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Machine Learning statt Accountabfrage

Steam Spy ist wieder online

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Steam Spy ist wieder online
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Nach einer kurzen Zwangspause liefert Steam Spy wieder Daten. Die sollen laut Gründer und Betreiber Sergey Galyonkin allerdings weniger genau als in der Vergangenheit sein. Grund hierfür ist der neue Mechanismus, der für die Aufbereitung der Informationen zur Anwendung kommt. Denn nach wie vor kann der Dienst nur stark eingeschränkt an Daten von Steam-Nutzern gelangen.

Mitte April hatte Valve die Steam-Datenschutzeinstellungen überarbeitet. Sah die Standardeinstellung bis dahin vor, dass Dritte diverse Daten von Nutzerkonten abrufen konnten, muss dies seit der Änderung explizit umgestellt werden - aus Opt-out wurde Opt-in. Galyonkin ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass Steam Spy deshalb nicht weiter zu betreiben sei. Denn, so seine Begründung, ohne eine bestimmte Anzahl an Datensätzen seien Aussagen zu Verkäufen, Spielzeit und anderem nicht ausreichend präzise zu treffen. Inzwischen hat er aber einen Ausweg gefunden.

In seinem Blog schreibt Galyonkin, dass die nun wieder abrufbaren Statistiken auf einer Mischung aus abrufbaren Daten und Machine Learning basieren würden. Während seines Studiums habe er sich mit dieser Thematik beschäftigt und zahlreiche Erfahrungen sammeln können. Das Problem sei dabei, dass Machine Learning grundsätzlich gut für Kategorisierungen - „Ist dies ein Mann oder eine Katze?" - eigenen würde, weniger gut jedoch für Regressionsanalysen. 

In ersten Tests hätte sich jedoch gezeigt, dass die von ihm angewandte Methode in Teilen überraschend präzise funktionieren würde. So hätte Steam Spy 252.000 verkaufte Exemplare des Strategiespiels Frostpunk errechnet, nur kurze Zeit später sprachen die Entwickler von 250.000 Kopien. Insgesamt, so Galyonkin, hätten die Ergebnisse bei 90 % von untersuchten 70 Titeln lediglich eine Fehlerquote von 10 Prozentpunkten gehabt. Bei den restlichen 10 % hätte es jedoch teils große Ausreißer gegeben. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass die Statistiken nun teilweise weniger präzise ausgegeben werden.

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Dass Galyonkin die Datenerfassung und -auswertung überarbeitet und den Dienst nicht geschlossen hat, liegt seinen Angaben zufolge an zahlreichen Zuschriften von Entwicklern. In mehr als 200 Nachrichten hätten diese ihm mitgeteilt, wie sehr sie von Steam Spy profitiert hätten. Auf diesem Umstand hatte er bereits vor rund zwei Wochen hingewiesen. So sei es für Entwickler oftmals nicht einfach, an genaue Verkaufszahlen zu gelangen - entsprechend müssten sie sich auf ihren Publisher verlassen.

Warum Valve die Datenschutzeinstellungen verändert hat, ist nach wie vor nicht bekannt. Das Unternehmen hat bislang lediglich davon gesprochen, auf Wünsche von Nutzern reagiert zu haben. Vermutungen, dass man lediglich auf den bevorstehenden Start der Datenschutz-Grundverordnung (GDPR, General Data Protection Regulation) reagiert habe, haben sich nicht bestätigt. Denn die EULA wurde bislang nicht überarbeitet. Das könnte zur Folge haben, dass bis zum 25. Mai weitere Veränderungen innerhalb von Steam vorgenommen werden könnten, die möglicherweise die Arbeit von Steam Spy abermals erschweren.

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