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Wann immer bei uns das Thema Copilot+ oder AI-PC auftaucht, stellen wir uns selbst die Frage, wie viel Relevanz die entsprechenden Hardware-Voraussetzungen haben. Während sich AMD hier streng an die Vorgaben seitens Microsofts Copilot+-Programm hält (Ryzen-AI-Serie), hat sich Intel eigene Vorgaben geschaffen.
Der AI-PC wird seitens Intels wie folgt definiert: Eine Hardware-Architektur bestehend aus CPU, GPU und NPU, welche KI-Workloads lokal ausführen kann. Mit Meteor Lake, bzw. der Core-Ultra-100-Serie wird der Startpunkt der AI-PCs definiert. Aber noch immer stellt sich die Frage, wer und in welcher Form wird diese Hardware-Plattform tatsächlich wirklich genutzt?
Intel hat großes Interesse daran, dass der AI-PC ein essenzieller Bestandteil einer jeden Unternehmens-IT wird. Im Zeitraum von April mit Mai 2025 hat Intel unter 5.050 Befragten aus Unternehmen mit einem bis 10.000 Mitarbeitern eine Umfrage gestartet. Diese weltweite Umfrage beinhaltet die Ergebnisse von 300 Teilnehmenden aus Deutschland, so dass wir einen Einblick in die entsprechende Entscheidungsfindung bekommen.
So scheint es durchaus ein Interesse an den Hardware-Fähigkeiten der AI-PCs zu geben. Dabei nicht aus den Augen verloren wird jedoch die Sicherheit oder Kompatibilität zum verwendeten Betriebssystem und den verwendeten Anwendungen. 87 % denken über ein Upgrade auf AI-PCs nach oder führen es bereits durch. Entscheidende Kriterien sind integrierte KI-Fähigkeiten, Sicherheit und Kompatibilität mit bestehenden Programmen.
AI-PCs werden vor allem mit einem deutlichen Anstieg der Produktivität und Effizienz in Verbindung gebracht. Rund 69 % der Nutzer berichten von höherer Effizienz, 68 % von gesteigerter Produktivität und 58 % von messbarer Zeitersparnis. Unternehmen, die bereits AI-PCs einsetzen, bestätigen diese Erwartungen weitgehend. Gleichzeitig zeigt sich, dass Investitionen in Trainings notwendig sind: 95 % der Befragten erkennen an, dass spezialisierte Fähigkeiten für den erfolgreichen Einsatz von AI-PCs erforderlich sind.
Trotz positiver Erfahrungen existieren weiterhin gewisse Bedenken – insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit, Kosten und Trainingsaufwand. Interessant ist, dass viele dieser Sorgen sich im praktischen Einsatz relativieren: Ein Drittel der Nutzer gab an, keinerlei Probleme beim Umstieg auf AI-PCs gehabt zu haben. Dennoch zeigt sich, dass der technologische Wandel über den bloßen Gerätewechsel hinausgehen muss – etwa durch Kompetenzaufbau und kontinuierliche Weiterbildung. AI-PCs gelten laut Intel deshalb nicht nur als technisches Upgrade, sondern als strategische Zukunftsinvestition für Unternehmen.
Aber ...
Was die Ergebnisse der Umfrage nicht abbilden, sind die Einschränkungen, die auf Seiten vor allem der Software noch immer bestehen.
So sind viele KI-Anwendungen stark softwaregebunden – ohne aktuelle Frameworks wie TensorFlow, PyTorch oder ONNX und regelmäßige Treiber-Updates ist die Leistungsfähigkeit oft stark eingeschränkt. Auch das technische Know-how, das nötig ist, um einen AI-PC sinnvoll zu konfigurieren und zu nutzen, liegt nicht unbedingt im Repertoire durchschnittlicher Nutzerinnen und Nutzer. Dass Microsoft Teams den Hintergrund der Kamera im Videocall per NPU unscharf rechnet, ist sicherlich kein Kaufgrund für den KI-PC.
Ein weiterer Aspekt, der differenziert betrachtet werden muss, ist der Datenschutz und die Ethik beim Einsatz von KI-PCs. Während lokale Verarbeitung einen Vorteil gegenüber der Cloud bietet – etwa bei sensiblen Daten im medizinischen oder juristischen Bereich – kann sie auch Risiken bergen, wenn kein kontrolliertes Umfeld existiert. Die Möglichkeit, sehr leistungsfähige Modelle auf einem einzelnen Gerät zu betreiben, kann missbräuchlich genutzt werden, z. B. für Deepfakes oder automatisierte Desinformation.
Zudem ist fraglich, wie lange ein solcher PC zukunftssicher bleibt, da die Entwicklung im KI-Bereich extrem schnell verläuft. Ohne regelmäßige Updates oder Upgrades kann ein AI-PC schnell veralten. Erfahrungen dazu gibt es bisher kaum. Aber dass sich die Welt rund um die KI-Modelle schneller dreht, als Intel, Microsoft und Co. dies auf Basis der Hardware- und Software-Vorgaben anpassen können, dürfte offenkundig sein.
Über allem schwebt die Frage, ob und in welcher Form die Anwendung von KI unser Leben oder auch nur unsere Arbeitswelt verändern wird.
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Sowohl die Hardware-Unternehmen, die vom aktuellen KI-Hype profitieren, wie auch Intel, die sich offensichtlich mit den KI-PCs auf die Anwendungsseite schlagen wollen, haben ein großes Interesse daran, dass die Nutzung von KI weiter voranschreitet. Auswirkungen auf die Arbeitswelt gibt es bereits. Wie weit diese voranschreiten werden, wird die Zukunft zeigen.