TEST

Corsair RM Series (2019) im Test

Überzeugende Mittelklasse-Netzteile - Corsair RM Series (2019) - Lautstärke und Ausstattung

Portrait des Authors


Werbung

Der Bereich der Kühlung wurde bei den neuen RM-Modellen ebenfalls überarbeitet. Die als "ZeroRPM" bezeichnete Lüftersteuerung mit semi-passiver Kennlinie findet bereits in vielen anderen Netzteilen von Corsair Verwendung. Bei dieser bleibt bei niedriger bis knapp mittlerer Last der Lüfter ausgeschaltet und wird erst darüber bei entsprechender Last bzw. Temperatur aktiviert.

Neu bei den RM-Modellen ist jetzt, dass kein hauseigenes Lüftermodell wie z.B. der NR120L von Corsair Verwendung findet. In allen drei RM-Modellen arbeitet ein HA1425M12F-Z von Hong Hua, der laut Corsair mit einem Rifle Bearing ausgestattet ist und auf lange Lebensdauer optimiert sein soll. Da die Modelle der RM-Serie für den Betrieb bei Umgebungstemperaturen von bis zu 50 °C freigegeben sind und Corsair eine Herstellergarantie von 10 Jahren gewährt, sollte das Kühlkonzept bei den neuen RM-Modellen wohl allein schon im Eigeninteresse des Herstellers hinreichend ausgelegt sein.

Bei allen drei Modellen blieb auch bei längerem Betrieb der Lüfter am Lastpunkt 30 % ausgeschaltet. Bei unseren Testkandidaten waren uns auch keine "Elektronikgeräusche" aufgefallen, d.h. die Netzteile arbeiteten hier lautlos. Bei Wechsel auf den 40-%-Lastpunkt schaltete sich der Lüfter dann entweder sofort ein oder nach einigen Minuten (RM750). Die "Basisdrehzahl" betrug dann bei allen Modellen ca. 775 U/min, bei dem der Lüfter ziemlich leise arbeitet. Nur in der Nähe zum Netzteil war ein schwaches Rauschen bzw. Brummen wahrnehmbar. 

 Last / Lüfterdrehzahl (in U/min) 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Corsair RM650 (2019) 0
0
0
770
770
770
770
1.000
Corsair RM750 (2019) 0
0
0
0-780 780
780
880
1.050
Corsair RM850 (2019) 0
0
0
770
775
775
1.050
1.300

Mit steigender Last konnten die drei Modelle dann diese Basisdrehzahl unterschiedlich lange halten. Das RM650 erhöhte erst beim Wechsel von 80 % zu Volllast die Drehzahl moderat auf 1.000 U/min. Das RM650 blieb dabei recht unauffällig, mit einem etwas wahrnehmbaren Lüftergeräusch. Das RM750 erreicht dann bei einer Last von 80 % eine etwas erhöhte Drehzahl von knapp unter 900 U/min, bevor sich dann unter Volllast knapp 1.050 U/min einstellten. Die Lautstärke des RM750 war ähnlich wie die des RM650 bei Volllast. Das RM850 fing in unserem Test auch beim Schritt auf 80 % mit einer Drehzahlerhöhung an. Mit einem Sprung auf 1.050 U/min bzw. 1.300 U/min erreichte es - verständlicherweise - höhere Lüfterdrehzahlen als seine zwei kleineren "Brüder".  Bei Volllast produzierte das RM850 ein wahrnehmbares Lüfterrauschen, was aber insgesamt als moderat und nicht als laut zu bezeichnen ist.

Von der Ultrasilent-Kategorie sind die neuen RM-Modelle zwar weit entfernt, aber sie arbeiten dennoch insgesamt leise und mit einer Lautstärke unter Last, die in üblichen luftgekühlten Systemen niemals auffallen wird. Als Pluspunkt ist der semi-passive Modus zu sehen, der bei entsprechenden Anwendungen für einen lautlosen Betrieb des Netzteils sorgen kann.

In Sachen Ausstattung ist die neue RM-Serie gut aufgestellt. Das voll-modulare Kabelmanagement des Vorgängers hat Corsair auch beim Nachfolger beibehalten, nur mit entsprechend angepasster Bestückung.

So bietet das voll-modulare Kabelmanagement neben dem obligatorischen ATX-Kabel bei allen RM-Modellen zwei 8(4+4)-Pin-EPS Kabel. Von den PCI-Express-Kabeln mit zwei Abgriffen sind beim RM650 insgesamt zwei Stück und beim RM750 / RM850 drei Stück vorhanden, was eine effektive Steckeranzahl von vier (RM650) bzw. sechs (RM750 / RM850) bedeutet.

Die Anzahl der Stecker für Peripheriegeräte ist insgesamt jeweils gut den Leistungsstufen angepasst, wobei beim RM650 sicher noch etwas mehr drin gewesen wäre. Die reine Anzahl von Steckern mag meist völlig ausreichen, aber nicht immer sind aufgrund des jeweiligen Gehäuses auch alle Abgriffe nutzbar.

Das RM650 bietet sechs SATA-Stecker aufgeteilt auf zwei Kabelstränge und vier 4-Pin-Molex-Anschlüsse, welche sich an einem Kabelstrang befinden. Für ein 650-W-Netzteil durchaus ausreichend, aber auch nicht mehr.

Das RM750 ist mit insgesamt zehn SATA-Steckern, welche sich auf drei Kabelstränge verteilen, deutlich flexibler für Systeme mit viel Peripheriegeräten aufgestellt. Auch hier sind insgesamt vier 4-Pin-Molex-Abgriffe an einem Kabelstrang vorhanden.

Das RM850 bietet insgesamt zwölf SATA-Stecker an insgesamt drei Kabelsträngen plus wieder einen Kabelstrang mit vier 4-Pin-Molex-Abgriffen.

Bis auf das 24-Pin-ATX-Kabel sind alle Anschlusskabel als schwarze Flachbandleitungen ausgeführt, was bei den Usern vermutlich unterschiedlich gut ankommen wird. Wie es der Name schon impliziert, sind die Kabel flacher und bieten - richtig verlegt und ausgerichtet - vielleicht etwas weniger Luftwiderstand im Gehäuse, aber viele User bevorzugen auch die klassischen "runden" Kabel, bei denen einzelne Litzen per Netzsleeve zusammengehalten werden, da sich diese in alle Richtungen biegen und damit insgesamt leichter verlegen lassen.

Bezüglich der Längen und der Verarbeitung der Kabel gibt es nichts auszusetzen.