MS-Word bzw. Textprogramme

BriegelderBusch

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MS-Word bzw. Textprogramme

1. Vorbemerkung:

Ich bin seit Jahrzehnten ein professioneller MS-Office Anwender.
Hauptsächlich nutze ich MS-Word: umfangreiche Text-Dateien mit integrierten Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, Bildern etc.


2. Problembeschreibung:

Wenn man eine größere und längere Worddatei bearbeitet – ca. 80 Seiten (und größer) mit integrierten Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, Bildern -, dann kommt es immer wieder zu langen, fast unerträglichen Wartezeiten: z.B. beim Durchscrollen einer solchen Datei. Schon nach 8 oder 9 Seiten stockt es sekundenlang, der Rechner greift auf die Festplatte zu und lädt weitere Teile des Textes nach. Nach weiteren wenigen Seiten, dasselbe: es stockt, die LED der Festplatte leuchtet (oder besser: sie blinkt), Text wird nachgeladen und dann erst ist der Text zur Bearbeitung freigegeben.
Das gilt auch für einfache aber längere Texte (z.B. Referate, Studien etc.) ausschließlich mit Fließtext und nur wenigen Formatierungen.
Weiteres Beispiel:
Man springt von Seite 8 auf Seite 88 des Dokuments. Mehrere Sekunden Wartezeit ist normal.

3. Meine Fragen:

Warum nutzt MS-Word den großen RAM-Speicher nicht?
Warum lädt MS-Word nicht die ganze Datei in den Arbeitsspeicher? Es ist doch genug Platz da!
Warum lädt MS-Word immer nur relativ kleine Teile einer solchen Datei in den Arbeitsspeicher?
Das gilt ebenso für andere Textprogramme wie WordPerfect oder Writer von Open Office.

Anders gefragt:
Warum nutzen Textprogramme den schnellen RAM-Speicher nicht optimal?
Was macht die Programmierung der Speicherverwaltung von Textprogrammen so schwierig?



4. Nachbemerkungen

Im Moment arbeite ich noch auf einem 7 Jahre alten Rechner unter Windows XP, mit Intel Pentium 4, 2400 MHz, und 1024 MB RAM.
Was ich hier beschrieben habe, galt auch für ältere Hardware wie auch für ältere Release-Stände von MS-Word und den anderen Textprogrammen.

Meine Befürchtung:
Auch unter Windows 7 und MS-Office 2007 oder gar unter dem angekündigten Office 2010 wird es nicht anders sein: Der zur Verfügung stehende RAM wird möglicherweise nicht ausgenutzt. Auch mit einem Intel i5 mit 4 GB Ram.

Kann jemand qualifizierte Auskunft geben?

Briegel der Busch
 
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Wenn man eine größere und längere Worddatei bearbeitet – ca. 80 Seiten (und größer) mit integrierten Grafiken, Tabellen, Zeichnungen, Bildern -, dann kommt es immer wieder zu langen, fast unerträglichen Wartezeiten

Wieviel Speicherplatz belegt so eine Datei?

Warum nutzt MS-Word den großen RAM-Speicher nicht?

Macht es doch.


Warum lädt MS-Word nicht die ganze Datei in den Arbeitsspeicher?

Weil das eventuell zu lange dauert. Kommt auf die größe der Datei (Seitenzahlen sind egal es geht um Speicherplatz) und um die Geschwindigkeit der Festplatte an.

Es ist doch genug Platz da!

Platz ist nicht das Problem.

Warum lädt MS-Word immer nur relativ kleine Teile einer solchen Datei in den Arbeitsspeicher?

Damit wäre dir nicht geholfen. Dann läd er am Anfang die komplette Datei. Er braucht dann eine halbe Ewigkeit am Anfang.

Das gilt ebenso für andere Textprogramme wie WordPerfect oder Writer von Open Office.

Das sollte so sein. Das ist schließtlich ein Feature und kein Bug.

Warum nutzen Textprogramme den schnellen RAM-Speicher nicht optimal?

Das ist falsch ausgedrückt. Die Programme nutzen den RAM optimal. Das Problem ist die Geschwindigkeit der Festplatte.

Was macht die Programmierung der Speicherverwaltung von Textprogrammen so schwierig?

Das Problem ist, dass das Textprogramm beim Laden einer kompletten Datei einfach mal deinen Rechner lahmlegen würde. Sowohl RAM als auch CPU langweilen sich aber die Festplatte ist bei 100%. Desshalb laden die Textprogramme immer nur soviel wie gerade benötigt wird.

Im Moment arbeite ich noch auf einem 7 Jahre alten Rechner unter Windows XP, mit Intel Pentium 4, 2400 MHz, und 1024 MB RAM.

Festplatte?

Auch unter Windows 7 und MS-Office 2007 oder gar unter dem angekündigten Office 2010 wird es nicht anders sein: Der zur Verfügung stehende RAM wird möglicherweise nicht ausgenutzt. Auch mit einem Intel i5 mit 4 GB Ram.

Solange sich an deinem Problem die Festplatte nicht verändert, wird es immer so bleiben.

Edit: Um meine Vermutung zu bestätigen bitte ich dich einen Festplatten Benchmark durchzuführen. Sollte nicht lange dauern. http://www.hdtune.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon gesagt, wird das Problem nicht unbedingt der RAM sein sondern die Festplatte. Wenn du eine SSD nutzt, sieht das bestimmt anders aus.

Davon abgesehen ist und bleibt Word eine Textverarbeitung und kein Satz-/Layoutprogramm.
 
Little_skung und Shinin, danke für Eure Hinweise.

Ich habe meinen Rechner gestern Abend komplett mit FDISK und FORMAT neu installiert!
Alles in allem hat mich das ca. 4 Stunden gekostet.
Die Platte (eine 80 GB Maxtor; eigentlich Seagate: made in China) ist in einen Systemteil und in einen Datenteil partitioniert.
Das logische Laufwerk C: ist 20 GB groß; hat ca. 13 GB freien Speicher.
Das logische laufwerk D: ist das Datenlaufwerk. Knappe 60 GB Speicher.

Datenbestände habe ich von D: vorher auf eine externe Festplatte kopiert und danach zurückkopiert.
Ich habe auch den virtuellen Arbeitsspeicher – die Auslagerungsdatei – optimiert.
Der Rechner ist optimal konfiguriert, keine Fragmentierung und auch keine überfrachtete Registry mit „Softwareleichen“ etc.

Danach habe eine Reihe von Versuchen durchgeführt mit größeren und kleineren Textdateien, mit Dateien, die nur Fließtext (von 25 bis zu 250 Seiten) mit nur wenigen Formatierungen haben sowie mit Dateien, in denen Bilder, Tabellen, Grafiken etc. integriert sind.
Größe der Textdateien, mit denen ich experimentiert habe: von 80 KB bis zu 800 KB.
Größe der gemischten Dateien: von 10 MB (ca. 1025 KB) bis zu 100 MB (ca. 100.000 KB)
Es läuft in der Tat jetzt viel besser.


Abschließende Bemerkungen:
Da ich mir in Kürze einen neuen Rechner um den Intel i5 zusammenbauen und auch die Software updaten werde, so kann ich wohl hoffen, dass ich dann unter Office 2007 und später dann mit Office 2010 schnell und zügig arbeiten kann.

Gruss
Briegel der Busch

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Davon abgesehen ist und bleibt Word eine Textverarbeitung und kein Satz-/Layoutprogramm.

Shinin, kannst du mir ein Desk-Top-Publishing Programm empfehlen?
Oder zumindest eine Quelle, einen Link, angeben, so dass ich mich schlau machen kann?
 
Solltest du dann immernoch Probleme haben, kauf dir eine neue Festplatte. Kostet nicht die Welt aber sollte deinen PC nochmal etwas schneller machen. Meine ist nicht gerade die schnellst aber schafft mindestens 35MB/s schreiben. Damit könnte ich die 100MB Datei in 3 Sekunden komplett laden.
 
Könnte - das ist ein theoretischer Wert.

Shinin, kannst du mir ein Desk-Top-Publishing Programm empfehlen? Oder zumindest eine Quelle, einen Link, angeben, so dass ich mich schlau machen kann?

Im Prinzip gibt es zwei/drei gängige DTP-Programme:

a) Indesign
b) Xpress

Xpress war lange Zeit der Marktführer und ist auch heute noch (extrem) teuer (ca. 1600€). Mittlerweile sind viele Firmen (wir ebenso) auf Indesign umgestiegen, weil es nicht nur komfortabler ist, sondern mehr Funktionen bietet. Außerdem ist auch das Erstellen von PDFs deutlich einfacher mit Indesign, der gesamte Vorstufenablauf ist flüssiger. Xpress hat einfach "seine Macken" - DTPler wissen, was ich meine. Der Preis für Indesign liegt zur Zeit bei ca. 950€, Studentenlizenzen gibt es bereits für ca. 200€.

Daneben gibt es noch Scribus, eine freie Software. Habe ich allerdings nie benutzt, wäre eventuell einen Versuch wert - wenn es nicht so teuer bzw. umsonst sein soll. Unwichtige und alte Programme lasse ich jetzt mal außen vor.

Vorteil von Indesign und Xpress: Du hast ein Hauptdokument in dem alle Textfelder, Texte, Bildrahmen etc. gespeichert sind und die Bilddaten selbst werden nicht in der Datei gespeichert, sondern nur verknüpft. Du kannst die Bilder/Grafiken also z. B. mit einem DTP-Hilfsprogramm wie Photoshop bearbeiten und brauchst die Verlinkung im Indesign-Dokument nur aktualisieren.

Wohlgemerkt, diese Programme sind für Satz- und Layoutarbeiten. Das heißt ein 100-faches an Einstellungs-/Formatierungsmöglichkeiten gegenüber reinen Textverarbeitungen wie MS Word (behaupte ich jetzt mal einfach). Das heißt auch: vor dem ersten "richtigen" Arbeiten, gibt es eine lange Einarbeitungsphase - Fachwissen über Typografie, Layout, Dateiformate(!) etc. kann nicht schaden.

Ich denke als Word-User solltest du dir als erstes mal die Testversion von Indesign besorgen und dann weiter sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei mit Word sehr viel geht, wenn man weiß, wie.
Die Hauptbeschränkung in Word ist die Limitierung der Seitengröße auf 22" = 55,87 cm in der Breite und Höhe. Damit sind z.B. A2-Dokumente nicht mehr möglich.
Diese dämliche Beschränkung haben übrigens fast alle Office-Programme.

Es gab von MS übrigens auch ein DTP-Programm: MS Publisher.
Das hat diese dämliche Beschränkung der Seitengröße nicht.
 
Es gibt MS Publisher sogar noch. Für den Umstieg von Word auf ein Layout Programm ist das sicher gar nicht so schlecht.

Ich hab gerade auf meinem Laptop getestet mit dem größtem Word Document was ich finden konnte (108 Seiten Text + S/W Bilder, 10MB) und da lädt nichts nach und baut sich nichts auf.
Man kann munter scrollen, hoch und runter wie man will und nichts ruckelt oder stockt.
Verwendet habe ich Word 2010 Beta (gefühlt nicht schneller als 2007) unter Vista 64Bit auf einem Core2Duo P8400 mit einer 5400 U/Min Platte.


mfg nic
 
Da hier ja viele die Schuld auf die Festplatte schieben: Ich sehe das Problem ganz genauso und es wird von Generation zu Generation schlimmer, Office 2007 (vor allem Word) braucht schon unglaublich lange zum Starten. Vielleicht habe ich da falsche Vorstellungen, aber ein läppisches Textverarbeitungsprogramm sollte zum Starten bitte nicht auf "langsameren" PCs (geht immer noch um einen Core 2 Duo) locker 10-20s zum Starten benötigen, in denen quasi der ganze PC lahm gelegt ist. Und auch mein schnellerer PC nimmt sich doch eine auffällig große Pause, bis es losgehen kann.
 
Das Word (2007) zum starten besonders lange braucht ist mir noch nicht aufgefallen.
Leider kann ich aktuell nur mit 2010 Beta dienen aber da startet Word unter 5 Sekunden (4,56 s) und legt dabei den Rechner auch nicht lahm. Auf dem oben genannten Laptop...
2007 hat aber auch nicht wirklich lange gebraucht. Ich installiere das nachher gleich mal auf dem Desktop und messe da mal.

mfg nic
 
Prima Diskussion mit interessanten Hinweisen. Ich muss uns mal loben.

Danke Shinin für die ausführlichen und detailreichen Hinweise zu DTP-Programmen.
Wenn mein neuer Rechner betriebsbereit sein wird, schau ich mal und recherchiere weiter.

Blutwurst, auch den MS-Publisher werde ich mir ansehen.

Passat3233, ich kann dir zustimmen: mit MS-Word geht eine ganze Menge.

* Erstellen von komplexen Seitenlayouts
* die Einbindung von Bildern, Graphiken, Tabellen, Zeichnungen, Formularen, Textfelder etc.
* Erstellen von Gliederungen, Fußnoten, Textmarken, Beschriftungen, Querverweise etc
* Erstellen von Inhaltsverzeichnissen, Indizes etc.
* Serienbrieffunktionen und vieles andere mehr

Als professioneller Textarbeiter braucht man diesen Leistungsumfang. Das ist doch klar.

Ich möchte mich der Kritik von BadSanta anschließen und sie weiterführen:

Ich vermute, oder ich glaube beobachten zu können, dass sich seit Releasestand MS-Word 97 in den nachfolgenden Updates nichts mehr wesentlich verbessert hat.

Beispiel: das Importieren und Einbinden von Bildern in einen Text von der eigenen digitalen Kamera (im JPG-Format) ist mit reichlich Haken und Ösen verbunden.
Bei Veränderungen und Erweiterungen, die man im Verlaufe des Schreibens und Erstellens einer solchen Datei vornimmt, bewegen, verschwinden, verändern sich die Bilder im Text.
Man kann sie verankern, positionieren wie man will, sie springen oftmals hin und her.
Man braucht manchmal Geduld und Spucke, um eine solche längere Datei zufriedenstellend zu produzieren.

Blutwurst, mit einer Ausnahme vielleicht: Word 2010 ist vielleicht etwas schneller geworden. Das kann sein.

Briegel der Busch
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich bestätigen. Bei mir ist es innerhalb von 2-3 Sekunden da. Wenn die Prefetch Funktion von Vista greift, ist Word sogar sofort da.
 
Stimmt, Prefetch sollte auch seinen Teil dazu beitragen.

Zwischen Word 2007 und 2010 sind mir jetzt noch nicht wirklich Unterschiede aufgefallen.
Ich denke die Hauptarbeit haben sie in die "nicht-Ribbon" Programme von 2007 gesteckt (Outlook, Access, Onenote...).
Bei den restlichen Programmen ist das Ribbonssystem nun konsequenter umgesetzt aber Geschwindigkeit oder Funktionsumfang haben sich nach meinem Empfinden nicht geändert.

Ich habe allerdings nur die 32Bit Beta, es soll wohl auch ein natives 64Bit Office kommen.
Gerade im Hinblick auf große Dateien könnte das interessant werden.

Noch was zu den neueren Word/Office Versionen.
Wenn du wirklich ein Poweruser bist würde ich reichlich Zeit zum einarbeiten einplanen.
Durch die neue Oberfläche wurde die Bedienung komplett umgekrempelt.
Ich finde die Ribbons zugänglicher und logischer, wer allerdings schon weiß wo was war wird sich denke ich schwer zu recht finden.

mfg nic
 
Ich arbeite noch mit Word 2000, da neuere Word-Versionen keine Funktionalität mitbringen, die ich brauche, und das startet auf meinem Rechner in weniger als 2 Sekunden.

Bzgl. Bilder einbinden etc.:
Das sollte man erst zum Schluß machen.
Zuerst den Text, dann die Textformatierung, dann das Layout und Bilder, Grafiken etc.

Das mag zwar erst einmal ungewohnt sein, aber man kommt so schneller zu besseren Ergebnissen, als wenn man gleich bei der Texteingabe etc. versucht, die Textformatierung, das Layout etc. zu machen.

Was aber seit Word 97 deutlich schlechter geworden ist, ist die Tabellenfunktionalität.
Eine komplexe Tabelle unter Word 97 und den Nachfolgeversionen zu erstellen, ist deutlich aufwendiger als noch unter Word 95.
Deshalb hatte ich noch sehr lange Word 95 parallel auf dem Rechner.
Damit habe ich komplexe Tabellen gebaut und die dann in neuere Word-Versionen importiert.
 
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