Nach 28 Jahren: CPU-Architekt Ronak Singhal verlässt Intel

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Das Personalkarussell bei Intel dreht sich weiter. Nachdem man diese Woche Änderungen in der oberen Chefetage verkündet hat, folgte gestern bei CRN die Meldung, dass mit Ronak Singhal ein echtes Urgestein das Unternehmen zum Jahresende verlassen wird. Singhal war 28 Jahren im Unternehmen und dort als CPU-Architekt tätig. Inzwischen hat er den Titel des Senior Fellow und verantwortete zuletzt die Entwicklung sämtlicher CPU-Architekturen bei Intel.
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Der Mitarbeiter war also für die CPU-Designs aus den USA verantwortlich, die aber sich in den letzten 10 Jahren nie gegen die Designs aus Israel durchsetzen konnten. Das sind halt genau die Art von Abteilungen, welche für Intels Krise verantwortlich sind - hohe Kosten ohne spürbaren Nutzen. Intel hat 30 Jahre am Stück Geld verdient wie gedruckt und sich daran fettgefressen. AMD hatte 2024 28.000 Mitarbeiter, während Intel rund 110.000 im selben Jahr hatte - und trotz 4x so viel Mitarbeiter keine technisch Konkurrenzfähigen Prozessoren hat, keine konkurrenzfähige Fertigung (trotz Weltmarktführerschaft bis 2015) und keine konkurrenzfähigen KI Produkte.

Ich denke bis 2030 hat Intel seine Personalstärke nochmals halbiert...
 
Wenn er 28 Jahre bei Intel war, dürfte er auch schon nicht mehr der Jüngste sein.
Aber wenn ich lese, daß Intel-intern eine Art Wettkampf um die beste Architektur zwischen USA und Israel stattgefunden hätte, dann habe ich immer im Hinterkopf, daß die israelische Abteilung Intel schon vor 20 Jahren den A..... gerettet hat. Damals hatte sich das "Mutterschiff" in den USA auf die Netburst-Architektur konzentriert, die angeblich extrem hohe Taktraten erreichen sollte. Von bis zu 10 GHz am Ende der Entwicklung war damals schon die Rede.

Es kam anders, und der Pentium4 war ein echter Rohrkrepierer, der nur mittels der puren Marktmacht von Intel und wettbewerbswidrigen Absprachen überhaupt am Markt gehalten werden konnte. In praktisch allen technischen Belangen (IPC, Stromverbrauch, Hitzeentwicklung) war der Netburst der Konkurrenz von AMD unterlegen.

Nur im sich damals rasant entwickelnden Mobilbereich hatte Intel damals noch ein echtes Pfund in Form des Pentium M, der aber trotz des Namens reinweg nichts mit dem Pentium 4 zu tun hatte. Vielmehr basierte der M auf der alten Prozessorarchitektur P6, die im Jahr 1995 auf den Markt kam. Der Pentium M und später der Core entstammten einer parallelen Entwicklung, die in Israels Abteilung stattfand.

Und da ist der Haken an der Geschichte, denn der Nehalem, der im Artikel genannt wurde, mag vielleicht in den USA entwickelt worden sein, baut aber genau auf dieser Parallelentwicklung aus Israel auf. Die ganze Core-Microarchitektur hätte es mit der US-Abteilung allein möglicherweise nie gegeben.
 
Eventuell plaudert er ja in ein paar Jahren aus dem Nähkästchen.
Zu einigen Punkten würde ich gerne lesen was er meint.

Hoffen wir mal das er sich eine gute Auszeit gönnen kann und dann was findet was Spaß macht.
Nach 20+ Jahren im selben Unternehmen ist bei ihm bestimmt die Luft raus.
 
Ich denke bis 2030 hat Intel seine Personalstärke nochmals halbiert...

Abwarten, das hängt im wesentlichen davon ob bzw. dass die foundry Sparte in die Spur kommt.

Auf die Idee dass für den Betrieb von fabs/packaging sites ein paar Mitarbeiter nötig sind könnte man auch selbst kommen.

Bei AMD ist die Produktion und das Packaging "outgesourced".

Bei TSMC bzw. TF-AMD Microelectronics wird der Job aber auch nicht von "Mainzelmännchen" erledigt.
 
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Der Mitarbeiter war also für die CPU-Designs aus den USA verantwortlich, die aber sich in den letzten 10 Jahren nie gegen die Designs aus Israel durchsetzen konnten. Das sind halt genau die Art von Abteilungen, welche für Intels Krise verantwortlich sind - hohe Kosten ohne spürbaren Nutzen. Intel hat 30 Jahre am Stück Geld verdient wie gedruckt und sich daran fettgefressen. AMD hatte 2024 28.000 Mitarbeiter, während Intel rund 110.000 im selben Jahr hatte - und trotz 4x so viel Mitarbeiter keine technisch Konkurrenzfähigen Prozessoren hat, keine konkurrenzfähige Fertigung (trotz Weltmarktführerschaft bis 2015) und keine konkurrenzfähigen KI Produkte.

Ich denke bis 2030 hat Intel seine Personalstärke nochmals halbiert...
Die letzten Designs waren halt Brechstange.
Vielleicht waren seine Konservativer, wir wissen es nicht.
 
Die letzten Designs waren halt Brechstange.
Und das ja nicht zum ersten Mal.
Pentium4/Netburst war ja im Grunde genommen von Anfang an "Brechstange". Man hat ständig die Taktraten und Spannungen (und damit Verbrauch und Hitze) erhöht, um mit AMD halbwegs Schritt halten zu können, die ihr Augenmerk auf die IPC gelegt hatten, die eine höhere Gesamtleistung bei niedrigerem Takt ermöglichte. Am Ende kreierte Intel sogar ein neues Gehäuse/Motherboard-Design namens BTX, um die dabei entstehende Hitze überhaupt vernünftig mit Luft wegkühlen zu können:


Die ganze Werbekampagne baute ja auch darauf auf, wo in Anzeigen von Computershops regelmäßig von "echten Gigahertz" gesprochen wurde, was aber eben nichts über die reale Rechenleistung aussagte. Später kam heraus, daß Intel diese Werbekampagnen (mit dem Logo "Intel inside") finanziell unterstützt hatte, und daß außerdem mit Handelsketten und OEMs heimliche Exklusivverträge geschlossen wurden, die diese Zahlungen an die Bedingung knüpften, daß keine AMD-basierten PCs mehr angeboten würden.

So gewann Intel Zeit, um am Ende mit der in Israel weiterverfolgten P6-Architektur wieder an die Spitze zu kommen. Core, eben.
Später hat man sich dann wieder auf diesen Lorbeeren ausgeruht, weil AMD, das erheblich weniger Kapazitäten hatte, sich mit dem Bulldozer-Design vertan hatte. Und die Reaktion auf Zen war dann eben wiederum "Brechstange", bis hin zu den CPUs der 13./14. Generation, die teilweise schon in der Garantiezeit degenerieren, was bei Verbräuchen bis über 400 Watt (14900 KS) ... auch kein Wunder ist.
 
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Und das ja nicht zum ersten Mal.
Pentium4/Netburst war ja im Grunde genommen von Anfang an "Brechstange". Man hat ständig die Taktraten und Spannungen (und damit Verbrauch und Hitze) erhöht, um mit AMD halbwegs Schritt halten zu können, die ihr Augenmerk auf die IPC gelegt hatten, die eine höhere Gesamtleistung bei niedrigerem Takt ermöglichte. Am Ende kreierte Intel sogar ein neues Gehäuse/Motherboard-Design namens BTX, um die dabei entstehende Hitze überhaupt vernünftig mit Luft wegkühlen zu können:


Die ganze Werbekampagne baute ja auch darauf auf, wo in Anzeigen von Computershops regelmäßig von "echten Gigahertz" gesprochen wurde, was aber eben nichts über die reale Rechenleistung aussagte. Später kam heraus, daß Intel diese Werbekampagnen (mit dem Logo "Intel inside") finanziell unterstützt hatte, und daß außerdem mit Handelsketten und OEMs heimliche Exklusivverträge geschlossen wurden, die diese Zahlungen an die Bedingung knüpften, daß keine AMD-basierten PCs mehr angeboten würden.

So gewann Intel Zeit, um am Ende mit der in Israel weiterverfolgten P6-Architektur wieder an die Spitze zu kommen. Core, eben.
Später hat man sich dann wieder auf diesen Lorbeeren ausgeruht, weil AMD, das erheblich weniger Kapazitäten hatte, sich mit dem Bulldozer-Design vertan hatte. Und die Reaktion auf Zen war dann eben wiederum "Brechstange", bis hin zu den CPUs der 13./14. Generation, die teilweise schon in der Garantiezeit degenerieren, was bei Verbräuchen bis über 400 Watt (14900 KS) ... auch kein Wunder ist.
Aktuell ist es aber schon auch so das es wieder einen guten Schlagabtausch gibt und durchaus einige neue Innovationen die Jahrelang etwas haben warten lassen...

Ich bin gespannt auf AMDs UDNA (Endlich wieder Workstation und Gaming vereint) und was AM6 und Intels nächste Gen nach dem Refresh bringt. 2026/2027 werden wieder sehr spannend.
 
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