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Smart Cars lassen sich allzu leicht durch manipulierte Verkehrszeichen verwirren

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Smart Cars lassen sich allzu leicht durch manipulierte Verkehrszeichen verwirren
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Smart Cars bzw. selbstfahrende Autos sind ein neuer Trend, der die Automobilindustrie in den kommenden Jahrzehnten extrem beeinflussen dürfte. Auch die Sicherheit spielt dabei natürlich eine große Rolle, denn sollte ein Fahrzeug durch Hacker manipuliert werden, geraten Menschenleben in Gefahr. Doch während die Hersteller die Systeme der Autos gegen softwarebasierte Angriffe absichern, gibt es viel leichtere Wege die Fahrzeuge zu manipulieren.

Forscher an der University of Washington haben einen recht direkten Weg genommen und einfach Verkehrszeichen manipuliert. Sie klebten dafür Sticker auf Verkehrszeichen, welche die Computer-Vision-Systeme der Autos durcheinanderbrachten. Dadurch lässt sich etwa gezielt herbeiführen, dass ein Stop-Zeichen stattdessen als Geschwindigkeitsbegrenzung erkannt wird. Das kann in vielen Situationen mehr als brisant sein.

In der Vergangenheit gab es zwar bereits derartige Angriffstechniken, meistens mussten die Verkehrszeichen aber extrem manipuliert werden, so dass auch jeder Mensch sie falsch bewertet oder aber als Fälschung erkannt hätte. Oder aber die Manipulationen waren zwar dezent, aber nur aus ganz bestimmten Blickwinkeln wirksam, so dass sie in der Praxis nur in Ausnahmefällen gegriffen hätten.

Bei den neuen Veränderungen der Verkehrszeichen kann man dezenter vorgehen, wie die obigen Bilder zeigen. So würden die Manipulationen am Stop-Zeichen oder am Abbiegehinweis für Menschen sicher nicht sofort als bösartig erkennbar sein. Im Test wurde das obige Stop-Zeichen laut den Wissenschaftlern von Computer-Vision-Systemen zu 73,3 % fälschlicherweise als Geschwindigkeitsbegrenzung erkannt.

Die Gefahren sind groß: Sollte es in absehbarer Zeit komplett selbstfahrende Autos geben, könnten durch derartige Manipulationen Unfälle gezielt herbeigeführt werden. Verhindern ließen sich derartige Angriffe durch Verbesserungen der Systeme an sich und Verknüpfungen der visuellen Informationen mit Kontextinformationen: Erkennt ein Fahrzeug etwa durch manipulierte, visuelle Daten ein Stop-Zeichen mitten auf einer Autobahn, könnte anhand gespeicherter Kartendaten ermittelt werden, dass das keinen Sinn ergeben sollte. Trotzdem zeigt die Arbeit der Wissenschaftler auf, dass selbstfahrende Autos auch Gefahren bergen, an denen gearbeitet werden muss.