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Tuxedo hat die Entwicklung seines ARM-Notebooks auf Basis des Snapdragon X1 Elite vorläufig beendet, nachdem sich offenbar zentrale technische Ziele nicht wie geplant umsetzen ließen. Das Gerät sollte auf der Qualcomms X1E-Plattform aufbauen, deren Architektur vor allem durch energieeffiziente Rechenkerne, integrierte Videoeinheiten und moderne I/O-Funktionen wie USB4 hohe Laufzeiten und breite Einsatzmöglichkeiten bieten kann. Während der rund anderthalbjährigen Entwicklungsphase zeigte sich jedoch, dass diese Eigenschaften unter Linux nur eingeschränkt genutzt werden konnten.
Besonders die erhoffte lange Akkulaufzeit ließ sich nicht erreichen. Der Energieverbrauch blieb im Linux-Betrieb deutlich höher als erwartet, womit eines der zentralen Argumente für ein ARM-Notebook entfiel. Auch elementare Funktionen wie BIOS-Updates direkt unter Linux oder eine zuverlässige Lüftersteuerung standen nicht zur Verfügung. Weitere technische Einschränkungen betrafen KVM-Virtualisierung, USB4-Übertragungsraten sowie die Nutzung der hardwarebeschleunigten Videodecodierung, die von vielen Anwendungen noch nicht unterstützt wird.
Unter diesen Bedingungen erschien es dem Unternehmen nicht sinnvoll, weitere Monate in die Anpassung zu investieren, zumal der verwendete Snapdragon X1 Elite zum geplanten Marktstart bereits rund zwei Jahre alt gewesen wäre. Mit dem Snapdragon X2 Elite wurde zudem bereits ein Nachfolger mit verbesserten CPU- und NPU-Einheiten angekündigt, der ab 2026 verfügbar sein soll. Ohne Klarheit über dessen Linux-Tauglichkeit wäre eine Fertigstellung des bisherigen Modells wenig zukunftsfähig.
Tuxedo plant dennoch, die bisher geleistete Entwicklungsarbeit nicht ungenutzt zu lassen. Der erstellte Device Tree sowie weitere Anpassungen sollen in den Linux-Mainline-Kernel einfließen und damit auch anderen ARM-Geräten zugutekommen. Die Entwicklung eines eigenen ARM-Notebooks könnte wieder aufgenommen werden, sofern der X2E deutlich bessere Voraussetzungen für den Linux-Einsatz bietet und sich Teile der bestehenden Arbeit übertragen lassen.