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AMD Athlon 64 FX-55 - CoolQuietundStromverbrauchOverclocking

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Cool & Quiet ist die erste Stromspar-Technik für den Desktop-Bereich. Dass eine derartige Technik notwendig wird, liegt an den immer größeren Leistungswerten der Prozessoren - die Abwärme steigt ständig und somit ist es schon erheblich, ob ein Prozessor 100W oder 50W verbraucht. Gerade im Dauerbetrieb in Unternehmen, bei Servern oder dem heimischen PC, der immer an ist, geht eine höhere Leistungsaufnahme auch ins Geld. AMD hat deshalb Cool & Quiet in die CPUs der Athlon 64-Serie implementiert - und mit dem Sockel 939 kann auch der Athlon 64 FX zumindest zwei Stromspar-Modi.

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Der Athlon 64 setzt sich dabei je nach Last in unterschiedliche "P-States". Der P-State Max beschreibt dabei die höchstgetaktete Variante, je nach CPU existieren dann ein bis vier Stromspar-Modi bis P-State Min, der stromsparendsten, aber auch langsamsten Variante. Der Prozessor setzt dabei nicht nur dynamisch die Taktfrequenz herab, sondern kann auch die Spannung senken - das hilft dabei effektiver, die schlussendlich niedrige Leistungsaufnahme zu realisieren.

Im Folgenden haben wir die P-States der neuen Prozessoren aufgeführt:

Von den von AMD angegebenen 104 Watt bleiben zum Schluss nur noch 25 Watt über. Die Prozessoren takten dabei auf 1,20 GHz und haben nur noch eine Kernspannung von 1,1 Volt.

Die Leistungseinsparungen haben wir uns natürlich auch in der Praxis angesehen, denn die Angaben, die die Hersteller hier vornehmen, sind meistens TDP-Werte, also die Vorgaben für den Systemintegrator, was eine CPU im Maximalfall abgeben kann. In der Realität haben wir mit einem einfachen Messgerät die Gesamtleistungsaufnahme des Testsystems gemessen, also

  • des Prozessors
  • dem Boxed-Prozessorkühler
  • des Mainboards (ASUS A8V Deluxe, für den Pentium 4 ein ASUS P4C800-E Deluxe)
  • des RAMs (2x 512 MB XMS3200XL Corsair )
  • der Grafikkarte (jeweils eine GeForce 6800GT)
  • eines 16x DVD-ROM-Laufwerks und einer Western Digital WD400BB-00CAA0 40GB-Festplatte

Das System wurde an einem Be-Quiet 360W-Netzteil betrieben, auch dies ist wichtig, da unterschiedliche Netzteile unterschiedliche Wirkungsgrade erreichen und somit die am Kaltgerätekabel gemessene Leistung unterschiedlich ist. Mit diesem Setup konnten wir folgenden Leistungsverbrauch für das Gesamtsystem ermitteln:

Stromaufnahme - Windows Desktop (idle)
AMD Athlon 64 FX-55
156,3
AMD Athlon 64 4000+
141,5
AMD Athlon 64 3500+
126,5
AMD Athlon 64 FX-55 (C&Q)
123,1
AMD Athlon 64 4000+ (C&Q)
109,4
AMD Athlon 64 3500+ (C&Q)
93,2

Stromaufnahme - Cinebench 2003 Rendering
AMD Athlon 64 FX-55
220,1
AMD Athlon 64 FX-55 (C&Q)
201,5
AMD Athlon 64 4000+
191,8
AMD Athlon 64 4000+ (C&Q)
179,2
AMD Athlon 64 3500+
172,5
AMD Athlon 64 3500+ (C&Q)
164,6

Stromaufnahme - Aquamark 3
AMD Athlon 64 FX-55
239,4
Athlon 64 FX-55 (C&Q)
220,8
AMD Athlon 64 4000+
212,7
AMD Athlon 64 4000+ (C&Q)
197,7
AMD Athlon 64 3500+
189,9
AMD Athlon 64 3500+ (C&Q)
173,1

Wie man sehen kann, bringt Cool & Quiet eine Einsparungen um 33 Watt im Idle-Bereich beim AMD Athlon 64 FX-55. Da er im Idle-Bereich unter Verwendung von Cool & Quiet knapp 25 Watt verbrauchen soll, könnte man vermuten, dass die Prozessoren sonst knapp 50 bis 60 Watt ohne Cool & Quiet verbrauchen. Allerdings sind hier wieder die TDP-Werte irreführend - der tatsächliche Verbrauch mit Cool & Quiet wird unter den angegebenen 25 Watt liegen. Erstaunlich ist allerdings, dass der Prozessor trotz theoretischer gleicher Frequenz unter Cool & Quiet und identischer Spannung wie der Athlon 64 4000+ trotzdem im idle-Bereich etwas mehr verbraucht.
 
Im Load-Bereich, also einmal mit Cinebench, einmal mit Aquamark, sehen wir, dass die Grafikkarte auch ein Verbraucher Nr. 1 im PC geworden ist. Rechnet nur die CPU, so kommt man auf knapp 20 Watt weniger Verbrauch. Cool & Quiet hilft hier aber auch, die CPU-Abwärme leicht zu drosseln - 15 bis 18 Watt sind es, die hier weniger verbraucht werden, weil sich die CPU kurzzeitig in andere P-States versetzen kann. Allerdings bricht dabei nicht die Leistung ein, weil die CPU nur dann zurückgeschaltet wird, wenn sie nicht ausgelastet ist. Das ließ sich in Vergleichs-Benchmarks bei uns bestätigen.

Der Vergleich zum Prescott zeigt deutlich, dass AMD noch etwas besser unterwegs ist - aber auch AMD bekommt Probleme mit dem Stromverbrauch seiner aktuellen 130nm-Prozessoren, die Probleme sind bei Intel aber deutlich gravierender, da hier noch keine Technologie wie Cool & Quiet vorhanden ist. Intel verbrät mit dem aktuellen 3,8 GHz-Modell, welchen wir bereits in einem ausführlichen Review testeten, sogar noch mehr. Das aktuelle Intel Top-Modell kommt auf einen noch höheren Verbrauch - AMD hat also die bessere Leistung pro Watt Stromverbrauch. Doch Intel hat dazu gelernt und hat so z.B. den Intel Pentium 4 Prescott mit 4,00 GHz gestrichen, auch sollen neue Stromspartechniken in kommenden Prozessoren verwirklicht werden.

Overclocking

Natürlich haben wir auch hier wieder versucht, die CPU etwas außerhalb ihrer Spezifikationen zu betreiben - allerdings diesmal nicht auf dem ASUS A8V Deluxe aus dem Testsystem, sondern auf einem ASUS A8N-SLI, da uns dieses mit montierter Vapochill LS zur Verfügung stand. Somit erreicht wir mit einem Multiplikator von 14 und einem Referenztakt von 230 MHz eine Taktfrequenz des Prozessors von 3.221 MHz. Somit konnten wir den Prozessor mit einem um 621 MHz erhöhten Takt betreiben und das bei einer Temperatur von -41 °C.

Einen Blick auf der Overclocking Potenzial und einige interessante Tipps haben wir vor kurzem in unserem Overclocking Guide zusammengestellt.  Einen Test ohne Vapochill konnten wir leider nicht mehr durchführen, da der Athlon 64 FX55 samt Vapochill schnellstmöglich an MIPS zurück musste.

Quellen und weitere Links

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