TEST

MSI Aegis

Leicht aufrüstbarer Spielerechner im kompakt-schicken Design getestet - Fazit

Portrait des Authors


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Nach dem Vortex G65-6QF SLI, welcher nicht nur unseren Excellent-Hardware-Award einheimsen konnte, sondern auch mit dem European-Hardware-Award ausgezeichnet wurde, hat MSI erneut Innovationskraft bewiesen. Das MSI Aegis ist ein ebenfalls sehr kompakter Spielerechner mit flotter Hardware und schickem Design. Mit einem Volumen von 19,6 Liter fällt es allerdings ein gutes Stück größer aus als noch das Vortex-System. Dafür lässt sich die Hardware viel einfacher austauschen und upgraden. Im Inneren werkeln ein gesockelter Skylake-Prozessor und eine herkömmliche Fullsize-Grafikkarte mit PCI-Express-x16-Anbindung sowie handelsübliche 3,5-Zoll- und M.2-Laufwerke. Der Arbeitsspeicher lässt sich dank SO-DIMM-Ausführung ebenfalls mit wenigen Handgriffen aufstocken. 

Doch schon ab Werk bietet das MSI Aegis mehr als ausreichend Spielepower. Dank des Intel Core i7-6700 und der NVIDIA GeForce GTX 970 können alle aktuellen und sicherlich auch kommenden Spieletitel ruckelfrei in Full HD gespielt werden – je nach Spiel und Benchmark ist sogar eine höhere Auflösung problemlos möglich. Dank der schnellen M.2-SSD stimmt zudem die Alltagsleistung im Office-Betrieb. Das Betriebssystem ist binnen weniger Sekunden geladen, Spiele und Anwendungen starten meist ohne Verzögerung. Auf NVMe und damit noch höhere Übertragungsraten als etwa 500 MB/s hat MSI jedoch verzichtet, ein manuelles Upgrade ist laut Datenblatt aber möglich. Für die eigene Spielesammlung gibt es eine 1-TB-Festplatte, welche vergleichsweise hohe Übertragungsraten bietet.

Der stylische Aufbau des Gehäuses ist vor allem der Kühlung geschuldet. Netzteil und Mainboard sind jeweils in einer eigenen Kühlkammer untergebracht, die Grafikkarte kann über eigene Lufteinlässe ebenfalls eigenständig Frischluft beziehen. Probleme bei den Temperaturen gibt es damit nicht. Im Gegenteil: Das MSI Aegis ist bestens für die anstehenden Sommertage gewappnet. Leise bleibt das System zumindest im Office-Betrieb und auch unter im Spielebetrieb ist es mit knapp 42 dB(A) vergleichsweise laufruhig. Allerdings ist die Lüftersteuerung sehr unruhig. Sie dreht ab einer bestimmten Temperatur für zwei Sekunden voll auf, um dann direkt wieder herunterzuregeln. Dieses ständige "Auf und Ab" ist deutlich störender als nur laute Ventilatoren. Hinzu kommt, dass der CPU-Lüfter ein sehr dumpfes Brummen aufweist. 

Die Computex 2016 stand ganz im Zeichen von VR und RGB-Beleuchtung. Dank der leicht übertakteten GeForce GTX 970 ist das MSI Aegis für Virtual Reality gerüstet, entspricht es auf Seiten der Grafikkarte den Mindestanforderungen von NVIDIA und Valve. Eine RGB-Beleuchtung gibt es in Form des Mystic-Light-Systems ebenfalls. Die zahlreichen LEDs an der Front können über eine hauseigene Software eingestellt werden – nicht nur die Farben lassen sich bestimmten, auch die Effekte. Das findet man nicht bei jedem Mini-ITX-System. Ebenfalls lobenswert ist der Tragegriff am MSI Aegis, womit sich das System leicht mit auf die nächste LAN-Party nehmen lässt.

Der größte Nachteil des MSI Aegis ist jedoch sein Preis. Satte 1.799 Euro will MSI für unsere Test-Konfiguration haben. Wer auf die Software-Dreingaben verzichten kann – MSI liefert unter anderem die Vollversion von Tom Clancy's The Devision mit – und ein ähnliches System zusammenstellt, kann viel Geld sparen und dennoch die gleiche Leistung bekommen. Die üppige Ausstattung und das doch stylische Gehäuse mögen einen Aufpreis aber durchaus rechtfertigen. Wehrmutstropfen: Da das System in Deutschland noch kaum erhältlich ist, dürften die Straßenpreis bei breiterer Verfügbarkeit in wenigen Tagen nach unten rutschen. Außerdem gibt es das Aegis auch mit günstigerer Hardware wie einem Core-i5-Prozessor oder einer NVIDIA GeForce GTX 960 sowie weniger Arbeits- und Massenspeicher.

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Schade! Der hohe Preis und die unruhige Lüftersteuerung lassen das MSI Aegis an unserem heiß begehrten Excellent-Hardware-Award vorbeirauschen.

 

Positive Aspekte des MSI Aegis:

  • Schickes Design
  • Kompaktes Gehäuse
  • Gute Aufrüst-Optionen
  • Hohe Spieleleistung

Negative Aspekte des MSI Aegis:

  • Unruhige Lüftersteuerung
  • Hohe Preis

Persönliche Meinung

Vieles, was MSI in letzter Zeit angegangen ist, hat Hand und Fuß. Das Vortex-System ist für mich noch immer ein echtes Highlight und auch bei den Mainboards, Grafikkarten und Notebook-Gehäusen hat MSI kräftig zugelegt, die Konkurrenz meist überholt, zumindest aber dicht aufgeschlossen. Das Aegis weiß ebenfalls zu gefallen, leistet sich aber doch zwei grobe Patzer. Dennoch ein innovatives Gehäuse im potenter Leistung. (Andreas Stegmüller)