In jedem Fall brauchen wir ein Krankenversicherungssystem welches die Krankenversicherungen untereinander in den Wettbewerb versetzt, wie es jetzt auch ist. Sie müssen gezwungen sein um ihre Versicherten zu kämpfen mit attraktiven Preisen und Vergünstigungen. Sonst wird es wie bei der Bahn. Alles wird teurer und der Service sinkt und die Infrastruktur wird marode gewirtschaftet weil der Bund es dann ja saniert.
Eine Bürgerversicherung und alles staatlich zu regeln würde anfangs vielleicht in Ordnung gehen. Aber die Krankenkassen rechnen dann ihre Kosten künstlich hoch und haben auch nicht die Not selbstständig kosteneffezient zu wirtschaften.
Aber aktuell haben wir auch zu viele Krankenversicherungen. Allein die Wasserköpfe für die mutliplizierte Verwaltung jeder Krankenkasse und Krankenkassenniederlassung verschluckt vermutlich Unsummen. Da lassen sich unter Garantie einige Prozentpunkte für die Versicherten einsparen.
Bei den privat Krankenversicherungen bin ich mir unsicher, ob man hier eingreifen sollte. Ohne diese werden neue innovative Behandlungsmethoden uninteressant weil der Prozess zu einer Zulassung für die GKV langwierig sein wird. Unser Krankensystem wird durch PKV verjüngt weil die Ärztekammern und Verbände dann bessere Leistungen entwickeln/anbieten können, die bereit sind dafür zu zahlen.
Ich persönlich lehne für mich eine PKV ab und setze lieber auf eigene Zusatzversicherungen, die einen PKV-ähnlichen Versicherungsschutz bieten.
Grund ist die Angst im Rentenalter die Kosten einer PKV nicht mehr stemmen zu können.
Was viele nicht wissen: Es gibt auch einen Zwitter zwischen einer GKV und PKV. Man kann in der GKV bleiben und eine Zusatzversicherung über eine PKV abschließen. Man gibt seine Krankenversicherungskarte auch tatsächlich ab und wird quasi als Privatpatient behandelt. Die PKV rechnet dann die Leistungen der GKV mit der entsprechenden Krankenkasse ab und die Mehrkosten trägt die PKV.
Ich hatte mich mal informiert weil mir die PKV eben zu unsicher für die Altersvorsorge war und mit dieser Kombination bleibt man in der GKV und kann die PKV-Zusatzversicherung irgendwann kündigen. Ich habe leider vergessen wie das Abrechnungskonzept heißt.
Da gab es aber diverse Deckelungen und Einschränkungen in der PKV-Zusatzversicherung die das Ganze wieder relativiert haben. Außerdem zahlt man weiter deinen kompletten GKV-Betrag + PKV Zusatzversicherung. Ist natürlich auch Luxus.
Für den cleveren besserverdienenden Arbeitnehmer und - ich nenne es mal "Asozialschmarotzer" ist das nichts. Der nimmt die PKV in jungen Jahren weil er damit viel Geld sparen kann im Gegensatz zur GKV und bis 55 kann man sich ja wieder zurück in die GKV schummeln, damit man im Alter in die dann für ihn günstigere GKV zurückwechseln kann. Diese Rückkehr muss dringend erschwert werden und auch nachträglich (nach ca. 5 Jahren über Einkommensnachweise/Finanzamt) nochmal geprüft werden, ob es rechtes war zurück in die GKV zu gehen.
Aber auch hier gibt es harte Schicksale. Gerade Selbstständige, die in der PKV sind und deren Geschäft nicht mehr läuft, zerbrechen wirtschaftlich an den Kosten einer PKV wenn der Umsatz wegbricht und sie in der PKV gefangen sind.
Ich könnte noch 30 Absätze über das Thema schreiben, aber ich glaube ich mache hier mal einen Cut.
