[User-Review] LC-DD-120-DB6 DIGI von LC-Power

arne_d

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Hallo, hier folgt mein Test des LC-CC-120-DB6 DIGI von LC-Power. Mein Dank geht an Hardwareluxx und LC-Power für die Bereitstellung des Lüfters im Rahmen des Lesertests.

Versand und Inhalt​

Nach der üblichen Abgabe der Versanddaten überbrachte mir der Postbote ein paar Tage später ein unangekündigtes Paket, welches ich auf Grund der Verpackung als die Sendung von LC-Power identifizieren konnte. Ich war allerdings etwas verwundert, da es sich bei dem Karton um den eines Netzteils von vor ca. 13 Jahren handelt, nämlich das LC6550GP2 V2.2. Zum Glück handelte es sich nur um eine Schutzhülle, nach dem Öffnen fand ich dann den deutlich ansprechenderen Karton des Lüfters vor. (Bilder können wie immer mittels Mausklick vergrößert werden!)

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Der Lüfter mit der doch recht sperrigen Bezeichnung LC-CC-120-DB6 DIGI ist sicher verpackt mit einem Schaumstoffmantel umhüllt im Inneren. Nach dem Öffnen des Kartons findet man als erstes das Zubehör sowie eine gefaltete Anleitung für den Aufbau sowohl für Intel als auch AMD Sockel, alles ist deutlich lesbar und gut erklärt. Alle Schrauben sind noch mal extra verpackt und deutlich beschriftet, so kann man sich nicht vertun. Die Brackets für die Montage sind leider silbern und sehen zwar robust aber nicht allzu hochwertig aus. Alles in allem ist die Qualität aber in Ordnung, der Rest der Materialien ist völlig in Ordnung.
Der Lüfter besteht aus 6 Heatpipes, die von einer kombinierten Kupfer-Aluminium-Bodenplatte zu den Aluminiumfinnen führen. Diese sehen schön gleichmäßig aus, nichts ist geknickt und alle Abstände sind schön gleichmäßig. Die Bodenplatte wird mit einem Aufkleber geschützt, den man natürlich vor dem Einbau entfernen soll. Wärmeleitpaste ist nicht voraufgebracht, liegt aber in einer Tube von 2g bei. Um welche Wärmeleitpaste es sich hier genau handelt ist nicht bekannt, die Tube ist nur mit LC-Power bedruckt. Ein Spatel zum Verteilen ist ebenso beigelegt.

Das Besondere an dem Lüfter ist natürlich das Display, welches auf der Oberseite der Kühlrippen angebracht ist und mit einer Schutzfolie gegen Kratzer geschützt ist. Außerdem befindet sich noch ein schmaler schräger RGB Streifen darunter, der über einen ARGB Header mit dem Mainboard verbunden wird und dann synchron mit diesem leuchtet. Der 120mm Lüfter ist bereits auf den Kühlrippen befestigt und besitzt wird über ein PWM Kabel mit dem CPU_FAN Header verbunden.

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Technische Daten​

Hier die technischen Daten im Überblick:

BeschreibungWert
BezeichnungLC-CC-120-DB6
TDP (Thermal Design Power)230 W
Anzahl Lüfter1
Heatpipes6x 6 mm
Abmessung (Lüfter)120 x 120 x 25 mm
Abmessung (Kühlkörper)153 x 120 x 73 mm
Abmessung (Heatspreader)38 x 45 mm
Abmessung (Verpackung)190 x 145 x 100 mm
Gewicht (Produkt/gesamt)0,66 / 0,76 kg
Nennspannung & Betriebsspannung12 V DC
Startspannung6 V DC
Nennstrom Lüftermax. 0,39 A
Nennstrom Displaymax. 0,15 A
Maximalstrommax. 0,39 A
Stromverbrauchmax. 4,68 W
Lüfterdrehzahl600 - 2200 UpM (± 10 %)
Luftdurchsatz89,5 CFM (± 10 %)
Luftdruck2,85 mm/H2O (max.)
Schallpegel (Lüfter)< 35,3 dB(A) max.
LüfterlagerFDB (hydrodynamisches Gleitlager)
Anschluss4-Pin PWM, 3-Pin ARGB, 9-Pin USB 2.0
Kabellänge380 mm (4-Pin), 550 mm (3-Pin), 600 mm (9-Pin)
Sockel
Intel LGA: 1851, 1700, 1200, 115x
AMD: AM5, AM4


Einbau​

Der Einbau gelingt recht einfach, die Anleitung ist klar gegliedert und verständlich. Bei der verwendeten AM4 Platform werden die Standoffs einfach über die Aufnahmen im Mainboard geschraubt und dann die silbernen Brackets mit 2 Schrauben befestigt. Der Lüfter wird dann einfach aufgesetzt, natürlich erst nachdem man die Wärmeleitpaste auf die CPU gegeben hat und den Sicherheitsaufkleber vom Heatspreader entfernt hat! Die zwei Schrauben zur Befestigung des Lüfters sind auf beiden Seiten problemlos erreichbar, der Lüfter muss hierfür auch nicht erst abgebaut werden. Leider zeigte sich, dass bei meinem Exemplar der Lüfter gegenüber seiner Aufnahme ganz leicht verdreht ist und somit nicht genau gerade auf dem Mainboard sitzt. Ich habe versucht, die Brackets noch etwas anzupassen, leider vergeblich. Es fällt zum Glück nicht wirklich auf, nur wenn man genau hinschaut.

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Die 3 Kabel für PWM, USB und ARGB sind mit Kabelbindern zusammengefasst und ausreichend lang, um sie auch quer über das Mainboard zu den passenden Anschlüssen zu verlegen. Nicht jedes Mainboard besitzt ja USB oder ARGB Anschlüsse direkt in Nähe der CPU, daher ist das ein großer Vorteil. Das Display fängt direkt an zu leuchten und zeigt eine Default-Ansicht ohne wirkliche Werte, sobald der Rechner Strom hat. Der RGB Streifen darunter leuchtet im angeschalteten System synchron mit den Einstellungen des Mainboards. Wer will, kann den Header mit SignalRGB oder anderen Programmen natürlich auch noch separat anpassen.

Nach dem Boot muss man sich dann von der Webseite des Herstellers die passende Software für das Display herunterladen, ansonsten bleibt dies nach dem Start dunkel. Allerdings muss man direkt dazu sagen, dass die Software diesen Namen nicht wirklich verdient hat. Nach der Installation kann man sie starten, das war es dann aber auch schon. Es gibt keinerlei Einstellungsmöglichkeiten oder so etwas, auch wenn in der Software selber sowohl die Daten für CPU als auch GPU angezeigt werden. Im sogenannten "Hamburger-Menü" oben verstecken sich vier Icons, von denen nur die Umschaltung zwischen Fahrenheit und Celsius zu funktionieren scheint. Die beiden anderen Knöpfe scheinen keine Änderung zu bewirken und sind auch nicht beschriftet. Außerdem kann man die Software nicht in der Übersicht der laufenden Programme in der Taskleiste unten mit Rechtsklick beenden, sondern muss dazu erst das Softwarefenster wieder öffnen und dann auf X gehen. Immerhin zeigt der Bildschirm damit brav die Werte von Temperatur und Drehzahl des Lüfters an, neben dem LC-Power Schriftzug. Farben der Schrift, Helligkeit etc. lassen sich damit leider auch nicht verändern... Es ist aber alles gut lesbar und klar.

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Performance​

Ich habe den Lüfter im Vergleich mit dem bisher verwendeten Endorfy Fortis 5 Black zum Stresstest in prime95 Small-FFT antreten lassen. Da mein Arbeits-PC mit einem Ryzen 3900X ausgestattet ist, welcher eine TDP von 105 W mitbringt, sind beide Kühler mehr als ausreichend und sollten keine Probleme haben. Allerdings fiel sehr schnell auf, dass der LC-Power Lüfter deutlich lauter arbeitet, daher habe ich anschliessend noch eine Schallpegelmessung bei verschiedenen Drehzahlen durchgeführt. Ich habe beide Lüfter für den Stresstest auf 100% gestellt, erwartungsgemäß hatte keiner der beiden Lüfter ein Problem die Wärme abzuführen.
Allerdings erreichte der LC-CC-120-DB6 insgesamt nach 30 Minuten etwas höhere Werte um die 77 °C und 85 °C in der Spitze, während der Endorfy Lüfter bei 72 °C landete und nur 78 °C als Maximum erreichte.

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Bei der Schallmessung muss man natürlich beachten, dass der Endorfy Fortis 5 Black einen 140mm Lüfter besitzt, welcher einen Drehzahlbereich von 250-1400 U/min bedient. Der LC-Power Lüfter dreht seinen 120mm Lüfter dagegen offiziell in einem Bereich zwischen 600-2200 U/min (bei mir wurden in der Messung aber knapp 2300 angezeigt). Allerdings kann man sehen, dass selbst bei geringen Drehzahlen die Lautstärke des DIGI schon deutlich höher ist, den Lüfter kann man auch im Idle-Zustand schon deutlich hören und unter Last auch nicht mehr ignorieren. Der Endorfy Fortis 5 dagegen ist auch unter Volllast noch sehr dezent, auch wenn die Drehzahl natürlich viel geringer ist. Die offizielle Angabe von LC-Power mit < 35.3 db(A) wage ich daher zu bezweifeln.

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Fazit​

Der Lüfter kühlt mit den bis zu 230W TDP problemlos die meisten CPUs und das Display stellt deutlich die aktuelle Temperatur und Drehzahl dar. Das mitgelieferte Material und die Verarbeitungsqualität sehen gut aus, der Einbau klappt problemlos. Leider bietet die Software keinerlei Einstellungsmöglichkeiten und ist damit eher nutzlos, ist aber nötig, um die Werte anzeigen zu können. Die Lautstärke ist dagegen störend, selbst ohne Last. Ich kann den Kauf daher nicht wirklich empfehlen, auch in dem Preisbereich gibt es bessere Alternativen, wenn auch ohne Display. Allerdings finde ich dieses auch nur mäßig nützlich, da man nichts verändern kann.

ProContra
  • Verarbeitung gut, keine scharfen Kanten, Lamellen gleichmäßig
  • Wärmeleitpaste beigelegt
  • Kühlleistung von 250W
  • Einbau und Inbetriebnahme problemlos
  • Display zeigt klar und deutlich Temperatur und Drehzahl
  • Software ohne jegliche Einstellungsmöglichkeit aber notwendig für das Display
  • Lautstärke des Lüfters störend laut
  • Helligkeit und Farben des Bildschirms nicht einstellbar



Ich hoffe der Test konnte euch einen kleinen Eindruck vom Lüfter vermitteln, für Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr.
(Den "Diagrammtitel" im letzten Bild passe ich morgen noch an, ist mir wohl nicht aufgefallen... ;) )
 
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