8" Sub - Schelllackpolitur - Cnc - Nappaleder - 36mm Nussbaum

Al_

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Hi,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es gäbe so viel zu erzählen. Der 6,5“ Subwoofer is bissle groß geworden für den Aufstellort und leuchtet wie ein Christbaum. Daher habe ich mich entschlossen einen günstigen halbwegs kleinen Sub zu bauen. Wobei günstig immer im Auge des Betrachters liegt… In den letzten Monaten habe ich verstärkt Chassis für ca. 20-30€ aus Aliexpress bestellt und fahre gerade die „Billgischiene“. Ob sich das auszahlen wird, werden wir sehen. Mit Verstärkern aus China hatte ich bisher noch nie Probleme also habe ich mir erstmals nen 2.1 Aktivmodul aus Ali bestellt. 61,39€

200 W, 100 W, schwerer Subwoofer, digitale Leistungsverstärkerplatine, 5.1 und 7.1 aktive Leistungsverstärkerplatine, reiner Bass1CH, 4 Ohm, 8 Ohm

Nen normalen Namen scheint das Ding nicht zu haben Und nen Grüngelbes Kabel musste ich nachrüsten. Wenn man den permanent mit 100W befeuert beispielsweise mittels Frequenzgenerator würde das Ding sicher gegrillt werden. Aber egal. Die 100W werden wir wahrscheinlich nicht mal im Peak erreichen. Die kleineneren Module habe ich bisher 2x verbaut und liefen mit angegebenen 50W bei 5 bzw. 6“ Subwoofern recht gut. Dieses 100W Modul wird also mit den Treiber schon ganz okey laufen. Hoffen wirs mal lol

Tja, als Subwoofer kommt ein günstiger BPA SW8.01 zum Einsatz. Mit den SW 5.01 den ich mehrmals verwendet habe als auch mit den SW6.01 war ich bisher vorbehaltlos zufrieden. Nun sollte es mal der SW8.01 werden. Leider gibt es ein Trauerfall bei BPA Acoustik und es scheint dass die Firma aufgelöst wird. Ersatztreiber zu bekommen dürfte entsprechend recht schwierig werden. Ist aber egal. Bisher habe ich mir noch kein Chassi zerschossen und im Notfall kommt ein Peerless oder so rein. Der SW 8.01 hat mich etwa 50€ gekostet. Also kein riesen Ding.

Der Korpus besteht aus 18er MDF wobei vorne doppelt beplankt wurde da aus designtechnischen Gründen dies so anders nicht möglich war. Hinter der Frontwand wo der Sub eingelassen wird habe ich noch einen Ring gefräßt. Das ist auch alles noch recht günstig. Weiß nicht. Ca 20€ für bissle MDF. Bissle versteift wurde auch noch. Nicht wegen der mechanischen Pulsbelastung sondern damit sich das Ding besser und zuverlässiger verleimen lässt wasn großer Punkt ist. Man will ja nicht so viel schleifen. Außerdem hat sich nach dem Fräsen die Seitenwand, verzogen. Bzw. alle beide.

Bis zu 5mm würde ich mal schätzen. Das ist völlig normal bei Echtholz. Also muss dort extra mit einer Querstrebe verleimt werden um Fläche zu haben für eine stärkere Haftung. Hoffentlich zerreist es mir nicht das Nussbaum über die Jahre durch die Spannung… Daher wird von größeren und vor allem dickeren Echtholzbauteilen abgeraten. Aber ich machs einfach. Ging bisher immer gut… Grundsätzlich stellt sich nicht die Frage ob das in Zukunft generell auch mit Folgeprojekten gut geht, sondern wann es mal nicht gut gehen wird…

Die Seitenwände bestehen aus Nussbaum. 36mm dick. In der Größe so fast nicht zu bekommen. Bezahlbar eigentlich schon gar nicht. Pro Seitenwand ca. 180€. Wir haben damit quasi rund 380€ an Kosten für Holz und nur ca. 180€ an Kosten für Hardware. Von billig kann man eigentlich nicht mehr sprechen… Zum Glück habe ich mit Woodseller einen Sponsor gefunden der mir die beiden Platten bereitgestellt hat. Danke dafür an diese Stelle. Schaut mal Vorbei. Vielleicht ist auch für euch etwas dabei. Angenehmer Kontakt mit dem Kollege und ein großes Sortiment.


Die Seitenwände habe ich mit Schellackpolitur bearbeitet und danach mit Hochglanzpolitur HAS Zweihorn antischleier bearbeitet für ein besseres finish. Allerdings muss ich da noch mal drüber.

https://www.zweihorn.com/de/produkte/spezialprodukte/hochglanz-antischleier.html

Der Prozess is ne ganz andere Nummer als 3x Hartwachsöl auftragen. Man muss mehr schleifen K600 und danach geht’s erstmal fleißig ans Poren füllen. Ich war faul und habe mehr Bimsmehl zum füllen genutzt als empfohlen und bin damit, mit 3 x bimsen ausgekommen. Werde ich auch weiterhin so machen. Eigentlich nen Unding bei Nussbaum mit relativ großen Poren. 6 Poliergänge wurden benötigt und sind eigentlich Usos bei high glossy finish.

Im Kopf denkt man ist ne Menge arbeit. Praktisch aber ok, da man pro Seitenteil nur etwa ne halbe Stunde pro Tag ran kann. Nach jeder Füllung/ Politur muss man nen Tag warten. Wenn man denkt man ist fertig wartet man noch mal ne Woche da das Öl erstmal rausziehen muss. Und dann mit Hochglanzpolierzeug noch mal 1-2 Schichten ordentlich drüberpolieren. Die Warterei zwischen den Schritten ist für mich viel schlimmer als ne Stunde polieren und Füllen am Tag selbst. Ich hab für so was eigentlich keine Nerven da ich Projekte im Kopf schnell abgeschlossen haben möchte. Aber es war erträglich da man die Stunde am Tag immer mal zwischenschieben kann. Es wirkt auch leicht hypnotisierend was für mich ne Art Meditation ist lol. Da ich ja so Stressempfindlich bin.

Die Schelllackpolitur kommt als Set von Antik-greef.de der auf Youtube auch nen eigenen Kanal hat und über Jahre immer mal Updates bringt sodass man umfassend informiert wird wie eine Schelllackpolitur funktioniert.


Das große Set kostet knapp 60€ und damit kommt man ne Weile hin. Habe vielleicht 100ml für Füller und rund 200ml Poliergebinde verwendet für die beiden Bauteile. Das Gebinde kommt in 1000ml/500ml nach Hause. Für Vollnoobs die kein Plan ham ist das super. Danach kann man was man benötigt irgendwo beliebig nachbestellen da man nen groben Überblick hat was es benötigt. Die Ballen, Politur und den Füller selbst, würde ich aber dort immer kaufen, wenn man kein Plan hat. Man weiß dann halt wies funktioniert und was man hat. Wer Plan hat, mischt sich die Brühe selbst an.

Hochglanzpolitur kann man günstiger beim Hersteller nachkaufen und Polieröl ist kein Hexenwerk und kann günstig bei Ebay nachbestellt werden. Verschleißmaterial wie Schleifvliess, Nitrilhandschuhe und Schleifpapier holt man sich beispielsweise beim örtlichen Baumarkt. Was den Set gut getan hätte wäre noch nen Microfasertuch + Balsamterpentilöl sodass man das Öl vom Bauteil abnehmen kann bevor man auf hochglanz poliert. Optionell würde es dem Set auch gut tun ein Schafwollhandschuh bereit zu legen um mit der Hochglanzpolitur zu arbeiten. Microfastertuch oder weiches Baumwolltuch tut’s aber auch. Aber wir wollen nicht Kleinlich sein. Kann man sich selbst irgendwo nachkaufen. Dies hier war mein erster Versuch. Bei kleinere, dünneren Echtholzteilen, die billig sind, versuche ich beim nächsten mal die Hochglanzpolitur mit Akkuschrauber und Polierteller zu verarbeiten. Bei diesen Bauteilen habe ich einen syntetischen Handschuh für Autopolitur verwendet.

Tja stand jetzt muss ich die Rückseite der Teile noch polieren was ich dieses Wochenende mache. Das wars. Das wird aber sicher noch 1-2 Wochen dauern. Lieber ein paar Tage länger warten als zu wenig da der Lack ja erstmal aushärten muss und ich aktuell noch viel coden muss für die Wasserkühler (Asus Aorus X870I pro ice, Asus ROG Zenith 2 Alpha Extreme, Inno 3D RTX 4060 TITwin X2 OC, INNO 3D RTX 4070 TI Super, Matrox M9188, MSI B450 Gaming Pro Carbon Max Wifi, MSI RTX 3070 TI Ventus, Palit RTX 5090, XFX Swift Radeon RX 9070 XT). Für die Nummer habe ich mir ne Filzmatte bestellt um den schönen Lack nich zu beschädigen. Da drauf liegt handelsübliches Backpapier.

Weiteres ist schwarzes Nappaleder. Zum Glück hatte ich hier noch 3 Kühe rumliegen wovon jetzt ne halbe Kuh verarbeitet wurde. Sonne Kuh kost auch gute 100€+. Zum Glück gab es ein paar Gerber die mich bei diesen Projekt unterstützt haben. Zum kleben des Leders habe ich dieses mal Primefix Industriesprühkleber verwendet der deutlich besser hält als der Sprühkleber den ich zuvor verwendet habe. Damit hält vermutlich auch Kunstleder. Wirklich gutes Zeug.


Für so Billighardware, wäre ich nicht bereit 360€ für Holz und 80€ für Leder zu investieren. Die Größe ist ja doch schon nicht so klein im 25 Liter Netto Gehäuse mit einen Außenmaß von 370 x 353 x 382 mm. Damit erreichen wir laut Winisd 36hz @-3db. Aber nicht im closedbox. Closedbox wären 36hz bei nur -9db möglich gewesen. Das ist nicht zufrieden stellend. Auch 36hz ist kein Ultratiefbass, aber ich bin auch keine 20 mehr. Das liegt aktuell voll in meiner Zielzone. Erreicht werden kann das nur mit 2 Passivmembran von Sb Acoustic Typ SP20 PFCR-00 für 30€/Stk. Zusätzliche Gewichte kommen keine dran. Das verändert den Frequenzverlauf in diesen Fall nur negativ. Chassi und Passivmembran passen ausversehen mal wie Arsch auf Eimer.

https://sbacoustics.com/product/6-sb20pfcr-00-paper/

Das Gehäuse wird später mit 2 Sonofilbeuteln bedämpft. Leichte bis mittlere Dämpfung was den Sound dadurch etwas verbessert auch wenn der Werkstoff nicht optimal ist wie Walwal 2015 im Visatonforum bewiesen hat. Und ja, es ist akustisch auch hörbar. Ist mir aber durch DSP egal und jeder hat seine eigenen Raummoden. Da mit Glas/Steinwolle und Akustikschaum rumzueiern ist mir den Aufwand für diese Hardware nicht wert. Akustikschaum wäre ja noch vertretbar wobei auch wieder eine finanzielle Position aber beim Thema Wolle müsste ich mich erstmal einlesen. Das Zeug sondert ja im Allgemeinen auch Staubpartikel ab was in die Spulen des Chassis gelangen könnte worauf ich grundsätzlich gar keine Lust habe. Sonofil ist solide und wer nicht Championsleague spielen will für den ist das voll ok. Hat für mich bisher immer gereicht. Ich kauf das ganz gerne bei Intertechnik.

https://www.intertechnik.de/shop/zu...sonofil-weiss-1-beutel,583193,de,10209,979148

Ich wäre schon gerne mit fertig, aber ein bisschen müssen wir uns noch gedulden. In 2-3 Wochen gibt’s dann möglicherweise den ersten Soundcheck. Normalerweise war es geplant da noch RGB’s einzubauen allerdings war ich vorübergehend geistig nackig korrekt zu konstruieren und habe da mehr weggefräst als nötig. Damit habe ich die Nummer verworfen und klebe es nun so zusammen. Habe mir extra 2K Epoxy für ganz teuer Geld gekauft mit extremer Klebekraft. Das wird dann wohl ein anderes mal zum Einsatz kommen. 5 China-Subs und 5 China-Breitbänder für Bluetoothspeaker liegen ja auch schon ne Weile rum die ein Gehäuse wollen. Es wird also weiterhin einige Bluetoothspeaker geben. Natürlich mit ordentlichen Finish wie Hochglanzlack oder Schelllackpolitur und Leder oder auch mal Jutesackfinish wie in den 30er Jahren.

Wer kein Bock auf Bassreflex hat, da sind die Passivmembran ein guter Ersatz und das Beste ist man hat keine Strömungsgeräusche die es einstweilen geben kann. Außerdem spart man sich Konstruktions und Bauaufwand wegen des Ports. Da einfach nen HT-Rohr reinzuleimen sieht nach nix aus. Bei vielen Projekten gibt’s auch keine optimalen Fertigports sodass man aufwendig selbst designen und bauen muss ( ich erinnere da an das 6,5“ Bandpassprojekt wo ich mir eigene Bassreflexrohre gefräst habe). Fürn „schmalen“ Schein wird das ein solider Sub werden. Natürlich brauch jetzt nicht jeder 36mm Nussbaum verwenden und fürs Finish ne Kuh schlachten. Mit Warnex Strukturlack bekommt man auch nen solides günstiges Finish hin. Wenn ich den SW 6.01 mit diversen Cantonsubs bis 300€ vergleiche dann drückt der SW6.01 die Fertigsubs schon an die Wand. Der SW 8.01 wird da sicher noch ne Schippe drauflegen und mit günstigen Finish legt man keine 250€ hin. Also ja, finanziell lohnt sich Selbstbau noch immer auch mit Markenaktivmodul von beispielsweise Mivoc AM80 (80W @ 4Ohm). Treibt seit Jahren meinen 150W Wavecor an der eigentlich 150W haben will.

Optisch bisher eines der schönsten Subs die ich je gebaut habe. Schlicht und doch stylisch im zeitlosen Design. Ich bin froh die größte Challenge weitgehend gut gelöst zu haben. Die Schelllackpolitur. Beim ersten mal ist man ja nicht so Sattelfest und macht sich Sorgen was geht wenn man es versemmelt. 180€ für ne Seitenwand kann ich nicht investieren. Dafür bin ich zu arm. Projektaufgabe kommt auch nicht in Frage…

Das Finish war nen Riesenthema. Habe viele Lacke ( 7 verschiedene) ausprobiert und Polituren und Schleifmittel. Le Tonkinois hat den Praxistest bestanden und die Schelllackpolitur. Das waren Wochen an Erfahrung sammeln. Irgendwann wird’s sicher auch mal ein Projekt mit Le Tonkinoisprodukte geben was optisch jedoch keinen Unterschied macht. Praktisch schon. Schellack hält 100 Jahre. So ein Lack „synthetischer“ vielleicht 20-30 Jahre. Aber egal. In 30 Jahre liege ich vielleicht schon in der Kiste… Und der Prozess ist grundlegend anders.

Anbei die Pix auch wenn vom Prozess selbst dieses mal nicht so viel zu sehen ist. Hatte in den letzten 8 Monaten nicht viel Zeit gehabt. Die MDF Teile wurden auch schon vor 6 Monaten gefräst… Fragt nur nicht nach der Fräszeit. Die Teile wurden alle komplett in 2D gefräßt. Nicht 2,5D. So eine Seitenwand lag ca. 2 Tage auf die Fräse wegen ineffektives programmieren. Für 2,5D bräuchte ich spezielle Werkzeuge die ich nicht hatte also wurde die Struktur in 50µ Schritten als Tasche abgefahren. Mich störts nicht. Der Maschine auch nicht. Also alles gut. Danach geschliffen und Schelllack drauf.

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