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31 Fälle bei Micro Center

Umhängetasche statt Grafikkarten im Karton

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Umhängetasche statt Grafikkarten im Karton
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Wenn es nicht so kurios wäre, würden wir darüber nicht berichten, doch auf Reddit (#1/#2) tauchte gestern ein erster Bericht auf, bei dem der Käufer einer ZOTAC GeForce RTX 5090, gekauft beim Elektronik-Händler Micro Center in den USA, anstatt der Grafikkarte drei Umhängetaschen (crossbody backpacks) in der versiegelten Verpackung vorgefunden hat. Nun kennen wir die Backstein-Methode vor allen aus dem Privatverkauf-Bereich und hin und wieder kam es auch zu Betrugsversuchen in der Lieferkette, doch dieser Fall scheint weit über das hinauszugehen.

Laut Aussage des betroffenen Käufers hat er gleich, nachdem er bemerkt hat, dass er keine Grafikkarte erhalten hat, Micro Center darüber informiert und konnte den Karton samt den Umhängetaschen am Folgetag beim Händler tauschen. Dabei soll Micro Center gegenüber dem Käufer bestätigt haben, dass dies nicht der einzige Fall war. Insgesamt seien 31 dieser Fälle bekannt. Allesamt sind dies Fälle mit einer vermeintlichen ZOTAC GeForce RTX 5090.

Our team is aware of these reports and are actively investigating the legitimacy of the issue. At this time, we are still working internally with our Santa Clara team to confirm details they have on their end. We sadly do not have any details to confirm if this is indeed true, however we are working as quickly as possible with the Santa Clara team on this. While they are aware of these reports, our team in-store will do everything they can in their typical process to check these items before they are purchased. Our best recommendation from here is speaking with the Santa Clara team in-store if you plan on visiting, for any more information they may have at that time.
- so Micro Center

Inzwischen geht Micro Center davon aus, dass der Austausch der Karten direkt bei ZOTAC stattgefunden haben muss, noch bevor die Karten in die USA verschickt wurden. Seit einigen Monaten fertigt ZOTAC die High-End-Modelle nicht mehr in China, sondern in Indonesien und hat sein Hauptquartier auch nicht mehr in Hongkong, sondern in Singapur. Damit umgeht der Hersteller die Exportbeschränkungen der US-Regierung.

In den USA ist es gerade im Gebrauchtmarkt üblich, dass das Öffnen des gekauften Produkts gefilmt wird, um nachweisen zu können, dass man als Käufer keinerlei Manipulationen vorgenommen hat. Bei Neuware dürfte dies aber eher unüblich sein und dennoch werden Käufer nun zunehmend sicherstellen wollen, sich derart absichern zu wollen.

Teilweise aber werden auch trickreichere Methoden angewendet, bei denen beispielsweise die GPU auf der Platine fehlt, ein anderes PCB verbaut ist oder im Falle von Prozessoren die Lasergravuren auf dem Heatspreader nicht mit dem übereinstimmen, was sich darunter befindet. Fake-Verkäufe sind dabei jedoch meist lokal begrenzt und laufen über einen bestimmten Großhändler. Dass ein Austausch schon im Werk stattfindet, ist eher selten anzutreffen.

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