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Keramische Langzeitspeicher

Western Digital investiert in deutsches Start-up Cerabyte

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Western Digital investiert in deutsches Start-up Cerabyte
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Western Digital erweitert seine strategische Ausrichtung auf langlebige Speichertechnologien und investiert in das Münchner Start-up Cerabyte. Das junge Unternehmen entwickelt keramische Datenträger, die eine deutlich längere Lebensdauer als herkömmliche magnetische Speicherlösungen versprechen. Im Fokus steht dabei die Nutzung von Keramikfolien auf dünnem Glas, auf deren Oberfläche Daten mithilfe von Laserpulsen in Form von Matrizen dauerhaft eingebrannt werden. Ein einzelner Laserpuls kann laut Cerabyte bis zu zwei Millionen Bits schreiben. Das Auslesen erfolgt anschließend über ein hochauflösendes Mikroskop.

Der entscheidende Vorteil dieser Technologie liegt in der extrem langen Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Speichermedien. Die gespeicherten Daten sollen ohne Energieversorgung über mehrere Tausend Jahre erhalten bleiben. Zudem sind die keramischen Speicherplatten unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Feldern und mechanischen Belastungen. Damit eignen sie sich insbesondere für sogenannte Cold-Storage-Anwendungen, bei denen große Datenmengen langfristig archiviert, aber selten abgerufen werden.

Western Digital plant, durch die Zusammenarbeit mit Cerabyte sein Produktportfolio im Bereich Langzeitspeicher zu stärken. Konkrete Produkte wurden bislang allerdings nicht angekündigt. Cerabyte verfolgt jedoch das Ziel, die Kosten für ein Terabyte Speicherplatz bis zum Jahr 2030 auf nur einen US-Dollar zu senken. Das würde eine erhebliche Preisreduktion gegenüber heutigen magnetischen Festplatten und Bandspeichern bedeuten. Derzeit befindet sich die Technologie noch in der Entwicklungsphase. Ein marktreifes Produkt gibt es bislang nicht. Wie schnell sich die Investition für Western Digital auszahlen wird, bleibt daher noch abzuwarten.

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