TEST

Acht CPU-Wasserkühler im Test - Kein Hitzefrei für Prozessoren - CPU-Kühler im Detail

Phanteks Glacier C350

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Der Hersteller Phanteks mit Firmensitz in den Niederlanden dürfte den meisten in Bezug auf Gehäuse oder Luftkühler ein Begriff sein. Anfang dieses Jahres erweiterte Phanteks sein Produktfolio um verschiedene Wasserkühlungskomponenten. Dazu gehört auch der Glacier Series C350 - der erste CPU-Wasserkühler von Phanteks. Neben einem innovativen Design soll insbesondere die RGB Beleuchtung, gepaart mit einem durchsichtigen Acryldeckel und einer vernickelten Bodenplatte, für ein optisches Highlight im Gehäuse sorgen.

Spezifikationen und Varianten

Straßenpreis ab ca. 80 Euro
Homepage http://www.phanteks.com
Sockel 115x, 775, 1366, 2011-3 oder AMx, FMx oder TR4
Gewicht (inkl. Halterung für LGA 1151 und vormontierten Schrauben, exkl. Befestigungsmaterial) 330 g
Herstellergarantie 2 Jahre
Abstand der Anschlussgewinde ca. 32 mm
Varianten schwarz, silber

Verpackung + Lieferumfang

In einer würfelförmigen Papp-Schachtel mit blau-grauem Farbverlauf findet sich ein perfekt zur Präsentation vorbereiteter Kühler. Dieser ist durch einen harten, passgenau zugeschnittenen Kunststoffschaum vor Schäden geschützt. Auf der Oberfläche um den Wasserkühlblock ist eine Folie mit samtartiger Oberfläche angebracht.

Unter dem doppelten Boden findet sich das mitgelieferte Zubehör: eine Spritze PH-NDC-Wärmeleitpaste, das Montagematerial, eine Backplate sowie insgesamt drei RGB-LED-Kabel (Kühler-RGB-Anschlüsse zu RGB-Anschluss, RGB Y-Splitter, Motherboard RGB Adapter) und eine Bedienungsanleitung in Gestalt eines Faltblattes.

Letztere behandelt die Montage auf den verschiedenen Sockeln und die Anschlussmöglichkeiten der RGB-LEDs ausreichend genau.

Verarbeitungsqualität und Optik

Eigentlich ist die Materialkombination, für die man sich bei dem C350 entschieden hat, kein Alleinstellungsmerkmal. So gibt es fast jeden Wasserkühler in einer Variante aus vernickelter Bodenplatte und durchsichtigem Acryl-Cover. Eine Beleuchtung ist auch oftmals, durch zusätzlich zu erwerbende LEDs möglich, die in vorgebohrte Löcher an den Seiten eingesetzt werden können. Bei Phanteks ist die RGB-Beleuchtung schon integriert: unter den zwei, schwarz eloxierten oder verchromten Aluminium-Abdeckungen, welche mit insgesamt sechs starken Magneten in Position gehalten werden, befindet sich jeweils ein Leiste mit drei RGB-LEDs. Diese lassen sich bei Bedarf zwar auch entfernen, sind im ausgeschalteten Zustand allerdings ohnehin nicht sichtbar.

Das Acrylglas ist sowohl innen, als auch außen glatt poliert. Makellos ist die Oberfläche zwar nicht, die kleinen, fehlerhaften Stellen im Acryl und die zwei unpolierten Flächen innerhalb des Kühlers sind allerdings nicht als sonderlich störend wahrzunehmen. Etwas auffälliger sind die kontrastreichen, silbrigen Kratzer an den zwei eloxierten Aluminium-Covern.

Die vollständig vernickelte, spiegelglatte Bodenplatte des Kühlers ist, im Gegensatz zu allen anderen Kühlern dieses Tests, nicht von vier Schraubenköpfen an den Ecken begrenzt. Durch den geschickten Einsatz der Cover auf der Vorderseite des Blockes konnten die Schraubenköpfe unter diesen verborgen werden. Die trotzdem vorhandenen Gewinde an der Bodenplatte durchbrechen außerhalb der Auflagefläche das Kupfer.

Eine weitere unkonventionelle Lösung sind die vier vormontierten Befestigungsschrauben des Kühlers. Diese sind sauber umgesetzt und optisch nur durch einige kleine Unebenheiten auf dem Material negativ auffällig.

Das Highlight des Kühlblockes - die RGB-Beleuchtung - erfüllte ihren Zweck mit Bravour und taucht den Kühler sowie den Bereich um die CPU in ein gleichmäßiges und optisch ansprechendes Licht. Dies gelingt insbesondere durch die Vermeidung eines direkten Blickes in die Lichtquellen. Auch das Weiß ist klar als solches zu erkennen und nicht als bunte Mischung aller drei Komplementärfarben. Der in unserem Fall leicht bläuliche Farbton ist auf die hellblaue Färbung des verwendeten Kühlmittels zurückzuführen.

Innerer Aufbau

Als Neueinsteiger im Wasserkühlergeschäft ist die Wasserführung des C350 erwartungsgemäß wenig überraschend simpler als bei der Konkurrenz aufgebaut. So hat Phanteks Kühler bspw. keine Düsenplatte vorzuweisen.

Im Endeffekt besteht der Wasserkühler aus zwei teilweise abgetrennten Kammern. In der Mitte des Kühlers sind mehr als fünfzig parallele Kühlfinnen angebracht, welche schätzungsweise jeweils zwischen 0,3 bis 0,5 mm breit sind. Damit ist nicht nur die Bodenplatte selbst, sondern auch die Kühlerstruktur wesentlich makroskopischer, als bei den anderen Testkandidaten. Das Wasser fließt beim Einlass direkt auf eine Hälfte dieser Kühlfinnen. Da immer mehr Wasser nachkommt, fließt es zwischen den Lamellen weiter in die zweite Kammer mit dem Auslass. Erwähnenswert ist noch, dass neben den Lamellen jeweils ungefähr 0,5 cm Platz ist, den das Wasser als Weg in die andere Kammer nutzen kann.

Der Theorie zufolge müsste der C350 durch den einfachen Aufbau einen höheren Durchfluss zulassen, aber gleichzeitig eine geringere Kühlleistung erbringen, als die anderen Testkandidaten.

Montage

Das Montagekonzept des C350 für die Sockel 775, 115X und 1366 schreibt wie das des Eisblock XPXs eine gleichzeitige Installation von Kühler und Backplate vor, da letztere nicht allein von den vier Schrauben und Abstandshaltern an Ort und Stelle gehalten werden kann. Dieser Umstand macht es zwar nicht unmöglich, den Kühler ohne eine zweite Person zu montieren, erschwert den Vorgang jedoch. Eine einfache Lösung dieses Problems wäre die Abstandshalter über ein Gewinde oder eine gummierte Innenseite zusätzlich zu ihrer namensgebenden Funktion auch zur temporären Befestigung der Backplate zu nutzen.

Die Montage des Kühlers wäre in der Praxis ohne die am Kühler vormontierten Befestigungsschrauben noch schwieriger gewesen, da in diesem Fall zusätzlich auch noch auf die Federn und Unterlegscheiben achtgegeben werden müsste. Einen Vorteil gegenüber den konventionellen Lösungen der Konkurrenz ergab sich nicht.

Quellen und weitere Links

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