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Musk wendet sich an private Kreditgeber, um neue Rechenzentren zu finanzieren

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Musk wendet sich an private Kreditgeber, um neue Rechenzentren zu finanzieren
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Elon Musks KI-Startup xAI plant eine weitere große Kapitalbeschaffung, um mit den Branchenschwergewichten Schritt zu halten. Nur Wochen nach einer Finanzierungsrunde über zehn Milliarden US-Dollar soll über komplexe Kreditstrukturen zusätzliches Kapital in Höhe von zwölf Milliarden US-Dollar aufgenommen werden, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. Die Mittel werden in Kooperation mit Valor Equity Partners mobilisiert, einem Investmentunternehmen, dessen Gründer Antonio Gracias seit Langem eng mit Musk verbunden ist. Konkret dient das Geld dem Erwerb modernster NVIDIA-Grafikprozessoren, die von xAI nicht nur im eigenen Rechenzentrum eingesetzt, sondern auch an andere Nutzer vermietet werden sollen.

Die Rückzahlung der Kredite ist dabei an die Nutzungsgebühren von xAI gekoppelt. Kommt xAI seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, können die Geldgeber die finanzierte Hardware zur Tilgung des Restkapitals einziehen. Diese Struktur streckt die hohen Kapitalkosten über längere Zeiträume und verschafft xAI notwendige Liquidität, schafft aber zugleich langjährige Verpflichtungen.

Während OpenAI und Anthropic auf externe Cloud-Dienste setzen, verfolgt xAI eine eigene Infrastrukturstrategie. Für das Jahr 2025 rechnet das Unternehmen intern mit Ausgaben von rund 13 Milliarden Dollar allein für Betrieb und Ausbau dieser Infrastruktur, während die eigenen Einnahmen derzeit erst im unteren einstelligen Millionenbereich liegen. Um diese Diskrepanz zu überbrücken, verlagerte SpaceX kürzlich erst zwei Milliarden Dollar an xAI – quasi eine interne Kapitalumschichtung. Zudem soll xAI bei einer früheren Kreditaufnahme sogar das geistige Eigentum am Chatbot Grok als Sicherheit verpfändet haben, so das WSJ.

Abseits davon ist die Geschwindigkeit, mit der xAI seine Rechenzentren errichtet und erweitert, beeindruckend. Das neu eröffnete Colossus-Rechenzentrum in Memphis wurde in nur 122 Tagen aus dem Boden gestampft. Innerhalb weiterer 92 Tage verdoppelte xAI die installierte GPU-Kapazität auf 200.000 Einheiten. NVIDIA-CEO Jensen Huang kommentierte diesen Ausbau gar als „übermenschlich“, da normalerweise mehrere Monate allein für die Beschaffung und Installation neuer Hardware veranschlagt werden.

Dennoch zeigen sich viele Kreditgeber angesichts dieser ehrgeizigen Infrastrukturpläne zurückhaltend. KI-GPUs verlieren rasch an Wert, sobald neue Architekturgenerationen auf den Markt kommen, und verursachen hohe Abschreibungen. Einige Banken drängen daher auf Kreditlaufzeiten von drei Jahren, um das Risiko kurzfristiger Wertverluste zu begrenzen und sicherzustellen, dass xAI seine Verpflichtungen bedienen kann, auch wenn schnellere Chips verfügbar werden.

xAI sieht sich unter hohem Wettbewerbsdruck durch Google, Microsoft und Meta, deren eigene KI-Angebote in puncto Leistungsfähigkeit und Stabilität führend sind. Der hauseigene Chatbot Grok konnte bisher nicht mit OpenAIs ChatGPT mithalten und fiel zuletzt durch unangebrachte Inhalte auf, wodurch xAI öffentlich eine Entschuldigung aussprechen musste. Mit dem massiven Infrastrukturprogramm und der Chipfinanzierung hofft das Unternehmen, die technische Basis zu legen, um künftig bessere KI-Modelle trainieren und betreiben zu können.

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