Raid im Homebereich Raid-Level mit/ohne Hotspare

hoppel118

Neuling
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Hallo Leute,

mal rein interessehalber, was würdet ihr bevorzugen und warum?

Eher ein Raid6 oder ein Raid5 mit Hotspare? Ab wieviel HDDs ist ein Raid6 sinnvoll? Wann eine Hotspare in welchem Raid-Level?

Dabei interessiert mich weniger das Business-Umfeld mit großen Storage-Systemen. Dort wird sinnvollerweise ein höheres Raid-Level mit ggf. mehreren Hotspares zum Einsatz kommen, Backup nicht zu vergessen.

Da aber auch im Home-Bereich immer häufiger Raid-Systeme zum Einsatz kommen, um einfach mehr Sicherheit bzw. auch mehr Verfügbarkeit zu haben, so auch bei mir, stellt sich mir gerade diese Frage.

Das man auch im Home-Bereich bei wichtigen Daten um ein Backup nicht herum kommt, möchte ich hier nicht diskutieren. Das ist klar! Auch möchte ich nicht die Vorteile von Hardware- oder Software-Raid diskutieren.

Viele fangen klein an und bauen sich ein Raid1. Aber Festplatten sind teuer, so dass man sich bei 4 HDDs den Kapazitätsverlust von 50% bei einem Raid1 nur ungern leisten möchte. Gefühlt fängt man bereits bei 3HDDs mit einem Raid5 an. Bei 4HDDs macht ein Raid6 noch keinen Sinn, oder? Was wäre performanter bei 4HDDs, ein Raid1 oder ein Raid6?

Ich denke, ab 6HDDs würde ich ein Raid6 bauen und ab 10HDDs ein Raid6 mit einer Hotspare, so dass die Netto-Kapazität immer noch bei ca. 2/3 liegt.

Ansonsten finde ich meine Fragestellung schon irgendwie krank, dass man sich im Home-Bereich überhaupt um sowas Gedanken macht. ;)

Wie habt ihr euch entschieden?

Viele Grüße Hoppel
 
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Ich rate dir bis max. 5 HDDs ein Raid5 zu nutzen, wenn mehr HDDs zum Einsatz kommen dann Raid 6.
 
URE von billigen Festplatten von 1 Bit in 10^14 gelesen Bits bedeutet alle 12,5TByte ein Lesefehler der nicht korrigierbar ist. Also bei den 4kbyte Sektor HDDs ein solcher Sektor. Bei vier HDDs würde sich ein Raid10 anbieten, bei einem Raid10 über 6-12 HDDs sollte man wissen was man tut! Max. 3-5 HDDs in einem Raid5, wenn schon die größten am Markt verfügbaren HDDs verwendet werden. Ein Raid 6 für 6-10 HDDs. Danach ein Raidz3 (ZFS), bei dem drei beliebige HDDs ausfallen dürfen.
Ausgehen tue ich bei dieser Empfehlung mal von den normalen billigen HDDs mit 2-4 TByte. Bei kleineren Kapazitäten und vor allem zuverlässigeren Laufwerken kann man davon natürlich abweichen.
 
Na sorry... bei 4 HDDs ein Raid10? Mal so eben 50% Kapazität verschenken? Ich denke bei 4 HDDs ist das effektivste ganz klar Raid5. Hohe Datenverfügbarkeit, gute Performance.
 
Ich nutze auch bei 4 HDDs ein RAID 10, hab mehr Leistung und jeweils eine HDD kann ausfallen, auf max. Kapazität kommt es mir nicht an.
 
Ein Raid5 mit 4 HDDs hat (guter Controller Vorausgesetzt) eine bessere Performance als ein Raid 10 mit 4 Disks. ;)
Sprich, du hast bei Raid5 mit 4 Disk mehr Leistung, die gleiche Verfügbarkeit und mehr Kapazität.
 
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Hab für Zuhause auch 4 Platten im Raid 5 laufen. Bin zufrieden.
 
Wie auch immer du zu dieser Feststellung gekommen bist. Testergebnisse, Herstellerempfehlungen und Benchmarks sprechen eine andere Sprache. Ein Raid5 ist nur bei seq. Transfers schneller als ein Raid10, wenn beim Raid10 nicht von allen vier Disks gelesen wird. Bei einem Raid5 über 4 Disks sind nur Daten von drei Disks vorhanden. Die Paritätsinformation alleine kann nicht für eine "Beschleunigung" verwendet werden.
Auch ist ein Raid5 bei den meisten Systemen nach dem Ausfall einer HDD deutlich langsamer als ein Raid10 nach dem Ausfall einer HDD.
 
Ich habe hier mal Testweise ein Raid 5 mit 4x 1TB. Habe schreibend 420 MB/s - 450 MB/s und lesend ca. 500 - 550 MB/s. Sicher gehe ich jetzt mal von seq. Datenraten aus, ein Raid 10 hatte bei mir mit identischen Laufwerken 380MB/s schreibend und 400MB/s lesend. Da sind die Unterschiede denke ich schon ordentlich. Auch bei nicht sequentiellen Zugriffen war das Raid 5 entweder gleichschnell oder wieder schneller. Und die Geschwindigkeit eines Degraded Arrays spielt für mich keine Rolle, da dies nur extrem selten vorkommt, nämlich wenn eine Disk ausfällt.
 
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Naja... bisher habe ich immer bis 5 Disks Raid5 genutzt... schon über ettliche Jahre. Ab 6 Disks kommt dann Raid6 zum Einsatz. Ich kenne die Statistik mit dem fehlerhaften Sektor aller zig TB, ist aber alles halb so wild. In der Praxis merkt man dies nicht (zumindest ist es mir noch nie aufgefallen, und ich administriere viele Server schon seit Jahren)
 
ich hatte 2 RAID5 mit je 6 Platten am laufen, jetzt 2 RAID6 mit je 7 (d.h. gleiche Kapazität, aber mehr Sicherheit). Hotspare hab ich aber nie verwendet. für den Hausgebrauch finde ich, dass es völlig reicht, wenn man Reserveplatten als Single-Disks einrichtet am Controller, damit man den Platz für temporäre Sachen nutzen kann und wenn der Alarm ertönt, dass man die temporären Daten aus einer Single-Disk rausnehmen kann (falls sie noch nicht leer ist), um dann im Browsermenu die Unit der Single Disk zu killen und sie manuell ins RAID "rein zu rebuilden".
 
Hallo,

Danke erstmal für eure umfangreichen Einschätzungen.

Na sorry... bei 4 HDDs ein Raid10? Mal so eben 50% Kapazität verschenken? Ich denke bei 4 HDDs ist das effektivste ganz klar Raid5. Hohe Datenverfügbarkeit, gute Performance.

So, sehe ich das auch! Mit meinem Raid5 habe ich eine echt gute Performance erzielt, trotz Energiesparplatten mit nur 5400u. Kürzlich ist eine Hdd ausgefallen, aber die Verfügbarkeit war trotzdem gegeben. Das reicht erstmal für den Heimgebrauch.

Wie du meinst. Ich betreibe seit 8 Jahren ein Raid10.

Mit wie vielen Platten? Wahrscheinlich ist es im Endeffekt eine Glaubensfrage.

Ein Raid5 mit 4 HDDs hat (guter Controller Vorausgesetzt) eine bessere Performance als ein Raid 10 mit 4 Disks. ;)
Sprich, du hast bei Raid5 mit 4 Disk mehr Leistung, die gleiche Verfügbarkeit und mehr Kapazität.

Wie funktioniert das eigentlich? Bei einem Raid10 wird gleichzeitig von 2 Disks gelesen, während bei einem Raid5 von allen 4 HDDs gelesen wird? Wird auch die Paritäts-Platte beim Lesen/Schreiben verwendet?

Bei Platten über 1TB würd ich immer egal wieviele Disks die Finger vom Raid5 lassen. Entweder Raid10 oder besser mit passendem Controller Raid6.

Geht man noch weiter sind dann eine Hotspare oder Raid 60 eine Option.

Warum würdest du bei Platten >1TB zu einem Raid10 greifen. Meiner Meinung nach möchte man gerade im Heimgebrauch nicht bei 50% Kapazitätsverlust landen, zumindest ich nicht. Deswegen würde ich eher ein Raid5 oder 6 bei großen Disks bevorzugen.

Um ein Backup kommt man ja sowieso nicht drum herum. Egal, wie viel Reserve-Platten im Raid sind.

ich hatte 2 RAID5 mit je 6 Platten am laufen, jetzt 2 RAID6 mit je 7 (d.h. gleiche Kapazität, aber mehr Sicherheit). Hotspare hab ich aber nie verwendet. für den Hausgebrauch finde ich, dass es völlig reicht, wenn man Reserveplatten als Single-Disks einrichtet am Controller, damit man den Platz für temporäre Sachen nutzen kann und wenn der Alarm ertönt, dass man die temporären Daten aus einer Single-Disk rausnehmen kann (falls sie noch nicht leer ist), um dann im Browsermenu die Unit der Single Disk zu killen und sie manuell ins RAID "rein zu rebuilden".

Das entspricht so ziemlich auch meiner Vorstellung.

Leider kauft man sich für zu Hause bei den Preisen nicht wirklich Platten auf Vorrat.

Nun habe ich aber das Problem, dass es meine 3TB Hitachi Deskstar 5k3000 nicht mehr zu kaufen gibt. Mein eigentlicher Plan, das Raid5 mit meinem Areca-Controller später mal auf 8x 3TB in einem Raid6 zu erweitern geht nicht mehr auf. Nun muss ich, wenn die Kapazität irgendwann erschöpft ist, 8 neue Disks kaufen. Auch irgendwie bescheiden. Die Business-Disks sind mir aber zu teuer.

Viele Grüße
 
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Mit wie vielen Platten? Wahrscheinlich ist es im Endeffekt eine Glaubensfrage.
Vier Platten, sind übrigens erst 5 Jahre im März (Garantie der HDDs), davor war es ein Raid1 mit zwei HDDs. Das nächste Setup wird ein Raid60 über 40 HDDs. (4x6x10, vier mal ein Raid 6 über je 10 Platten). Die Platten sind schon da.
Wie funktioniert das eigentlich? Bei einem Raid10 wird gleichzeitig von 2 Disks gelesen, während bei einem Raid5 von allen 4 HDDs gelesen wird? Wird auch die Paritäts-Platte beim Lesen/Schreiben verwendet?
Ein Raid10 besteht aus zwei (oder mehreren) Raid1 über die ein Raid0 gelegt wird. Gelesen und geschrieben kann theoretisch über alle vier gleichzeitig. Manche Controller machen dies auch.

Beispiel anhand eines Raid5 mit drei Disks:
Bei einem Raid5 wird die Partitätsinformation auf alle Laufwerke verteilt. Beim lesen würden immer nur zwei Laufwerke je Stripe ausreichen. Beim schreiben muss auf alle drei Laufwerke gewartet werden. Für jeden Stripe ist solch ein Raid5 ähnlich wie ein Raid0 wo zusätzlich Redundanzdaten mit abgespeichert werden.

Bei deinen 5k3000 Platten kannst du auch auf eine 7k3000 oder 5k4000 zurückgreifen. Das einzige Problem ist ggf. bei neueren Laufwerken mit den 4kbyte Sektoren.
 
Keine Ahnung was du machst, aber ein Raid 60 ist, und dann auch noch über 4 Raid6, ist doch totaler Overkill. Außer in einem großen Storagesystem wo viele User gleichzeitig zugreifen macht das doch keinen Sinn.
 
Das Raidz3 über 8 Disks dürfte für dich auch "Overkill" sein, oder Backup auf LTO-Tapes. Jeder setzt halt für sich andere Prioritäten.
Was daran verwerflich sein soll 10GbE und 16Gb FC aus zu reizen verstehe ich nicht ganz. Bei den SAS-HBAs beschwert sich doch auch keiner, dass diese 8x600MB/sec zur Verfügung stellen.
 
Das ist mir schon klar, aber sag mir mal wo man 2GB/s und mehr braucht? (außer in einem SAN/Storage)
 
Ok, wir drehen uns im Kreis. Aber jedem das seine. Im privaten Umfeld ist es aber absoluter Nonsense. Viel Spaß mit deinen Storagesystem.
 
Darum geht es hier, den Homebereich! Meine Raid5-Performance bringe ich wohl nicht mal annähernd an die Leistungsgrenze. ;)
 
Ich sehe hier leider keinerlei Angaben zum Verwendungszweck deines RAID-Verbundes, deshalb kann die Frage nicht eindeutig beantwortet werden.

Meistens geht es dabei im Home-Bereich rein um das klassische "Datengrab", sprich die Speicherung von Multimediainhalten, Office-Dateien, Bildern etc.
Da ist Performance nicht vordergründig wichtig bzw. jeder bessere RAID-Controller schafft sowieso viel mehr Datenrate als in einem üblichen Heimnetzwerk (ich gehe von maximal 1 GBit/s aus) erreicht werden kann.
Man kann sich also im Prinzip rein auf das Thema Speicherplatznutzung und Verfügbarkeit (echte Sicherheit bringt NUR das Backup und das ist auch im Heimbereich IMMER notwendig!) konzentrieren, darf dabei aber wie bluesunset in Post #3 schon vollkommen richtig erwähnt hat die Anzahl der durchschnittlichen Lesefehler inzwischen nicht außer Acht lassen.

Meine Wahl fiel in dem Bereich auf RAID 5, derzeit betreibe ich 2 RAID 5-Verbünde in meinem Fileserver am 3Ware 9550SX-16ML, einen mit 6x 750 GB und einen mit 4x 2 TB. Das ist jeweils auch meine persönliche Obergrenze. RAID 6 kann mein Controller leider nicht.
Allerdings setze ich hier ausschließlich auf WD REs, die sind zum einen offiziell für den Controller zugelassen und zum anderen - meiner persönlichen Erfahrung nach - sehr zuverlässig.
Außerdem sichere ich meine Daten wöchentlich auf LTO, genausogut tun es natürlich USB-Platten die im Zyklus verwendet werden. Für LTO spricht für mich nur die bessere Automatisierbarkeit.

Dass RAID 10 wenn es auf hohe IOPS angeht schneller ist als paritätsbasierte RAID-Level sollte klar sein, deshalb erste Wahl z.B. bei der Virtualisierung.
Hier hat man mit etlichen simultanen zeitkritischen Zugriffen durch mehrere VMs die davon Betriebssystem und Systemdienste betreiben aber natürlich auch andere Anforderungen und Rahmenbedingungen. Mit rein sequentieller Performance kann man hier nicht punkten. Heißt aber nicht dass RAID 5 oder RAID 6 nicht auch reichen kann, ist natürlich vom Einzelfall abhängig.

Prinzipiell gilt aber, und das in allen Bereichen:
Bevor man sich über den (nicht vorhandenen) "Sicherheitsgewinn" von RAID Gedanken macht kommt erstmal das Backup. Dann kann's mit RAID weiter gehen.
 
Also ich betreibe ein NAS mit 2 RAID 6 Arrays zu jeweils 8 HDDs a 1,5 TB
Ich denke das ist ein guter Kompromiss, einerseits kann ich falls der Controller ausfällt jedes der Arrays einzeln an einem anderen Controller, gleiche Marke nur 8 anstelle von 16 Ports weiterhin betreiben, andererseits kann ich eines der Arrays abklemmen, ein neues mit größeren HDDs anlegen die Daten rüber schieben und dann an stelle des kopierten Arrays das andere alte wieder anklemmen und wen ich mag das gleich nochmal.

Auf einem Array habe ich nur Backups von allen Rechnern Zuhause und auf dem anderen leider nicht gebackupte Media Dateien, so zu sagen ein Backup von serienjunkies.org *g* aber im unwahrscheinlichem falle eines Ausfalls ist das zeug mit genug Geduld ja wiederherstellbar man muss nur lange genug bei SJ captchas angeben und ausreichen premium accounts kaufen*g*

Ein einziges Array über 16 HDD's würde ich nicht empfehlen im falle eines Controller Schadens ist es u.U. nicht einfach ein Ersatz aufzutreiben resp man möchte evl nciht neues Geld für ein altes Model ausgeben.

Hotspare ist Zuhause Schwachsinn, eine coldspare reicht vollkommen aus. Coldspare also HDD im Schrank die man bei bedarf als externe nutzen kann. So zum daten herum tragen dann ist da e'h nie einzigartiges zeug drauf, also kann man sie sobald der Controller schreien sollte gleich platt machen.

Raid 1 ist MMN nur dann sinnvoll wen man nicht mehr als 2 HDD's anschließen kann. Bei 3 bis 5 HDD's würde ich ein Raid 5 nähmen, für 6 bis 12 Raid 6, und bei mehr würde ich mehrere Raid 6 Arrays anlegen. Da könnte man auch über Raid 60 nachdenken aber ich denke das da die nachteile bei privater Nutzung die voreile eines konsolidierten Speichers übertreffen.

Die controller mit > 8 ports sind ja schon preislich jähnseits von gut und böse da ist man oft mit 2 kleineren besser bedient und mobos mit genug PCIe 8x slots gibts ja inzwischen massig zu einem geringem preis.


PS: Apropos lese Fehler, der Einwand von ein paar User oben ist schon richtig zumindest theoretisch kann man ja heute zu tage auf jeder HDD wen man sie von vorne bis hinten liest ein Fehler finden und damit Daten verlieren.
Bei einem Raid 6 hat man bei einem Ausfall noch den 2ten Satz Paritätsdaten so das wen man bei einer der platten über einen Fehler stolpert die Daten dennoch noch wiederhergestellt werden können.
Die Wahrscheinlichkeit das 2 der platten genau bei selben Sektor lese Fehler aufweisen ist zum Glück noch vernachlässigbar gering.

Owen
 
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