### RAM-Hersteller mit exklusiven oder priorisierten Lieferverträgen
In den letzten Monaten des Jahres 2025 haben mehrere große DRAM- (Dynamic Random Access Memory) und HBM-Hersteller (High Bandwidth Memory, eine Spezialform von RAM für AI-Anwendungen) Verträge oder Allokationen abgeschlossen, die ihre Produktion stark auf spezifische Großkunden ausrichten und den Endkundenmarkt (z. B. Retail für PCs und Server) benachteiligen. Dies wird durch die explosive Nachfrage nach AI-Hardware getrieben, was zu globalen Engpässen und Preisanstiegen von bis zu 172 % führt. Die Hauptbetroffenen sind SK Hynix, Samsung und Micron. Im Folgenden eine Übersicht basierend auf aktuellen Berichten:
#### 1. **SK Hynix**
- **Zuletzt abgeschlossene Verträge**: Im Oktober 2025 hat SK Hynix seine gesamte Produktionskapazität für DRAM, NAND und HBM bis Ende 2026 an NVIDIA ausverkauft. Dies umfasst exklusive Lieferungen für AI-GPUs und Data-Center-Anwendungen, da die AI-Nachfrage die Kapazitäten von Samsung und Micron übersteigt. Zusätzlich wurde am 1. Oktober 2025 ein paralleler Deal mit OpenAI für rohe DRAM-Wafer unterzeichnet, der Teil eines größeren Pakets ist (siehe Samsung-Abschnitt).
- **Auswirkungen auf Endkundenmarkt**: Die Priorisierung führt zu Lieferverzögerungen von bis zu 13 Monaten für DDR5-Module und einer Absage von Produkten wie der Radeon RX 9070 GRE (16 GB). SK Hynix hat bereits im Mai 2024 Engpässe angekündigt, und die 2025-Produktion ist nahezu vollständig alloziert.
#### 2. **Samsung**
- **Zuletzt abgeschlossene Verträge**: Am 1. Oktober 2025 schloss Samsung einen Deal mit OpenAI ab, der bis zu 40 % der globalen DRAM-Versorgung umfasst (äquivalent zu 900.000 Wafern pro Monat). Dies gilt für rohe, unfertige DRAM-Wafer, die für das Stargate-Projekt (ein 500-Milliarden-Dollar-AI-Data-Center-Projekt mit OpenAI, Oracle und SoftBank) genutzt werden. Der Vertrag ist hochgradig priorisiert und geheim gehalten, was zu Panikkäufen bei anderen Kunden führte. Samsung hat zudem Produktionskapazitäten von Standard-DRAM auf profitablere HBM umgestellt.
- **Auswirkungen auf Endkundenmarkt**: Der Deal hat zu einem DRAM-Mangel geführt, mit Preisanstiegen von 156 % für DDR5-Kits (z. B. von 130 auf 330 USD für 32 GB). Lieferzeiten für Endprodukte reichen bis Dezember 2026.
#### 3. **Micron**
- **Zuletzt abgeschlossene Verträge**: Micron hat im November/Dezember 2025 angekündigt, den Consumer-Markt (einschließlich der Crucial-Marke für DDR- und SSD-Produkte) ab Februar 2026 vollständig zu verlassen, um sich auf AI- und Data-Center-Kunden zu konzentrieren. Dazu gehören priorisierte Lieferungen von SOCAMM-Chips (eine spezielle DRAM-Variante) an NVIDIA seit Juni 2025, sowie langjährige Verträge mit Apple, die unbeeinflusst von den Engpässen bleiben. Etwa 60–65 % von Microns Server-, Handset- und PC-DRAM-Verträgen laufen über solche Großkunden.
- **Auswirkungen auf Endkundenmarkt**: Der Ausstieg verschärft den RAM-Mangel für PCs und Laptops, mit Preisanstiegen von 30 % und Fokus auf Hyperscaler (z. B. Cloud-Anbieter). Apples Supply Chain bleibt stabil, da Micron priorisiert liefert.
### Kunden mit dem größten Anteil
Die Allokationen priorisieren AI- und Data-Center-Giganten, die den Großteil der Produktion aufsaugen. Basierend auf den Volumina und Marktanteilen (SK Hynix: 36,2 % global, Samsung: 33,5 % im Q2 2025) ergeben sich folgende Schätzungen:
- **NVIDIA**: Größter Anteil insgesamt (ca. 50–60 % der HBM- und DRAM-Produktion von SK Hynix und Micron bis 2026). Als Hauptlieferant für AI-GPUs (z. B. Blackwell-Serie) bekommt NVIDIA exklusive Zuteilungen, die den Retail-Markt entziehen.
- **OpenAI**: Bis zu 40 % der globalen DRAM-Versorgung via Samsung und SK Hynix (900.000 Chips/Monat). Dies ist der massivste einzelne Deal 2025 und zielt auf Stargate ab.
- **Apple**: Bedeutender Anteil bei Micron (ca. 20–30 % der priorisierten Handset-DRAM), aber weniger AI-fokussiert; Apples Verträge schützen vor Engpässen, machen aber keinen so dominanten Anteil aus wie bei AI-Kunden.
- **Andere (z. B. Microsoft, Google, Amazon)**: Als Hyperscaler teilen sie sich den Rest (ca. 20–30 %), mit steigenden Preisen für Server-RAM um bis zu 60 %.