[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Davon können wir wirklich ein Lied singen, wie 2k5lexi schon schrieb.
Meine Frau ist seit 2008 in Nds. verbeamtete Studienrätin und wir haben 3 Jahre verzweifelt versucht nach Schleswig-Holstein zu wechseln. In dieser Zeit hat sie ihr Beamtenverhältnis in Nds. ruhend ohne Bezüge gestellt und hat als Feuerwehrlehrkraft mit Halbjahresverträgen Vertretung an Schulen in SH gemacht.

Durch Petition an den Landtag schicken und viel Brimborium machen hatten wir sogar ein Telefonat mit ganz oben im Bildungsministerium, wo uns dann gesagt wurde, dass das ja schon sehr ärgerlich ist (die Gründe sind nämlich weitestgend formal aufgrund unterschiedlicher Beamtengesetze Nds <-> SH), aber man könne da nichts machen.

Ende vom Lied:
Sie hat sich am Internat Louisenlund beworben, wurde genommen, verlässt nun das Dienstverhältnis mit Nds. und wird ab August festangestellte Lehrerin an der Privatschule. Anders würde es nicht gehen.

6 Versetzungsanträge, 6 mal hat auch Niedersachsen die Freigabe erteilt, 6 mal Ablehnung von SH, aufgrund fehlender Unterlagen, die sie gar nicht beibringen kann, da in Nds. studiert und Beamtin. Super geil!
 
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@BadSanta Bayern halt, wo der Maggus noch Priorität hat :fresse2:
 
Ja so toll Feudalismus manchmal ist so sehr ist es an anderen Stellen voll daneben.
 
Davon können wir wirklich ein Lied singen, wie 2k5lexi schon schrieb.
Meine Frau ist seit 2008 in Nds. verbeamtete Studienrätin und wir haben 3 Jahre verzweifelt versucht nach Schleswig-Holstein zu wechseln. In dieser Zeit hat sie ihr Beamtenverhältnis in Nds. ruhend ohne Bezüge gestellt und hat als Feuerwehrlehrkraft mit Halbjahresverträgen Vertretung an Schulen in SH gemacht.

Durch Petition an den Landtag schicken und viel Brimborium machen hatten wir sogar ein Telefonat mit ganz oben im Bildungsministerium, wo uns dann gesagt wurde, dass das ja schon sehr ärgerlich ist (die Gründe sind nämlich weitestgend formal aufgrund unterschiedlicher Beamtengesetze Nds <-> SH), aber man könne da nichts machen.

Ende vom Lied:
Sie hat sich am Internat Louisenlund beworben, wurde genommen, verlässt nun das Dienstverhältnis mit Nds. und wird ab August festangestellte Lehrerin an der Privatschule. Anders würde es nicht gehen.

6 Versetzungsanträge, 6 mal hat auch Niedersachsen die Freigabe erteilt, 6 mal Ablehnung von SH, aufgrund fehlender Unterlagen, die sie gar nicht beibringen kann, da in Nds. studiert und Beamtin. Super geil!
jammern auf hohem Niveau oder`? Das Internat macht einen Soliden Eindruck...würde mir auch gefallen als Arbeitsstätte^^

-> Respekt...die Internatskosten mit 4000euro pro Monat sind schon deftig :d
 
Nun es geht ja darum, dass die nächsten 7 bis 8 Jahre über 2 bis 3 Bundesländer gehen und meine Partnerin quasi gar nicht die Möglichkeit hat fest an einem Ort zu bleiben.
Also selbst wenn sie das Ref in Bayern macht muss sie danach weg.

Ich hab halt auch nur begrenzte Möglichkeiten ihr vor Ablauf meiner 13 Jahre entgegen zu kommen.

Alles andere bedeutet halt Trennung oder Fernbeziehung, beides wollen wir nicht, aber sie hat halt die Sorge sich ihre Karriere kaputt zu machen wenn sie das Ref nicht in Bayern macht.
 
jammern auf hohem Niveau oder`? Das Internat macht einen Soliden Eindruck...würde mir auch gefallen als Arbeitsstätte^^
Kannst Du mir erklären, wo das jammern auf hohem Niveau sein soll?
Meine Frau wurde auf Kosten des Staates, des Steuerzahlers ausgebildet und hat ihren Traumberuf gefunden, in dem sie die Zukunft unseres Landes lehren kann. Sie wurde verbeamtet und hat A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden. Und nun greift ein privates Institut das ab, ohne dass die breite Masse dort zur Schule gehen könnte.
Als Angestellte Lehrerin bekommt sie noch einmal 1/3 weniger und die Pension fällt weg.

Ich muss sagen, dass mich Dein Kommentar extrem ärgert und ich froh bin, dass wir nicht in einem Raum sind, weil ich sonst vermutlich laut werden würde. So kann ich wenigstens überlegt tippen.

Edit:
@Daunti
Referendariat in Bayern ist das Beste, was sie machen kann. Für den Großteil der Bundesländer ist das der beste Abschluss. Nur in dieses dämliche SH wird sie dann nicht kommen. Ich brauche eine Zeitmaschine, um 1864 rückgängig zu machen. Braucht kein Mensch, dieses Land.
 
Ich kann Sie da schon verstehen.

Auf Grund der ganzen Eigenheiten hat Sie in erster Linie nur die Möglichkeit in Bayern einen Job zu finden (Einfachster Weg).
Wenn Sie jetzt das Ref nicht in Bayern macht hat Sie aber, dass Problem das sie selbst in Bayern wenn es dumm läuft nicht einfach eine Stelle antreten kann.

Ich wohne hier in der Grenzregion BaWü / Bayern und alle die Lehramt in BaWü (Ludwigsburg) studieren beißen in den sauren Apfel und machen ihr Ref iwo in BaWü damit alles anerkannt wird und alle die in Bayern (Würzburg) studieren beißen in den sauren Apfel und machen ihr Ref iwo in Bayern.

Kann dann halt passieren, dass man in Konstanz landet wenn man in Ludwigsburg studiert oder halt in Passau wenn man in Würzburg studiert.

Selbst ein Schulwechsel innerhalb eines Bundeslandes ist teilweise schon Zeit und Nervenreibend und wird niemals so schnell sein wie ein Wechsel von Kaserne zu Kaserne.


@DonChulio

Sie wollte einfach nur ihren Arbeitgeberwechsel und das ist ja kein Jammern auf hohem Niveau. Ich mein es handelt sich um eine Ausbildung die man mit einem genormten Abschluss endet der vergleichbar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst Du mir erklären, wo das jammern auf hohem Niveau sein soll?
Meine Frau wurde auf Kosten des Staates, des Steuerzahlers ausgebildet und hat ihren Traumberuf gefunden, in dem sie die Zukunft unseres Landes lehren kann. Sie wurde verbeamtet und hat A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden. Und nun greift ein privates Institut das ab, ohne dass die breite Masse dort zur Schule gehen könnte.
Als Angestellte Lehrerin bekommt sie noch einmal 1/3 weniger und die Pension fällt weg.

Ich muss sagen, dass mich Dein Kommentar extrem ärgert und ich froh bin, dass wir nicht in einem Raum sind, weil ich sonst vermutlich laut werden würde. So kann ich wenigstens überlegt tippen.

Edit:
@Daunti
Referendariat in Bayern ist das Beste, was sie machen kann. Für den Großteil der Bundesländer ist das der beste Abschluss. Nur in dieses dämliche SH wird sie dann nicht kommen. Ich brauche eine Zeitmaschine, um 1864 rückgängig zu machen. Braucht kein Mensch, dieses Land.
zum einen kann deiner Frau doch egal sein, dass Sie auf Staatskosten ausgebildet wurde. Ist dann halt Missmanagement aber nicht das Problem deiner Frau.
Dass Sie an einem so Elitären Internat weniger Verdienen soll anstatt als Beamtin, kann ich irgendwie nicht glauben? Ist das wirklich so?
Pro Internat:
Sie kann deutlich gezielter Lehren als an einer öffentlichen Fakultät und viel mehr auf die Studierenden eingehen, da viel kleinere Gruppen, oder nicht - also Win.

---> Fahr mal dein Puls runter oder nehm deine Tabletten...das Kommentar war in keinster weise als Angriff zu verstehen
 
Kannst Du mir erklären, wo das jammern auf hohem Niveau sein soll?
Meine Frau wurde auf Kosten des Staates, des Steuerzahlers ausgebildet und hat ihren Traumberuf gefunden, in dem sie die Zukunft unseres Landes lehren kann. Sie wurde verbeamtet und hat A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden. Und nun greift ein privates Institut das ab, ohne dass die breite Masse dort zur Schule gehen könnte.
Als Angestellte Lehrerin bekommt sie noch einmal 1/3 weniger und die Pension fällt weg.

Ich muss sagen, dass mich Dein Kommentar extrem ärgert und ich froh bin, dass wir nicht in einem Raum sind, weil ich sonst vermutlich laut werden würde. So kann ich wenigstens überlegt tippen.
Denke nicht, dass er darauf hinaus wollte. Aber Privatschule wird halt oft "viel Geld und gute Mittel zum Lehren" verbunden. Und naja, dafür, dass der Staat Lehrer so mäßig bezahlt (wobei nun A13 jetzt spätestens für die breite Masse auch nicht wenig ist?), kann nun eben hauptsächlich der Staat was und das die Privatschule scheiße zahlt ist auch wieder eine andere Baustelle. Geld sollte ja bei den Gebühren genug da sein.
 
Sie wird ganz normal nach TVL13 bezahlt. Der Verdienst ist weniger als Eltern für ihre Adelsrotzlöffel an Schulgeld bezahlen müssen.
 
Sie wird ganz normal nach TVL13 bezahlt. Der Verdienst ist weniger als Eltern für ihre Adelsrotzlöffel an Schulgeld bezahlen müssen.
ah, da weht der Wind. DU hast einfach grundsätzlich etwas gegen besser gestellte...
 
Braucht kein Mensch, dieses Land.
Finde es eigentlich ganz entspannt hier oben😅
Will hier nicht leben, aber es geht schon, so zumindest mein Eindruck bisher.
Auf Grund der ganzen Eigenheiten hat Sie in erster Linie nur die Möglichkeit in Bayern einen Job zu finden (Einfachster Weg).
Steht ja de facto nicht zur Debatte in Bayern zu arbeiten.

Mein Gedanke war jetzt halt, dass sie bei dem Lehrermangel der existiert im Zweifel überall genommen wird, wenn die Fächerkombi vor Ort gesucht wird. Mit einem Malus beim Einkommen, auch einem Vertrag der zeitlich begrenzt ist , aber halt damit dass sie immerhin ein volles Einkommen hat.
 
Macht es dann aber nicht einfacher wenn du z.B. Studium in Bayern und Ref in Hessen gemacht hast und dann in NRW anfangen willst als Lehrer wird das bestimmt nicht einfacher als wenn du wenigstens Studium und Ref im gleichen Bundesland gemacht hast.

Und wie man von @Nelen ja hört ist es egal ob es einen Mangel gibt so lange irgendwer einen Grund findet es nicht zu erlauben.
 
Sie wird ganz normal nach TVL13 bezahlt. Der Verdienst ist weniger als Eltern für ihre Adelsrotzlöffel an Schulgeld bezahlen müssen.

Weil netto knapp drunter?
Schlecht ist der Verdienst ja an sich nicht gerade. Kenne eine Menge Leute, die dafür morgens aufstehen würden.
 
Also selbst wenn sie das Ref in Bayern macht muss sie danach weg.
Warum sollte das der Fall sein?


Ich hab halt auch nur begrenzte Möglichkeiten ihr vor Ablauf meiner 13 Jahre entgegen zu kommen.

Naja, Heirat und Kind bzw. Wohneigentum können dazu beitragen den Umkreis für mögliche Versetzungen stark einzugrenzen und/oder die Dienstzeit zu verkürzen.
Wo ein Wille, da auch ein Weg 🤷
 
A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden
Kann ich jetzt im Zusammenhang nur schwer interpretieren. Ich war 2009-2015 auf A13 (bei 42 Wochenstunden) und könnt nicht behaupten, dass ich davon ausgehe, dass bei dem Gehalt (aktuell knapp unter 5k Brutto) viele Bürger nicht zur Arbeit gingen. Da klingst du jetzt schon etwas überheblich. Was du da jetzt mit Stundenlohn meinst, müsstest du weiter erklären. Wenn deine Frau da immer Wegen des Stundenplans Wartezeiten hatte, so dass sie doppelt soviel Zeit in der Schule verbringen musste wie Kollegen, dann hat das auf nen virtuellen Stundenlohn natürlich einen Einfluss.
 
Bei mir könnte demnächst nochmal eine Veränderung anstehen. Bei uns im Konzern wird eine neue Stelle geschaffen, die mit EG13 ausgeschrieben ist. (Aktuell bin ich in EG10)

Die Stelle ist bei einer anderen Teamleiterin, die mich gerne auf der Position hätte. Wir haben schon in einigen Projekten, die zu den Aufgaben der neuen Stelle gehören würden, zusammengearbeitet. Meine Aktuelle Teamleiterin würde mich, auch wenn es ihr schwerfällt, dabei unterstützen und mich gehen lassen.
Am kommenden Montag ist Bewerbungsgespräch mit der neuen Teamleiterin, dem Betriebsrat und der Projektverantwortlicher.
 
A13 in SH scheinen ja knapp 4500 Brutto zu sein? Also ja ich bin tatsächlich drüber mit nem bedeutend weniger wichtigen Job, aber seitdem ich im Umfeld einige Leute hab die nicht in der IT arbeiten, wär bei quasi allen das auch schon ein verdammt hohes Gehalt. Zeigt jetzt imho eigentlich nur mal wieder wie schlecht die wichtigsten Jobs eigentlich bezahlt werden
 
Mit Lehrern lässt sich halt kein Geld verdienen...
 
Indirekt schon. Aber erst in 20 Jahren & das hilft leider nicht bei der nächsten Wahl.
Das Geld stattdessen für Agrarsubventionen oder Rentenzuschüsse rauszuklopfen, das hilft sofort!
 
Mit Lehrern lässt sich halt kein Geld verdienen...
Hmm, wenn ich mir anschaue, das im Louisenlund ca. 440 Schüler sind die im Schnitt 4400€ Beitrag im Monat zahlen, bei ca. 70 Lehrkräften die im Schnitt auch um die 4500€ verdienen im Monat, bleibt nach Abzug aller Kosten nicht wenig über.

Also klingt für mich jetzt nicht nach nichts verdienen mit Lehrkräften. :fresse:
 
Ja klar, auf solche Sonderfälle mag das theoretisch nicht zutreffen.
Aber da wird sich dann eben auch dem Gehaltsmedian orientiert.
Im Sterne-Restaurant verdient der Koch auch nicht mehr als in der VW Kantine.
 
zum einen kann deiner Frau doch egal sein, dass Sie auf Staatskosten ausgebildet wurde. Ist dann halt Missmanagement aber nicht das Problem deiner Frau.
Dass Sie an einem so Elitären Internat weniger Verdienen soll anstatt als Beamtin, kann ich irgendwie nicht glauben? Ist das wirklich so?
Pro Internat:
Sie kann deutlich gezielter Lehren als an einer öffentlichen Fakultät und viel mehr auf die Studierenden eingehen, da viel kleinere Gruppen, oder nicht - also Win.

---> Fahr mal dein Puls runter oder nehm deine Tabletten...das Kommentar war in keinster weise als Angriff zu verstehen
Das Problem, das Nelen hier anspricht versteht man nur, wenn man sich mit der Praxis im Lehrberuf auskennt. Wenn du da "nur" im Angestelltenverhältnis bist und nicht verbeamtet, dann heißt das, dass du für die gleiche Arbeit ein Drittel weniger Geld bekommst als deine Beamtenkollegen und eine Pension hast du auch nicht. Das macht nen riesigen Unterschied, war auch schonmal in der Situation, zum Glück nur für ein Jahr.
 
[...] Sie wurde verbeamtet und hat A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden. Und nun greift ein privates Institut das ab, ohne dass die breite Masse dort zur Schule gehen könnte.
Als Angestellte Lehrerin bekommt sie noch einmal 1/3 weniger und die Pension fällt weg.

[...]
ich glaub ich spür wie du fühlst. meine schwester ist auch verbeamtete lehrerin (grundschule) und ich hab mitgekriegt, wieviel stunden da anfallen können, grad wenn man z.b. kinderlos ist (aktuell ist sie in elternzeit). bei lehrern gibt wohl die sorte, die relativ wenig zeit -außerhalb der schule (abends, samstags, sonntags etc) - investieren kann/will, und das andere extrem, wo sehr sehr viel zeit investiert wird. was für ein lehrer du sein willst ist dann dein bier, dementsprechend auch dein "realer" stundenlohn.
bei meiner schwester war neben dem heftigen zeitfaktor auch ein heftiger ausgabenfaktor mMn. da gings um mehrere tausend € p.a. für zeug für ihre kids, was sie selbst bezahlt hat - was sie natürlich z.T. über die ekst zurückholen kann, sofern sie denn eine macht/machen lässt 🤦‍♂️
 
Kann man diese Stunden mal ins greifbare Zahlen wandeln? Also meine Frau ist auch Beamtin und muss ihre 41h absitzen - wie viel Stunden bringt jetzt eine A13 Lehrerin eurer Erfahrung nach? Und wie viele Unterrichtsstunden?
 
das hängt wohl von sehr vielen faktoren ab. wieviel zeit steht zur verfügung, wie hoch ist die motivation, wie lange im beruf usw.
die zeiten außerhalb des unterrichts wird bei einer 55+ jährigen lehrerin anders sein als bei einer mid 30er mit kids, oder einer mid 20er ohne kids und wenige jahre nach ihrem ref...

https://deutsches-schulportal.de/bi...den-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/
hier ein artikel, welcher von durschnittswerten spricht... mit ein wenig fantasie kann man selbst raten, wie diese durchschnittswerte zustanden kommen, wenn man die o.g. parameter einfließen lässt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man diese Stunden mal ins greifbare Zahlen wandeln? Also meine Frau ist auch Beamtin und muss ihre 41h absitzen - wie viel Stunden bringt jetzt eine A13 Lehrerin eurer Erfahrung nach? Und wie viele Unterrichtsstunden?
Meine bessere Hälfte ist verbeamtete Grundschullehrerin, aber noch in der ersten Entwicklungsstufe. Sie haben 27 Deputatsstunden die Woche, also 27x 45min als Vollzeit, aber alles drumherum, also Aufsichten, Vor-/Nachbereitung, Organisatorisches wie Elternabende, Bildungsgespräche und Lehrerkonferenzen kommen dazu. Sie ist letztendlich von meiner Seite geschätzt jeden Werktag 9-10h am arbeiten oder arbeitsnahe Aufgaben erfüllen + Vorbereitungs-/Korrekturaufwand am Wochenende. Schätze am Ende werden es mittlere 50h sein, die sie mit ihrem Beruf zu tuen hat. Ja, das wird besser mit mehr Erfahrung, denke ich. Aber 50h werden es am Ende wahrscheinlich trotzdem werden. Gerade wegen der vielen Nebenaufgaben ist das Deputatsmodell aktuell sehr am Pranger.

Und dafür ist A13 auf den Stundenlohn herunter gerechnet alles andere als die Erfüllung. Wenn ich sehe, dass ich als Arzt incl. Bereitschaft auf einen ähnliche Wochenstunden komme, aber netto etwa 1,5k mehr habe jeden Monat (trotz dass sie verbeamtet ist), find ich ihre Bezahlung ziemlich unfair.
 
Ich denk, man muss die realen Arbeitsstunden der Lehrer über das Berufsleben hinweg, und nicht nur einen Ausschnitt sehen. Meine beiden Eltern waren Lehrer und im Bekanntenkreis ehemaliger Mitschüler sinds ebenfalls einige.

Aus beiden Gruppen hab ich ganz generell zwei Dinge beobachtet:
1. Die Jahrem um den Berufseinstieg sind intensiv. Zu den normalen Unterrichts- und sonstigen Verpflichtungen müss auch der Unterricht vorbereitet werden, da ja viele Lehrer doch ihr eigenes Ding und Stil machen und sich das alles einmal zurechtlegen nd auch irgendwo selber lernen müssen. Ging mir selber auch nicht anders, als ich noch an der Uni unterrichtet hab.
2. Später, wenn all die Vorbereitung mal angeschlossen ist und man nur noch jedes Jahr in die richtige Schblade greifen muss, mit allem routiniert ist und alles schon mehrfach gesehen hat, ist man oft deutlich entspannter.

Meine Mutter war Schulleiterin, die war bis zum Ende der Laufbahn voll beschäftigt - jeden Tag ein anderes Drama.
Mein Vater war nur Lehrer, der hat seine Schultasche nur noch zu den großen Ferien mit nach Hause genommen, hatte alle Klausuren und Arbeitsblätter fertig und jedes Jahr wieder verwendet. Stoff aller Jahrgänge kannte er auswendig. Vor den Sommerferien einmal Klausuren für alle und das wars. Für Aufsichten lag eine Süddeutsche Zeitung aus und wenn der Unterricht aus war, war er 10 min danach zuhause. Aber auch er musste sich das alle erarbeiten, als ich Kleinkind war. Da saßen beide jeden Abend weit bis nachdem ich im Bett war an der Unterrichtsvorbereitung.
Daher sehe ich schon, dass der Lehrerberuf ganz viel oder auch relativ wenig Zeit beanspruchen kann. Das macht den Beruf auch aus - ist keine Stangenware. Sich da dann virtuell einen Stundenlohn hinzurechnen ist aber irgendwo auch nicht ganz sinnvoll. Da wären meine Eltern auch bei Berufseintritt unter der Armutsgrenze gewesen und mein Vater am Schluss dann High Society. Aber so habens beide kein einziges Mal gesehen oder empfunden.

Und das ist auch kein Beruf wie jeder andere. Man sollte dazu berufen sein, also intrinsisch motiviert und auch die Persönlichkeit dazu haben. Bei manchen aus meiner Abschlussklasse wars ganz naiv, die Schule sowie die Ferien kannte man, also warum nicht Lehrer. Andererseits, wenn man dazu nicht die Persönlichkeit hat, ist die Gefahr des Scheiterns sehr hoch - wenn man z.B. aus schülerlicher Naivität entscheidet oder die (je nach Standort) Verbeamtung als das rettende Ufer sieht.
 
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