M2 RAID - Erfahrungen mit Geschwindigkeit!?

franklin84

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Hallo.
Hat jemand 2x M2 auf einem B550 Mainboard o.ä. laufen und kann da was zur Geschwindigkeit sagen? Sind die 2 zusammen langsamer als eine einzelne M2?
Hab irgendwo mal gelesen das die obere direkt zur CPU geht und die untere M2 zum Chipsatz und nur Gen3 hat!?

Also büßt man da ein oder nicht!?
Es zu probieren, also OS aufsetzen und dann alles nach dem Benchmark einstampfen wäre etwas aufwendig.

Falls eine M2 ausfällt, kann man diese ersetzen bei Raid1 oder geht das nicht!?

Gruß Frank
 
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Ich habe damit keine Erfahrungen, aber brauchst Du wirklich eine so hohe Verfügbarkeit im Falle eines Ausfalls einer Festplatte? Bitte immer daran denken, dass ein RAID 1 kein Backup ersetzt, im Privatbereich sind (regelmäßige!) Backups in mindestens 95% aller Fälle sinnvoller als ein RAID 1. Prinzipiell ist es aber richtig, dass eine Festplatte/SSD ersetzt werden kann (bzw. muss), wenn sie ausfällt, das ist ja der Sinn eines RAID 1-Verbundes.
 
Also büßt man da ein oder nicht!?
Man büßt auf jeden Fall bzgl. der Latenz ein, weil es immer auch einen Overhead bei der RAID Verwaltung gibt. Wenn eine SSD langsamer als die andere ist, so ist bei RAID 1 die langsamere zumindest beim Schreiben diejenige welche die Geschwindigkeit limitiert und beim Lesen kann dies auch passieren, je nachdem wie das RAID dies verwaltet.

Falls eine M2 ausfällt, kann man diese ersetzen bei Raid1 oder geht das nicht!?
Das ist auch der einzige Vorteil von einem RAID 1 und ersetzt keine Backups, aber erhöht die Verfügbarkeit, wenn man eine ausfällt. Man muss dann eben nicht erst die defekte SSD ersetzen und das Backup zurückspielen, sondern kann direkt durcharbeiten und nach dem Ersatz der defekten SSD ein Rebuild machen.

Wenn davon gebootet werden soll, darf es aber meines Wissens nach kein Software RAID sein, die unterstützen dies normalerweise nicht.
Dies wäre also wohl der passende Lesestoff für Dich: https://drivers.amd.com/relnotes/am...start_guide_for_windows_operating_systems.pdf
 
Hab irgendwo mal gelesen das die obere direkt zur CPU geht und die untere M2 zum Chipsatz und nur Gen3 hat!?
Aber nicht zufällig in der Bedienungsanleitung deines Mainboards? Da steht sowas nämlich meistens drin.

Selbst wenn das so ist, stellt sich die Frage wieviel du überhaupt bemerken würdest, wenn die "nur" mit PCIe3 läuft. Weil die angebenen Top-Transferraten von NVMe-SSDs werden sowieso nur bei sequentiellen und umfangreicheren Zugriffen erreicht. Also z.B. angegebene 7-8GB/s schafft auch so eine SSD nur, wenn du Daten am Stück list und das tritt nur auf, wenn du wirklich große Dateien verwendest, und mit "groß" meine ich ein Vielfaches der Transferrate. Wenn die SSD 7GB/s schafft, musst du schon mit Dateien >20GB rumhantieren, damit sich das praktisch bemerkbar macht. Mit 7GB/s wäre die Datei in 3s kopiert (vorrausgesetzt das Ziel kann auch 7GB/s schreiben). Wenn sie dagegen wegen PCIe3 nur 4GB/s durch den Bus kriegt, dann dauerts halt 5s.

zumindest beim Schreiben diejenige welche die Geschwindigkeit limitiert und beim Lesen kann dies auch passieren, je nachdem wie das RAID dies verwaltet.
Beim Lesen "addiert" sich die Geschwindigkeit beider Platten, weil von beiden Platten jeweils nur die Hälfte gelesen wird. Wenn das nicht passiert, haste aber ein ganz schlechtes RAID-System.
Ggf. addiert sich die Lesegeschwindigkeit nicht vollständig, sondern du kriegst nur die doppelte Geschwindigkeit (minus etwas RAID-Overhead) der langsameren Platte. Aber schneller als mit nur einer Platte sollte Lesen auf jedenfall sein.
Das ist jedenfalls auch ein Vorteil von einem RAID1.

Wenn davon gebootet werden soll, darf es aber meines Wissens nach kein Software RAID sein, die unterstützen dies normalerweise nicht.
Ein Software-RAID braucht zwangsläufig einen Treiber auf OS-Ebene. Wenn dieser Treiber auf dem Raid gespeichert ist, hast natürlich ein Henne-Ei-Problem.
Hab das vor zig Jahren mal gemacht, weiß nichtmehr ob das sogar noch mit WinXP war oder schon mit Win7. Man kann (konnte) bei der Windowsinstallation ein RAID anlegen und dann "problemlos" Windows in dieses Raid installieren. Beim Setup wird Windows und der RAID-Treiber ja vom Installationmedium geladen. Nur booten kann man es dann nicht, weil ohne RAID kommt man nicht an den Treiber und ohne Treiber kommt man nicht ans RAID. :ROFLMAO:

Mit Linux kann man eine separate Partition für /boot erstellen. Da liegt dann der Linuxkernel und kann geladen werden, weil diese Partition ist ja kein RAID. Der Kernel bringt den RAID-Treiber mit und alles weitere kann dann sehr wohl von einem Software-RAID geladen werden (z.B. Services, GUI/XServer, oder sogar Kernelmodule). Ist dann die Frage wie man "booten" definiert, ob man damit nur den Kernel meint (der ja dann eben nicht vom RAID gebootet wird) oder ob man das Gesamtsystem bis zur vollen Benutzbarkeit auch noch zum "booten" zählt, dann wird zumindest ein (Groß)Teil doch vom Raid gebootet. ;)
Ob sowas auch irgendwie (mittlerweile) mit Windows geht, weiß ich nicht.

Hatte früher eine zeitlang ein Windows-Software-RAID0 aus 3 SATA-Platten laufen (Datengrab, nicht das OS selbst drauf), da war NVMe noch nicht so gängig. Wegen SATA hat jede Platte sowieso nur um die 500MB/s geschafft, aber im Verbund kam ich sowohl schreibend als auch lesend auf 1,3-1,4GB, also tatsächlich fast das 3-fache.
Die Schreibgeschwindigkeit war praktisch nicht nutzbar, weil jegliche Datenquelle immer langsamer war als der Verbund hätte schreiben können.
Die erhöhte Lesegeschwindigkeit war in der Praxis durchaus spürbar, aber weeeeit unter dreifach... es waren eher so 20%, gelegentlich vielleicht 30%. Hat sich z.B. bei Ladezeiten von Steam-Spielen gezeigt, das ging bei mir dann in manchen Spielen ein paar Sekunden schneller als bei anderen System die nur eine normale SATA-SSD hatten.
 
Schneller wirds nicht mit Raid 1.
Lesend kann es schneller werden, wie Liesel Weppen schrieb:
Also z.B. angegebene 7-8GB/s schafft auch so eine SSD nur, wenn du Daten am Stück list
Man braucht aber nicht nur lange, sondern auch einige parallele Lesezugriffe um die maximalen Leseraten aus schnellen SSDs zu kitzeln. Dies sieht man gut beim Vergleich der seq. Leseraten von AS-SSD, welches mit 16MB langen Zugriffen, aber QD1 liest und CrystalDiskMark, welches mit 8 Zugriffen über je 1MB oder 32 Zugriffen über je 128K (je nach Profile) bencht und deutlich höhere Werte als AS-SSD erzielt, obwohl insgesamt weniger Daten gleichzeitig gelesen werden, je schneller die SSD oder gar das RAID ist. Man sieht es extrem beim Benchmark von 4 SN850 im RAID0, wo mit AS-SSD 14.593MB/s seq. gelesen wurden, aber mit mit CDM bei 8 Zugriffen über ja 1MB mit 24.524MB/s.
Beim Lesen "addiert" sich die Geschwindigkeit beider Platten, weil von beiden Platten jeweils nur die Hälfte gelesen wird. Wenn das nicht passiert, haste aber ein ganz schlechtes RAID-System.
Es ist ein AMD RAID und ich hatte damals auf meinem AM3 System auch eines, da musste ich sogar NCQ erst von Hand aktivieren, von daher sind meine Erwartungen an dessen Eigenschaften begrenzt. Du hast doch ein AM4 System, da kannst du ja vielleicht mal ausprobieren, ob die inzwischen besser geworden sind.
Ggf. addiert sich die Lesegeschwindigkeit nicht vollständig, sondern du kriegst nur die doppelte Geschwindigkeit (minus etwas RAID-Overhead) der langsameren Platte. Aber schneller als mit nur einer Platte sollte Lesen auf jedenfall sein.
Nicht auf jeden Fall, denn wenn die langsamere (ggf. wegen der Anbindung) nicht mehr als halb so schnell wie die schnellere ist, dann bekommt man mit der doppelte Geschwindigkeit der langsameren auch nicht die volle Geschwindigkeit der schnelleren.

Übrigens sollte man bedenken, dass bestimmte Systeme wie z.B. ZFS mehr auf Sicherheit als Geschwindigkeit ausgelegt sind und immer die Daten von allen Platten lesen, was ja nach deiner Definition dann ein "ganz schlechtes RAID-System" ist.

Mit Linux kann man eine separate Partition für /boot erstellen. Da liegt dann der Linuxkernel und kann geladen werden, weil diese Partition ist ja kein RAID. Der Kernel bringt den RAID-Treiber mit und alles weitere kann dann sehr wohl von einem Software-RAID geladen werden (z.B. Services, GUI/XServer, oder sogar Kernelmodule). Ist dann die Frage wie man "booten" definiert, ob man damit nur den Kernel meint (der ja dann eben nicht vom RAID gebootet wird) oder ob man das Gesamtsystem bis zur vollen Benutzbarkeit auch noch zum "booten" zählt, dann wird zumindest ein (Groß)Teil doch vom Raid gebootet.
Der eigentliche Punkt der Redundanz eines RAID 1 ist ja doch, dass man auch bei Ausfall einer Platte das System uneingeschränkt weiter nutzen kann, was bei HW und Fake (auch Chipsatz) RAID geht, aber auch für das muss vom BIOS erst der Treiber geladen werden, bevor davon gebootet werden kann. Es geht also nicht um das Laden des Treibers, sondern das Laden der Konfiguration des RAIDs! Die steht bei SW RAIDs i.d.R. in einer Datei, bei HW, und Chipsatz RAIDs aber auf den Platten selbst, meist am Anfang und bei manchen Lösungen am Ende des Adressraums. Deshalb kann man meist auch Platten aus einem RAID1 auch nicht einfach so nutzen, da ja am Anfang dann die Metadaten des RAID stehen, statt der Partitionstabelle.

Ein RAID 1 ist eben nicht nur eine simple Spiegelung, sondern bei ordentlichen RAID Lösungen wird dies außerdem als Volumen betrachtet, dessen Datenintegrität sichergestellt werden muss. Vor Jahren hat sich mal einer in einem Forum über seinen vermeidlich schrottigen HW RAID Controller aufgeregt. Er hatte Windows auf ein RAID 1 installiert, dann eine Platte abgezogen und davon gebootet, was auch funktionierte. Dann hat er die Platten abgezogen und die andere wieder angeschlossen, aber er konnte nicht booten und dies hat ihn aufgeregt. Bei Booten wird aber immer was geschrieben und wenn es nur ein Log ist und die ordentlichen RAID Controller merken sich den aktuellen Stand der Daten des RAIDs, es hätte ja auch z.B. ein Reservierungssystem für ein Hotel sein können und statt nur zu booten, wäre auch die Hochzeitssuite für Freitag Abend gebucht worden. Auf der abgezogenen Platte fehlt diese Reservierung und würde nun von dieser gebootet, wäre diese Reservierung nicht mehr vorhanden, man vergibt die Hochzeitssuite für Freitag anderweitig und der Ärger ist dann groß.

Der richtige Weg wäre also, die beim ersten Versuch abgezogene Platten wieder anzuschließen, ein Rebuild des RAIDs zu machen und erst danach kann man die andere abziehen und dann auch davon booten, weil beide nach dem Rebuild eben den aktuellen Datenstand des RAIDs enthalten. Das mag manchem egal sein und ich weiß nicht welche RAID Lösungen dies so machen und welche nicht, aber man sollte wissen, dass dies der Fall sein kann und RAID 1 eben mehr als nur eine simple Spiegelung sind. Wer ein RAID 1 möchte um auch mal was auszuprobieren und meint er könne dazu eine Platte abklemmen / ausbauen und wenn es schief geht dann einfach die andere Platte nutzen, kann auf die Nase fallen und RAIDs, auch RAID 1, sind keine Backups und damit auch kein Ersatz für Backups! Gegen Verschlüsselungsviren oder versehentlich gelöschte Daten, schützt ein RAID 1 nämlich nicht und bei ordentlichen RAID Lösungen geht im RAID 1 sogar TRIM.

Im übrigen gibt es zumindest bei Linux einen Trick um auch von einem SW RAID 1 bei Ausfall eines Laufwerks booten zu können, der im Prinzip so auch unter Windows funktionieren könnte: Man spiegelt die /boot Partition auf beiden Laufwerken und hält sie dann bei Änderungen auch auf dem zweiten Laufwerk aktuell, stellt dies dann als zweite Bootoption im BIOS ein und müsste dann eigentlich auch booten können, wenn das primäre Laufwerk von dem eigentlich gebootet werden sollte, mal ausgefallen ist.

Noch etwas sollte man nicht vergessen: Ein RAID 1 aus zwei Laufwerken schützt vor dem Ausfall eines der beiden Laufwerke und nur dies, aber eben nur, solange man dies auch erkennt, das betroffene Laufwerk ersetzt und ein Rebuild gemacht hat, bevor es Probleme mit dem zweiten Laufwerk gibt! Man muss also den Zustand des RAIDs regelmäßig prüfen. Es sind schon einige Leute aus allen Wolken gefallen, weil ihr Rechner trotz RAID 1 plötzlich nicht mehr Booten wollte, der Ausfall eines Laufwerks sollte doch kein Problem sein, nur um dann festzustellen, dass ein Laufwerk schon vor langer Zeit ausgefallen war und nun die zweite Platten ebenfalls Probleme gemacht hat.
 
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