Wie ich es sehe hast du diese Möglichkeiten:
1) Softwareraid im Betriebssystem
dabei werden zwei an ganz normalen SATA Ports hängende Festplatten vom Betriebssystem gespiegelt. Im BIOS sind es also zwei einzelne Platten.
Vorteile:
- Unabhängigkeit von der verwendeten Hardware
- Einfache Konfiguration / je nach Betriebssystem
- Jede der beiden Platten kann im Katastrophenfall einzeln als Systemplatte gestartet werden
- Kostet nichts
Nachteile:
- Für die Spiegelung der Daten werden Systemressourcen verbraucht (CPU-Rechenzeit, Speicher, IO)
- Ich bin nicht sicher, dass man W2k8 auf einem solchen System installieren kann oder es nachträglich einrichten
2) Softwareraid (Fakeraid) mit onboard- oder Extra-Controllern
Dabei gaukelt der Controller dem System-BIOS vor, ein RAID-Controller zu sein, allerdings fasst er nur mehrere Standard-Ports zu einem zusammen und überlässt einem Stück Software (dem "Treiber") die Arbeit des organisierens und Kopierens der Daten.
Die Geschichte ist 1) sehr ähnlich, allerdings mit dem Vorteil, dass das Betriebssystem nicht unbedingt von dem Arrangement wissen muss.
Vorteile:
- Preiswert oder kostenlos, die meisten aktuellen Boards haben einen Controller, der mindestens RAID1 kann. Ansonsten sind die 20 Euro-Controller das Pendant zu einem onboard-RAID
- Einrichtung findet im BIOS statt
- Solange (bei W2K8) sogenannte "F6"-Treiber für den verwendeten Controller vorliegen ist eine Installation auf einem gespiegelten Verbund möglich.
Nachteile:
- Auch hier werden CPU-Ressourcen und IO vom System zur Verfügung gestellt, der Controller selbst macht wenig oder nichts
- Achtung bei Linux. Dort lieber Variante 1) oder 3) nehmen.
3)Hardwareraid
Hier werden echte Prozessoren benutzt, das Betriebssystem kennt nicht mehr die einzelnen Platten, sondern nur noch den Verbund als Datenträger.
Oft haben echte Raidcontroller auch noch extra-RAM als Cache, um Zugriffe zu beschleunigen. Einige Controller benutzen zusätzlich noch BBUs (Battery Backup Units), um gegen einen Stromausfall oder hartes Ausschalten des Servers gesichert zu sein. Die BBUs sind aber nur von Interesse, wenn auch Cache-Speicher im Write-Back Modus genutzt wird - Dabei wird dann dem Betriebssystem schon signalisiert, dass alle Daten geschrieben wurden wenn die Daten eigentlich nur im Cache sind.
Vorteile:
- Durch Einsatz teils sehr komplexer Algorithmen wird die Schreibleistung im Vergleich zu (simplen) Software-RAID-Lösungen erhöht, insbesondere Random-Write
- Manche simplen RAID-Controller erhöhen die Leseleistung eines Spiegelverbundes nicht durch gleichzeitiges Lesen von beiden Devices. Echte Controller tun das immer (oder kennt jemand eine Ausnahme?)
- Fernverwaltbarkeit (normalerweise über HTTP)
- SNMP
Nachteile:
- Preis
- Abhängigkeit vom Controller, zumindest bei komplexeren Konfigurationen. Man kann (jenseits von RAID1) eigentlich nur noch booten, wenn ein richtiger Controller da ist und funktioniert.
- Extra-Stromverbrauch
- Bootdauer erhöht sich, der Raid-Controller muss auch erst mal booten
Ausserdem:
- in allen Fällen, die ich in den letzten Jahren hatte, war es möglich, eine einzelne Platte aus einem RAID-1-Verbund einzeln als Systemplatte an einem beliebigen Controller zu starten.
Meine Empfehlung: Nutze den Onboard-Controller für dein System oder, falls das Board kein RAID kann, dann kauf einen billigen mit gängigem Chip.
Heutige Rechner stemmen das bisschen Last vom RAID1-Spiegeln mit links.