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iPhone X

Der große Sprung mit Face ID und Super Retina

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Der große Sprung mit Face ID und Super Retina
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Nichts weniger als die Zukunft des Smartphones soll das iPhone X sein – und die ganze Gerätekategorie für die nächsten zehn Jahre prägen. Ob die hochtrabenden Worte zutreffend sind, müssten Tests zeigen. Fest steht jedoch, dass Apple mit dem neben dem iPhone 8 und iPhone 8 Plus dritten am heutigen Tag vorgestellten Modell den größten Sprung seit Jahren wagt.

Im Mittelpunkt steht dabei natürlich das fast ohne einen Rahmen auskommende Display. Apple selbst spricht von einem 5,8 Zoll großen Super-Retina-Display, das der Anzeige des iPhone 8 und iPhone 8 Plus deutlich überlegen sein soll und ein ungewöhnliches Seitenverhältnis von 19,5:1 aufweist. So werden Dolby Vision und HDR10 unterstützt, mit 2.436 x 1.125 Pixeln fällt die Auflösung höher aus. Zum Panel-Typ verriet Apple zunächst nichts, das erwähnte Kontrastverhältnis von 1.000.000:1 deutet aber klar auf ein OLED-Display hin.

Dass der sehr schmale Rahmen an allen vier Seite zum Wegfall des traditionellen Home-Buttons führen würde, galt schon seit Wochen als sicher. Fraglich war am Ende nur noch, wie Apple dies und das damit verbundene Streichen des Fingerabdrucksensors kompensieren würde.

Für das Entsperren des Geräts sorgt mit Face ID eine komplett neue Technik. Mit deren Hilfe soll das Gesicht des Nutzers unter Zuhilfenahme diverser Sensoren präzise vermessen werden. Verbaut werden dafür unter anderem zwei Kameras und ein sogenannter Dot Projektor, der insgesamt 30.000 Punkte abtastet. Das Ergebnis soll eine gegenüber Touch ID weitaus höhere Sicherheit sein – die Wahrscheinlichkeit eines fälschlichen Entsperrens durch eine andere Person wird mit 1.000.000 zu 1 angegeben. Auch, da sich das System laut Apple weder mit Fotos noch Masken überlisten lässt. Im Gegenzug sollen aber auch Veränderungen der Frisuren, Bärte, Brillen, Hüte und anderes nicht dazu führen, dass der Nutzer sich nicht mehr anmelden kann.

Zuständig dafür ist die neurale Architektur, die in den A11 Bionic integriert ist und 600 Milliarden Berechnungen pro Sekunde durchführen kann. Betont wurde außerdem, dass die Originaldaten, die zum Abgleich des Gesichts genutzt werden, in einem sicheren Speicherbereich innerhalb des SoCs gesichert werden – die Übertragung an andere Geräte oder die Cloud soll unmöglich sein. Aber auch das versehentliche Entsperren und Bestätigen will man verhindern können. So erkennt Face ID, ob der Nutzer die Augen geöffnet hat und sich überhaupt anmelden will. Wichtig ist das unter anderem für Apple Pay und den App Store.

Die anderen, bislang an den Home-Botton vergebenen Aufgaben hat Apple aufgeteilt. So lässt sich Siri nun unter anderem über die Standby-Taste starten, das Aktivieren des Displays erfolgt über eine einfache Wischgeste direkt auf dem Display. Auch die Multi-Tasking-Übersicht wird nun über Wischgesten aufgerufen.

In allen anderen Hardware-Punkten entspricht das iPhone X – das X steht für 10 – dem iPhone 8 Plus. Als Antrieb dient der neue Sechs-Kerne A11 Bionic, der interne Speicher fasst je nach Variante 64 oder 256 GB und geladen wird entweder via Lightning-Anschluss oder drahtlos dank Qi-Standard. Bluetooth wird in Version 5 unterstützt, auf der Rückseite werden die gleichen 12-Megapixel-Kameras mit Weitwinkel- und Tele-Optik verbaut. Eine Abweichung gibt es auf der Vorderseite. Denn die hier eingesetzten Sensoren und Kameras für Face ID können auch Selfies im Portrait-Modus mit simuliertem Bokeh geschossen werden. Angaben zur Akkukapazität fehlen, die Laufzeit soll aber zwei Stunden länger als beim iPhone 7 ausfallen. Konkret nennt Apple 21 Stunden für Telefonate, 12 Stunden fürs Surfen, 13 Stunden für Videos-Wiedergabe und 60 Stunden für Musik-Wiedergabe.

Das 143,6 x 70,7 x 7,7 mm große und 174 g schwere Gehäuse, das gemäß IP67 vor Wasser und Staub geschützt ist, besteht weitestgehend aus Aluminium, auf der Rückseite liegt Glas darüber. Beim Design orientiert sich das iPhone X am iPhone 8 Plus, auffällig ist diesbezüglich neben dem Display das um 90° gedreht Kameramodul auf der Rückseite.

Vorbestellungen nimmt Apple ab dem 27. Oktober entgegen, verfügbar soll das iPhone X ab dem 3. November sein. Verlangt werden dann entweder 1.149 Euro für das Modell mit 64 GB Speicher oder 1.319 Euro für 256 GB.