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Niemand verdient Geld mit Windows Phone

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Niemand verdient Geld mit Windows Phone
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Vor einigen Monaten wurde eine provokante These aufgestellt, die sich mit der Erfolg rund um Android beschäftigte. Niemand außer Samsung und Microsoft würde am Geschäft mit dem Betriebssystem Geld verdienen, würde man Google einmal außen vor lassen.

Die Begründung hierfür war einfach: Die Südkoreaner waren zu diesem Zeitpunkt - und sind es noch immer - Marktführer und eilten von Rekord zu Rekord, in Redmond freute man sich dank steigender Verkaufszahlen von Android-Hardware über wachsende Lizenzeinnahmen. Alle anderen Hersteller hingegen konnten zwar mitunter interessante Geräte vorweisen, Verluste waren aber dennoch nicht zu verhindern. Ob nun HTC, Sony oder LG - die Bilanzen sprachen eine eindeutige Sprache, die die These stützte. Mittlerweile hat sich das Blatt ein wenig gewendet, Zeit also für eine neue Theorie. Dies könnte sich zumindest Joe Kelly, verantwortlich für Huaweis internationale Pressearbeit gedacht haben.

Denn im Gespräch mit der Seattle Times erklärte er, warum sein Unternehmen sich von Windows Phone abgewendet habe. Trotz gleich zweier Modelle mit Microsofts Plattform habe man kein Geld mit dem Engagement verdienen können. Schlimmer noch: „Niemand verdient Geld mit Windows Phone“, so Kelly. Zahlen oder anderes Belastbares liefert er nicht, die Entwicklung der vergangenen Monate spricht jedoch in weiten Teilen für sich. Zwar konnte Microsoft dank des Verzichts auf Lizenzgebühren und einer gemeinsam mit Qualcomm entwickelten Referenz-Hardware neue Partner gewinnen, diese beschränken sich bislang jedoch größtenteils mit wenig anspruchsvollen Geräten auf den asiatischen Markt.

Wer verdient tatsächlich Geld mit Windows Phone?

Wer verdient tatsächlich Geld mit Windows Phone?

Für weite Teile Europas und die USA bedeutet dies: Von den ursprünglich großen Anbietern Nokia, HTC, Samsung. LG und Huawei sind lediglich die Finnen übrig geblieben, die nach der Übernahme durch Microsoft aber nicht mehr existieren - auch, weil man nicht genügend Geld verdienen konnte. Zwar haben HTC mit dem One (M8) for Windows und Samsung mit dem ATIV SE in Nordamerika Testballone gestartet, eine echte Rückkehr zu Windows Phone deutet sich aber bei beiden nicht an. Von einem rein wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, könnte Kelly mit seiner Aussage also Recht haben. Denn ließe sich mit Windows Phone Geld verdienen, wäre die Begeisterung bei den Herstellern sicherlich größer.

Am Ende könnte es aber noch einen ganz anderen Grund für das Fernbleiben geben. Denn spätestens seit der Übernahme von Nokias-Handy-Sparte ist Microsoft nicht länger der Lieferant von Software, sondern ein Konkurrent im Kampf um Marktanteile, aus einem Partner ist ein Gegner geworden. Dass diese Vermutung nicht ganz von der Hand zu weisen ist, zeigen frühere Aussagen des Acer-Chefs. Nach der Vorstellung der ersten Surface-Generation hatte dieser sich wenig diplomatisch geäußert und offen angekündigt, über mögliche Konsequenzen nachzudenken.

Ähnlich könnte es bei Windows Phone sein, einen wichtigen Unterschied gibt es aber dennoch. Denn während man bei PCs kaum an Windows vorbeikommt, gibt es auf dem Smartphone-Markt mit Android eine mehr als ernsthafte Alternative, mit Tizen zudem eine Plattform, die zwar derzeit keinen nennenswerten Anteil erreicht, mit Samsung aber über einen wichtigen Unterstützer verfügt.

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