Ubuntu Backup

damien

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Hallo zusammen,

ich habe hier einen Ubuntu (neueste LTS Version) "Rechner" mit einer 4TB SSD. Ich würde gern eine HDD einbauen und täglich/auf Knopfdruck ein Backup der SSD erzeugen. Was brauche ich für das Backup + Wiederherstellung auf eine frische SSD im Fall einer Katastrophe (Software)?

Any hints?

Vielen Dank vorab. Bei Fragen oder Unklarheiten jederzeit gern.

Beste Grüße
 
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Es hängt davon ab, was Du machen willst...
  1. Wenn Du Dich gegen ein defektes Laufwerk absichern willst, könnte ein RAID helfen. Das ist aber nutzlos bei Dateisystemfehlern, wenn ein Programm Deine Daten zerstört oder wenn Du selbst aus Versehen Dateien löscht oder zerstörst.
  2. Wenn es darum geht, jederzeit auf ältere Versionen von Dateien zurückgreifen zu können (wie es bei Programmierern häufig vorkommt), könnte ein Versionsverwaltungssystem wie Subversion oder git helfen.
  3. Wenn es darum geht, das komplette System bei Bedarf auf Knopfdruck wieder herstellen zu können, brauchst Du Snapshots und/oder ein Backup-Programm, das Images erstellen und verwalten kann.
  4. Wenn es darum geht, einzelne Dateien wieder herstellen zu können, die man versehentlich gelöscht hat, kann man mit tar Backups erstellen.
  5. Suchst Du ein Programm mit GUI? Oder reicht ein klassisches Kommandozeilen-Tool wie tar?
Ich persönlich mache es so:
  1. Es gibt einen cron-Job, der regelmäßig automatisch aufgerufen wird. Dieser erstellt mit tar ein Backup von meinen eigenen Daten (/home) und von wichtigen Daten des Betriebssystems (z.B. /etc). Der Job komprimiert das Backup und verschlüsselt es auch. Die Backups speichere ich zunächst auf einem internen Laufwerk. Später kopiere ich sie auf ein externes Laufwerk (deswegen die Verschlüsselung).
  2. Zusätzlich verwende ich für alle Arbeiten, die mit Textdateien zu tun haben, Subversion und git.
  3. Ungefähr zwei oder drei Mal im Jahr benötige ich Dateien vom Backup. Manchmal habe ich selbst etwas unabsichtlich gelöscht oder zerstört. Manchmal brauche ich Daten wieder, die ich absichtlich gelöscht hatte.
  4. Früher musste ich gelegentlich auch Systeme wieder neu herstellen - weil es einen Hardware-Fehler oder einen Dateisystem-Fehler gab - oder weil ich das Betriebssystem selbst zerschossen hatte. In den letzten 15 Jahren habe ich das aber nicht mehr erlebt. Hardware ist deutlich langlebiger als früher - und Linux ist so stabil und nachsichtig, dass ich es auch bei Problemen immer wieder reparieren konnte.
  5. Falls ich ein System doch mal wieder neu herstellen müsste, würde ich es neu installieren - und dann die Konfigurationsdateien (z.B. aus /etc) vom Backup holen und einpflegen. Das wäre umständlicher als ein Image-Backup, aus dem man auf Knopfdruck das gesamte System wiederherstellen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Rückmeldung!

Ich würde sagen, das hier wäre der Case:
"Wenn es darum geht, das komplette System bei Bedarf auf Knopfdruck wieder herstellen zu können, brauchst Du Snapshots und/oder ein Backup-Programm, das Images erstellen und verwalten kann."

Fällt Dir dazu etwas ein? Reicht eine HDD oder brauche ich ein RAID? Welche Software würde dafür in Frage kommen? UI per Web wäre cool, da ist kein Monitor angeschlossen. Terminal ist aber auch OK.
 
Diese Art des Backups ist unter Windows recht verbreitet, unter Linux nicht so.

Es gibt Programme wie dd (standardmäßig bei Linux dabei, Kommandozeilenprogramm), partimage (veraltet), clonezilla. Mit diesen kann man Backups von Partitionen erstellen. Aber nur in ungemountetem Zustand. Es geht also nicht im laufenden Betrieb. Grund ist, dass das Kopieren einer Partition einige Zeit dauert. Wenn währenddessen auf der Partition geschrieben wird, kann es zu einem inkonsistenten und damit unbrauchbaren Backup kommen. Das sollte man unbedingt vermeiden.

Wenn Du etwas für den laufenden Betrieb suchst, brauchst Du ein Dateisystem mit Snapshot-Funktionalität (z.B. btrfs) und ein Backup-Programm, das das unterstützt. Damit kenne ich mich allerdings nicht aus. Nachteil: btrfs ist komplizierter als ext4.

Hier ist noch ein Artikel zu Image-Tools aus dem Linux-Magazin: Fünf Snapshot-Anwendungen im Test
 
Also dd für ganze partitionen ist für gelegentliche backups schon cool aber man brauch extrem viel platz.
Was ich empfehle sind Backups mit Tar und cronjob halt ein bischen aufwendiger aber 100% zielgerichtet. Eine Wiederherstellung mit Tar Archive ist da auch kein großes problem.
Vorteil hat eigentlich jeder Linux PC installiert und ist ein mächtiges instrument man braucht nur die muse sich da ein script zu erstellen.
 
Also dd für ganze partitionen ist für gelegentliche backups schon cool aber man brauch extrem viel platz.

Mit dd kann man u.a. eine vollständige Partition kopieren. Entweder in einer andere Partition (die gleich groß sein muss) oder in eine Datei. Programme wie Clonezilla machen das auch, aber kopieren nur die belegten Blöcke. Sie können auch gleich komprimieren. Das spart Zeit und Platz.

Man kann das aber auch mit dd erreichen. Einerseits kann man die Ausgabe von dd an ein Komprimierungsprogramm weiterleiten:
Code:
dd if=/dev/sdc | zstd -9 >/tmp/2025.12.13-dd-dump-sdc.zst
Andererseits kann man vorher dafür sorgen, dass alle unbelegten Blöcke der zu sichernden Partition leer sind (komplett mit 0x00 gefüllt sind). Dann kann das Komprimierungsprogramm super-gut komprimieren - und man bekommt ein sehr kleines Backup. Diesen Trick verwende ich auch bei VMs - um komprimierte Kopien der Disk Images anzulegen.

Vor 20 Jahren musste ich gelegentlich Partitionen übers Netzwerk an andere Standorte clonen. Das sah dann ungefähr so aus:
Code:
dd if=/dev/sdc | zstd -9 | ssh root@remote-rechner "zstd -d | dd of=/dev/sdc"
Das hat prima funktioniert und mir einige Reisen erspart. dd mag zwar nur ein Kommandozeilen-Programm sein. Aber es ist extrem vielseitig...

Wichtig ist jedoch: dd nur bei nicht-gemounteten Partitionen verwenden.

Was ich empfehle sind Backups mit Tar und cronjob halt ein bischen aufwendiger aber 100% zielgerichtet. Eine Wiederherstellung mit Tar Archive ist da auch kein großes problem.
Vorteil hat eigentlich jeder Linux PC installiert und ist ein mächtiges instrument man braucht nur die muse sich da ein script zu erstellen.

Das sehe ich genauso. Wir wissen allerdings nicht, was @damien machen möchte. Vielleicht möchte er wirklich Partitionen clonen? Oder er kommt aus der Windows-Welt und weiß noch nicht, wie vielseitig Linux ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komme tatsächlich aus der Windows Welt.

Vereinfacht gesagt, ich hab hier den Ubuntu Rechner/Server, den ich per Terminal bediene. Falls die SSD, auf der sich das OS und Tools befinden abraucht möchte ich "per Knopfdruck" nach dem Einbau einer neuen SSD alles easy wiederherstellen.
 
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