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TSMC-Fertigung

Unternehmen darf modernste Technik nicht im Ausland verwenden

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Unternehmen darf modernste Technik nicht im Ausland verwenden
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Die taiwanische Regierung hat ihr Gesetz zur industriellen Innovation überarbeitet und damit formell festgelegt, dass Unternehmen wie TSMC ihre modernste Chipfertigung ausschließlich in Taiwan betreiben dürfen. Die Neuregelung verpflichtet taiwanische Firmen künftig dazu, größere Auslandsinvestitionen vom Wirtschaftsministerium genehmigen zu lassen. Im Zentrum der Reform steht insbesondere Artikel 22, der es den Behörden ermöglicht, Investitionen im Ausland an nationale Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen zu koppeln.

Premierminister Toh Jung-tai bestätigte in der dritten Gesetzeslesung, dass die Regelung konkret auf TSMC abzielt. Die Regierung verfolgt dabei eine sogenannte "N minus 1"-Strategie, nach der TSMC im Ausland höchstens Chips mit einer Generation älterer Fertigungstechnologie als der in Taiwan eingesetzten herstellen darf. Aktuell bedeutet dies, dass modernste 3-nm-Chips des Typs N3E oder der kommende N2-Prozess nur in Taiwan gefertigt werden dürfen, während in den USA lediglich der 5-nm-optimierte N4- und N4P-Prozess Anwendung findet.

Praktisch gesehen ändert die neue Regelung zunächst wenig an TSMCs aktueller Praxis. Bereits heute entwickelt das Unternehmen neue Fertigungstechnologien ausschließlich in taiwanischen Forschungszentren. Die Einführung in ausländischen Werken erfolgt frühestens Jahre nach dem erfolgreichen Start der Serienproduktion in Taiwan. Dieses Vorgehen reduziert Risiken und senkt Kosten.

In den USA werden derzeit vor allem Chips für AMD und NVIDIA sowie ältere iPhone-Prozessoren für Apple produziert. Auch die geplante Produktion im deutschen ESMC-Werk ist nicht betroffen, da dort mit älteren Technologien von 28 bis 12 nm gefertigt werden soll, was insbesondere der Automobilindustrie zugutekommt. Gleiches gilt für die bestehenden Werke in Japan und China.

Die formelle Einführung der Investitionsbeschränkungen gilt als Reaktion auf Befürchtungen in Taiwan, dass die USA Zugriff auf TSMCs modernste Fertigungstechnologie erhalten könnten. Trotz massiver Investitionen von TSMC in US-Fertigungsstandorte in Höhe von 165 Milliarden US-Dollar und politischer Bemühungen zur Handelsentspannung äußerte US-Präsident Donald Trump zuletzt erneut Überlegungen zu Zöllen auf taiwanische Chips. Die neuen Vorgaben sollen dem entgegenwirken und die technologische Souveränität Taiwans sichern.

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