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Das 2016 gegründete deutsche Start-up FMC (Ferroelectric Memory Company) will laut verschiedener Berichte, unter anderem beim Handelsblatt, eine Absichtserklärung mit dem Land Sachsen-Anhalt unterzeichnen. Das Unternehmen möchte demnach eine Speicherchipfabrik in Sülzetal bei Magdeburg bauen.
Etwa drei Milliarden Euro sollen in die Chipfabrik investiert werden, von denen etwa die Hälfte aus Förderungen stammen sollen. FMC plant die Ansiedlung offenbar im gleichen Gewerbegebiet, wo auch Intel ansässig werden wollte. Intel verkündete im vergangenen Jahr, dass das 30-Milliarden-Projekt auf Eis gelegt wird. In der aktuellen Situation des Unternehmens ist kaum vorstellbar, dass eine Wiederaufnahme des Projekts stattfinden wird. FMC soll etwa 100 Hektar an Fläche planen. Das Projekt von Intel war auf 400 Hektar ausgelegt.
Die Absichtserklärung zwischen FMC und Sachsen-Anhalt ist nur als erster Schritt zu verstehen. Nun wird es darum gehen die Finanzierung und Fördergelder festzuzurren. Wann der Bau starten könnte, lässt sich kaum abschätzen.
FMC entwickelt besonderen, nicht flüchtigen Speicher, der als DRAM und SRAM umgesetzt werden kann. Das Unternehmen hat eine besondere Technologie entwickelt, die ein Material namens Hafniumoxid nutzt. Dieses Material kann sich durch ein elektrisches Feld verändern. Die Sauerstoffatome darin können zwei stabile Positionen einnehmen – nach oben oder nach unten. Dadurch entsteht ein elektrisches Signal, das zwei Zustände speichern kann.
Im Unterschied zu klassischem DRAM oder SRAM behält der Speicher von FMC die Daten, ohne dass ständig ein Refresh stattfinden muss. Die Entdeckung, dass Hafniumoxid so funktioniert und eingesetzt werden kann, ist relativ neu. Forscher haben aber inzwischen gezeigt, dass es sehr gut als Speichermaterial geeignet ist. Es hält hohe Temperaturen aus, ist langlebig, speichert Daten zuverlässig und ist schnell.
Angeben wird ein Temperaturbereich von -40 bis 150 °C sowie eine Zyklenanzahl von 1015 Schreibzyklen. Dauerhaft gespeichert werden können die Daten über eine Dauer von 10 Jahren. Mit einer Betriebsspannung von 1 V und Schaltzeiten von weniger als 1 ns wäre der Speicher zudem auch extrem schnell.
FMC wurde 2016 gegründet und ist im Umfeld der TU Dresden entstanden.