Kritik & Umgang mit japanischer Kultur
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Wer sich in der Spielwelt umschaut, kann unter anderem viele Schreine entdecken. Betet man dort, erhält man einen zeitlich befristeten Boost auf bestimmte Werte. Allerdings war es in der Release-Version des Spiels möglich, die Schreine zu zerstören und auch die Schrein-Dienerinnen ohne Folgen zu töten. Aufgrund von Bedenken gegenüber dem Umgang mit heiligen, japanischen Orten hat sich Ubisoft dazu entschieden, diese Optionen mit einem Patch zu entfernen. Schon vor dem Release gab es mehrfach Kritik am Umgang mit der japanischen Kultur und Geschichte. Neben der Auswahl der beiden Protagonisten wurde auch ein Inhalt der Collector’s Edition stark kritisiert. Der Edition lag eine Figur von Naoe bei, die auf einem zerstörten Tori-Tor saß. Da es sich um heilige Orte handelt, findet sich in Japan nur ein einziges zerstörtes Tor. Dieses steht in Nagasaki und erinnert an die Zerstörung der Stadt durch eine Atombombe. Auch hier entschied sich Ubisoft, den Fehler zu korrigieren und die Figur aus dem Verkauf zu nehmen.
Fazit
Assassin’s Creed Shadows ist optisch voll und ganz gelungen. Die Spielwelt wirkt lebendig und ist mit Tieren und Menschen gefüllt. Auch die Landschaften können überzeugen. Historische Burgen sehen ebenso beeindruckend aus wie die Landschaften der Insel. Auf der Map gibt es schier unendliche Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. So kann man auch nach dem Ende der Hauptgeschichte noch weitere Stunden in der Welt verbringen und Nebenquests lösen. Auch die Kampfmechanik ist gelungen. Besonders durch die beiden verschiedenen Spielstile der Hauptfiguren haben wir hier die Option, unseren eigenen Stil zu wählen.
Allerdings hat das Spiel auch seine Schwächen. Das lange Intro ist Geschmackssache. Außerdem hat Ubisoft hier erneut großzügig Gebrauch von der Ubisoft-Formel gemacht, die die Welt mit Aufgaben förmlich überlädt. Alles in allem haben wir hier das Phänomen eines Call of Duty oder Fifa. Es ist eben ein Assassin’s Creed wie viele andere zuvor. Das bedeutet nicht, dass es ein schlechtes Spiel ist. Vielmehr setzt es auf bewährte Inhalte und Strategien. Wer hier erwartet, dass Ubisoft das Rad neu erfindet, wird enttäuscht. Auf andere Spieler wartet allerdings ein Spiel mit schöner Spielwelt, vielen Aktivitäten und interessanten Hauptfiguren, das einen schnell über 100 Stunden beschäftigen kann.
Assassin’s Creed Shadows
- gelungene Spielwelt
- Charaktere mit verschiedenen Spielstilen
- viel zu tun
- lange Einleitung
- nicht viel neues
- Ubisoft-Formel