Hilfe bei Backup-Strategie

Zazzles

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30.10.2012
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Hallo zusammen,

ich habe mir vor einigen Jahren mit Hilfe der Community (vielen Dank nochmal!) einen Proxmox-Server zusammengestellt. Dieser läuft auch super.
Nur das Backup-Thema habe ich etwas "stiefmütterlich" behandelt, was sich nun aber ändern soll. Ich habe mir in den letzten Wochen schon viel den Kopf darüber zerbrochen, habe aber noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden und drehe mich irgendwie im Kreis :-/

Erst mal zur aktuellen Ausgangslage:
  • Proxmox Server (Supermicro X11SCH-F, i3-9100, 32GB RAM ECC) --> läuft auf 4 TB Lexar NVME mit folgenden Containern
    • LXC Paperless-ngx
    • LXC Jellyfin --> greift auf Urlaubsbilder & -videos von Nextcloud zu
    • LXC Nextcloud --> u.a. für Smartphone-Sync, Dokumente, Medien (siehe Jellyfin)
    • LXC Vaultwarden
    • LXC Pihole
    • LXC Bookstack
    • VM HomeAssistant
    • VM Ubuntu-VM mit Docker (u.a. Immich)
    • VM TrueNAS Core --> 3*8TB HDD im RAIDZ1
  • N40L als Backup-Server mit TrueNAS Core ( 4 * 3TB im RaidZ1) --> da führe ich unregelmäßig (selten :-/) ein Backup des Proxmox-Servers durch

Zunächst war Nextcloud nur als Frontend gedacht, welche auf die TrueNAS-VM als externen Speicher zugreift. Das hatte jedoch zwei Nachteile:
a) war der Zugriff nicht wirklich performant und
b) ist der Stromverbrauch durch die 3*8TB-HDD ca. 20W in die Höhe gestiegen.
Natürlich hätte ich gerne Proxmox komplett auf ZFS. Meine Idee war daher, noch eine zweite 4 TB NVME SSD einzubauen (als ZFS-Mirror). Gute Idee? Ich weiß, RAID ist kein Backup, aber als "erste Sicherung" sicher nicht verkehrt, oder?

Es ist zusätzlich so, dass die 4 TB (durch Proxmox und die ganzen Container wahrscheinlich eher 2,5-3TB) für meinen kompletten Datenbestand nicht ausreichen. Ich möchte mir ungern 1-2 neue 8TB NVMe kaufen.
Von daher müsste ich wohl ein Hot/Cold-Storage-Architektur aufbauen:
1. Hot-Storage: Regelmäßig verwendete Daten sowie Handy-Backup in der Nextcloud auf dem NVME-ZFS-Mirror
2. Cold-Storage: Alle "alten" bzw. nicht häufig verwendeten Daten (RAW-Fotos etc.) auf der TrueNAS-VM
Ist das sinnvoll?

Ich hatte mir nun folgende Backup-Strategie überlegt, welche mir aber irgendwie umständlich vorkommt.

1) wöchentliches Backup aller Proxmox-Container auf Proxmox-TrueNAS-VM --> wird für Backup hoch- und anschließend wieder runtergefahren
- Ist das sinnvoll? da auf gleicher Maschine --> würde aber Schritt 2) einfacher machen, wegen ZFS Replication

2) Proxmox-TrueNAS-VM auf N40L-TrueNAS (wöchentlich nach 1)
- per ZFS Replication
- gesichert werden die Proxmox-Container + "Cold-Storage"-Dateien

3) Backup-TrueNAS auf USB-HDD (verschlüsselt)
Hier überlege ich noch, ob ich das Backup über ZFS-Pools machen soll oder per RSYNC. Beim Test mit Ubuntu gestaltet sich die Einbindung als etwas "un-intuitiv" über das Terminal (Pool Import, Load Encryption Key, Mount, etc.). Sollte meine bessere Hälfte mal die USB-Platte anschließen müssen, sehe ich schwarz. Von daher würde ich aktuell zu RSYNC tendieren incl. Verschlüsselung mit Veracrypt o.ä., sodass der Aufruf des Programms und die Passworteingabe ausreichen.

Ich finde den PBS auch sehr interessant. Ich weiß nur nicht, wo ich den "einbauen" soll...

Die obigen Backup-Szenarien (wenn 3) mit ZFS-Replication) haben aber den Pferdefuß, dass "nur" die Proxmox-Container gesichert werden, ich also nicht auf einzelne Dateien zugreifen kann, ohne vorher einen neuen Proxmox-Server aufzusetzen. Außerdem befindet sich alles in meinem Haus.
Hier würde höchstens Backup-Schritt 4 abhilfe schaffen:

4) verschlüsseltes Cloud-Backup auf Hetzner Storage Box
Aktuell habe ich eine Hetzner Storage Box mit 1 TB zum testen. Die Storage Box würde ich, falls das mit dem Backup gut funktioniert, auch auf 5 TB aufrüsten. Ich bin gerade dabei, den verschlüsselten Upload aus der Nextcloud zu testen. Hierbei bin ich mir unsicher, wie genau die Verschlüsselung sein soll. Tatsächlich auf Datei-Ebene (alle Dateien incl. Dateinamen verschlüsselt) oder als eine Art "Container" (dann aber wahrscheinlich nicht inkrementell). Zurzeit teste ich mit Borg Backup. Mal sehen was dabei raus kommt...
Gibt es auch dafür eine bessere Alternative?

Puuuhh....
Bis hierhin schon mal danke fürs Lesen. Ihr seht, dass mir gerade sehr viele Gedanken durch den Kopf gehen, wie ich mein Heim-Setup + Backup am besten aufsetze. Allein durch das Schreiben des Textes konnte ich schon mal meine Gedanken wenigstens etwas strukturieren. Dennoch glaube ich, dass ich das Ganze viel zu kompliziert angehe und evtl. auch etwas übersehe...

Was denkt ihr?


Vielen Dank & viele Grüße
Zazzles
 
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Hier mal ein paar Anregungen:

Aufteilung in Hot/Cold Storage: ja, unbedingt. Je weniger Hot Storage man vorhalten muss, desto einfacher (weil schlanker) das 24/7 System, und die daraus resultierende Backup Kette.

In Zeiten wo man 30 TB+ Datenträger kaufen kann, erzeugen Konstrukte mit 3 Platten im Raid unnötge Komplexität und erhöhen Fehleranfäligkeit und Stromverbrauch.

Ich würde keine Raid-5 laufen lassen, wenn Du da mal ein Problem hast, wird es schwierig bis unmöglich da was zu recovern. Besser Raid-1 (Mirror) oder sogar nur Single Drive, und dann regelmäßig Sync/Backup. Grade wenn sich nicht viel an den Daten ändert, ist Single Drive, aber dafür mit regelmäßiger Sicherung die bessere Variante.

Als erste Maßnahme würde ich einen Proxmox Backup Server als VM aufsetzen, einne kleinen Datenträger dazu stecken (notfalls per PCIe Adapter, oder per USB) und die Container per PBS Sichern. Weil: Internes Backup geht immer!

Mit entsprechend großer Platte könnte man auch das die TrueNAS Insanz per PBS sichern. Je weniger HotStorage, desto einfacher bzw preiswerter wird es hier.

Ein paar Infos zum Porxmox Backup Server:
Der PBS sichert die Backups als Datenblöcke (Chunks) und bildet darüber eine Hashumme, die gespeichert wird. Dadurch erfolgt beim sichern eine automatische deduplizierung, und nach der initialen ersten Sicherung wird nur noch inkrementell gesichert, also nur noch die geänderten Datenblöcke. Von dem Backup Datastore kann man einen Push/Pull Sync auf einen 2ten PBS laufen lassen. So könnte man also auch einen 2ten PBS per WOL aufwecken oder per Task starten lassen, Sync laufen lassen, herunterfahren. Weiterhin kann der PBS sowohl komplette VMs wieder herstellen als auch einzelne Files aus dem VMs wieder herstellen, FIlebrowser ist im GUI enthalten.

Der PVE kann die Daten an den PBS verschlüsselt senden, d.h. der PBS bekommt bereits verschlüsselte Daten geliefert, der Key ist nur auf dem PVE. Bedeutet, das man problemlos einen Sync auf einen externen PBS machen kann, ohne das jemand Zugriff auf die Daten hat.

Seit PBS v4.0 wird auch S3 kompatibler Storage unterstützt.

Und falls der Server mehr "wumms" braucht, Intel Xeon E-21xx / E-22xx gibt es inzwischen günstig in der Bucht.
 
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