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Kryptowährung Chia

Eigenes Mainboard-Design und Miner horten HDDs

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Eigenes Mainboard-Design und Miner horten HDDs
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Während der Mining-Boom beim Ethereum ungebrochen scheint und sich der Bitcoin trotz noch immer starker Kursschwankungen im Grunde etabliert hat, bereitet sich die Hardware-Branche auf den nächsten Mining-Boom vor. Bereits in der vergangenen Woche wurden Meldungen öffentlich, nach denen in China Festplatten und SSDs massenweise gehortet werden.

Grund dafür ist das Aufkommen einer Kryptowährung, die anstatt Hashes berechnen zu lassen, auf ein Proof of Space setzt. Dazu werden Plottfiles auf Festplatten geschrieben, die mehrere Gigabyte oder gar Terabyte groß sein können – entsprechend groß ist der Bedarf nach Festplatten. Im Grunde ist ein Hybrid-Ansatz am erfolgreichsten, denn am schnellen erstellt werden können die Plottfiles auf einer SSD, aufgrund der enormen Größe müssen sie am Ende aber auf Festplatten abgelegt werden. Die Preise für Festplatten mit mehreren Terabyte an Kapazität sind in Asien schon stark gestiegen. Auch bei den SSDs ist dieser Trend bereits zu erkennen.

Ähnlich wie beim GPU-Mining, wo es Mainboards gibt, die über dutzende PCIe-x1-Steckplätze verfügen, haben sich erste Hardware-Hersteller auch schon auf den Chia-Boom eingestellt und präsentieren spezielle Hardware für diesen Einsatzzweck.

So stellte Onda mit dem B365 D32-D4 ein Mainboard vor, welches über 32 SATA-Schnittstellen verfügt. Die SATA-Laufwerke, wohl hauptsächlich HDDs, werden direkt auf das Mainboard aufgesteckt. Die Verbindung zur SATA-Schnittstelle und die Stromversorgung finden direkt über das Mainboard statt. Daher setzt das Mainboard auch mehrere Stromanschlüsse für das Netzteil voraus, da die Versorgung eben über die Platine stattfindet.

Ansonsten noch vorhanden ist ein Sockel LGA1151 v2, der für den notwendigen Prozessor zur Verfügung steht. Ein Prozessor der 8. oder 9. Core-Generation kann hier eingesetzt werden. In immerhin vier DIMM-Steckplätzen kann der DDR4-2133/2400/2666/2800 untergebracht werden. Als Chipsatz dient ein Intel B365 und ein PCI-Express-x16 wird für den Betrieb einer Grafikkarte angeboten. Theoretisch ließe sich hier aber auch ein weitere SATA-Controller verbauen, denn das Mainboard bietet auch jeweils einmal HDMI und VGA, um die integrierte Grafikeinheit des Prozessors zu verwenden.

Um 32 SATA-Anschlüsse direkt auf dem Mainboard unterzubringen, musste dieses in den Abmessungen natürlich deutlich größer ausfallen. Auf 530 × 310 mm kommt das Onda B365 D32-D4. Ein ATX-Mainboard kommt auf 305 × 244 mm.

Wie so oft ist eine preisliche Einschätzung einer solchen Hardware schwierig. Im freien Handel landet sie ohnehin eher selten. Ob das Chia tatsächlich für Lieferschwierigkeiten beim Massenspeicher sorgen wird, bleibt aktuell noch abzuwarten. Am Wochenende stellte Bitmain den Antminer A9 vor, der für das Ethereum-Mining 32 GeForce RTX 3080 ersetzen können soll. Aber auch hier ist es eher unwahrscheinlich, dass eine solche Hardware in geringen Stückzahlen für eine Linderung am knappen Grafikkarten-Markt sorgen wird.

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