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Bragi The Headphone im Test - Lässt den Schall auf Knopfdruck durch

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Drahtlose Kopfhörer stehen spätestens seit Ende letzten Jahres hoch im Kurs, denn mit der im September vorgestellten iPhone-7-Generation ließ Apple die 3,5-mm-Buchse sterben, viele weitere Hersteller folgten. Damit wurde im Nu ein großer neuer Markt geschaffen, der nun bedient werden will. Einen interessanten Ansatz liefert das Münchner Start-up Bragi mit seinen drahtlosen Ohrhörern The Headphone. Ob die in der Praxis überzeugen können, klären wir mit diesem Test.

Bragi? Stimmt, das Start-up kennt man nun schon eine ganze Weile und schon aus den Zeiten mit noch existierender Klinke-Buchse. Ursprünglich zogen die Münchner alle Blicke mit ihren, über Kickstarter finanzierten, Fitness-In-Ears The Dash auf sich. Im letzten Herbst wurde das Portfolio dann um ein zweites Produkt ergänzt. Nach The Dash fällt der Name nun mit The Headphone sehr reduziert aus – und das gilt auch für den Funktionsumfang. Versucht man bei The Dash noch mit den zahlreichen Fitness-Funktionen zu punkten, steht bei unserem Testkandidaten nun – wie der Name schon vermuten lässt – die reine Funktion als Kopfhörer im Vordergrund.

Ganz so einfach macht man es sich am Ende aber doch nicht, denn es gibt eine durchaus interessante Komfortfunktion. Per Knopfdruck können die Umgebungsgeräusche zum Ohr durchgeschleust werden, sodass es theoretisch möglich ist, sich beispielsweise von einem Navigationssystem lotsen zu lassen und gleichzeitig die Umwelt wahrnehmen – man hat also eine Stimme im Ohr. Wie gut das funktioniert, darauf gehen wir später noch genauer ein.

Mit einem Preis von 169 Euro sind die Headphone deutlich günstiger als ihre Dash-Geschwister, dafür müssen aber auch fernab der Fitness-Funktionen Einschränkungen akzeptiert werden. Im Marktvergleich erscheint der Preis angemessen, denn Apples AirPods kosten beispielsweise noch einmal etwas mehr

Das Case kommt leider ohne Batterie

Ein immer wieder auftretendes Thema bei drahtlosen Ohrhörern ist deren Stromversorgung. Bragi setzt, genau wie Apple auch, auf die Möglichkeit, seine In-Ears in der Transporttasche zu laden. An dieser Stelle kommt es allerdings zu Unterschieden zu den teureren The Dash. Die Formensprache ist zwar geblieben, das Gehäuse besteht nun aber aus Kunststoff und nicht länger aus Aluminium.

Das ist aber nur ein kleines Ärgernis im Vergleich zur zweiten Veränderung. Bragi hat aus Kostengründen auf einen integrierten Akku verzichtet. Anders als es also bei The Dash oder den AirPods der Fall ist, können unsere Testkandidaten nicht fernab der Steckdose nachgeladen werden. Erst wenn das Case via USB mit einem Netzteil verbunden wird, gibt es frischen Strom. Gerade Anwender, die viel auf Reisen sind, kann das schnell stören. Zudem wird der Preisvorteil so ein Stück weit relativiert.

Länger als einen halben Tag darf man sich folglich nicht von einer Steckdose fernhalten, wenn viel Musik gehört werden soll. In unseren Tests war es möglich zwischen 5 und 5,5 Stunden lang Musik zu lauschen. Das ist ein vergleichsweise guter Wert. So sollten die meisten Anwender beispielsweise ihren täglichen Arbeitsweg überbrücken können oder auch ausgedehnte Jogging-Einheiten mit musikalischer Unterhaltung versehen können. Problematisch wird es hingegen, wenn längere Reisen akustisch aufgepeppt werden sollen.

Bei unserer Anreise zum MWC musste so zwischenzeitlich auf eine klassische Kabellösung zurückgegriffen werden. Das ist aber eine Problematik, mit der aktuell alle drahtlosen Kopfhörer zu kämpfen haben.

Davon einmal abgesehen kann das Case überzeugen, denn es ist angenehm leicht und gut verarbeitet. Die Ohrhörer werden magnetisch an ihren Plätzen gehalten, sodass diese immer stabil an ihrem Platz sitzen.

Quellen und weitere Links

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