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Windows Phone und Nokia - Ein Resumé

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Windows Phone und Nokia - Ein Resumé
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Microsoft Lumia – Mit dem Kauf der „Devices & Services“ Sparte von Nokia ist Microsoft ein Coup gelungen. Im Jahr 2010 erst wurde ein hochrangiger Manager von Microsoft, der Kanadier Stephen Elop, CEO beim angeschlagenen finnischen Unternehmen. Mit Elop forcierte Nokia die Entwicklung ihrer Lumia-Smartphones mit vorerst Windows Phone 7 Betriebssystem. Schon zu diesem Zeitpunkt spekulierten einige Analysten und Websites, dass Microsoft in näherer Zukunft Nokia eventuell aufkaufen würde. Doch der Absatz der Windows Phone Smartphones war relativ schlecht und auch mit den Flaggschiffen Lumia 800 und später Lumia 900 änderte sich das nicht. Zu der Zeit waren noch einige andere Mitstreiter unter den Windows Phone Produzenten: LG, Samsung, HTC, Toshiba, Acer und Dell. Jedoch konnte Microsoft nichts der damals schon sich anbahnenden Übermacht aus dem Hause Google anrichten und so blieben die Marktanteile sehr gering.

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Dies lag unter anderem daran, dass das mobile Betriebssystem noch sehr unfertig schien. So fehlten Features wie Copy&Paste, die bei Android sowie mittlerweile iOS Standard waren. Auch wurde bemängelt, dass Microsoft einen ähnlichen Weg wie Apple ging und sich nur signierte Software aus dem Windows Phone Marketplace auf den Geräten installieren ließ.

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Im Sommer 2012 präsentierte Microsoft dann die Weiterentwicklung Windows Phone 8 vor, die man schon beinahe als Neuentwicklung bezeichnen konnte. Unter den Neuerungen waren vor allem der Schwenk vom Windows CE-Kernel auf den Windows NT 6.2 Kernel, der auch in Windows 8 und Windows RT werkelt. Durch diesen Schritt konnten jedoch alle bisher produzierten Windows Phone 7.5 Smartphones kein Update bekommen. Als Ausgleich bekamen die Windows Phone 7.5 Smartphones im Januar 2013 ein Update auf die Version 7.8, welches zumindest die neuen Live-Tile Größen auf die Smartphones brachte. Zu den weiteren Neuerungen von Windows Phone 8 zählten die Unterstützung von Dual-Cores, eine etwas offener gestaltete API sowie ein neues SDK. Im Oktober 2012 war es dann endlich soweit und die ersten Smartphones mit Windows Phone 8 wurden vorgestellt: Das Nokia Lumia 820 sowie 920 und das Samsung ATIV S. Im Laufe der Zeit stiegen die Marktanteile von Windows Phone mit einem großen Wachstum an und so wurde aus der Nummer 4 die Nummer 3 unter den mobilen Betriebssystemen. Aktuell hält Microsoft mit Windows Phone 8 einen Marktanteil von 8,8 Prozent (Europa: 8,2 Prozent) Auch konnte Microsoft bzw. Nokia weitere kleinere Erfolge verbuchen. Beispielsweise stiegen einige Unternehmen bereits intern auf Windows Phone 8 Geräte um (Telefónica, MIELE und andere) und auch Mobilfunkprovider versuchen das Betriebssystem weiter zu pushen (russische Provider & o2). 

Nokia Lumia 925 Mockup mit Microsoft Schriftzug:

Microsoft Lumia Mockup 600x520

Nun schreitet Microsoft mit dem heutigen Tag auf dem Pfad, den Google schon zwei Jahre vorher beschritten hat. Aus dem Betriebssystem-Produzenten wird ein Hardwareanbieter. Jedoch dürfte es Microsoft, anders als beispielsweise Google, nicht (nur) um die Patente gegangen sein, sondern auch um das Hardwaregeschäft. Dies passt vor allen Dingen zu dem von Steve Ballmer eingeschlagenen Kurs „One Microsoft.“ Was sich jetzt noch zeigen muss ist, wie die anderen noch verbliebenen Windows Phone Hersteller (HTC, Samsung, Huawei) auf den Kauf reagieren werden. Es wurde ja bereits spekuliert, dass sich HTC aus dem Windows Phone Geschäft zurückziehen möchte und auch Samsung hat bis jetzt noch nicht sehr viel Engagement gezeigt. Microsoft hat noch einen sehr langen Weg vor sich, um überhaupt mal in die Nähe des Konkurrenten Google zu kommen bzw. ihm gar gefährlich zu werden. Bis dahin wird Android wohl auch auf kurz oder lang das Desktop-Monopol Microsofts angreifen, denn es werden mit den immer leistungsfähigeren ARM-Prozessoren immer größere Displaygrößen von Android abgedeckt. Auch sind die Menschen mittlerweile so sehr an Android gewöhnt, dass ein harter Konkurrenzkampf stattfinden wird bzw. gerade im Gange ist.

Was bleibt denn nun von Nokia übrig? Nun, kurz und knapp: Nicht sehr viel. Bei Nokia verbleiben die NSN-Sparte (Nokia-Siemens-Networks) sowie das HERE-Netzwerk.

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