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Mitte dieses Jahres wehrte sich TSMC gegen die vermeintliche Weitergabe von internen Informationen an Rapidus. Mitarbeitern wurde vorgeworfen, interne Dokumente über den Zulieferer Tokyo Electron (TEL) an den Konkurrenten Rapidus weitergegeben zu haben. Sowohl TSMC wie auch TEL zogen entsprechende Konsequenzen und stellten den beschuldigten Mitarbeiter frei.
Bereits in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der ehemalige Senior Vice President von TSMC, Wei-Jen Lo, seit Oktober bei Intel angestellt ist. Am 27. Juli 2025 ging dieser offiziell in den Ruhestand. Nun wurde vor dem Intellectual Property and Commercial Court von TSMC eine Klage eingereicht. Darin wird ihm vorgeworfen, gegen seinen Arbeitsvertrag, eine Wettbewerbsverbotsvereinbarung und Verpflichtungen gemäß dem Gesetz über Geschäftsgeheimnisse verstoßen zu haben.
Wei-Jen Lo war schon einmal bei Intel beschäftigt. 2004 wechselte er nach 18 Jahren bei Intel zu TSMC. In diesem Jahr, nach 21 Jahren, erfolgte dann der Wechsel von TSMC zurück zu Intel.
Bei TSMC soll man aber schon vor dem Wechsel zu Intel auf Wei-Jen Lo aufmerksam geworden sein. So soll Lo, nachdem er im März 2024 in die Abteilung für Unternehmensstrategieentwicklung versetzt worden war, weiterhin versucht haben, Zugang zu Informationen über Technologien zu erhalten. Dies geschah laut Digitimes auch in Meetings, die von Lo angesetzt wurden und an denen R&D-Mitarbeiter von TSMC teilnehmen mussten. Im Verlaufe der Meetings wurde dann versucht, an Informationen über Technologien in zukünftigen Fertigungsschritten zu gelangen.
Laut TSMC stellt das Vorgehen einen schwerwiegenden Verstoß gegen vertragliche und gesetzliche Verpflichtungen dar und ist zudem ein erhebliches Risiko für das geistige Eigentum von TSMC. Neben der Klage von TSMC haben die taiwanesischen Behörden eine Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob seine Handlungen gegen die nationalen Sicherheitsgesetze verstoßen haben.