GPU-Repair Workblog

Wieder mal was kleines - easy fix.

Heute kam eine Asus RTX 2070 Super Dual zu mir. Die Karte ist keine Schönheit und noch dazu aus einem Raucherpc :kotz:
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Eingangsmessung der Karte zeigte einen Kurzschluss auf dem 12V 8-Pin Stecker.
Nach dem demontieren des Kühler erfolgte die optische Kontrolle - und siehe da, einer der Mosfets sah auffällig aus =>> ausgetretene Lötkugel an der Seite.
Schnell noch mit dem MM gemessen ==>> Kurzschluss zwischen VIN und VOut (SW) :bigok:
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Spenderkarte gesucht und gefunden, Mosfet ausgelötet, gemessen -> i.O., Pads gereinigt und neu verzinnt mit bleihaltigem Lot.
Elkos geschirmt dass sie nicht die heißt Luft abbekommen, den defekten Mosfet ausgelötet, gemessen ==> Kurzschluss, "neuen" Mosfet aufgelötet. Messung MM ==> Kein Kurzschluss auf 12V.

Vor dem Funktionstest im PC erfolgt der erste Test im Riser am Labornetzteil zur Prüfung der Leistung und der PWM Signale. 0,9A@12V ist nicht so viel. Spanungen sind alle da (1,8V; VGPU, PEX, VMEM) aber PWM kommt nur vom untersten Mosfet. War mir nicht bekannt aber scheinbar werden alle Powerstages erst im PC aktiviert.
Also eingebaut, gestartet und gemessen =>> PWM an allen Powerstages vorhanden und ok .
Bild kommt, Treiber lädt, GPU-Z Rendertest läuft. Pads und Paste neu, Kühler wieder drauf und ab in den Benchi ==>> FurMark läuft (PL@258W; Core +100MHz)

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Du meinst wie lange ich gebraucht habe? Etwa 45 Minuten zzlg. der Belastungstests im PC.
Für eine defekte 2070(S) zahle ich etwa 50€
 
Aus der Helikopter-Perspektive ja. Aber ganz so ist es nicht.
Zum einen gebe beim Verkauf immer die Reparatur an, daher zahlt meist keiner den Preis einer "normalen" gebrauchten.

Zum anderen musst du ja auch das Equiptment dafür erstmal anschaffen.

Nur mal so ein paar Dinge:
  • JBC Hotair (gebraucht) - 500€
  • Ersa Lötstation plus neue Spitzen - 150€
  • Flussmittel, Lötstopplack, Lötzinn, Solderballs - 100€
  • Multimeter - 50€
  • Digital Oszi - 140€
und wenn ich mir noch Gedanken mache kommt noch einiges mehr dazu.

Zu guter letzt sind ja auch immer wieder No-fix Geräte dabei, die nur als Minus zählen.
 
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Naja, ganz so ist es nicht.
Zum einen gebe beim Verkauf immer die Reparatur an, daher zahlt meist keiner den Preis einer "normalen" gebrauchten. Zum anderen musst du ja auch das Equiptment dafür erstmal anschaffen.

Nur mal so ein paar Dinge:
  • JBC Hotair (gebraucht) - 500€
  • Ersa Lötstation plus neue Spitzen - 150€
  • Flussmittel, Lötstopplack, Lötzinn, Solderballs - 100€
  • Multimeter - 50€
  • Digital Oszi - 140€
und wenn ich mir noch Gedanken mache kommt noch einiges mehr dazu.
Ja das ist mir schon klar, du solltest dazu Youtube Videos machen und das Professionell aufziehen. Da gibt es sicherlich einige denen du helfen kannst.
Ich finde das was du machst super.
 
dann wird der gute Fipzy überschwemmt mit Aufträgen :d
 
Wieder mal ein kleiner Bericht der etwas aufwändiger wurde als gedacht.

Im Forum hat @nemiel19 berichtet, dass er bei der Montage seiner Wasserkühlung eine Spule seiner RTX 3090 beschädigt hat. Daraufhin hat @AssassinWarlord mich markiert, und @nemiel19 hat mir die Karte zur Reparatur geschickt.

Die beschädigte Spule (L22) gehört zur 1V_PEX-Schaltung. Bei der Analyse der umliegenden Bauteile stellte sich heraus, dass auch der darüber liegende 0R0-Widerstand (12V-Versorgung PEX-Mosfet) und ein 0603-Keramikkondensator mechanisch beschädigt waren.

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Als ich die Spule "schnell mal" entlöten wollte, stellte sich heraus, dass dies nicht so einfach war. Das PCB zog so viel Wärme ab, dass ich die Spule weder mit dem Lötkolben (Plan A) noch mit zusätzlicher Heißluft (Plan B) entlöten konnte.

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Also musste Plan C her. Zuerst habe ich die Beinchen der Spule abgezwickt und anschließend das PCB auf etwa 130°C vorgeheizt. Dann habe ich die Platine entfernt und mit Flussmittel, Lötkolben und Heißluft die Stummel ausgelötet. Anschließend habe ich die Stelle mit Entlötlitze gesäubert und die beiden SMD-Bauteile entfernt.

Nach einem kurzen Blick auf das Board-View und das Schaltbild habe ich die benötigten 0603-Bauteile identifiziert, in meiner Grabbelkiste nach einem Spender gesucht und die Spule, den 0R0-Widerstand und den Keramikkondensator gefunden.

Den Lüfterstecker habe ich entfernt (der mag Heißluft nicht so :-) ) und den 0R0-Widerstand sowie den Keramikkondensator aufgelötet. Danach habe ich das PCB auf den Preheater gelegt, aufgeheizt und die Spule verlötet – Flussmittel ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Flussmittel!

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Ein kurzer Test am Labornetzteil mit 12V / 2A zeigte, dass alle Spannungen vorhanden sind und das PWM PEX sauber arbeitet ✅. Kühler montiert und ab in den Benchmark – läuft ✅.

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Heute ist ein neuer Patient eingetroffen: Nvidia 2080Ti FE
Ich finde die FE Karten sehr schön aber eigentlich sind sie nichts außergewöhnliches. Bis auf diese mit dem grünen Aufkleber.

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Das Testprogramm zeigt Fehler auf einem Speicherkanal, noch habe ich die Karte aber nicht geöffnet.
 
Die o.g. FE wartet noch auf ihre Reparatur.

Vorher kam eine MSI 2080Ti Ventus mit Samsung HC14 Speicher dran.
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Karte zeigt Bild, MATS zeigt Fehler auf F0.

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Ok, easy fix. Chip tauschen, fertig. Dachte ich ...
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Zuerst mal waren meine Samsung HC14 mit Balls leer. Also musst ich Chips reballen. Kein großes Ding aber muss halt auch gemacht werden. Ich habe dann gleich vier reballed, falls ich wieder mal welche brauche.
Alten Chip von F0 runter, Pads gesäubert, Ersatzchip drauf, Karte abkühlen lassen und MATS an -->> Immer noch Fehler auf F0. :fire:
Hmm 🤔 vielleicht hat der Austauschchip schon eine weg gehabt. Also nochmal, F0 runter, Pads gesäubert, Ersatzchip drauf, Karte abkühlen lassen und MATS an -->> Immer noch Fehler auf F0. :fire:
... und wieder 360xxx Fehler. Scheint nicht der Chip zu sein. Also wahrscheinlich Lötkugel unter der GPU.
Karte auf die Herdplatte (Preaheat) und auf 180°C erwärmt, Flussmittel unter die GPU und mit Heißluft weiter erwärmt bis die Balls flüssig waren - ganz sanft gestupst und dann wieder abkühlen lassen.
-->> Immer noch Fehler auf F0. :grrr: und zwar immer noch 306xxx :confused:

Und nu? GPU fritte? Oder ist ein reballing nötig. Ok, letzer Versucht bevor ich die GPU runter nehme. "Ich hab doch mal im Discord was gelesen, dass auf der Rückseite 120 Ohm Widerstände sind und davon war einer hochohmig." dachte ich mir. Und wirklich, der 120 Ohm Widerstand von F0 war hochohmig.
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Getauscht, abkühlen lassen
Benchi - Bild - MATS 0 Fehler :bigok:
Oh man, das wäre ein echter "easy fix" gewesen.

Nach mehreren hundert Karten die ich bisher repariert habe war das die Erste, die diesen Fehler hatte. Again what learned. Künftig werde ich das gleich mit messen wenn ich Speicherfehler habe.

Die Karte wurde anschließend gereinigt (PCB und Kühler), mit neuer Wärmeleitpaste versehen und erfolgreich getestet.

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Beitrag automatisch zusammengeführt:

Als nächstes habe ich drei Palit 980 4GB auf dem Tisch.

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