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AMD Radeon R9 Fury X im Test - Speicherauslastung mit HBM

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Wie verkauft AMD seinen Kunden eine High-End-Grafikkarte, die über nur 4 GB Grafikspeicher verfügt? Das ist wohl die erste Frage, die sich bei der Radeon R9 Fury X stellt. Aus technischer Sicht hatte AMD keine andere Wahl. SK Hynix kann in der aktuellen Situation nur Chips mit vier Layern und einer Kapazität von 1 GB pro Chip ausliefern. Damit ist AMD auf die 4 GB bei der Radeon R9 Fury X festgelegt. Zwar weist die Roadmap bei SK Hynix auch schon größere Ausbaustufen aus, diese kommen aber in diesem Jahr wohl nicht mehr zum Einsatz.

High Bandwidth Memory ist eine neue Technologie, die auch dementsprechend noch schwer verfügbar und recht teuer sein wird. Konkrete Zahlen kennen wir nicht, allerdings sprechen der gesunde Menschenverstand sowie zahlreiche Branchenmeldungen dafür. Auf den Einsatz von HBM angesprochen sprach NVIDIA davon, dass sich der Einsatz dieser Speichertechnologie aktuell noch nicht lohne.

Doch reichen 4 GB Grafikspeicher nun für aktuelle Spiele? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben dazu einige Spiele ausprobiert.

Speicherauslastung Assassins Creed: Unity

Speicherauslastung Assassins Creed: Unity

In Assassins Creed: Unity erreichen wir recht schnell die magische Grenze für die 4-GB-Grafikspeicher. Allerdings können wir keinen Performance-Einbruch feststellen und auch sorgen Optimierungen im Treiber dafür, dass die Auslastung schnell wieder unter diese Grenze sinkt. Das obige Ergebnis konnten wir mehrfach reproduzieren.

Speicherauslastung GTA 5

Speicherauslastung GTA 5

GTA 5 geht gewöhnlich recht sparsam mit dem zur Verfügung stehenden Speicher um. Selbst in 3.840 x 2.160 Pixel bei maximalen Grafiksettings konnten wir den Speicher der Radeon R9 Fury X nicht auslasten. Dies gilt aber auch für eine GeForce GTX 980 Ti und unterstreicht damit AMDs Aussage, dass moderne Spiele nicht zwingend mehr als 4 GB Speicher benötigen.

Speicherauslastung Mittelerde: Shadow of Mordor

Speicherauslastung Mittelerde: Shadow of Mordor

Wieder ein anderes Bild sehen wir bei Mittelerde: Shadow of Mordor. Wir haben hier Grafikeinstellungen verwendet, für welche die Entwickler eigentlich 6 GB an Grafikspeicher voraussetzen. Auch der Speicher der Radeon R9 Fury X füllt sich sehr schnell, erreicht das Maximum aber nicht.

Speicherauslastung The Witcher 3: Wild Hunt

Speicherauslastung The Witcher 3: Wild Hunt

Wieder ein Beispiel für ein modernes Spiel, das selbst bei hoher Auflösung mit recht wenig Speicher auskommt, ist The Witcher 3: Wild Hunt. Selbst bei 3.840 x 2.160 Pixel und hohen Grafikeinstellungen konnten wir die 4 GB Grafikspeicher nicht vollends füllen.

Die obige Analyse kann aber keinesfalls als tiefgreifende Erkenntnis verstanden werden, denn ob und wie lange 4 GB Grafikspeicher nun reichen werden, lässt sich einfach nicht abschätzen. AMD hat beispielsweise verlustlose Delta-Farbkorrektur entwickelt, welche Grafikspeicher einspart. Allerdings ist diese Technologie nicht neu. NVIDIA hingegen spricht konkret über seine Speicherkomprimierung, die bei "Maxwell" zum Einsatz kommt.

AMD verweist offiziell einmal mehr auf eine effektive Nutzung des zur Verfügung stehenden Speichers. Hier seien auch die Spieleentwickler in Pflicht nicht zu verschwenderisch mit dem Speicher umzugehen. Daher sei man auch immer wieder mit den Entwicklern im Gespräch. Die höhere Speicherbandbreite sowie die reine Shaderleistung könnten den geringeren Speicherausbau weitestgehend kompensieren. Mit Blick auf die Zukunft verweist AMD auf die effektiveren APIs wie DirectX 12 und Vulkan. Hier ließe sich die Speichernutzung noch besser steuern.

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