die sie installieren... Die Antwort auf: "was passiert wenn jemand bei Deinem Systemhaus die Server rausträgt oder das Backup kaputt ist", scheint zu sein: "hab' einen guten Anwalt".

Finde allerdings kaum mehr Angebote für Managed-Windows-Server und da muss man halt auch wissen, was man tut. Das scheint auch beim Verweis auf Praxissoftware dann der USP der Firma zu sein...

Der USP von viridicon scheint zu sein, dass die verbundenen E-Technik-Unternehmen vllt. selbst Powerbird nutzen!
 
Haja, kein Plan was sowas kosten darf, damit kenn ich mich 0 aus.
Aber anders rum, wenn ich mir Lizenzkosten für Eplan, AutoCad und sowas ansehe, ist wsl. egal, ob man da jetzt 150€ pro Monat bezahlt oder 50€ pro Monat, solang das Werk brauchbar läuft.
Klingt aus privater Sicht erstmal viel... aber am Ende sind so gewerbliche Ausgaben ne andere Liga, auch als Kleinunternehmer. Klar, sinnlos ausufern sollte da nix, aber den letzten Cent umdrehen ist auch murks.

Gerade wenn vom Lieferanten z.B. ein Partner empfohlen wird, dem eine sinnvolle Zusammenarbeit verlässlich nachgesagt wird (ja ich weiss... schwammig), sind ein paar € mehr oder weniger vllt. nicht das große Ding, wenn die Vertragsbedingungen selbst nicht scheiße sind.
Die Antwort auf: "was passiert wenn jemand bei Deinem Systemhaus die Server rausträgt oder das Backup kaputt ist", scheint zu sein: "hab' einen guten Anwalt".
Naja, eine gewisse Eigeninitiative bezügl. Sicherungen ist halt trotzdem nie schlecht... Cloud hin oder her. Die kann imho auch im Keller stattfinden. Dass beides zugleich verschwindet ist eher unwahrscheinlich, wenn nicht gerade ein größerer Geheimdienst hinter einem her ist.

Der Anwalt ist halt auch kein Datenretter, das hilft einem erstmal wenig, wenn man vllt. in 3 Jahren dann 5000€ Schadenserstaz bekommt - wenn man nicht Gläubiger 3500. Ranges wird (wenn sowas passiert ist die Bude dann wsl. eh insolvent).


Ich hab das Glück in meinem Gewerk durchaus Lieferanten zu haben (vllt. nicht immer die billigsten), wo ich jemand kompetenten erreichen kann und tatsächlich sinnvolle und praktikable Lösungen auf die Beine bekommen kann, für eine Summe, wo das P/L am Ende irgendwo in Ordnung ist.

edit: Ergänzt.
 
jo - problematisch wird's halt dann (und das haben wir leider im IT-Entwicklungsland Deutschland schon oft) wenn man gar nicht mehr versucht, einen Markt zu etablieren/zu nutzen, sondern das Geld in irgendwelchen Oligopolen versickert... Das steigert dann den Preis, ohne dass ich als Kunde irgendwas davon habe (was bei den Steuern ja z.B. schon die Idee ist), gerade wenn die Gewinne dann in Steueroasen verschoben werden...
 
Hast du dir auch mal Sage Handwerk angesehen? Kenne ein paar Handwerker, die davon sehr begeistert sind. Falls man das so sagen kann, die meisten würden wohl lieber Handwerk machen als Büroarbeiten, aber so ist es halt.
 
Allerdings ist mir das Thema Datensicherheit und Ausfallschutz zu kritisch, wenn doch einmal etwas schiefgehen sollte.

Beste Entscheidung. Nichts wäre ärgerlicher als wenn Dein Unternehmen wegen sowas vor die Hunde geht.
Konzentrier dich lieber auf Dein Geschäft (Gewerk) und nicht den rundherum Mist. Vergib soviel wie möglich extern und hol es nach und nach zurück wenn du erstmal in Tritt gekommen bist.
Bekannte von mir verbringen mind. 50% ihrer Zeit mit Rechnungslegung und Admin Tätigkeiten. In der Zeit kannst du erstmal deinen Laden vernünftig aufbauen.
 
  • Danke
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