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Arctic Accelero Hybrid - Messergebnisse und Fazit

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Kommen wir nun zu den Messungen und dem Fazit zum Accelero Hybrid. Wir haben, wie bereits auf der ersten Seite erwähnt, die GeForce GTX 670 von Gigabyte verwendet. Daher steht uns als Temperatursensor auch nur die GPU zur Verfügung.

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Der Idle-Zustand gibt bereits Auskunft über das Potenzial einer Kühlung, allerdings sind den Temperaturen durch das verwendete Kühlmedium einige Grenzen gesetzt und selbst aktuelle High-End-GPUs von AMD und NVIDIA arbeiten im Idle-Betrieb sehr sparsam. Der Accelero Hybrid schafft es die GPU um ein Grad kühler zu halten, als dies beim Accelero Xtreme III der Fall war. Gerade im Vergleich zur Referenzkühlung ist eine deutliche Steigerung der Kühlleistung erkennbar.

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Unter Last kann der Accelero Hybrid sein Potenzial am besten ausspielen. Mit 50 °C offenbart er nicht nur eine gute Kühlleistung, sondern verweist auch gleich auf ein hohes Overclocking-Potenziel durch die erreichten niedrigen Temperaturen. Eine Luftkühlung erreicht ein solches Temperaturniveau nur sehr selten und wenn überhaupt nur durch eine sehr hohe Luftmenge, die durch die Lüfter gefördert werden muss.

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Im Vergleich zur Referenzkühlung sind die Windforce-3X-Kühlung von Gigabyte und auch der Accelero Xtreme III im Idle-Betrieb zwar etwas leiser, viele erhoffen sich aber gerade in diesem Bereich eine deutlichere Verbesserung. Diese kann der Accelero Hybrid bieten, denn der 80-mm-Lüfter im Grafikkarten-Modul arbeitet mit nur 900 Umdrehungen pro Minute und ist daher sehr leise.

Der ebenfalls temperaturgeregelte 120-mm-Lüfter des Radiators läuft im Idle-Betrieb mit nur 400 Umdrehungen pro Minute und ist ebenfalls kaum zu hören. In diesem Betrieb noch am deutlichsten ist die Pumpe herauszuhören.

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Unter Last dreht dann vor allem der 80-mm-Lüfter des Grafikkarten-Moduls auf. Der Abstand in der Messung der Lautstärke zu den übrigen Konfigurationen wird allerdings deutlicher zugunsten des Accelero Hybrid. Der 120-mm-Lüfter des Radiators quittiert den Last-Betrieb mit entspannt beschleunigten Drehzahlen, die sich auf die Lautstärke aber kaum auswirken. Die Pumpe arbeitet mit immer der gleichen Fördermenge und verbleibt in diesem Fall hinter dem 80-mm-Lüfter im Hintergrund.

Fazit:

Einige Hersteller haben bereits Grafikkarten mit vormontiertem Wasserkühler und dazugehöriger Integration von Pumpe und Radiator präsentiert, darunter PowerColor und Sapphire. Bei der aktuellen Grafikkarten-Generation von AMD und NVIDIA hat sich noch kein Hersteller an eine solche Lösung getraut, somit sind bisher einzig vormontierte Wasserkühler verfügbar, die sich in den bestehenden Kühlkreislauf einbauen lassen. Arctic bietet mit dem Accelero Hybrid erstmals eine solche Kühlung für Grafikkarten als Selbstbau-Lösung an. Man will die positiven Eigenschaften einer Flüssigkeitskühlung in Form von niedrigen Temperaturen und potenziell ebenso geringer Lautstärke, in einem Nachrüst-Kit zusammenbringen.

Unsere Messungen können zumindest die beiden wichtigsten Ansprüche bestätigen. Wir messen niedrigere Temperaturen und Lautstärken als bei den übrigen bisher verwendeten Kühllösungen. Besonders im Last-Betrieb werden die Unterschiede deutlich. Der Idle-Zustand stellt für viele Grafikkarten kein allzu großes Problem mehr dar, da die Hersteller die Leistungsaufnahme in diesem Bereich deutlich gesenkt haben.

Arctic beschränkt sich beim Accelero Hybrid für die Flüssigkeitskühlung ausschließlich auf die GPU. Die übrigen Komponenten müssen mit Zusatzkühlern bestückt werden - analog zum Accelero Xtreme III. Die Montage gestaltet sich als relativ einfach. Auch ohne einen Blick in die Anleitung zu werfen, dürfte den meisten Nutzern klar sein, welche Komponenten mit einem Kühler versehen werden müssen. Der Wärmeleitkleber ist bereits angerührt und muss nur noch aufgetragen werden. Nach 60 Minuten ist er ausgehärtet - die gesamte Montage dauert abgesehen von dieser Phase für geübte Anwender keine 15 Minuten. Einzig wenn es um die Kompatibilität der Karte zum Kühler geht, muss ein Blick in die Anleitung geworfen werden, damit auch die richtigen Schraubenlöcher gefunden werden. Doch auch dies dürfte für versierte Anwender kein Problem sein.

Natürlich haben wir auch versucht die Karte ohne den Lüfter im Grafikkarten-Modul zu betreiben. Unter Last wurden die spannungsversorgenden Komponenten aber schnell fühlbar zu heiß. Ein Luftzug an den entsprechenden Kühlkörpern ist also zwingend erforderlich. Bei einer derart stark integrierten Lösung einer Flüssigkeitskühlung stellt sich auch die Frage nach dem Dauerbetrieb. Zumindest in dem zugegeben kurzen Testzeitraum konnten wir in diesem Bereich keinerlei Probleme feststellen. Im Idle-Betrieb ist die Wasserpumpe allerdings bereits die am deutlichsten hörbare aktive Komponente. Sollte diese im Laufe der Zeit leiden und Störgeräusche (Lagerschäden, eingeschlossene Luft) erzeugen, kann dies zu einem störenden Faktor für den Nutzer werden, der sich nicht so einfach austauschen lässt.

Letztendlich stellt sich noch die Frage nach dem Preis. Dieser liegt mit 179,90 US-Dollar deutlich über dem anderer Custom-Kühler. Man sollte sich also zweimal überlegen, ob der Accelero Hybrid die richtige Wahl ist. Wer ohnehin über eine Wasserkühlung verfügt, sollte einen eigenständigen Kühler in seinen Kreislauf einbinden.

Positive Aspekte des Arctic Accelero Hybrid:

  • niedrige Temperaturen
  • niedrige Lautstärke
  • einfache Montage
  • Kompatibilität zu allen aktuellen High-End-Karten

Negative Aspekte des Arctic Accelero Hybrid:

  • Wasserkühlung deckt nur die GPU ab
  • recht hoher Preis
Quellen und weitere Links

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