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Lenovo Yoga Tab 3 Pro 10 mit Beamer im Test

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Videos und Tablets – das passt vor allem dann zusammen, wenn lange Zugfahrten oder Flüge überbrückt werden sollen. Auf der heimischen Couch greift man hingegen eher auf den Fernseher zurück, was sich mit dem Yoga Tab 3 Pro 10 aber ändern könnte. Denn erneut hat Lenovo ein Android-Tablet mit einem integrierten Beamer ausgestattet, macht aber im Vergleich zum Vorgänger einiges anders.

Vor allem zwei Punkte stechen dabei ins Auge. Denn anders als beim Yoga Tablet 2 Pro steckt der Beamer nicht mehr seitlich im Akku-Wulst, zudem hat man das Display geschrumpft. Aus 13,3 wurden taschenfreundlichere 10,1 Zoll. Geblieben sind hingegen Android, ein hochauflösendes Display und ein Intel-Prozessor.

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Beamer für Clips

Das Highlight ist aber ganz klar der Pico-Beamer mit DLP-Technik. Durch die neue Positionierung im Fuß ist das Yoga Tab 3 Pro 10 deutlich flexibler, allerdings kann der Beamer nun nicht mehr genutzt werden, wenn das Tablet aufrecht steht.

Dank DLP-Beamer soll sich das Heimkino schnell realisieren lassen

Dank DLP-Beamer soll sich das Heimkino schnell realisieren lassen.

Es gibt aber noch ganz andere Einschränkungen. Zwar verspricht Lenovo maximale Bilddiagonalen von 70 Zoll, praktisch ist das aber nur in komplett abgedunkelten Räumen möglich. Denn mit 50 Lumen ist der Beamer vergleichsweise schwach, was in der Praxis zu weitaus kleineren Diagonalen führt – schließlich muss das Tablet dichter an der Projektionsfläche platziert werden. Bei Tageslicht lassen sich so 30 bis 40 Zoll erreichen, bevor das Bild zu schwach wird.

In taghell beleuchteten Räumen stößt der Beamer schnell an seine Grenzen

In taghell beleuchteten Räumen stößt der Beamer schnell an seine Grenzen.

Wer denkt, in einem dunklen Raum im Nu ein kleines Heimkino einrichten zu können, sollte jedoch einen Blick auf ein anderes Detail werfen. Denn der Beamer löst lediglich mit 854 x 480 Pixeln auf. Für YouTube-Clips und ähnliches reicht das völlig aus, abendfüllende Filme leiden darunter jedoch.

Laustprecher fürs Heimkino

Besser sieht es hinsichtlich der Audio-Qualität aus. Denn die vier unterhalb des Display verbauten Lautsprecher bieten nicht nur einen vergleichsweise klaren Klang, sondern auch eine für Tablets sehr ausgewogene Mischung aus hohen, mittleren und tiefen Frequenzen. Die zwei wesentlichen Gründe hierfür sind die von JBL bezogene Hardware sowie die Berücksichtigung von Dolby Atmos. Letzteres muss in den Einstellungen aber aktiviert sein, andernfalls sinkt die Qualität deutlich. Für kleinere Räume reicht die maximale Lautstärke mehr als aus.

Die hinter dem Lochmuster versteckten JBL-Lautsprecher gefallen

Die hinter dem Lochmuster versteckten JBL-Lautsprecher gefallen.

Insgesamt eigenen sich die Lautsprecher somit weitaus eher für den Einsatz im Heimkino als der Beamer.

Kleineres und schärferes Display

Mit der Verkleinerung des Displays einher geht auch eine Veränderung der Auflösung. Anstatt diese nach unten hin anzupassen, hat Lenovo sogar noch einige zusätzliche Pixel spendiert - aus 2.560 x 1.440 wurden 2.560 x 1.600 Bildpunkte. Bedingt durch die Schrumpfung von 13,3 auf 10,1 Zoll steigt die Pixel-Dichte auf 299 ppi; zuvor waren es 221.

Belassen hat man es bei einem IPS-Panel, das eine gute Farbdarstellung und lange Zeit stabile Blickwinkel bietet. Mit 399 cd/m² bei höchster Einstellung wird eine auch für hellere Umgebungen ausreichende Helligkeit erreicht, direkte Sonneneinstrahlung und ähnliches sollte man aber meiden. Ebenfalls ein gut verdient das Kontrastverhältnis, das bei 1.430:1 liegt.

Das Display ist scharf und bietet einen guten Kontrast

Das Display ist scharf und bietet einen guten Kontrast.

Verbesserungsbedarf gibt es hingegen bei der Farbtemperatur. Denn mit durchschnittlich gut 7.100 Kelvin weisen weiße Flächen einen leichten Blaustich auf.

Intel läuft hinterher

Dass im Yoga Tab 3 Pro 10 ein Intel-SoC steckt, wird von Lenovo gut versteckt, nur ein sehr kleiner Aufkleber auf der Rückseite weist auf den Atom x5-Z8500 hin. Ein möglicher Grund dafür könnte die Leistung sein. Denn obwohl es sich um einen aktuellen Vertreter der Cherry-Trail-Familie handelt, kann der x5-Z8500 nicht immer mit den leistungsstarken ARM-Vertretern mithalten. Zwar platziert man sich mit knapp 26.000 3DMark-Punkten und 48.000 Zählern in AnTuTu (Ice Storm Unlimited) im oberen Viertel, im PCMark hängt man mit nicht ganz 5.300 Punkten aber hinterher.

Der Atom-SoC kann mit der Oberklasse-Konkurrenz nicht mithalten, bietet aber genügend Leistung

Der Atom-SoC kann mit der Oberklasse-Konkurrenz nicht mithalten, bietet aber genügend Leistung.

Deutlicher wird die Differenz, wenn man CPU und GPU im Einzelnen betrachtet. Obwohl Intel dem SoC gleich vier CPU-Kerne und eine maximale Taktrate von 2,24 GHz spendiert, hält man schon mit diversen Konkurrenten wie Samsungs Exynos 5433 nicht mit. Aber auch die bis zu 600 MHz schnelle HD Graphics des in 14 nm gefertigten Chips hat mitunter das Nachsehen.

Von der Theorie abgesehen hinterlässt das Tablet im Alltag aber einen sehr guten Eindruck. Fordernde Spiele brachten das Gerät im Test nicht an seine Grenzen, auch mit der Wiedergabe von Videos in nativer Auflösung gab es keine Probleme.

Hinter dem Kunstleder warten schnelles WLAN, 32 GB interner Speicher und optional ein LTE-Modem

Hinter dem Kunstleder warten schnelles WLAN, 32 GB interner Speicher und optional ein LTE-Modem

Aber auch die weitere Ausstattung hinterlässt einen guten Eindruck. Zum 2 GB großen RAM gesellen sich 32 GB für Betriebssystem, Apps und mediale Inhalte, per microSD kann aufgerüstet werden. Neben der hier getesteten WLAN-Version (802.11ac) gibt es auch ein Modell mit LTE-Modem; einen GPS-Empfänger sehen beide Konfigurationen vor. Ebenfalls angeboten wird Bluetooth 4.0, auf NFC verzichtet man ebenso wie die meisten Konkurrenten.

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