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Buyer's Guide 2017

Bauvorschlag für einen 750-Euro-Rechner - Die Hardware im Detail I

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Der Prozessor:

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Der AMD Ryzen 5 1400 ist der derzeit günstigste Ryzen-Prozessor von AMD. Trotz des günstigen Preises von etwa 145 Euro bietet er volle vier Kerne und acht Threads. Mit einem Basis- und Boost-Takt von 3,2 bzw. 3,4 GHz kommt er taktmäßig sogar an so manches, größere Schwestermodell heran, wobei der XFR (Extended Frequency Range) bei einer Belastung von ein bis zwei Kernen mit maximal 3,45 GHz nur geringfügig über dem Boost-Takt liegt und deutlich geringere Geschwindigkeiten erreicht, als bei den größeren Ryzen-Prozessoren. Dank des freien Multiplikators kann man allerdings auch ganz einfach selbst Hand anlegen und den Prozessor im Overclocking weiter beschleunigen. Dazu gibt es einen 8 MB großen L3-Cache, die TDP wird von AMD mit 65 W angegeben. Gefertigt wird der AMD Ryzen 5 1400 wie alle aktuellen Ryzen-Chips im 14-nm-Verfahren. 

Platz nimmt der AMD Ryzen 5 1400 in einem Mainboard mit Sockel AM4, womit die Plattform eine aussichtsreichere Zukunft haben dürfte, als die aktuellen Einsteiger-Prozessoren der Konkurrenz. Die Kaby-Lake-Modelle der Core-i3-Familie von Intel laufen aktuell im Sockel LGA1151, welcher zur neuesten Coffee-Lake-Generation nicht kompatibel ist. Die in den nächsten Wochen erscheinenden Core-i3-Prozessoren der 8000er-Reihe dürften hier dann die bessere Wahl werden. Bis dahin bleiben der Intel Core i3-7350K und der Intel Core i5-7500 die möglichen Alternativen zum AMD Ryzen 5 1400. Wer ein paar mehr Kerne für Multicore-Szenarien haben möchte und bereit ist, etwa 60 Euro mehr nur für den Prozessor auf den Ladentisch zu legen, der sollte sich den AMD Ryzen 5 1600X einmal näher ansehen.

Mögliche Alternativen:

Weitere CPU-Tests finden sich unter in unserer Prozessoren-Kategorie.

 

Der CPU-Kühler:

Der AMD Ryzen 5 1400 wird einmal als nackte Tray-CPU verkauft und einmal in der Boxed-Version mit mitgeliefertem Kühler. Die dieser in der Vergangenheit nicht immer die leisesten und obendrein leistungsstärksten waren, haben wir uns für einen alternativen Kühler entschieden und zum Arctic Freezer 33 gegriffen. Mit einem Preis von derzeit etwa 23 Euro ist er vergleichsweise preisgünstig, verspricht mit einer Geräuschkulisse von nur 0,3 Sone und laut Hersteller einen Temperaturvorsprung von bis zu 30 % aber trotzdem ein leises Betriebsgeräusch bei gleichzeitig guten Temperaturen. Erreicht werden sollen diese Ergebnisse mithilfe von vier 6-mm-Heatpipes, 49 Aluminiumfinnen und natürlich einem hauseigenen Lüfter mit einem Durchmesser von 120 mm. Er macht sich mit bis zu 1.350 Umdrehungen pro Minute ans Werk und wird per PWM-Signal geregelt. Das Besondere dabei: Im Leerlauf stellt er bis zum Erreichen einer bestimmten CPU-Temperatur seinen Dienst komplett ein, womit unser AMD Ryzen 5 1400 semi-passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten wird. In unserem Vergleichstest aktueller Ryzen-Kühler konnte er zudem mit einem ordentlichen Ergebnis für den aufgerufenen Preis aufwarten.

Mögliche Alternativen:

  • boxed

Weitere Kühler-Tests finden sich in unserer Kühlungs-Kategorie.

 

Das Mainboard:

Beim Mainboard entschieden wir uns bei unserem kleinsten Buyer's-Guide-Rechner für das ASUS ROG Strix B350-F Gaming, welches schon für rund 100 Euro zu haben ist und von uns in unserem letzten Roundup auch mit dem Preis-Leistungs-Award ausgezeichnet wurde. Das ASUS-Board setzt auf AMDs Budget-Chipsatz B350, der mit vier SATA-III-Schnittstellen umgehen kann, wobei der Ryzen-Prozessor zwei weitere zur Verfügung stellt, die meist als NVMe-M.2-Slot ausgeführt werden. Kommt eine NVMe-Karte zum Einsatz, sind also zwei der insgesamt sechs SATA-Ports auf dem Board nicht mehr ansprechbar. Der B350-Chipsatz bietet außerdem diverse PCIe-Lanes, die die Hersteller unterschiedlich nutzen können. Das ASUS ROG Strix B350-F Gaming bietet Platz für gleich zwei Grafikkarten. Dann werden die beiden PCIe-3.0-x16-Ports allerdings nur mit jeweils acht Lanes angesprochen. Der dritte Port ist als PCIe-2.0-x4-Port angebunden, besitzt aber die volle x16-Länge. Weiterhin stehen auf dem Board drei x1-Slots zur Verfügung.

Arbeitsspeicher nimmt die Platine über vier DDR4-Speicherbänke auf, die per BIOS mit Geschwindigkeiten von über 2.933 MHz erreichen können. Der Onboard-Sound wird zwar als "SupremeFX" gebrandet und mit etwas hochwertigeren Kondensatoren ausgeführt, ist allerdings ein klassischer Realtek ALC1220A. Dazu gibt es Gigabit-Ethernet von Intel, RGB-LEDs, eine 4+4-Spannungsversorgung für den Prozessor und eine passive Kühlung für die VRMs und den Chipsatz. Der M.2-Slot ist oberhalb der Grafikkarte positioniert, womit die SSD auch dann getauscht werden kann, wenn eine Grafikkarte eingesetzt ist. Auch USB 3.1 Gen2 und USB 3.1 Gen 1 werden geboten, wobei das I/O-Panel insgesamt sechs USB-Buchsen bereithält.

Preislich muss man für das ASUS ROG Strix B350-F Gaming derzeit knapp 115 Euro einplanen. Wer es etwas günstiger mag und eine ähnliche Ausstattung haben möchte, greift für etwa 110 Euro zum ASRock Fatal1ty AB350 Gaming ITX/AC. Für Intel-Jünger ist das MSI Z370-A Pro eine günstige Alternative.

Mögliche Alternativen:

Weitere Mainboard-Tests finden sich in unserer Mainboard-Kategorie.

 

Der Speicher:

Der AMD Ryzen 5 1400 setzt beim Arbeitsspeicher auf ein Dual-Channel-Interface. Folglich setzen wir auf zwei Module mit einer Gesamtkapazität von 8 GB. Da die Zen-Architektur stark von hohen Speichertaktraten profitiert, haben wir uns für schnellen Corsair-Speicher aus der LPX-Vengeance-Reihe entschieden. Die laufen theoretisch zwar auch mit einem Takt von runden 3.000 MHz, sind eigentlich aber für Intel-Plattformen gemacht. Aufgrund des Speicherteilers bei AMD sind hier nur 2.933 MHz möglich. Die Speicherspannung liegt bei 1,35 V, die Timings bei scharfen CL15-17-17-35.

Preislich wird für das Kit mit 8 GB derzeit ein Preis von etwa 95 Euro ausgerufen. Mögliche Alternativen gibt es reichlich. Wir empfehlen die Trident-Z-RGB-Reihe mit schicker Beleuchtung von G.Skill oder die etwas günstigere HyperX-Predator-Familie von Kingston.

Mögliche Alternativen:

Weitere RAM-Tests finden sich in unserer Arbeitsspeicher-Kategorie.

Fertig ist das Grundgerüst aus Mainboard, Prozessor, Kühler und Arbeitsspeicher. Stecken wir nun die restliche Hardware hinzu und spendieren ihr ein schönes Zuhause.