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Plextor M7V SSD als 2,5-Zoll- und M.2-Version im Test - Die Plextor M7V SSD im Detail

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Der Marvell 88SS1074-Controller ist speziell auf 15-nm-Speicher zugeschnitten, was sich unter anderem bei der Fehlerkorrektur bemerkbar macht. Im Gegensatz zu BCH- kommen bei diesem Controller sogenannte LDPC-Codes zum Einsatz, die Fehler deutlich besser erkennen und korrigieren können. Marvell hat sich für diese Technik den werbeträchtigen Namen NANDEdge einfallen lassen und spricht von einer „bis zu drei Mal besseren Fähigkeit zur Fehlerkorrektur“. Ebenso soll der neue, in 28 nm gefertigte Marvell-Controller besonders energieeffizient sein und unterstützt daher auch die DevSlp-Funktion.

Die Plextor M7V gibt es auch im M.2-Format.

Die Plextor M7V wird in zwei Formaten verkauft, zum einen als 2,5-Zoll-Laufwerk, passend für Desktop-Rechner und einige Notebooks, zum anderen als M.2-SSD. Der besonders kompakte M.2-Formfaktor ist vor allem für flache und leichte Notebooks interessant, da nur ein Minimum an Platz für das Laufwerk benötigt wird, schließlich besitzen M.2-SSDs auch kein Gehäuse.

Die Platinen der 2,5-Zoll- und M.2-Variante nebeneinander.

Bisher waren die von uns getesteten M.2-SSDs extrem schnell, das ist bei der Plextor M7V nicht zu erwarten, denn der M.2-Formfaktor sieht nicht nur eine Anbindung über PCI-Express vor, sondern auch über SATA 6 Gb/s. Die M.2-Version der Plextor M7V setzt auf eine SATA-Schnittstelle und ist damit nicht schneller als die Variante im 2,5 Zoll Format. Damit muss man auch immer genau prüfen, welche Schnittstellen ein M.2-Steckplatz bereitstellt: Manche können zwischen PCI-Express und SATA umschalten, andere stellen nur eine von beiden Schnittstellen bereit. Zwar besitzen Laufwerke und Sockel Stege und Kerben, um mechanisch einige ungültige Konfigurationen zu verhindern, darauf sollte man sich jedoch nicht verlassen.

Zwei Mal Speicher, Controller, Cache - die Rückseite der M.2-Variante ist leer.

Wie inzwischen bei praktisch jeder SSD kommt auch bei der Plextor M7V ein SLC-Cache zum Einsatz, der die SSD kurzfristig beschleunigen soll. Plextor nennt diese Funktion PlexNitro, bei Samsung heißt sie TurboWrite und bei Crucial Dynamic Write Acceleration. Die Idee ist jedoch immer die gleiche: Ein Teil des Speichers wird reserviert und vom Controller mit nur einem Bit programmiert. Das geht wesentlich schneller als eine Zelle mit drei Bits zu programmieren und erlaubt so, die Geschwindigkeit der SSD insbesondere bei kleinen (Schreib-)Anfragen deutlich zu steigern. Da wir sowohl das größte (512 GB) als auch das kleinste (128 GB) Modell der M7V zur Verfügung haben, können wir den Einfluss des SLC-Caches zumindest beim sequenziellen Schreiben im Folgenden leicht untersuchen.

Einfluss des PlexNitro-Caches
 mit Cacheohne Cache
Kapazität 128 GB 512 GB 128 GB 512 GB
Seq. schreiben (MiB/s) 403,24 411,68 133,79 208,22

In der ersten Spalte wurde insgesamt drei Sekunden sequenziell auf das Laufwerk geschrieben und die Geschwindigkeit gemessen. In der zweiten Spalte wurde insgesamt 60 Sekunden geschrieben, die Geschwindigkeit wurde aber nur über die letzten fünf Sekunden gemessen. Sobald der 1,5 GB große Cache des kleinsten Modells gefüllt ist, sinkt die sequenzielle Schreibgeschwindigkeit deutlich. Der Cache der 512-GB-Variante ist mit 6 GB viermal größer, doch auch hier nimmt die Geschwindigkeit deutlich ab, sobald dieser gefüllt ist und das Laufwerk direkt in den TLC-Speicher schreiben muss. Damit eignet sich die Plextor M7V nicht für langanhaltende Schreibaufgaben, im Alltag hilft der Cache aber kurzfristige Lastspitzen abzufangen.

Quellen und weitere Links

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