[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden
Kann ich jetzt im Zusammenhang nur schwer interpretieren. Ich war 2009-2015 auf A13 (bei 42 Wochenstunden) und könnt nicht behaupten, dass ich davon ausgehe, dass bei dem Gehalt (aktuell knapp unter 5k Brutto) viele Bürger nicht zur Arbeit gingen. Da klingst du jetzt schon etwas überheblich. Was du da jetzt mit Stundenlohn meinst, müsstest du weiter erklären. Wenn deine Frau da immer Wegen des Stundenplans Wartezeiten hatte, so dass sie doppelt soviel Zeit in der Schule verbringen musste wie Kollegen, dann hat das auf nen virtuellen Stundenlohn natürlich einen Einfluss.
 
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Bei mir könnte demnächst nochmal eine Veränderung anstehen. Bei uns im Konzern wird eine neue Stelle geschaffen, die mit EG13 ausgeschrieben ist. (Aktuell bin ich in EG10)

Die Stelle ist bei einer anderen Teamleiterin, die mich gerne auf der Position hätte. Wir haben schon in einigen Projekten, die zu den Aufgaben der neuen Stelle gehören würden, zusammengearbeitet. Meine Aktuelle Teamleiterin würde mich, auch wenn es ihr schwerfällt, dabei unterstützen und mich gehen lassen.
Am kommenden Montag ist Bewerbungsgespräch mit der neuen Teamleiterin, dem Betriebsrat und der Projektverantwortlicher.
 
A13 in SH scheinen ja knapp 4500 Brutto zu sein? Also ja ich bin tatsächlich drüber mit nem bedeutend weniger wichtigen Job, aber seitdem ich im Umfeld einige Leute hab die nicht in der IT arbeiten, wär bei quasi allen das auch schon ein verdammt hohes Gehalt. Zeigt jetzt imho eigentlich nur mal wieder wie schlecht die wichtigsten Jobs eigentlich bezahlt werden
 
Mit Lehrern lässt sich halt kein Geld verdienen...
 
Indirekt schon. Aber erst in 20 Jahren & das hilft leider nicht bei der nächsten Wahl.
Das Geld stattdessen für Agrarsubventionen oder Rentenzuschüsse rauszuklopfen, das hilft sofort!
 
Mit Lehrern lässt sich halt kein Geld verdienen...
Hmm, wenn ich mir anschaue, das im Louisenlund ca. 440 Schüler sind die im Schnitt 4400€ Beitrag im Monat zahlen, bei ca. 70 Lehrkräften die im Schnitt auch um die 4500€ verdienen im Monat, bleibt nach Abzug aller Kosten nicht wenig über.

Also klingt für mich jetzt nicht nach nichts verdienen mit Lehrkräften. :fresse:
 
Ja klar, auf solche Sonderfälle mag das theoretisch nicht zutreffen.
Aber da wird sich dann eben auch dem Gehaltsmedian orientiert.
Im Sterne-Restaurant verdient der Koch auch nicht mehr als in der VW Kantine.
 
zum einen kann deiner Frau doch egal sein, dass Sie auf Staatskosten ausgebildet wurde. Ist dann halt Missmanagement aber nicht das Problem deiner Frau.
Dass Sie an einem so Elitären Internat weniger Verdienen soll anstatt als Beamtin, kann ich irgendwie nicht glauben? Ist das wirklich so?
Pro Internat:
Sie kann deutlich gezielter Lehren als an einer öffentlichen Fakultät und viel mehr auf die Studierenden eingehen, da viel kleinere Gruppen, oder nicht - also Win.

---> Fahr mal dein Puls runter oder nehm deine Tabletten...das Kommentar war in keinster weise als Angriff zu verstehen
Das Problem, das Nelen hier anspricht versteht man nur, wenn man sich mit der Praxis im Lehrberuf auskennt. Wenn du da "nur" im Angestelltenverhältnis bist und nicht verbeamtet, dann heißt das, dass du für die gleiche Arbeit ein Drittel weniger Geld bekommst als deine Beamtenkollegen und eine Pension hast du auch nicht. Das macht nen riesigen Unterschied, war auch schonmal in der Situation, zum Glück nur für ein Jahr.
 
[...] Sie wurde verbeamtet und hat A13 bekommen, was bei ihrer Fächerkombination ein Stundenlohn ist, für den viele Bürger nicht zur Arbeit gehen würden. Und nun greift ein privates Institut das ab, ohne dass die breite Masse dort zur Schule gehen könnte.
Als Angestellte Lehrerin bekommt sie noch einmal 1/3 weniger und die Pension fällt weg.

[...]
ich glaub ich spür wie du fühlst. meine schwester ist auch verbeamtete lehrerin (grundschule) und ich hab mitgekriegt, wieviel stunden da anfallen können, grad wenn man z.b. kinderlos ist (aktuell ist sie in elternzeit). bei lehrern gibt wohl die sorte, die relativ wenig zeit -außerhalb der schule (abends, samstags, sonntags etc) - investieren kann/will, und das andere extrem, wo sehr sehr viel zeit investiert wird. was für ein lehrer du sein willst ist dann dein bier, dementsprechend auch dein "realer" stundenlohn.
bei meiner schwester war neben dem heftigen zeitfaktor auch ein heftiger ausgabenfaktor mMn. da gings um mehrere tausend € p.a. für zeug für ihre kids, was sie selbst bezahlt hat - was sie natürlich z.T. über die ekst zurückholen kann, sofern sie denn eine macht/machen lässt 🤦‍♂️
 
Kann man diese Stunden mal ins greifbare Zahlen wandeln? Also meine Frau ist auch Beamtin und muss ihre 41h absitzen - wie viel Stunden bringt jetzt eine A13 Lehrerin eurer Erfahrung nach? Und wie viele Unterrichtsstunden?
 
das hängt wohl von sehr vielen faktoren ab. wieviel zeit steht zur verfügung, wie hoch ist die motivation, wie lange im beruf usw.
die zeiten außerhalb des unterrichts wird bei einer 55+ jährigen lehrerin anders sein als bei einer mid 30er mit kids, oder einer mid 20er ohne kids und wenige jahre nach ihrem ref...

https://deutsches-schulportal.de/bi...den-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/
hier ein artikel, welcher von durschnittswerten spricht... mit ein wenig fantasie kann man selbst raten, wie diese durchschnittswerte zustanden kommen, wenn man die o.g. parameter einfließen lässt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man diese Stunden mal ins greifbare Zahlen wandeln? Also meine Frau ist auch Beamtin und muss ihre 41h absitzen - wie viel Stunden bringt jetzt eine A13 Lehrerin eurer Erfahrung nach? Und wie viele Unterrichtsstunden?
Meine bessere Hälfte ist verbeamtete Grundschullehrerin, aber noch in der ersten Entwicklungsstufe. Sie haben 27 Deputatsstunden die Woche, also 27x 45min als Vollzeit, aber alles drumherum, also Aufsichten, Vor-/Nachbereitung, Organisatorisches wie Elternabende, Bildungsgespräche und Lehrerkonferenzen kommen dazu. Sie ist letztendlich von meiner Seite geschätzt jeden Werktag 9-10h am arbeiten oder arbeitsnahe Aufgaben erfüllen + Vorbereitungs-/Korrekturaufwand am Wochenende. Schätze am Ende werden es mittlere 50h sein, die sie mit ihrem Beruf zu tuen hat. Ja, das wird besser mit mehr Erfahrung, denke ich. Aber 50h werden es am Ende wahrscheinlich trotzdem werden. Gerade wegen der vielen Nebenaufgaben ist das Deputatsmodell aktuell sehr am Pranger.

Und dafür ist A13 auf den Stundenlohn herunter gerechnet alles andere als die Erfüllung. Wenn ich sehe, dass ich als Arzt incl. Bereitschaft auf einen ähnliche Wochenstunden komme, aber netto etwa 1,5k mehr habe jeden Monat (trotz dass sie verbeamtet ist), find ich ihre Bezahlung ziemlich unfair.
 
Ich denk, man muss die realen Arbeitsstunden der Lehrer über das Berufsleben hinweg, und nicht nur einen Ausschnitt sehen. Meine beiden Eltern waren Lehrer und im Bekanntenkreis ehemaliger Mitschüler sinds ebenfalls einige.

Aus beiden Gruppen hab ich ganz generell zwei Dinge beobachtet:
1. Die Jahrem um den Berufseinstieg sind intensiv. Zu den normalen Unterrichts- und sonstigen Verpflichtungen müss auch der Unterricht vorbereitet werden, da ja viele Lehrer doch ihr eigenes Ding und Stil machen und sich das alles einmal zurechtlegen nd auch irgendwo selber lernen müssen. Ging mir selber auch nicht anders, als ich noch an der Uni unterrichtet hab.
2. Später, wenn all die Vorbereitung mal angeschlossen ist und man nur noch jedes Jahr in die richtige Schblade greifen muss, mit allem routiniert ist und alles schon mehrfach gesehen hat, ist man oft deutlich entspannter.

Meine Mutter war Schulleiterin, die war bis zum Ende der Laufbahn voll beschäftigt - jeden Tag ein anderes Drama.
Mein Vater war nur Lehrer, der hat seine Schultasche nur noch zu den großen Ferien mit nach Hause genommen, hatte alle Klausuren und Arbeitsblätter fertig und jedes Jahr wieder verwendet. Stoff aller Jahrgänge kannte er auswendig. Vor den Sommerferien einmal Klausuren für alle und das wars. Für Aufsichten lag eine Süddeutsche Zeitung aus und wenn der Unterricht aus war, war er 10 min danach zuhause. Aber auch er musste sich das alle erarbeiten, als ich Kleinkind war. Da saßen beide jeden Abend weit bis nachdem ich im Bett war an der Unterrichtsvorbereitung.
Daher sehe ich schon, dass der Lehrerberuf ganz viel oder auch relativ wenig Zeit beanspruchen kann. Das macht den Beruf auch aus - ist keine Stangenware. Sich da dann virtuell einen Stundenlohn hinzurechnen ist aber irgendwo auch nicht ganz sinnvoll. Da wären meine Eltern auch bei Berufseintritt unter der Armutsgrenze gewesen und mein Vater am Schluss dann High Society. Aber so habens beide kein einziges Mal gesehen oder empfunden.

Und das ist auch kein Beruf wie jeder andere. Man sollte dazu berufen sein, also intrinsisch motiviert und auch die Persönlichkeit dazu haben. Bei manchen aus meiner Abschlussklasse wars ganz naiv, die Schule sowie die Ferien kannte man, also warum nicht Lehrer. Andererseits, wenn man dazu nicht die Persönlichkeit hat, ist die Gefahr des Scheiterns sehr hoch - wenn man z.B. aus schülerlicher Naivität entscheidet oder die (je nach Standort) Verbeamtung als das rettende Ufer sieht.
 
Die Lehrer, die ihre Prüfungen recycelt haben, waren bei uns immer beliebt.
Von den älteren Mitschülern dann immer Tipps gekriegt wann welche Stegreifaufgabe kommt und was man für Schulaufgaben wissen muss :d
 

Das klingt imho jetzt nicht so wirklich dramatisch.
46 Stunden mal 40 Wochen des Lehrers entspricht in etwa 40 Stunden mal 46 Wochen des Durchschnitts-AN.
Da dürfte es viele Millionen AN in Deutschland geben, die real ne ganze Ecke mehr arbeiten weil die eben auch real 50+ Stunden die Woche machen und keine 12,5 Wochen frei haben.

Man muss auch einfach mal festhalten, dass ein Lehrer auch keine Raketenwissenschaftler ist, natürlich verdienen da ein Arzt oder diverse Ingenieure mehr.
 
Kommt stark drauf an, was man aus dem Beruf machen möchte, persönlich und als Gesellschaft. Gerade Letzteres ist hierzulande natürlich nicht vergleichbar, weil das Potential aus dem Beruf nirgends wirklich ausgeschöpft werden kann. Fühlt sich manchmal ein bisschen an wie Raketenwissenschaft Ende der Dreißigerjahre.
 
Das klingt imho jetzt nicht so wirklich dramatisch.
46 Stunden mal 40 Wochen des Lehrers entspricht in etwa 40 Stunden mal 46 Wochen des Durchschnitts-AN.
Da dürfte es viele Millionen AN in Deutschland geben, die real ne ganze Ecke mehr arbeiten weil die eben auch real 50+ Stunden die Woche machen und keine 12,5 Wochen frei haben.

Man muss auch einfach mal festhalten, dass ein Lehrer auch keine Raketenwissenschaftler ist, natürlich verdienen da ein Arzt oder diverse Ingenieure mehr.
Nur im Gegensatz zu fast allen anderen Berufen bekommen sie keine Überstunden aufgeschrieben oder vergütet. Wenn dem so wäre, würden sich weniger Lehrer drüber aufregen, schätze ich.
 
Bildung ist die einzige nennenswerte Ressource die dieses Land hat, insofern sind die Leute die unseren Nachwuchs für ihre Ausbildung vorbereiten schon von großer Wichtigkeit, von dem Job als "Teilersatzeltern" den manche Lehrer machen mal ganz abgesehen... allerdings ist das Niveau halt verteilt wie Kraut und Rüben. Ich finde es schwer nachvollziehbar, dass die kaum nach Leistung bezahlt werden. Da hast du manche die sich den Arsch aufreißen und andere die in den 70er Jahren steckengeblieben sind, aber quasi das gleiche verdienen :hmm:
Ich hatte in meiner Schulzeit 2-3 hervorragende Lehrer, die mir abgesehen vom Stoff wirklich eine Menge für das Leben mitgegeben haben. Aber auch eine Englischlehrerin, die keine englische Aussprache beherrschte und einen Physiklehrer der den Klimawandel geleugnet hat - so hoch können die Anforderungen an die Zulassung nicht gewesen sein :fresse:
 
Bildung ist die einzige nennenswerte Ressource die dieses Land hat, insofern sind die Leute die unseren Nachwuchs für ihre Ausbildung vorbereiten schon von großer Wichtigkeit, von dem Job als "Teilersatzeltern" den manche Lehrer machen mal ganz abgesehen... allerdings ist das Niveau halt verteilt wie Kraut und Rüben. Ich finde es schwer nachvollziehbar, dass die kaum nach Leistung bezahlt werden. Da hast du manche die sich den Arsch aufreißen und andere die in den 70er Jahren steckengeblieben sind, aber quasi das gleiche verdienen :hmm:
Ich hatte in meiner Schulzeit 2-3 hervorragende Lehrer, die mir abgesehen vom Stoff wirklich eine Menge für das Leben mitgegeben haben. Aber auch eine Englischlehrerin, die keine englische Aussprache beherrschte und einen Physiklehrer der den Klimawandel geleugnet hat - so hoch können die Anforderungen an die Zulassung nicht gewesen sein :fresse:
Insbesondere den ersten und zweiten Satz unterstütze ich zu 100%. Es ist eine absolute Katastrophe wie mit dem Thema hierzulande umgegangen wird. Nichts wäre wichtiger als die Bildung ordentlich zu finanzieren bzw. entsprechend aufzustellen. So viele Subventionen könnte man streichen und das Geld in Bildung stecken. Lehrer müssten zu den bestbezahlten Kräften im Land gehören und über die größten Ressourcen verfügen (mit dann natürlich auch den schärfsten Kontrollen etc).
 
Meine bessere Hälfte ist verbeamtete Grundschullehrerin, aber noch in der ersten Entwicklungsstufe. Sie haben 27 Deputatsstunden die Woche, also 27x 45min als Vollzeit, aber alles drumherum, also Aufsichten, Vor-/Nachbereitung, Organisatorisches wie Elternabende, Bildungsgespräche und Lehrerkonferenzen kommen dazu. Sie ist letztendlich von meiner Seite geschätzt jeden Werktag 9-10h am arbeiten oder arbeitsnahe Aufgaben erfüllen + Vorbereitungs-/Korrekturaufwand am Wochenende. Schätze am Ende werden es mittlere 50h sein, die sie mit ihrem Beruf zu tuen hat. Ja, das wird besser mit mehr Erfahrung, denke ich. Aber 50h werden es am Ende wahrscheinlich trotzdem werden. Gerade wegen der vielen Nebenaufgaben ist das Deputatsmodell aktuell sehr am Pranger.

Und dafür ist A13 auf den Stundenlohn herunter gerechnet alles andere als die Erfüllung. Wenn ich sehe, dass ich als Arzt incl. Bereitschaft auf einen ähnliche Wochenstunden komme, aber netto etwa 1,5k mehr habe jeden Monat (trotz dass sie verbeamtet ist), find ich ihre Bezahlung ziemlich unfair.

Also 27 x 45 min Unterricht + 5 Pause entsprechen 22,5 Stunden Unterricht am Kind.
Ich gehe mal davon aus, dass du die unterrichtsfreien Wochen nicht in den Wochenschnitt mit einrechnest?
Sind die Problemstellen also tatsächlich die Arbeitszeiten oder die schlechte Infrastruktur, Gruppengrößen etc.?

Ich gönne jedem ein möglichst hohes Gehalt, aber sind z.B. in Bawü knapp 4800 Euro Brutto inklusive lebenslanger Kündigungsschutz, privater Krankenversicherung und Beamtenpension nicht angemessen?
Netto bleiben da 3750 Euro übrig, mal 250 Euro noch abziehen verbleiben etwa 3500 Euro Nettogehalt.

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Dazu erfordert es ja in der freien Wirtschaft z.B. in Baden Württemberg ein Bruttogehalt von knapp 5800 Euro... und dann haben beide Netto am Monatsende das gleiche zwar auf dem Lohnzettel, aber die oben erwähnten Vorteile bleiben unberücksichtigt. Die kann ja jeder für sich selbst einpreisen - ich schlage im Verhältnis immer 20% drauf - dann kommen wir in Regionen von 7000 Euro Bruttogehalt, was einem Ingenieur mit ~5-10 Jahren Berufserfahrung und somit knapp 85.000 Euro Jahresbrutto entspricht. (Jahresbrutto in dem Zusammenhang der Einfachheit wegen den ganzen Tarifzahlungen etc.)
 
Nicht zu vergessen die Pension vs Rente. Meine Eltern liegen irgendwo zwischen 3k und 3.5k netto, wie ich das als Angestellter erreichen soll wird sich zeigen ^^
Muss man halt auch noch irgendwie gegenrechnen, ist schon echt nicht so schlecht in Summe
 
Nur im Gegensatz zu fast allen anderen Berufen bekommen sie keine Überstunden aufgeschrieben oder vergütet.
Was haben die denn im Vertrag stehen? Ich sehe die Arbeit um die Unterrichtsstunden drumrum jetzt nicht als Überstunden, das ist ja Teil des Jobs.
Und der Statistik nach arbeitet ein Lehrer im Jahresschnitt ja in etwa so viel wie ein 40h Angestellter, der keine Überstunden macht.
Abseits davon bekommen die meisten AN ihre Überstunden übrigens nicht bezahlt: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeit-deutschland-ueberstunden-100.html

Nichts wäre wichtiger als die Bildung ordentlich zu finanzieren bzw. entsprechend aufzustellen. ...
Sorry, aber das ist Stammtischgelaber und das kannst du auf viele (fast jede beliebige) Berufsgruppen anweden.
Für dich sind es gerade die Lehrer, die wichtig sind (vermutlich aber auch nur weils hier gerade um die geht und nicht um offene Kinderhospizstellen).
Für den nächsten liegt das drigendste Problem darin genug Erzieher für die Kitas zu bekommen.
Der nächste sagt dir es braucht ganz dringend Pfleger weil das System sonst kollabiert.
Der vierte wird dir erklären, dass es am Nachwuchs bei der Polizei mangelt.
#5 wird dir erklären, dass wir mehr Ärzte brauchen.
#6 wird dir vorrechnen, dass der Mangel an Handwerken das Problem schlechthin sein wird.
#7 kann dir erklären, dass uns 30.000 Soldaten fehlen um das Land zu verteiligen
Die Liste kannst du beliebig fort führen und jeder hat aus seiner Sichtweise in einem gewissen Grad recht.

Wenn du dem Lehrer nochmal 300 Euro oben drauf gibst, dann muss das Geld irgendwo herkommen.
Also dem Krankenpfleger, dem Polizisten und der Erzieherin jeweils 100 Euro abziehen?

Es gibt kein "mehr", weder beim Geld noch bei den Personen.
Jeder Lehrer mehr ist ein Krankenpfleger, Poliziste, Erzieher, ... weniger.
 
Das sehe ich komplett anders zumal es nicht nur das Gehalt der Lehrkräfte betrifft (nur die Spitze des Eisbergs) sondern auch Ausstattung der Einrichtungen sowie weitere Milliarden für die direkte Verknüpfung mit Forschung und Entwicklung usw... Jobs bei der Polizei usw müsste man in keinem Fall dagegen aufrechnen.

Subventionen abschaffen, Besteuerung anpassen (einfache Dinge wie Zuckersteuer sofort umsetzen, Kapitalertragsteuer ab bestimmter Grenzen weiter erhöhen usw), Steuersystem vereinfachen, soziale Sicherheitsnetze reduzieren, Kindergeld streichen usw usw... gibt zig Dinge die man machen könnte. Es gilt nicht das Haben von Kindern einfacher zu machen sondern deren Ausbildung zu optimieren.
 
Das ist ja ein anderes Thema, hier gings um die Frage ob das Gehalt zu niedrig ist und nicht ob die Gebäude runtergekommen sind oder die noch Diaprojektoren von 1975 nutzen.
 
Back von der Gesamt- und Sozialpolitik zum eigentlichen Thema?
 
Zum Thema Lehrer (ich denke was ich schreiben werde ist ontopic und nicht offtopic):

Zwei meiner Freunde sind mitte 50 und beide Lehrer an einem Gymnasium. Wir haben uns natürlich auch schon über den Beruf unterhalten, d.h. Gehalt, Alltag, etc. Beide sind insgesamt mit ihrem Beruf zufrieden. Das Gehalt passt. Auch die Arbeitsstunden sind nicht übertrieben. Außerdem machen sie selber Witze wie lang sie immer Urlaub haben (Schulferien).

Was allerdings anstrengend geworden ist sind die Schüler (teilweise) selbst. Man hat ja den Eindruck und liest auch in den Nachrichten wie Schüler heute teilweise gegenüber den Lehrern so drauf sind. Ich habe sie also mal gefragt "ist das alles nur das typische früher war alles besser Gerede, oder ist es heute was die Schüler betrifft wirklich wilder geworden?"

Sie meinten dass es vor 20-30 Jahren aufjedenfall ruhiger mit den Schülern war (im Mittel oder insgesamt betrachtet) als heute. Das sei teilweise schon sehr anstrengend. Zu wenig Respekt, Aggressitivät, etc. unter Schulern sei heute laut ihnen definitiv ein größeres Problem als früher. Stelle ich mir auch anstrengend vor.
 
Nur im Gegensatz zu fast allen anderen Berufen bekommen sie keine Überstunden aufgeschrieben oder vergütet. Wenn dem so wäre, würden sich weniger Lehrer drüber aufregen, schätze ich.
Die fetten Jahre für Lehrer sind vorbei. Lange war der Lehrerjob ein gut bezahlter sicherer Job mit viel extra Urlaub. Heutzutage geht das wohl etwas anders ab. Je nach Klasse versteht dich die hälfte der Schüler nicht, es gibt mehr Stress, anderen Stress, den man so gar nicht kennt (alles rund ums Handy) und Beamter wird man auch nur noch selten. Stattdessen ist der Staat zum Teil schon so hinterfotzig und erteilt 10-11 Monatsverträge, um die Sommerferien nicht bezahlen zu müssen. Und das dann von Jahr zu Jahr. Ich habe damals auch mal ne Lehrerin gedatet und die erzählte mir das gleiche, das sie seit etlichen Jahren von Jahresvertrag zu jahresvertrag läuft und keine Verbeamtung bekommt. Jedes Jahr muss sie zum Amt, jedes Jahr muss sie sich neu bewerben usw... , um dann am Ende einen neuen Vertrag zu bekommen. Wer so mit seinen Ausbildern umgeht, darf sich echt nicht wundern, wenn immer weniger Leute diesen Job machen wollen.
Der normale Lehrerjob ist aus heutiger Sicht ziemlich sicher eine Garantie auf Burnout. Ich würde den Job nicht machen wollen...

Und kommt mir nun nicht mit den paar Premiumstellen, wo man erwachsene Schüler in der privaten Elite Schule im Abi begleitet. Ich rede vom 0815 Lehrer, der im Assiviertel einer Großstadt die 7 Klasse besetzt.
 
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