[User-Review] Test der Valkyrie V360 LCD

Sir Demencia

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Hallo an die HardwareLUXX- Community,

heute darf ich meinen Test der Valkyrie V360 LCD vorstellen.

Zunächst einmal herzlichen Dank an das hardwareLUXX- Team und Valkyrie, die mir diesen Test ermöglicht haben. Und Danke insbesondere an @Stegan, der das Ganze organisiert hat.


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Einleitend ein paar Worte zu mir:
Seit 1997 schraube ich meine Rechenknechte selbst zusammen. Bis vor einiger Zeit hatte ich auch eine große Custom- WaKü in meinem Rechner. Was mir neben der Leistung (insb. fürs Gaming) noch sehr wichtig ist, ist ein möglichst leises System. Sicher, wenn ich Spiele, wie Hogwarts Legacy, o.ä. zocke, ist ein PC klar zu hören. Aber das wird ja meist vom Game selbst übertönt. Aber wenn ich surfe, Office mache oder meine Fotos bearbeite möchte ich möglichst wenig vom PC hören. Und somit habe ich auch schon mein Anwendungsprofil aufgezeigt.

Was hat mich an diesem Test gereizt?
In meinem aktuellen System werkelt eine Arctic Liquid Freezer III 420 rum und hält die Temperatur der CPU im Zaum. Es dürfte auf jeden Fall mit einer der größten Radis bei den AIO sein. Ein 420mm- Radiator mit einer Dicke von rund 40mm ist schon beachtlich und passt auch nicht in jedes Case.
Und gegen den wollte ich die „kleine“ Valkyrie V360 antreten lassen. Wie groß fallen hier die Unterschiede bei den Temps und der Lautstärke aus?

Weiter hier mein aktuelles System:

  • AMD Ryzen 7 9800X3D
  • Gigabyte X870E Aorus Pro Ice
  • 64GB Kingston FURY Beast KF560 CL36
  • Asus ROG STRIX RTX 4090 OC
  • 2TB WD_Black SN 850X (Win+ Programme)
  • 4TB WD_Black SN 850X (Spiele)
  • 4TB Lexar NM 790 (eigene Dateien)
  • Asus ROG STRIX Aura White Edition 1.000W
  • Phanteks NV9 white (mit 8x Phanteks D30 pwm 140- teils Reverse)
  • Windows 11 25H2
  • Aquacomputer Octo zur Lüftersteuerung
Test- Szenario:

  • Idle (30min Leerlauf)
  • Office (Das System wird nach 15min Aufwärmen mit Office, Surfen und Photoshop belastet) [hier waren keine nennenswerten Unterschiede zum Idle feststellbar]
  • Last:
    • 3DMark (Steel Nomad)
    • Prime95 Small FFTs (maximum power/ heat/ CPU stress) in Version 30.19
    • Cinebench 2024 1.0
Sowohl Prime95, als auch der Cinebench belasten die CPU ja sehr stark und sind somit als Test- Benchmark mehr oder weniger selbsterklärend.
Den 3DMark, der ja hauptsächlich die Grafikkarte belastet, habe ich ausgewählt, weil ich selbst ja auch viel spiele. Und ich wollte wissen, wie sich die Valkyrie schlägt, wenn sie von unten schon durch die GPU angewärmte Luft bekommt.


Wie und welche Werte werden von mir ermittelt und welche Einstellungen habe ich?

  • Die Lüfter und die Pumpe werden über den Octo geregelt.
  • Die Lautstärke messe ich mit einer dB- App auf meinem Pixel 10 Pro. Ja, ist sicher nicht sehr genau, aber es gibt im Vergleich zu den einzelnen Tests und den beiden AIO eine gewisse Vergleichbarkeit.
  • Die Temperaturen lese ich über HWInfo64 (v 8.34-5870) aus.
  • Die Zimmertemperatur halte ich auf ca. 21°C (gemessen mit einem Hochleistungsthermometer, das mir ein Riesenloch von 3,80€ in meine Kasse gerissen hat) ;) Hier gilt natürlich dieselbe Einschränkung, wie bei der Lautstärke. Es ist ein grober Anhalt.
  • Und ich bewerte ganz subjektiv, die Art der Lautstärke.


Testgliederung:

  • Unboxing
  • Zubehör
  • Verarbeitung
  • Optik
  • Einbau
  • Software
  • Temperaturen
  • Lautstärke
  • Display
  • Fazit


Unboxing

Die Valkyrie V 360 kommt ausreichend sicher verpackt bei mir an. Ausreichend, deswegen, weil der Umkarton so eng an der Verpackung der AIO anliegt, dass Stöße, etc. direkt an die Verpackung der Valkyrie V 360 LCD weitergegeben werden. Das kann durchaus zu Schäden an der Verpackung führen. Aber da die Verpackung der AIO sehr gut ist, gehe ich davon aus, dass Beschädigungen der Hardware selbst oder des Zubehörs nahezu auszuschließen sind. Hier wäre ein etwas größerer Umkarton mit Papp- Fülle angebracht gewesen. Aber in meinem Fall mehr Theorie, da bei mir alles in gutem Zustand ankam.
Weiter hatte Valkyrie noch lose einen Beutel mit Sockelhalterungen beigelegt. Eher etwas ungewöhnlich. Aber dennoch sehr sinnvoll, wie sich später noch herausstellen sollte.

Die Verpackung der Valkyrie ist auf jeden Fall sehr spannend gehalten. Ein in sehr hellen Farben gehaltener Umkarton in sechseckiger Form. Das äußere Design wirkt schlicht- modern. Der Deckel wird mit Magneten gehalten und läßt sich einfach nach oben klappen. Ab hier kommt dann eher ein Design, dass Teens mehr anspricht als erwachsene User. Unter einer weiteren transparenten Abdeckung sieht man dann die Valkyrie selbst und einen kleinen Karton mit Zubehör. Alles gut in festem Schaumstoff gebettet. An einer Seite dann noch ein schmaler Karton mit Anleitung und einem kleinen Heftchen mit den Garantie- Bedingungen.
Die andere Seite der Verpackung lässt sich aufklappen. Macht man dies bei stehender Verpackung, rutscht einem ein kleiner Karton entgegen in dem der kleine Aufsteller für den Tisch zu finden ist.
Muss man aber vorher wissen. Und nicht so, wie ich den großen Karton von ober her "zerpflücken". :sneaky:

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Zubehör:

Das Zubehör der Valkyrie V 360 LCD besteht neben dem Befestigungsmaterial für aktuelle Intel- und AMD- Systemen (Intel- Sockel 1851/ 1700/ 1200/ 1151; AMD AM5 und 4) aus:
  • 2 kurzen Klettbändern
  • 1 Adapter USB A auf USB int. Header
  • 1 kleine Tube WLP (mehr als ausreichend)
  • 1 aRGB- Adapter (1 auf 3)
  • 3 Verbinder für die Kühlschläuche der AIO
  • 1 Tischaufsteller
  • 1 "Schraubenschlüssel" für die Rändelschrauben der Sockel-/ Kühlerbefestigung
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Verarbeitung:

Die gesamte Valkyrie ist sauber verarbeitet. Scharfe Kanten oder unsaubere Stellen/ Fehler in der Lackierung konnte ich nicht finden. Die gesamte AIO wirkt sehr wertig.
Was mich ein wenig gestört hat, ist die Befestigung der LCD am Kühler. Grundlegend gutgelöst mit Magneten. Somit kann das LCD einfach vom Kühler abgezogen werden. Aber man hätte die Magneten ein wenig stärker wählen können.
Bei meiner LF III 420 ist die Abdeckung des Kühlers auch magnetisch am Kühler befestigt. Jedoch haften die beiden Teiler etwas fester aneinander. Das fühlt sich etwas wertiger an. Allerdings reicht der Halt bei der Valkyrie vollkommen aus.
Die Sleeves der beiden Kühlschläuche sind sauber und regelmäßig in der Verarbeitung und fühlen sich gut an.
An den beiden Seiten der Lüfter am Radiator sind Blenden aus Kunststoff angebracht, um die Kabel der Lüfter zu verdecken. Eine sehr schöne Idee. Bei meiner LF III muss ich die Strippen selbst irgendwie bestmöglich verstecken. Das hat Valkyrie hier sehr schön gelöst. Mittels eines Plastik- Spatels lassen sich die Blenden auch relativ leicht entfernen. Die erneute Montage geht gut von der Hand. Die entsprechenden Kunststoffnasen rasten sauber und gut spürbar wieder ein. Ich musste das z.B. machen, da ich die Schläuche der Valkyrie V 360 LCD hinten verlaufen lassen musste. In meinem großen Case waren diese zu kurz, um vorne verlegt zu werden. Also musste ich die beiden Blenden gegeneinander tauschen, da die eine Blende mit einem RGB- Streifen versehen ist.
Sämtliche Stecker der AIO (Pumpe/ Lüfter/ aRGB/ USB) sind passend. Da wackelt nichts nach dem Einstecken und rutscht schlimmstenfalls beim Einbau wieder ab. Das habe ich bei anderer Hardware schon anders erlebt. Insbesondere bei aRGB- Verbindungen.

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Was mir noch an der Valkyrie V360 LCD aufgefallen war: Ich konnte nirgendwo etwas zum Thema "Refill" finden. Allerdings war ich am Radiator an der Ein-/ Auslass- Seite auf diesen Aufkleber gestoßen
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Und neugierig, wie ich bin, musste der natürlich erstmal weg. Stört ja, sowas ;)
Und darunter dann vermutlich dei verschraubte Öffnung, in die man vielleict Kühlmittel nachfüllen könnte.
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Da ich das aber nicht mit Sicherheit sagen kann, bedwerte ich das nicht weiter, aber wollte es trotzdem hier aufzeigen.

Optik:

Optisch weiß die Valkyrie V 360 LCD insgesamt gut zu gefallen. Hier ist nichts übertrieben verspielt. Wie oben schon erwähnt gefallen mir besonders die Blenden für die Lüfter sehr gut. Ja, es gibt Lüfter, die man vollkommen kabellos miteinander verbinden kann. So z.B. meine Phanteks D30. Aber das hat dann auch seinen Preis. Und weiter finde ich die Idee mit dem RGB- Streifen in einer der beiden Blenden sehr nett.
Auch der LCD gefällt mir gut. Dazu aber später mehr.
Bei den Lüftern gibt es ein bisserl Kritik. Zum einen finde ich es nicht schön, dass die Naben der Lüfter frei liegen. Und weiter ist die RGB- Beleuchtung etwas sparsam. Das machen andere Hersteller schöner in meinen Augen. Valkyrie hat hier nur die Lüfterrahmen beleuchtet und nicht die Lüfter selbst. Das gefällt mir bei der LF III von Arctic und auch bei den D30 von Phanteks besser.
Was mich weiter sehr stört, ist die Kühlerhalterung. Wenn ich mir ein weißes System aufbaue und mir dafür extra eine weiße AIO hole, warum sind dann die Kühlerhalter in schwarz??? Das ist bei meiner LF III genau der gleiche Mist. Allerdings mit einem nicht ganz unerheblichen Unterschied. Die LF III 420 kostet aktuell ca. 110,-€. Die Valkyrie V 360 LCD liegt bei etwa 220,-€ (lt. Geizhals; Stand 02.12.2025). Wenn ich über 200,-€ für eine AIO ausgebe, erwarte ich auch weiße Halter.

Als nette "Dreingabe" liefert Valkyrie bei der V360 LCD noch einen aRGB- beleuchteten Tischaufsteller mit. Dieser besteht aus Acryl- oder ähnlichem Glas. Der Boden ist dabei sehr dunkel gehalten und die anderen Elemente sind transparent. Das Hauptelement in der Mitte trägt die als Zierde das gleiche Anime, wie auch bei der Verpackung die Deckel- Innenseite. Auch hier gilt wieder: Für einen Anime- Fan oder Kiddies sicher sehr spannend, bzw. nett. Mich hat das aber nicht erreicht. Daher hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Aber es ist, wie so vieles im Leben reine Geschmackssache.



Einbau:

Dazu habe ich mir als erstes einmal das mitgelieferte Handbuch angesehen. Für mich war der Einbau dort vollkommen ausreichend dokumentiert. Allerdings wird am Anfang ein QR- Code gezeigt, den man scannen sollte. Hab ich gemacht und: "Page Not Found" war das Ergebnis. Lieber Hersteller, lass sowas weg, oder pflege es. Ist ja nicht so, dass die AIO seit 10 Jahren auf dem Markt wäre. Dann könnte man es vllt. noch nachvollziehen, wenn ein QR- Code nicht mehr funktioniert. Aber so möchte ich es nur als Sorry, aber "schlampig" bezeichnen.

Der Radiator lässt sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen. Meist wird er ja so verbaut, dass die Schläuche eher zur Front vom Case gelegen sind. In meinem Fall ging das aber nicht. Denn das Phanteks NV 9 ist hier einfach zu groß. Vom Deckel bis zur Oberkante von CPU- Sockel sind es über 20cm. Also musste ich den Radiator drehen, so dass die Schläuche zur Rückseite vom Case ausgerichtet sind. Dafür mussten dann die Lüfterblenden gewechselt werden, da ich die LED- Leiste des Radis (bzw. der Lüfter) zur linken Seite vom Case haben wollte. Dazu habe ich die Blenden mit einem kleinen Spatel aus Kunststoff ausgeklipst. An dieser Stelle würde ich von einem Schraubendreher oder ähnlichem Werkzeug aus Metall abraten. Meine Sorge wäre, dass ich dabei die Blenden oder die Lüfter- Rahmen vermackele. Vormontiert sind die Lüfter als Push- Lüfter. Man kann sie aber auch als Pull- Lösung verbauen, wenn man möchte. Die entsprechenden Schrauben hat Valkyrie dem Zubehör beigelegt. An dieser Stelle gibt es absolut nichts zu bemängeln.

Leider nicht so beim Einbau des Kühlers, bzw. der Halterung. Hierzu müssen zunächst zwei Halter aus Kunststoff direkt auf dem MoBo verschraubt werden. Auf diese wiederrum werden dann die Kühlerhalter aus Metall montiert. Letztere werden mit Rändelschrauben befestigt, für die man diesen "speziellen" Schraubenschlüssel benötigt, der dem Zubehör beiliegt. Ganz nett gemacht. Die Rändelschrauben tragen auf ihrem Kopf das Emblem von Valkyrie. Leider nicht ganz zu Ende gedacht. Denn bei aufgesetztem LCD- Display sieht man davon nicht allzu viel. Hier wären mir normale Schrauben mit einem Kreuzschlitz lieber gewesen. Andererseits reicht es allerdings auch diese Schrauben nur mit den Fingern fest zudrehen. Vom Drehmoment her reicht das alle mal.
Weiter etwas unschön, an den Haltern, die auf dem MoBo verschraubt sind, befinden sich Stehbolzen für die Kühler- Halterung. Bei mir sind zwei dieser Stehbolzen bei der Montage der Kühler- Halterung rausgefallen. Also alles losschrauben und die Stehbolzen wieder reindrücken.
Ein Vertauschen der Halterungen (links/ rechts) ist übrigens ausgeschlossen. Auf allen vier Elementen ist aufgedruckt, welche Seite zur CPU zeigen soll. Das ist gut gemacht. Bei den Kühler- Haltern hat man anstelle von genauen runden Löchern lieber Langlöcher gemacht. Das führt dazu, dass die Kühler- Halter bei der Montage etwas verrutschen können. Rein technisch von der Kühlleistung her ist das kein Problem. Der Kühler sitzt dann ein wenig verdreht auf der CPU. Aber optisch ist es halt unschön, wenn das LCD- Display "schief" im Gehäuse steht.
Auch hier dürfte Valkyrie etwas nachbessern.

Kommen wir weiter zur Montage des Kühlers auf der Halterung. Der Kühler ist zum Schutz mit einer ausreichend stabilen Kunststoff-Kappe versehen. Darunter sieht man den Kupfer- Kühler mit bereits aufgebrachter WLP. Das hat mir sehr gut gefallen. Man muss erst gar nicht die WLP aus der Tube nehmen. Für den Test habe ich die Paste aber abgewischt und auf die CPU einen Tropfen der WLP in der Tube benutzt. Denn ich wollte genauso bei der Re- Montage der LF III verfahren und diese dann erst testen. So konnten Unterschiede bei den beiden AIO durch die Art der Verwendung der WLP ausgeschlossen werden. Sicher würden hier keine großen Unterschiede entstehen, aber das war mir lieber so.
So vorbereitet wurde dann der Kühler auf die CPU gesetzt und die beiden Schrauben für die Halterung angezogen. Jede Seite immer mit einer Umdrehung, um ein Verspannen zu vermeiden. Und dann !!! KNACK !!!

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(Hier sieht man den Bruch der Halterung und im zweiten Bild, wie sich die Kühlerhalterung bei der Montage verschiebt)



Eine der beiden Sockel- Halter aus Kunststoff war auf einer Seite abgebrochen. Und nein, ich habe die Schrauben nicht so "angeknallt" als wollte ich da einen Elefanten dran hängen. Seit rund 28 Jahren baue ich PCs zusammen. Ich weiß nicht, wie viele CPU- Kühler ich schon montiert habe. Das ist mir noch nie passiert. Und jetzt? Erstmal Test- Ende bis ein neuer Halter kommt?
Aber beim Unboxing hatte ich ja geschrieben, das ein kleiner Beutel mit Sockelhalterung dem Paket lose beigelegen hat. Also miteinander verglichen und ja, sie waren identisch. Für mich bleibt die Frage offen, ob das öfter vorkommt, oder warum legt Valkyrie hier lose ein weiteres Paar dem Paket bei?
Aber gut. Der Kühler konnte dann im zweiten Anlauf eingebaut werden.

Das LCD- Display auf den Kühler aufgesetzt und die Kabel für Pumpe, Lüfter und aRGB verlegt und das USB- Kabel vom Display an einen freien Port angeschlossen und dem ersten Start stand nichts mehr im Weg. Wie weiter oben schon erwähnt, hätte es mir besser gefallen, wenn das Display etwas fester am Kühler haften würde. Übrigens, wer keinen USB- Header auf dem Mainboard mehr frei hat, bekommt hier noch einen Adapter von int. Header- Anschluss zu USB-A- Stecker mitgeliefert. Dazu muss das Kabel dann ggf. nach außen geleitet werden und dort in einen der ext. USB- Anschlüsse vom MoBo hinten gesteckt werden. Das hat mir sehr gefallen.

Beim Einbau kann ich der Valkyrie V 360 LCD leider kein gutes Zeugnis ausstellen. Zum einen der Bruch der Halterung. Klar, das kann immer und überall passieren. Trotzdem nicht gut. Weiter ist die zweiteilige Lösung Überdenkens wert. Warum erst einen Sockelhalter verbauen und dort dann nochmal einen Halter für den Kühler montieren? Das geht auch einfacher. Und die Pass- Ungenauigkeit stört mich. Wenn man das Ganze so verbauen kann, dass der LCD hinterher schief im Gehäuse steht. Auch das geht besser. Vielleicht stehen hier Kompatibilitätsgründe dahinter und Kostengründe. Aber das ist mir als Endanwender relativ egal.
Positiv fällt hier nur die Montage des Radiators auf. Wobei das kein Alleinstellungsmerkmal von Valkyrie ist.


Software:

Die Software ist grob in drei Bereiche aufgeteilt.
Direkt nach dem Start ist man im ersten Bereich (und sieht dort eine Auflistung der PC- Hardware und einige Sensor- Daten.

Screenshot 2025-12-04 110239.jpg



Im nächsten Bereich kommt man dann zur Konfiguration des Displays, das mit 320x 240 Dpi auflöst. Hier kann man aus 33 unterschiedlichen Styles auswählen. Manche Styles sind allerdings so gehalten, dass die angezeigten Daten aus 1m Entfernung von mir (58 Jahre alt und Lesebrillen- pflichtig) kaum noch gelesen werden können. Aber auch für mich "alten Sack" gibt es genug Möglichkeiten mit größeren Anzeigen. Soweit alles gut. Angezeigt werden meist CPU- Temp und - Auslastung. Weiter GPU- Temp, Datum und Uhrzeit.
Wer möchte kann auch eigene Bilder oder Videos als Background auswählen. Weiter kann man die Anzeige drehen. Wer also den Kühler nicht so einbauen kann, dass die Schläuche der Pumpe nach unten gerichtet sind, kann die Anzeige entsprechend drehen. Das ist gut gelöst.
Aber auch hier wieder die Kritik einer gewissen "Schlampigkeit". Einige Anzeigen verwenden asiatische Schriftzeichen. Klar, in den meisten Fällen kann man sich herleiten, was welche Bedeutung hat. Aber gut geht anders.

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Screenshot 2025-12-04 112133.jpg

(Hier ein Beispiel für die schlechte Umsetzung ins Englische)



Im dritten Bereich der Software, "GamePP Toolbox" genannt, kann man verschiedene Benchmarks/ Belastungstests durchführen und es gibt Links zu Treibern von AMD/ Intel/ Nvidia. In meinen Augen allerdings vernachlässigbar.

Screenshot 2025-12-04 110624.jpg




Weiter kann die Software über die Einstellungen noch ein wenig konfiguriert werden. Und auch hier wieder "Schlampigkeit". Wenn ich etwas verstellen will, ploppt ein Bestätigungs- Fenster auf. Soweit, so gut. Allerdings wird auch hier wieder ein Studium asiatischer Schriftzeichen/ Sprachen vorausgesetzt.
Mal ehrlich, das ist nicht akzeptabel bei einem Preis von über 200,-€.

Screenshot 2025-12-04 110800.jpg


Aber ich kann so weit das Display einstellen, wie ich möchte. Das gelingt gut und bietet sehr viele Möglichkeiten.


Temperaturen:

Wie ich einleitend ja schon schrieb, war ich sehr auf den Vergleich zwischen der Valkyrie V360 LCD und meiner Arctic LF III 420 gespannt.
Getestet wurde wie folgt:
  • Idle - 15min Leerlauf
  • Prime95 Small FFTs (maximum power/ heat/ CPU stress) in Version 30.19 - 30 min
  • 3DMark (Steel Nomad)
  • Cinebench 2024 1.0 (Multicore)
Dazu je drei Durchgänge:
  • Temp- geregelte Lüfter und leise Pumpe
  • Temp- geregelte Lüfter und Pumpe bei 95%
  • Lüfter und Pumpe bei 100%
Der PC steht, wie sonst auch rechts von mir unter meinem Schreibtisch. Die Raumtemperatur betrug bei allen Tests etwa 21°C.

Die Lüfter und Pumpe wurden im Test über einen Octo von Aquacomputer mit der Aquasuite (Version X.84) geregelt. Hier wurden auch die U/min der Pumpen und Lüfter ausgelesen.

Im ersten Durchgang wurde die Kurve so eingestellt, dass die Lüfter bis 50°C bei 25% laufen.
Das ist kaum wahrnehmbar, wenn ich am Schreibtisch sitze. Unten direkt am Rechner aber deutlich zu hören.
Ab 52°C steigt die Kurve dann sanft an, so dass die Lüfter bei 70°C CPU- Temperatur mit etwas über 50% laufen. Ab 80°C laufen die Lüfter dann mit 90%.
Mit dieser Einstellung habe ich bei meinem Case die besten Erfahrungen gemacht.
Die Pumpen habe ich jeweils so weit runtergeregelt, dass sie für mich nicht mehr hörbar waren. Die Pumpe der Valkyrie V360 LCD lief dabei noch mit etwa 2050U/min. Die Pumpe der LF III lief mit etwa 1850 U/min. Die Pumpen liefen dann mit etwa 65% Leistung laut der Aquasuite.

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Im zweiten Durchgang wurde mit den gleichen Einstellungen verfahren, nur dass ich dabei die Pumpen auf 100% laufen ließ. Heißt bei der Valkyrie V360 LCD 2780 U/min und die LF III mit 2700 U/min.

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Im dritten Durchgang liefen Pumpe und Lüfter mit 100%. Das bedeutet für die Lüfter der Valkyrie 2130 U/min und für die der Arctic 1770 U/min.

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Insgesamt liegen die Ergebnisse relativ nah beieinander.
Wie man sehen kann, verrichtet die Valkyrie V360 einen guten Job. Mit 90% Lüfterleistung überschreitet sie nur bei reduzierter Pumpenleistung die 80°C- Marke geringfügig. Sowohl im Cinebench, als auch unter Prime95 wurden etwas über 81°C erreicht. Für den Ryzen 9800X3D kein Problem. Beim realitätsnäheren 3DMark blieb die CPU knapp unter 76°C. Vollkommen im grünen Bereich.
Rein von der Leistung her muss sich die "kleine" Valkyrie V360 LCD nicht hinter der "großen" Liquidfreezer II von Arctic verstecken. Zumindest nicht, wenn man einen Ryzen 9800 X3D unter der Haube hat.
Weiter fällt auf, dass die Erhöhung der Pumpenleistung von etwa 65% auf 100% keine großen Unterschiede bei der CPU- Temperatur macht. Eine Erkenntnis, die sich mit meinen Erfahrungen aus meiner Zeit mit einer Custrom- WaKü deckt.

Eigentlich wollte ich noch aufführen, wie sich die Valkyrie im Office- Betrieb schlägt. Allerdings macht es keinen Sinn hier detailliert darauf einzugehen. Denn sowohl die Temperaturen als auch die Lautstärke unterscheiden sich mehr oder weniger nicht messbar von denen des Idle- Betriebs.

Weiter habe ich mir noch die Temperaturen der VRMs angesehen bei den Tests. Hat die LF III doch diesen kleinen Luft- Quirl in der Kühler- Abdeckung integriert. Ohne jetzt detailliert darauf einzugehen, liegen die Temperaturen der VRMs bei der Valkyrie meist im Bereich um die 50°C. Der höchste Wert wird unter Prime95 mit 55°C erreicht. Da diese ohne Probleme bis 70-80°C betrieben werden können, ist hier alles im grünen Bereich. Allerdings sind die VRMs mit der LF III immer um die 5K geringer. Also scheint der kleine Quirl ja doch etwas zu bringen. In diesem Setting spielt es keine Rolle und der Quirl ist bei 30% gefixt. Andere System, bei denen die VRMs heißer werden, kann das allerdings schon wieder anders aussehen und ggf. mehr zum Tragen kommen. Aber ich möchte anmerken, dass dieses Feature ein Alleinstellungsmerkmal der LF II ist und somit auch nicht als Nachteil der Valkyrie zu sehen ist.



Lautstärke:

An dieser Stelle komme ich jetzt zum schwierigsten Teil des Testes. Zum einen, weil mir mit meiner Handy- App nur ein rudimentäres Werkzeug zur Verfügung steht. Und weiter, Lautstärke ein sehr subjektives Empfinden ist. Hinzu kommt, dass höhere Frequenzen oft als unangenehmer empfunden werden als tiefere Frequenzen bei gleicher Lautstärke. Dennoch möchte ich einen Vergleich wagen.
Dazu habe ich das Smartphone mit der App "Schallpegelmesser& Detektor PRO" aus dem Android Play Store geladen. Bei den Tests habe ich das Handy dann direkt mittig vor der linken Seitenwand vom Gehäuse platziert. Wenn der PC aus, ist messe ich in der Position etwa 30dB, da im Hintergrund mein NAS läuft.
Ich bitte darum, die ermittelten Werte nicht absolut zu sehen, sondern nur im Zusammenhang/ Vergleich. Sie können nur als grober Anhalt dienen.

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Hier zeigt sich im Vergleich, dass die Valkyrie V365 LCD immer etwas hinter der LF III liegt, bzw. im besten Fall gleichauf. In Anbetracht der deutlich kleineren Radiatorfläche eine sehr gute Leistung so weit.
Allerdings sind die 120mm- Lüfter der Valkyrie deutlich intensiver wahrzunehmen als die 140mm- Lüfter der LF III. Das Geräusch ist heller/ höher und hat mehr Vibratio (kann es nicht besser beschreiben).
Während die Messung direkt am PC stattgefunden hat, ist der Hör- Eindruck am Schreibtisch sitzend entstanden.


Display:

Das Display der Valkyrie ist 3,5 Zoll groß und löst mit 320x 240 dpi auf. Die Oberfläche ist nicht entspiegelt. Ich hatte aber nie Probleme das Display ablesen zu können. (Abgesehen davon, dass ich beim einen oder anderen Theme die Zahlen und Ziffern nicht mehr lesen konnte - aber das ist meinem Alter geschuldet.) Vor das eigentliche Display hat Valkyrie eine Kunststoffscheibe gesetzt. Man kann also mit relativ viel Gewalt auf dem Ding rumdrücken, ohne das Display zu beschädigen. Das Display ist von nahezu allen Blickwinkeln aus gut ablesbar. Der Kontrast geht noch in Ordnung, dürfte aber gern etwas kräftiger sein. Schwarz ist hier eher ein dunkel- grau.
Die Darstellungsmöglichkeiten habe ich ja bereits bei der Software beschrieben. Das Display hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es gibt mehr als genug Möglichkeiten der Darstellungen. Eine nette Art auf die Schnelle Werte, wie CPU- Temp o.ä. abzulesen, wenn man keine Darstellung direkt auf dem Monitor haben möchte. Ich mag es z.B. nicht beim Spielen irgendwelche Anzeigen permanent im Game zu haben.

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Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu dem Tisch- Aufsteller:

Hier auch wieder eine nette Dreingabe für Kiddies, oder Anime- Fans. Mich hat das Teil in keiner Weise irgendwie abgeholt. Das Kabel dürfte etwas länger sein. So muss man sich auf jeden Fall eine Verlängerung holen/ basteln. Weiter muss ein aRGB- Kabel aus dem PC heraus geleitet werden (was an sich aber kein Drama ist).
In dem Aufsteller findet sich das gleiche RGB- Theme wie im PC wieder. In meinen Augen könnte der Hersteller sich dieses Gimmick sparen.

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Hier noch zwei Eindrücke der eingebauten Valkyrie V360 LCD

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Fazit:

An sich ist die Valkyrie V360 LCD eine absolut brauchbare AIO. Im Betrieb leistet sie sich keine wirklichen Schwächen. Die Leistung ist zumindest in meinem Case absolut ausreichend. Im Idle und Office- Betrieb hält sich die Temperatur ohne aufdringliche oder störende Lautstärke sehr gut unten. Somit gibt es an dieser Stelle nichts zu bemängeln.
Auch die Verarbeitung ist grundsätzlich gut. Leider wird dieses Bild durch den gebrochenen Halter stark getrübt. Ebenso, wie die Stehbolzen, die teils aus der Halterung gefallen sind.
Optisch weiß die Valkyrie zu Gefallen. Insbesondere die Kabelabdeckungen am Radiator finde ich super gelöst. Zumal die eine Abdeckung auch noch einen dezenten RGB- Streifen hat. Negativ sind mir allerdings die Naben der Lüfter aufgefallen. Diese nicht abzudecken, finde ich unschön. Und ich fände es besser, wenn die Lüfter selbst auch beleuchtet wären und nicht nur die Lüfterrahmen. Und weiter möchte ich bei einer weißen AIO auch die Halterungen in weiß haben und nicht in schwarz und anthrazit.
Das Display gefällt mir gut und tut auch seinen Dienst, wenngleich der Kontrast ein wenig höher sein dürfte.
Der Einbau hinterlässt einen eher negativen Eindruck. Es ist nicht gut gelöst, wenn man mehrere Komponenten miteinander verbinden muss und diese zuviel Spiel haben. Entweder auf weniger Einzelteile reduzieren oder das zu große Spiel deutlich verringern.
Ebenso hinterlässt die Software einen zwiegespaltenen Eindruck. Einerseits gibt es ausreichend Möglichkeiten das Display zu gestalten. Auf der anderen Seite ist es äußerst unschön, das sowohl in der Software als auch in der Display- Anzeige einige Elemente in asiatischer Schrift dargestellt werden. Hier sollte das QM von Valkyrie genauer hinschauen.

Würde ich die Valkyrie empfehlen? Aktuell und zu diesem Preis eher nein. Entweder die o.g. Mängel werden bei einer Neuauflage beseitigt, oder man muss mit dem Preis klar nach unten gehen.
 

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