So und nun die Anleitungen zu den Bildern, die ich oben schon verlinkt habe:
VCore
Datenblatt des VCore-Controllers (ISL6566):
http://www.intersil.com/data/fn/FN9178.pdf
Zur VCore gibt es erstmal folgendes zu sagen: Auf Grund der sehr beschränkenden Einstellung des Überspannungsschutzes des ISL6566 Chips bei nur 150mV über Standardspannung, sind im Grunde genommen 2 Mods nötig.
VCore-Mod
Fangen wir zuerst einmal mit dem fast schon standardmäßigen Vmod an. Hierzu ist es nötig ein Potentiometer zwischen den Feedback-Pin [Pin#9 (FB)] und Ground(Erdung) zu schalten um den Gesamtwiderstand zu verringern.
Bild dazu:
http://www.fh-augsburg.de/~madocer/ECS Vmods/VCore/ECS VCore-Mod.jpg
Im Bild habe ich die beiden nötigen Punkte (Pin#9 und Ground/GND) mit roten Pfeilen markiert. Nun empfehle ich 2x 50K (in Worten 2x 50 Kilo-Ohm) Potentiometer in Reihe zu schalten(so dass sie also ingesamt 100K Gesamtwiderstand haben) und auf maximalen Widerstand einzustellen. Dann werden diese Potis wie im Bild mit den grünen Pfeilen markiert verbunden. Wenn man nun den Widerstand verrringert, erhöht man dadurch die Spannung.
VID-Mod
Des Weiteren kann man die VCore-Beschränkung umgehen indem man die Erkennung der Standardspannung der CPU über die sogenannten VID-Pins beeinflusst. Glücklicherweise gibt es auf dem Board gut angeordnete direkte Verbindungen zu diesen Pins, an welchen man gut Kabel für die nötigen Mods anbringen kann.
Bild dazu:
http://www.fh-augsburg.de/~madocer/ECS Vmods/VCore/VID/ECS VID-Mod.jpg
Wie im Bild zu sehen habe ich die Verbindungen aller 5 VID-Pins (0-4) in ROT gekennzeichnet. Ausserdem sind in GRÜN die Punkte zu sehen welche benötgt werden um die Pins auf "High"-Status (also eine logische 1) zu ziehen und auch ein GROUND Punkt ist gekennzeichnet, mit dessen Hilfe die Pins auf "Low"-Status (also eine logische 0) gezogen werden.
Im Datenblatt des ISL6566 findet man auf Seite 11 (und folgenden) die nötigen Code-Tafeln. Da der Controller auf dem ECS Board im "AMD HAMMER" Modus arbeitet, orientiert man sich an der entsprechenden Tafel im Datenblatt. Entsprechend dieser Tafel kann man nun also mit Hilfe der im Bild gekennzeichneten Punkte den Vid-Code beeinflussen. Am besten besorgt man sich 2 5-fach Dip-Switsches und verbindet einen Switch an der einen Seite mit den VID-Pins und an der anderen Seite mit den GRÜN gekennzeichneten Pins. Den zweiten Switch verbindet man an der einen Seite wieder mit den VID-Pins an der anderen Seite mit GROUND. Somit kann man jeden VID-Pin entweder auf 0 oder auf 1 ziehen, egal wie die Voreinstellung der CPU lautet. Natürlich kann man auch alle unverbunden lassen und weiterhin die Standardeinstellung der CPU zu nutzen.
Als Beispiel: Die CPU hat eine Standard-VCore von 1.4V. Das bedeutet laut Tabelle:
VID4 VID3 VID2 VID1 VID0
0 0 1 1 0
Nun wollen wir die Standardspannung sagen wir auf 1.55V erhöhen. Dazu müssten wir also den VID2 und VID1 Pin von 1 auf 0 bringen, da der VID-Code für 1.55V "0 0 0 0 0" lautet. Dazu verbinden wir also VID2 und VID1 mit Ground und schon haben wir 1.55V VCore.

Hoffe ihr versteht das.
VDroop-Mod
Bild dazu:
http://www.fh-augsburg.de/~madocer/ECS Vmods/VDroop/VDroop-Mod.jpg
Mit diesem Mod versucht man den Spannungsunterschied zwischen Lastzustand und Leerlauf auszugleichen. Wie im Bild zu sehen sind die 3 zuständigen Droop-Widerstände in ROT markiert. Diese 3 Widerstände, die alle 3 einen Standard-Wert von 39K (in Worten, 39 Kilo-Ohm) haben, müssen durch widerum 3 gleiche Widerstände mit höherem Wert ersetzt werden. Ich habe drei 47K Widerstände benutzt, da ich diese gerade rumliegen hatte. Habe damit bei eingestellten 2.6GHz und 1.6V VCore eine VDroop von 0.009V, was gut akzeptabel ist wie ich finde. Man kann aber selber gerne experimentieren, was andere Werte für das eigene System bringen. Jedes System reagiert hier wohl etwas anders.
VDIMM und VLDT
Datenblatt des zuständigen LM324 Controllers:
http://www-s.ti.com/sc/ds/lm324.pdf
Der Controller ist sowohl für VDimm, als auch für VLDT zuständig.
Bild dazu:
http://www.fh-augsburg.de/~madocer/ECS Vmods/VDimm & VLDT/VDimm & VLDT-Mod.jpg
Im Bild ist der Pin Nr.1 markiert, sowie in ROT die internen Verbindungen auf dem Board, welche die Lötpunkte anzeigen. Also jeweils an den mit rot markierten Widerständen, die, wie man sieht, mit Pin#3 auf der einen und Pin#10 auf der gegenüberligenden Seite verbunden sind. Für beide Modifikationen müssen Potentiometer zwischen diesen markierten Punkten und dem Pin#4 (VCC) verbunden werden.
VDIMM (linke Seite des LM324 im Bild)
Man verbindet ein 200K und ein 10K Poti in Reihe. Also Gesamtwiderstand 210K. Man könnte auch nur das 200K poti nehmen, aber für höhere Genauigkeit finde ich es gut mit dem 10K Potentiometer nachregeln zu können. Das ist einfach sicherer. Man stellt die Potis auf maximalen Widerstand! Nun verbindet man wie im Bild zu sehen die Potis wie in GRÜN markiert.
VLDT (rechte Seite des LM324 im Bild)
Für den VLDT-Mod gilt das gleiche wie für den VDimm-Mod, nur dass man ein 500K und ein 50K Poti in Reihe schaltet (Gesamtwiderstand 550K) und diese wieder auf maximalen Widerstand stellt. Dann wie im Bild zu sehen, in GRÜN markiert, verbinden.
Auch hier gilt wieder: Wenn man den Widerstand verringert, erhöht man die Spannung!
Achja, noch ne kleine Zusatzinfo zur VLDT: VLDT hängt von VChipset ab. Soll heißen, VLDT kann niemals höher sein als VChipset. Also kann man beispielsweise bei einer Chipsatzspannung von ca. 1.5V maximal eine VLDT von ~1.45V wählen. Je höher die Chipsatzspannung, desto höher kann die VLDT gewählt werden.
VChipset
Datenblatt des RT9218 Controllers:
http://www.richtek.com/www_en/Docs/DS9218A-03P.pdf
Bild dazu:
http://www.fh-augsburg.de/~madocer/ECS Vmods/Vchipset/Vchipset-Mod.jpg
Im Bild ist wieder in ROT die boardinterne Verbindung von Pin#12(FB) zu den beiden Widerständen daneben zu sehen. Ausserdm ist Pin#3(GND) in SCHWARZ markiert. Zwischen diese beiden Pins muss wieder ein Potentiometer geschaltet werden.
Man nimmt also ein 5K und ein 500R (in Worten 500 Ohm) Potentiometer und schaltet diese wieder, wie bei allen bishereigen Mods, in Reihe, sodass man einen Gesamtwiederstand von 5.5K erhält. Man stellt wieder auf maximalen Widerstand!
Dann verbindet man die Potentiometer wieder wie im Bild in GRÜN markiert.
Geringerer Widerstand heißt mehr Spannung, auch bei diesem Mod.
Das war's erstmal.
Bilder mit den gekennzeichneten Messpunkten sind nun auf dem Webspace! Links werde ich noch einfügen.
Auch der Vdroop-Mod ist nun fertig.
Alle Modifikationen am Mainboard geschehen natürlich wie immer vollkommen auf eigene Gefahr! Jeder ist für eventuelle Schäden selbst verantwortlich!