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QNAP TBS-453DX und 10GbE-Adapter auf der Computex

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QNAP TBS-453DX und 10GbE-Adapter auf der Computex
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Gigabit-Ethernet dürfte inzwischen der Standard für ein kabelgebundenes Netzwerk sein – auch im heimischen Umfeld. Anders sieht dies im professionellen Umfeld aus. Wo viele Gigabyte oder gar Terabyte von einem Gerät aufs andere wechseln sollen oder gemeinsam an einem Projekt gearbeitet wird, kommt das Gigabit-Ethernet heutzutage an seine Grenzen. Hier sind inzwischen 10-GbE-Ethernet das Maß der Dinge. Wir haben uns das QNAP-NAS TBS-453DX und den 10-GbE-Adapter QNA-T310G1T einmal in der Praxis angeschaut.

Auf der diesjährigen Computex haben wir wieder Videos erstellt und um 30 Videos im täglichen Messestress schneiden zu können, müssen die Arbeitsabläufe möglichst effizient sein. Wie in den vorherigen Jahren, hatten wir die CINEVIEW Filmproduktion in Form eines Miteigentümers der Produktionsfirma mit auf der Computex, der für uns die Videos aufgenommen und später bearbeitet hat. Der Schnitt erfolgte durch mehrere Mitarbeiter. Daher war ein NAS zwingend notwendig, um die Projekte auf drei Schnittplätze verteilen zu können.

Um das NAS schnell mit den Rohdaten befüllen zu können, ist ein Ethernet mit 10 GBit/s natürlich eine sinnvolle Angelegenheit. Dazu haben wir das TBS-453DX als NAS und als 10-GbE-Adapter den QNA-T310G1T verwendet. Der Aufbau sah wie folgt aus: Nach einem Tag mit bis zu zehn Videos wurden die Rohdaten Abends von den Speicherkarten der beiden Kameras ausgelesen und von einem Rechner auf das NAS übertragen. Von dort aus konnten dann drei Schnittplätze via Ethernet versorgt werden.

Neben dem NAS haben wir noch einen Gigabit-Switch mit vier Ports verwendet. NAS und die zentrale Workstation waren per 10-GbE miteinander verbunden. Die beiden weiteren Schnittplätze über Gigabit-Ethernet. Da das kopieren der Rohdaten auf die längste Zeit im Netzwerktransfer auf sich nimmt, ist diese Lösung zunächst einmal ausreichend. Besser wäre es natürlich gleich alle Schnittplätze mittels 10-GbE-Ethernet anzubinden, aber der Aufwand dafür wäre wegen eines schnelleren Switches und weiterer Adapter die notwendig wären, doch noch etwas zu groß gewesen.

QNAP QNA-T310G1T

Die wenigsten Notebooks bieten einen 10-GbE-Anschluss. Bei einigen Mainboards, vor allem im Workstation-Bereich, gehört er inzwischen hingegen fast schon zum Standard. Der Trend zu immer flacheren Notebooks sorgt allerdings dafür, dass hier ohne Adapter kaum noch ein Ausbau solcher Schnittstellen möglich ist. Daher haben wir einen QNAP QNA-T310G1T verwendet, um ein 10-GbE-Ethernet zum NAS realisieren zu können.

Der QNA-T310G1T bietet einen Thunderbolt-3-Anschluss auf der einen und einen 10-GbE/NBASE-T-Anschluss auf der anderen Seite. Wir haben auf MacBook-Pro-Modellen von Apple gearbeitet, die Thunderbolt 3 bieten. Als Netzwerkchip verwendet der Adapter einen Aquantia AQtion AQC107S. Der Netzwerkchip wird über vier PCI-Express-Lanes angebunden, die über die Thunderbolt-Schnittstelle zur Verfügung gestellt werden. Darüber angeboten wird die Kompatibilität zu 10GBASE-T Ethernet nach IEEE 802.3an, natürlich aber ist der Netzwerkadapter auch zu 5GBASE-T und 2.5GBASE-T Ethernet nach IEEE 802.3bz kompatibel. Eher als Backup zu verstehen ist, dass auch die Geschwindigkeiten mit 1.000 und 100 MBit/s unterstützt werden.

Um den QNA-T310G1T an einem MacBook betreiben zu können, ist keinerlei Software- oder Treiberinstallation notwendig. Einfach anstecken und schon wird der Adapter als zusätzlicher Netzwerkadapter erkannt. Der QNA-T310G1T konnte dank passendem Netzwerkkabel die theoretischen 10 GBit/s auch nahezu in entsprechenden Netzwerkgeschwindigkeiten realisieren. Wir sprechen hier von 700 bis 800 MB/s, die auch von der SSD des MacBook Pro übertroffen werden und demnach per Netzwerk kopiert werden können. Zur Gegenstelle, dem NAS, das die Daten natürlich auch aufnehmen muss, kommen wir noch.

Ein Nachteil des QNA-T310G1T ist das Vorhandensein eines Lüfters und dieser dreht sich immer, egal wie warm der Adapter ist. Da die meisten anderen Komponenten ohne Lüfter ausgekommen sind bzw. sich diese nicht drehen, war der QNA-T310G1T schon recht deutlich zu hören. Neben einer Variante des QNA-T310G1T mit RJ45-Anschluss gibt es auch noch eine mit SFP+-Anschluss.

QNAP TBS-453DX

Das Gegenstück zum Netzwerkadapter bildete das QNAP TBS-453DX. Dabei handelt es sich um ein NAS mit der Möglichkeit vier schnelle SSDs im M.2-2280-Format zu verbauen. Der Vorteil des TBS-453DX ist für den mobilen Einsatz natürlich die kompakten Abmessungen. Zudem sind die SSDs für den Transportweg im Flugzeug natürlich recht unempfindlich. Für uns war das TBS-453DX damit der ideale Begleiter zur Computex für den Videoschnitt.

Die vier M.2-Steckplätze des TBS-453DX sind allerdings nicht NVMe-fähig, sondern sprechen noch per SATA mit den SSDs. Verbaut haben wir Wester Digital Blue mit jeweils 2 TB an Speicherkapazität. Durch die SATA-Schnittstelle limitiert kommen diese auf eine Übertragungsrate von etwa 550 MB/s für das Lesen und Schreiben von Daten.

Die vier Laufwerke liefen in einem RAID5, sodass wir insgesamt etwas 6 TB an Kapazität zur Verfügung hatten, dafür aber theoretisch auch auf etwa 1.000 MB/s für die Datenübertragung kommen. In der Praxis sprechen wir von etwa 725 MB/s für das Lesen und von fast 700 MB/s für das Schreiben von Daten. Die 10-GbE-Schnittstellen lasten wir damit also nicht vollständig aus, die Lese- und Schreibraten ermöglichen uns aber Transferraten die um den Faktor sieben höher sind, als dies mit einem Gigabit-Ethernet möglich wäre.

Das TBS-453DX verwendet einen Intel Celeron J4105, also einen Quad-Core-Prozessor mit 1,5 GHz, der per Turbo auf bis zu 2,5 GHz kommt. Außerdem bietet das NAS 8 GB SO-DIMM DDR4 (2x 4 GB). Neben dem 10GBASE-T gibt es auch noch einen weiteren RJ45-Anschluss für einen weiteren Gigabit-Ethernet-Port. Diesen haben wir verwendet, um das Netzwerk der restlichen Schnittplätze anzubinden, während der 10GBASE-T in Verbindung mit dem 10-GbE-Adapter zum Einsatz kam. Außerdem bietet das TBS-453DX noch 3x USB 3.0 und 4x USB 2.0. Hier können externe Laufwerke angeschlossen werden. Möglich ist aber auch der Einsatz als Multimedia-NAS, denn über einen HDMI-2.0-Anschluss kann ein Fernseher angesteuert werden. An den USB-Anschlüssen werden dann einfach Tastatur und Maus angeschlossen, um die Benutzeroberfläche zu bedienen.

In einem Video haben wir die wichtigsten Funktionen noch einmal zusammengefasst:

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Die wenigsten Nutzer werden für den Heimgebrauch ein 10-GbE-Ethernet benötigen. Für uns aber machte der Einsatz auf der Computex absolut Sinn. Vom zentralen Schnittplatz aus dauerte alleine die Datenübertragung der Rohdaten per Gigabit-Ethernet schon sehr lange. Auch im Videoschnitt bietet ein 10-GbE einen Vorteil, wenngleich Videos in 1080p noch recht gut über Gigabit-Ethernet zu realisieren sind. Das Zusammenspiel aus TBS-453DX und QNA-T310G1T ersparte uns viel Zeit in den späten Abendstunden, an denen die Videos noch geschnitten werden sollten.

Das TBS-453DX mit 4 GB Arbeitsspeicher kostet etwa 560 Euro, in der 8-GB-Variante sind es 685 Euro. Der Speicher lässt sich aber auch selbst nachrüsten. Maximal sind 8 GB möglich. Der QNA-T310G1T kostet in der RJ45-Variante knapp 200 Euro, mit SFP+ sind es 190 Euro.

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