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OpenAI integriert erstmals eine E-Commerce-Funktion in seinen Chatbot ChatGPT, mit der Nutzer gezielt Produkte suchen, vergleichen und direkt kaufen können. Die neue Funktion erlaubt es, über natürliche Spracheingaben Empfehlungen für Produkte zu erhalten, Preisvergleiche durchzuführen und direkt zu Shops weitergeleitet zu werden. Dabei handelt es sich laut OpenAI nicht um gesponserte Inhalte; auch eine Monetarisierung über Werbung oder Affiliate-Links sei bislang nicht vorgesehen.
Die Produktvergleichsfunktion steht grundsätzlich allen Nutzern zur Verfügung, unabhängig davon, ob sie bei ChatGPT angemeldet sind oder nicht. Voraussetzung ist jedoch die Nutzung des Sprachmodells GPT-4o, da die Funktion mit dem Modell o3 derzeit nicht kompatibel scheint. OpenAI versteht den neuen Ansatz als ersten ernsthaften Schritt in den Bereich E-Commerce-Integration und kombiniert damit KI-gestützte Analyse mit klassischer Produktsuche.
Im praktischen Einsatz können Nutzer zum Beispiel nach der besten Espressomaschine unter 200 Euro fragen, die Kaffee mit authentisch italienischem Geschmack zubereitet. ChatGPT analysiert daraufhin verfügbare Geräte, bezieht Preisgrenzen, Nutzerbewertungen und gegebenenfalls Testergebnisse ein und präsentiert eine Auswahl an Geräten, ergänzt durch Links zu Onlineshops. Die Produktempfehlungen basieren auf einem Datenmix aus öffentlichen Onlinequellen, wobei Nutzer selbst Einfluss darauf nehmen können, welche Quellen stärker gewichtet werden sollen.
Anders als bei klassischen Preisvergleichsplattformen läuft der Suchprozess in einem dialogorientierten Format ab, das eher an ein Beratungsgespräch im Fachhandel erinnert. Komplexe Filtermenüs werden durch natürlich formulierte Fragen ersetzt, was die Bedienung intuitiver gestalten soll. OpenAI erprobt die Funktion derzeit mit verschiedenen Produktkategorien wie Elektronik, Mode, Haushaltswaren und Kosmetikprodukten. Der Rollout erfolgt dabei schrittweise und wird voraussichtlich einige Tage in Anspruch nehmen, bis alle Nutzer Zugriff erhalten.
Offen bleibt, ob OpenAI langfristig auf Provisionen oder Partnerschaften mit Händlern setzt, um diese Funktion zu monetarisieren. Auch die Reaktion etablierter Preisvergleichsseiten auf diese potenziell disruptive Entwicklung im E-Commerce bleibt abzuwarten.